Einschreibung und trotzdem Referendariat

  • Erstmal hallo, ich bin noch ganz neu hier. Ich habe gerade mein erstes Staatsexamen bestanden und jobbe gerade nebenher so vor mich hin. Da ich mich im Oktober nicht wieder einschreiben kann, überlege ich an einer anderen Universität mich in einen sehr unbeliebten Studiengang einzuschreiben, um die Vorteile des Studentendaseins, speziell das Semesterticket, das ich für meinen Job gut brauche, wieder einzuschreiben. Wenn ich mich jetzt aber für das Referendariat bewerbe, gibt es dann ein Problem, wenn ich noch gleichzeitig eingeschrieben bin? Oder kann ich das Referendariat trotzdem antreten?
    Gruß, Jeanne

  • Bin zur Zeit auch noch eingeschrieben. Das ist kein Hinderungsgrund fürs Ref. Nur gibt es halt mancherorts schon horrende Studiengebühren, da ist das Ganze schon mal eine Überlegung wert...
    puppy

    Verzeih Deinen Feinden, aber vergiss nie ihre Namen!

  • In meinem Fall gehts um das Studium eines Erweiterungsfaches. Wenn da die Prüfung noch aussteht, seh ich eigentlich keine große Schande darin, sich noch mal einzuschreiben... Da kann man dann ruhig auch die Vorteile mitnehmen.


    puppy

    Verzeih Deinen Feinden, aber vergiss nie ihre Namen!

  • Das sehe ich anders! Du fragst noch nicht mal, warum ich mich u. U. nochmal einschreiben möchte. Ich verdiene derzeit sehr wenig Geld, kann mir dadurch die Krankenkasse unter normalen Umständen nicht leisten, geschweige denn, die Monatskarte. Ich könnte mich natürlich auch vom Arbeitsamt finanzieren lassen, aber ich möchte der Allgemeinheit nicht auf der Tasche liegen. Zudem würde ich einen Studiengang wählen, wo ich niemand anderem einen Platz wegnehme! BAFöG o. ä. würde ich auch nicht beziehen.
    Also erstmal fragen und später maulen, Jeanne!

  • Hi, das geht und ist überhaupt kein Problem! Ich war mein ganzes Ref hindurch eingeschrieben und es hat niemanden gekratzt. ich dachte erst, die Krankenkasse würde es interessieren, aber das war nicht so. Es gibt ja Leute, die neben dem Ref noch studieren, das ist ja auch legitim. Und ob du dann nebenher studierst oder eben "nur" eingeschrieben bist, macht dann auch keinen Unterschied. Du brauchst dich doch übrigens dafür nicht rechtfertigen, ist doch keine Schande und absolut dein Bier! Ich hatte kein schlechtes Gewissen, bei dem schmalen Refgehalt das Semesterticket noch mitzunehmen.


    LG Jenny

  • Zitat

    Jenny Green schrieb am 27.09.2006 00:13:
    Ich hatte kein schlechtes Gewissen, bei dem schmalen Refgehalt das Semesterticket noch mitzunehmen.


    LG Jenny


    Da fehlen mir echt die Worte.
    X(

  • Soll ich mich jetzt vor dir schämen, nur weil ich ehrlich bin? Wenn du beim täglichen Pendeln von 4 Stunden und dem damit verbundenen Benzinverbrauch vom Refgehalt leben kannst, bitte. Aber man muss ja nicht gleich andere zurecht weisen, deren Hintergründe man nicht kennt. Leben und leben lassen!

  • Zitat

    Jenny Green schrieb am 27.09.2006 00:13:
    Hi, das geht und ist überhaupt kein Problem! Ich war mein ganzes Ref hindurch eingeschrieben und es hat niemanden gekratzt. ich dachte erst, die Krankenkasse würde es interessieren, aber das war nicht so. Es gibt ja Leute, die neben dem Ref noch studieren, das ist ja auch legitim. Und ob du dann nebenher studierst oder eben "nur" eingeschrieben bist, macht dann auch keinen Unterschied. Du brauchst dich doch übrigens dafür nicht rechtfertigen, ist doch keine Schande und absolut dein Bier! Ich hatte kein schlechtes Gewissen, bei dem schmalen Refgehalt das Semesterticket noch mitzunehmen.


    LG Jenny


    Ich warte ja schon die ganze Zeit auf alias' Kommentar. Nun, wenn der denn ausbleibt, mach ich es halt:


    Egal, ob du studierst oder "nur" eingeschrieben bist: das, was du da noch tust, ist eine "genehmigungspflichtige Nebentätigkeit". Das musst du zu Beginn des Referendariats vom Dienstherrn (Studienseminar) genehmigen lassen. Schliesslich bist du Beamter und sollst die volle Kraft dem Staate zur Verfügung stellen.


