Reflexion am Ende der Stunde ??

  • Hallo!


    Ich habe schon unter "Suchen" nach diesem Thema geschaut, aber nicht wirklich das Richtige gefunden.
    Ich würde mal gerne ganz allgemein von euch wissen, wie ihr den Abschluss von Stunden gestaltet, im "normalen" Unterricht und besonders auch bei Vorführstunden?!


    Ich habe in den letzten Besuchen gemerkt, dass es gar nicht so einfach ist, sich richtig mit dem Inhalt zu beschäftigen, z.B. ein Fazit zu ziehen, dass den Kindern auch wirklich etwas bringt. Am Anfang hatte ich z.B. von den Kindern eine Rückmeldung gewollt (als Reflexion), was ihnen gut, was ihnen nicht gut gefallen hat. Ich finde, diese Art und Weise ziemlich ungeeignet, da es den Kindern im Grunde nichts bringt - es ist vielmehr eine Bewertung meines Unterrichts durch die Kinder!!
    So ist es nach dem Stationenlernen bspw. auch sehr schwierig, eine geeignete Station auszuwählen, die in der Nachbesprechung mit den Schülern sinnvoll eingesetzt werden kann...


    Wahrscheinlich gibt es kein "Standardrezept", aber ich würde mich schon über den noch so kleinsten Tipp freuen!! :)


    LG, scream

    Gib´ jedem Tag die Chance, der schönste deines Lebens zu werden!

  • Bei mir (lernbehinderte, verhaltensauffällige Kinder) bewerten die Kinder ihr eigenes Verhalten mit dem Lach-Gesicht, dem "Naja-Gesicht" , dem Flunsch-Gesicht, und geben eine Begründung dazu. Ich stimme zu, oder modifiziere den Kommentar des Kindes leicht. (Sehr schwache Kinder sagen erst mal: Ich gebe mir das Lach-Gesicht, weil es mir gut gefallen hat. Dann würde ich ergänzen: Ich gebe dir auch das Lach-Gesicht, weil du keinen geärgert hast, weil du gut zugehört hast, weil du gut mitgemacht hast ...). Wenn du ein bestimmtes Lernziel vorgegeben hast, würde ich in die Reflexion einbeziehen lassen, wie weit dies erreicht wurde.


    Bablin

    Wer hohe Türme bauen will,
    muss lange beim Fundament verweilen.
    Anton Bruckner

  • Hallo scream,
    wie du den Abschluss einer Stunde plnast und durchführst, hängt zum einen vom Stundenziel und zum anderen von der gestaltung der Arbeitsphase ab.
    Wenn ich in ener Vorführstunde eine Stationsarbeit durchführe, fange ich mit der Erklärung der allgemeinen Regeln und der "Pflicht-Station" an. Am Ende der Stunde vergleiche ich gemeinsam mit den Kindern die Ergebnisse der Station. Wenn ich eine Stationsarbeit komlpett abschließe, führe ich eine Gesamtreflexion durch. Da äußern sich die Schüler dazu, wieviel sie geschafft haben, was sie Neues gelernt haben, welche Stationen gut/ weniger gut gefallen haben usw.
    Wenn ich keine Stationsarbeit durchführe, sondern z.B. in Mathe anhand eines Scahverhalts die schriftliche Addition anwenden und üben lasse, vergleiche ich am Ende der Stunde die Rechenergebnisse und -wege, indem ich z.B. einen Schüler bitte, seine Rechnung auf eine Folie zu schreiben.
    Wenn ich in einer 2. Klasse Lernwörter an Diktat-Stationen üben lasse, lasse ich am Ende der Stunde, die Lernwörter in unterschiedlicher Form an die Tafel bringen.
    Der Abschluss einer Stunde hängt von sehr vielen Faktoren ab. Schreibe doch vielleicht, wofür du speziell einen Abschluss suchst.
    Gruß
    ohlin

  • Hallo Scream,
    das von dir beschriebene Verfahren eignet sich gut in der ersten KLasse, wo die Schülern noch nicht so in der Lage sind, etwas unter einem best. Aspekt zu reflektieren. In der 2. Klasse kann man dann langsam anfangen, den Sch. zu Beginn der Stunde zu sagen, was am Ende reflektiert (besprochen) werden soll. Z.B. im SU bei Versuchen am Ende das Phänomen, das herauskommen sollte, reflektieren, warum es so ist, was sie vermutet, beob. und gefolgert haben, wenn möglich den Bezug zum Alltag herstellen. Beim FAhrzeugbauen: die gebauten Autos vorstellen lassen und die Sch. untersuchen, ob die Autos die Kriterien erfüllen (müssen geradeaus rollen). Falls nicht, überlegen sie warum und geben Tipps (in einer zweiten Klasse wahrscheinlich noch nicht so ganz ausgereift, aber anbahnbar). In Sprache könnten sie, wenn sie Geschichten nach best. Kriterien geschrieben haben (z.B. wechselnde Satzanfänge) hinterher beim Vorlesen darauf achten, ob die Kriterien erfüllt wurden, falls nicht Verbesserungen nennen.
    LG, Nof.

