NRW Ref verkürzen - wie konkret?

  • Hallo miteinander,


    kaum bin ich wieder in Deutschland, denke ich schon wieder drüber nach, zurück nach Südafrika zu gehen, daher meine Frage:


    Wenn man in NRW das Referendariat verkürzt/verkürzen will/darf, wie sieht das konkret(er) aus?


    Ich hab mich mal durch alte threads gewühlt und was ich jetzt weiß ist:
    - die Entscheidung darüber, ob verkürzt werden kann, liegt beim Seminar
    - man muss halt natürlich trotzdem alle Prüfungen machen.


    Wird eigentlich immer um ein Jahr verkürzt?


    Und was ich mich vor allem frage, wie soll das denn konkret klappen? Ich kenn jetzt die genaue Anzahl an Lehrproben nicht, aber wenn man doch eigentlich erst nach den Sommerferien mit den eigenen Klassen anfängt, wie soll man denn dann bis Februar die ganzen Lehrproben und eine Examenarbeit unterkriegen? Das wären doch theoretisch nur sechs Monate um alles zu machen?
    Oder denke ich gerade extrem falsch? (was ich hoffe)


    Würde mich freuen, wenn irgendjemand Erfahrungsberichte anzubieten hätte.


    Ich werde mich dann ggfl. auch mit dem Seminar zusammen setzen (ist ja auch gar nicht raus, ob mein eines Jahr Teaching Assistant überhaupt anerkannt würde), aber es würde mich trotzdem interessieren, ob das ganze überhaupt empfehlenswert ist.


    Vielen lieben Dank schon mal!


    Lieben Gruß
    Katta

    "Et steht übrijens alles im Buch, wat ich saje. ... Nur nit so schön." - Feuerzangenbowle

  • Ich denke, was auf jeden Fall gekürzt wird, ist die erste Ausprobierphase, das heißt, du fängst mit den Unterrichtsbesuchen auf jeden Fall eher an. Trotzdem hast du natürlich Recht, es wird schon alles sehr stressig - denn erlassen wird dir meines Wissens wirklich nix. Du solltest dir also gut überlegen, ob das wirklich sinnvoll ist. Aber ich würd ggf. vielleicht einfach mal die Seminarleitung auf die Modalitäten ansprechen, dann kannst du es dir ja immer noch überlegen.


    LG
    Britta

  • Hätte ich nicht um ein halbes Jahr verkürzt, hätte ich eine Einstellungswelle verpasst und wäre aus dem Mangelfacherlass herausgefallen (ich war schon 36 beim 2. Examen.) Ich wäre jetzt nicht Studienrat sondern vielleicht Angestellter nach Geld-statt-Stelle oder hätte eine Vertretungsstelle wer weiß wo.


    Also für mich kann ich Philosophus' Ratschlag nicht undifferenziert unterschreiben.


    Aber Stress war es. Nicht zu knapp. *Schauder*


    Nele

  • Hallo,
    ich bin selbst "Verkürzer" und will auch kurz was zum Thema schreiben.


    1. Die Entscheidung über eine Verkürzung liegt nicht beim Seminar, sondern beim Regierungspräsidium bzw. Bezirksregierung (NRW). Die Seminarleitung entscheidet z.B., ob man weniger Lehrproben als sonst machen muss.
    2. In der OVP (=Ordnung für den Vorbereitungsdienst, gibt´s im Internet, ich habe leider die Adresse nicht parat) stehen die Gründe (hauptsächlich Schul/Unterrichtserfahrung usw.), die für eine Verkürzung maßgeblich sind/angeführt werden können.
    3. Man kann bis maximal ein Jahr verkürzen, also 1 Jahr muss man mindestens machen, ansonsten geht es monatsweise; hängt aber von den nachzuweisenden Vor-Zeiten ab. Normalerweise wird einem geraten, das man besser mindestens anderthalb Jahre machen soll.


    Stress ist es auf jeden Fall; bei mir zum Beispiel ist es so, dass ich im August angefangen habe und jetzt aktuell die zweite Staatsexamensarbeit anmelden muss, nachdem ich "gerade mal angefangen habe". Auf der anderen Seite: In Niedersachsen ist meines Wissens die Ref-Zeit 18 Monate, das geht ja auch anscheinend.
    Viele Grüße

  • Hallo Katta,


    ich würde von einer Verkürzung abraten, wenn man alterstechnische Gründe dafür sprechen (und das ist ja glaube ich bei dir kein Problem). Ich hatte vor dem Ref. auch mal über eine Verkürzung nachgedacht, die theoretisch möglich gewesen wäre. Jetzt bin ich heilfroh, dass ich das nicht gemacht habe. Seitdem ich selbstständigen Unterricht im BdU erteile und auch korrigieren muss, bin ich wirklich ausgelastet. Ich fand jede Phase des Refs. bisher sinnvoll und angebracht. Außerdem finde ich es hilfreich, dass ich mit meinem Mit-Reffis in einem Boot sitze und man immer mal wieder absprachen treffen kann (wie weit bist du, wie weit bin ich). Der Erfahrungsaustausch mit Leuten, die gleich weit sind, ist meiner Meinung nach ganz wichtig! Als Verkürzer bist du ein Einzelkämpfer auf weiter Flur. Das würde mir persönlich nicht gefallen und das wüde ich mir auch nicht zutrauen. Jetzt wundere ich mich oft, wie schnell das 1. Jahr im Ref. vorbeigegangen ist! Die Zeit verfliegt echt schnell, weil du immer genug zu tun hast. Also überleg dir das gut!


    LG,


    Vivi

  • Hallo,


    vielen Dank für die verschiedenen Meinungen zu dem Thema - und vor allem für den Hinweis auf die OVP, das werde ich mir bei Gelegenheit mal zu Gemüte führen.


    Dann denk ich da dann mal weiter drüber nach und spreche dann evtl. mit dem Seminar.


    Lieben Gruß
    Katta

    "Et steht übrijens alles im Buch, wat ich saje. ... Nur nit so schön." - Feuerzangenbowle

  • Hey,



    bei uns haben zwei Refis um einhalbes Jahrt verkürzt. Die hatten allerdings hervorragende Noten und schon Unterrichtserfahrung. Du musst gute Gründe vorweisen können und diese dann auch belegen. Amsonsten schließe ich mich den vorherigen Ausführungen an. Es ist schon ziemlich stressig undsehr fordernd.


    Wünsche Dir auf jeden Fall viel Erfolg bei deinem Vorhaben.


    Beste Grüße


    Stylez

  • Bei uns wurde trotz Unterrichtserfahrung abgeraten. Es hat sich wirklich als hilfreich herausgestellt, alles zeitgleich mit den anderen Refis zu erledigen. Von daher: Nimm dir Südafrika als Ziel für die Sommerferien und halt die 2 Jahre durch.

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