    Das zur "rechtlichen" Seite, meine Meinung zu deinem Vorgehen ist ähnlich kritisch wie die von z.B. silja. (Mag sein, dass ich "früher" anders darüber gedacht habe, aber seitdem ich in der Schweiz wohne, bin ich sehr auf den Dampfer der Eigenverantwortung aufgesprungen.):


    Das Gehalt im Referendariat beträgt netto bei einem Gymnasialreferendar ca. 1100 Euro (ich lasse mich gern korrigieren). Das ist ganz schön viel - das "viel" beziehe ich lediglich auf den Betrag, nicht auf die Angemessenheit zum Aufwand; das ist ein anderes Thema - und mehr, als einige Familien in Deutschland zur Verfügung haben. Ich habe eine Freundin in Berlin, die versorgt damit ihren studierenden Mann (er macht gerade sein soundsovieltes Medizinstaatsexamen und bekommt kein Bafög mehr) und die beiden gemeinsamen Kleinkinder. Sie leben sehr bescheiden (nicht ärmlich!), freuen sich natürlich auf ein gehaltssteigerndes "Später", aber es geht.


    Wenn du täglich 4 Stunden mit dem Auto pendelst, wirst du gar keine Zeit mehr haben, das Semesterticket zu nutzen. 2 Stunden ein Weg - das sind ja etwa 100 km. Tu dir das nicht an, vor allem im Winter. Überleg mal lieber, ob du nicht eher ein klein wenig in Richtung deiner Schule ziehen willst; das spart Geld, Zeit und Stress.


    Ein Semesterticket ist als eine Sozialleistung für eine bestimmte Zielgruppe gedacht. Mit dem Referendariatsgehalt gehört man eindeutig nicht mehr zur Zielgruppe. Ich find's nicht fair, sich von jedem Status die Rosinen rauszupicken.


    LG, das_kaddl.

  • Hallo, das ist schon vorbei. Ich bin damals täglich 200 km gependelt, umziehen war schwierig und der Sprit hat ca 300 ¤ im Monat verschlungen.
    Ich kannte damals viele, die neben dem Ref studiert haben, ob das genehmigt war, weiß ich nicht. Ich wollte eigentlich mit meinem Post nur helfen. Aber ich werde in Zukunft vorsichtiger sein mit dem, was ich schreibe!


    Jenny

  • Danke Jenny für Deine Offenheit, es tut mir leid, daß Dir das in diesem Forum nun soviel Ärger einbringt!! Du hast mir damit sehr geholfen!!!!!
    Bei mir wird es so sein, daß ich nicht sofort einen Referendariatsplatz bekomme und weiter in meiner geringen Beschäftigung verweilen muß, weil es hier in der Umgebung einfach sehr schwer ist, einen Job in dem Bereich zu finden! Ohne das Semesterticket kann ich von meinem Verdienst, der derzeit bei etwa 120 Euro pro Monat liegt (was ich aber nicht ändern kann, mir wird dauernd versprochen, daß es bald mehr Stunden werden, deswegen nehme ich keinen zweiten Job an. Zumal ich auch keinen finde!) nicht leben, weil ich viel durch die Gegend fahren muß. Deswegen finde ich mich in diesem Punkt nicht zu egoistisch, ich tu doch niemandem damit was Böses!
    Bis bald, Jeanne

  • Zitat

    Jeanne schrieb am 28.09.2006 17:45:
    Danke Jenny für Deine Offenheit, es tut mir leid, daß Dir das in diesem Forum nun soviel Ärger einbringt!! Du hast mir damit sehr geholfen!!!!!
    Bei mir wird es so sein, daß ich nicht sofort einen Referendariatsplatz bekomme und weiter in meiner geringen Beschäftigung verweilen muß, weil es hier in der Umgebung einfach sehr schwer ist, einen Job in dem Bereich zu finden! Ohne das Semesterticket kann ich von meinem Verdienst, der derzeit bei etwa 120 Euro pro Monat liegt (was ich aber nicht ändern kann, mir wird dauernd versprochen, daß es bald mehr Stunden werden, deswegen nehme ich keinen zweiten Job an. Zumal ich auch keinen finde!) nicht leben, weil ich viel durch die Gegend fahren muß. Deswegen finde ich mich in diesem Punkt nicht zu egoistisch, ich tu doch niemandem damit was Böses!
    Bis bald, Jeanne


    Jenny bekommt durch das Forum keinen Ärger... Es gibt nur verschiedene Meinungen. Und die Ansicht, dass das Einschreiben in "unbeliebte Studiengänge" niemanden etwas kostet und das Semesterticket ja auch nicht, ist einfach sehr kurzsichtig. Semestertickets sind Zuschussgeschäfte und das Aufrechterhalten "unbeliebter Studiengänge" für Leute, die sich nur einschreiben, aber nicht studieren, blockiert inneruniversitär Gelder, die an anderer Stelle nötiger wären. Letztlich müssen auch für "unbeliebte Studiengänge" soviele Veranstaltungen angeboten werden, dass jeder Immatrikulierte das Studienziel in der in der Studienordnung vorgeschriebenen Zeit erreichen kann; ist das aufgrund mangelnden Veranstaltungsangebots nicht möglich, kann der Immatrikulierte der Uni ganz schönen Ärger bereiten.


    Insofern "kostet" das Eingeschriebensein der Tausenden Karteileichenstudenten zwar niemanden direkt (ausser den allgegenwärtigen Steuerzahler), aber verhindert die effiziente Verteilung von Geldern innerhalb von Universitäten.


    Viele Grüsse von jemandem, der an einer solchen arbeitet,
    das_kaddl.

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