    Wir helfen einem Menschen mehr, wenn wir ihm ein günstiges Bild seiner selbst vorhalten, als wenn wir ihn unablässig mit seinen Fehlern konfrontieren.
    A. Camus

  • Ich habe jetzt bspw. an eine Reflexion zum Wörterbuch in einer 5. Klasse gedacht, wo sie unter anderem Synonyme für Wörter finden müssen, die richtige Schreibweise versch. Wörter herausfinden sollen, Grundformen von Verben finden müssen usw.


    Oder vielleicht am Lernbuffet.... ?!
    Bin noch etwas unsicher.


    scream

    Gib´ jedem Tag die Chance, der schönste deines Lebens zu werden!

  • Hallo scream,
    ich würde den Schülern möglicherweise ein paar Wörter mündlich vorgeben, die sie im Wörterbuch nachschlagen sollen. Dazu bekommen sie Karten oder Papierstreifen, auf die sie die Wörter schreiben. So können sie die Wörter anschließend an die Tafel kleben und die Schreibweise kann überprüft werden. So ungefähr kann ich mir eine Einstiegs- bzw. Hinführungsphase in etwa vorstellen.
    Anschließend bekommen sie eine Wörterliste: Verben in verschiedenen Formen, Wortbeschreibungen, Wörter, die nicht richtig geschrieben sind usw. In einzel- oder Partnerarbeit schlagen sie die Wörter im Wörterbuch nach und notieren sie auf irem Arbeitsblatt/ auf der Wörterliste.
    Als Abschluss wäre möglich, das Arbeitsblatt auf Folie zu haben, so dass die Schüler die Wörter dort eintragen können. Oder du arbeitest wieder an der Tafel mit Karten oder Streifen. Dann würde ich viellicht falsche Schreibungen zu den Wörtern der Wörterlisten/ Arbeitsblätter auf Karten vorbereiten und selbst an die Tafel kleben. Dann können die Schüler mit ihren Schreibungen vergleichen und an der Tafel korrigieren; ggf. korrigieren sie auch ihre eigenen Schreibungen. Das ist nicht ausgereift, aber so ungefähr könnte ich mir die Arbeit mit dem Wörterbuch vorstellen. Vielleicht ist so aber auch zu grundschul-mäßig?!
    Gruß
    ohlin

  • Hallo scream!


    Ich hatte in meiner 6. Klasse einen Unterrichtsbesuch zu dem Thema "Arbeit mit dem Wörterbuch".
    Den Abschluss meiner Stunde bildete ein kleines Wettspiel. Ziel des Wettspiels war es, möglichst schnell im Wörterbuch nachzuschlagen. Habe verschiedene Aufgaben auf Karteikarten geschreiben ( Auf welcher Seite steht das Wort? Was steht vor/nach dem Wort? usw.) und die Schüler in Gruppen aufgeteilt.
    Dann kam je ein Gruppenmitglied nach vorne, schaute sich die Frage an, ging zurück zur Gruppe und suchte nach der Lösung. Danach kamen sie mit der Lösung zu mir und wenn sie richtig war, bekamen sie die nächste Aufgabe. Die schnellste Gruppe hat gewonnen.
    MAcht den Schülern viel Spaß und du kannst das Spiel je nach Zeitbedarf einsetzen. Wenn du weniger Zeit hast, stellst du einfach weniger Fragen.


    Liebe Grüße
    Sandra

  • hi snoopy,
    das hört sich auf jeden Fall spannend an.


    Ist es denn im Besuch auch "gerechtfertigt", dass man nicht noch einmal über bestimmte Kriterien zusammenfassend spricht?! Bin mir gerade nicht sicher, wie meine Seminarleiterin darauf reagieren würde, so ohne Abschlussgespräch. Und beides - dafür wäre die Zeit wohl zu knapp...


    scream ?(

    Gib´ jedem Tag die Chance, der schönste deines Lebens zu werden!

  • Also. ich kann dir ja kurz mal meine Stunde schildern.


    Ich bin eingestiegen mit den Namen der Schüler. Ich habe die Vornamen auf Wortkarten geschreiben und an die Tafel gehängt. Danach sollten sie die Namen in eine Ordnung bringen.
    Damit wurden die Schüler daran erinnert, dass sie bei gleichem Anfangsbuchstaben die weiteren Buchstaben beachten müssen.


    Im Anschluss daran folgte eine Stationenarbeit. Insgesamt hatte ich 4 verschiedene Stationen.
    Station 1: Wörter mit gleichem Anfangsbuchstaben in alphabetische Reiehnfolge bringen.
    Station 2: Infinitiv zu bestimmten Verben finden
    Station 3: Im Telefonbuch nachschlagen
    Station 4: Den Vorgänger und den Nachfolger bestimmter Wörter finden.


    Die einzelenen Aufgabe habe ich in einem kleinen Stationenheft zusammengefasst, das jeder Schüler bekam.


    Wichtig war mir, dass die Schüler nicht mit allen Aufgaben fertig werden mussten. Wichtig war mir die Qualität der Arbeit.
    Zur Kontrollenstanden den Schüler Lösungsumschläge zur Verfügung.


    Den Abschlus bildete dann das Wettspiel. So motiviert haben meine Schüler noch nie im Wörterbuch nachgeschlagen.


    Wenn du noch eine Refelexion mit in das Spiel einbauen willst, kannst du nach jeder Aufgabe kurz unterbrechen und die jeweilige Gruppe fragen, wie sie das Wort gefunden haben.


    Machst du die Stunde für einen Unterrichtsbesuch?


    Liebe Grüße


    SAndra

  • hi snoopy,


    du bist ein Schatz, vielen Dank für die Beschreibung deiner Stunde!!


    Jawoll, das wird bei mir ein Besuch...und irgendwie bin ich ziemlich planlos, weil ich eigentlich in der Grundschule tätig bin, im Ref. aber eine bestimmte Stundenanzahl in einer anderen Schulform ableisten soll. Gut, nun ist die 5. Klasse ja "fast" noch ne 4. Klasse, aber der Unterschied ist schon enorm! Nichts Spielerisches mehr im Unterricht zu finden. Ich wollte aber die Stationsarbeit trotzdem etwas spielerisch angehen.


    Zu deinen Stationen:
    Ich hätte jetzt gedacht, dass Ordnen der Wörter mit gleichem Anfangsbuchstaben in eine alphabetische Reihenfolge zu leicht für die SchülerInnen in einer 5. Klasse wäre. Ich habe soetwas nämlich auch schon in "meiner" 3. Klasse gemacht und die hatten damit keine Probleme. Aber wahrscheinlich sollte ich die Aufgaben auch nicht zu schwer machen... ist alles gar nicht so einfach.. :rolleyes:


    Die Idee mit dem Spiel werde ich auf jeden Fall im Hinterkopf behalten. Plane dafür dann eben mehr Zeit ein, um die Kinder zu fragen , wie sie etwas gefunden haben. Denn das finde ich schon wichtig, zumindest in einer Besuchsstunde! :D


    scream

    Gib´ jedem Tag die Chance, der schönste deines Lebens zu werden!

  • Hallo scream!


    Das Ordnen der Wörter ist auf keinen Fall zu leicht. Ich habe auch Wörter genommen, bei denen man auf den dritten oder vierten Buchstaben schauen musste.


    Wann hast du denn deinen Unterrichtsbesuch?


    Ich bin seit letzten Freitag mit meinen UBs fertig. Jetzt geht die Prüfungszeit los!


    Liebe Grüße
    Sandra

  • Mein U-Besuch ist nächsten Dienstag....
    Ich habe leider noch einige Besuche vor mir, aber es wird stetig weniger! :D Zwei Tage danach müssen wir aber schon die Themen für die Examensarbeit einreichen, das ist echt nervig!


    Du hast dann ja schon einen großen Teil geschafft, keine regulären Besuche mehr. Wünsche dir viel Erfolg bei den Prüfungen!


    scream

    Gib´ jedem Tag die Chance, der schönste deines Lebens zu werden!

    Einmal editiert, zuletzt von scream ()

  • ohlin:


    Zitat

    Wenn ich in einer 2. Klasse Lernwörter an Diktat-Stationen üben lasse, lasse ich am Ende der Stunde, die Lernwörter in unterschiedlicher Form an die Tafel bringen


    Kannst du das mal näher erläutern?
    MfG
    Leila

  • Hallo Scream.
    Habe in meiner 1. klasse von den Ferien meinen ersten mathebesuch in dieser klasse gehabt zum Thema Stationen zu zahlen 1-10, und wir haben uns besonders darauf konzentriert, was den kindern schwierig gefallen ist. Habe das denen vor der Arbeitsphase gesagt, sie sollen darauf achten, welche Station schwierig ist und warum.
    Habe mich danach auf die Fühlstation konzentriert, weil sie für alle am schwierigsten war. Und die Kinder konnten mir alle etwas sagen, manche sogar warum sie etwas richtig erfühlt haben und warum falsch. natürlich waren nicht alle kinder dazu in der lage, aber wir haben durchaus 10 min. über die Stationen geredet.
    Auch habe ich Gesprächsregeln in der gleichen klasse eingeführt (melden, leise sein wenn jemand redet, zuhören, und genau überlegen was man antwortet) und habe dann reflektiert, sind diese Regeln eingehlaten worde in der Stunde. Erstaunlich wie Kinder selbst merken, dass das Einhalten der Regeln noch nicht so gut klappt.
    Also, wie oben schon jemnd erwähnt hat, es kommt darauf an worauf du deinen Schwerpunkt legst, aber mit erstklässlern kann man durchaus auch schon kleine Reflexionen durchführen.
    Gruß, Maya ;)

  • Da wir grad am Ideensammeln sind:


    1. Klasse, Stations- bzw. Planarbeit zu einem Buchstaben:
    - Buchstabe als Nachfahrbuchstabe in kleiner Kopie (Postkartengröße) für jedes Kind vorbereiten lassen, die Kinder sollen das Blatt selbstständig auf ein Plakat kleben (eventuell mit Bleistift vorher ein Raster zur Orientierung drauf zeichnen). Auswertung: Haben alle Kinder ein Blatt aufgeklebt? Sind die Blätter gerade und sauber aufgeklebt? (Muss natürlich im Arbeitsauftrag als wichtig genannt werden anfangs.)
    - Gegenstände, die einen dem Buchstaben zugeordneten Laut enthalten sortieren lassen in 3 Kästen: Laut am Anfang / Mitte / Ende. Am Ende der Stunde einige Gegenstände hoch halten und Klasse kontrollieren lassen, ob die richtig eingeordnet sind.
    - Haben alle den Laufzettel komplett ausgefüllt? / die Pflichtstationen erledigt?


    In Musik passen "Abschlussdurchläufe" sehr gut.


    Oder die Kinder sollen Wissen, was sie in der Stunde erworben haben anwenden. (Ich habe in der Orientierungsstufe mal einen Stationslauf zur Kindheit eines Komponisten durchgeführt. Am Ende war dann ein Gesprächskreis zur Frage: "... - ein Kind wie ihr?" Darunter: "Einerseits - Andererseits")


    scream
    Ich finde das Aufsuchen der Wörter keineswegs zu leicht, bei uns haben die Sechstklässler damit durchaus Probleme, zumal wir seit diesem Schuljahr für die Orientierungsstufe Duden haben, die ja viel umfangreicher sind als die Grundschulwörterbücher. Weiß ja nicht, was ihr verwendet.


    Zu "Synonyme" fällt mir irgendwie immer "Nobody is perfect" ein. :D


    Conni

    SCHOKOEIS!


    Ich lese und schreibe nach dem Paretoprinzip.

  • Hallo!
    Ich habe auch eine Frage zur Reflexion. Ich dachte zwar, dazu gab's schon mal was im Forum, aber ich habe nichts direkt gefunden.
    Und zwar will ich in meinem (letzten vor der Lehrprobe!) UB in Mathe eine Lerntheke zum Tausender machen. Die Lerntheke steht eine ganze Woche zur Verfügung, d.h., die Kinder bearbeiten in der Stunde nicht alle dieselben Stationen.
    Was kann ich denn dann in der Reflexion am Stundenende reflektieren?
    Reicht es, solche Fragen zu diskutieren:
    * Welche Station war für mich leicht, welche schwer?
    * An welchen Stationen habe ich am besten gelernt?
    * Bei welcher Station wusste ich (nicht) genau, was ich üben sollte?


    Oder ist das zu wenig inhaltsbezogen?


    Liebe Grüße,
    biene maja

  • Hallo,


    uns wird immer gesagt, dass man den Kinder den Lernzuwachs bewusst machen soll, d. h. dass man sie auch fragen muss, wo sie das Gefühl haben, etwas dazugelernt zu haben. Oder ob sie finden, dass sie in bestimmten Bereichen noch Übung brauchen, usw...

  • Hey, danke für den Hinweis! Streich ich sofort! :)


    Hmm, Lernzuwachs... Also frage ich so in der Art "Wo hast du am meisten gelernt?" Oder irgendwie "Wo hast du etwas verstanden, was du vorher noch nicht gekonnt hast?" oder ähnlich?


    Danke!

  • Hallo,


    also ich hänge immer die drei Plakate an die Wände:
    - Heute habe ich gelernt...
    - Ich konnte heute gut arbeiten, weil...
    - Ich konnte heute nicht gut arbeiten, weil...


    Die Schüler stellen sich zu einem Plakat und einige begründen dann ihren "Stand"punkt.


    Viele Grüße,
    Salati

    Man kann im Leben auf vieles verzichten, aber nicht auf Katzen und Literatur! <img src="http://www.lehrerforen.de/smilies/smile5.gif" border="0">

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