Deutsch-Diktat 8. Klasse

  • Hallo!
    Habe gerade das erste Diktat meiner 8. an meiner neuen Schule korrigiert (Realschule). Die Fachbereichsleiterin gab mir Bewertungskriterien, die ich für übertrieben halte und daher gern mal eure Meinung dazu hören würde:
    0 Fehler = 1
    1-3 F. = 2
    4-6 F. = 3
    7-10 F. = 4
    11-15 F. = 5
    ab 16 F. = 6 (bei 150 Wörtern...)
    Nach dieser Tabelle erhalte ich einen Schnitt von 3,9 - das lässt mich dann doch etwas verzweifeln!
    Vielleicht kann mir ja mal jemand die Bewertungstabelle seiner Schule (natürlich möglichst gleiche Schulform und Klassenstufe) aufschreiben!? Ich bin leider erst ganz frisch im Job und kenn mich da noch nicht so gut aus...
    Liebe Grüße,
    Maya ;)<br>

  • Bei uns (Haupt-/Realschule) ist folgende Tabelle im Umlauf:


    0-0,5 Fehler = 1
    1-3 =2
    4-7 = 3
    8-10 = 4
    11-15 = 5
    mehr als 15 = 6


    Der Schnitt ist bei uns im allgemeinen auch absolut unterdurchschnittlich. :rolleyes:


    LG, Mia<br>

    Man soll denken lehren, nicht Gedachtes.
    (Cornelius Gustav Gurlitt)

  • Hey, Maya!


    Ich finde es ganz schwierig, das an einer bloßen Wertetabelle festzumachen. Was streichst du als Fehler an? Gibt es Wiederholungsfehler - und wenn ja, wofür? Hast du vorher einen Schwerpunkt geübt oder nicht?


    Ich versuche es doch mal mit zwei Ratschlägen:


    1) Diktate müssen keine Einbahnstraßen-Rückmeldung sein. Du kannst nach der ersten Durchsicht noch mal schwerpunktmäßig üben, dann gibst du die unkorrigierten Diktate aus mit der Aufgabe, sie selber zu berichtigen. Erst danach machst du dich an deine eigene Korrekturarbeit.


    2) Ich meine, die Fehlergrenzen richten sich danach, wie schwer du selbst das Diktat fandest und wie du mit den Leistungen deiner Schülerinnen zufrieden bist. Du kennst ihren Leistungsstand vorher und kannst den Fortschritt einschätzen. Lass dich nicht mit scheinbar standardisierten Maßstäben dazu bringen, deine Schülerinnen zu frustrieren, wenn du meinst, sie haben es eigentlich nicht verdient!


    Ciao,
    Kaspar<br>

  • Vielen lieben Dank für eure Antworten!
    Ja, ich habe vorher schwerpunktmäßig geübt - und den Lernerfolg kann ich noch nicht so beurteilen, da ich erst seit ein paar Wochen in dieser Klasse unterrichte. Leider sind einige SchülerInnen dabei, die so sehr mit der Rechtschreibung und Zeichensetzung auf Kriegsfuß stehen, dass sie sich wohl diesbezüglich eh schon aufgegeben haben. Mal schauen, ob ich da in diesem Halbjahr dennoch ein paar Fortschritte initiieren kann... Wär ja schön!
    Liebe Grüße,
    Maya :P<br>

  • Es ist zwar eher aus dem Grundschulbereich, aber wenn es so bodenlos ist....


    Kennst du die Rechtschreibboxen von Beate Lessmann? Da gibt es zu jedem Fehlerschwerpunkt versch. Karteikarten, finde ich auch für mich gut, um sie herauszufiltern.


    Kennst du die Hamburger Schreibprobe? Gibts auch bis Klasse 9, da kann man den Lernstand mit einer Vergleichsgruppe vergleichen, was aber nicht ganz so wichtig ist, sondern vielmehr, Schwierigkeiten der einzelnen Schüler zu finden, finde ich hat mehr Aussagekraft als ein Diktat. Bietet sich 6 Wochen vor Ende des Schuljahres an.


    Ansonsten würde ich den entsprechenden Schülern für zu Hause das GUT Rechtschreibtrainingsprogramm empfehlen.
    Falls ihr in der Schule Compis habt auch, ich habe tolle Erfolge erzielt, weil die Kinder viel motivierter waren und Erfolgserlebnisse hatten. Ansonsten gibt es zu der Lessmann Box auch ein KArteikastenprogramm, mit dem man individuell den Klassen- oder auch PErsonenwortschatz üben kann. Ist gut, erfordert aber mehr Arbeit. Ansonsten kann man auch mit einer Wörterkiste, sprich Karteikastenprinzip üben. Finde ich viel effektiver als das Schreiben von Diktaten.


    Bei uns in der GS setzt sich in den neuen Richtlinien in NRW die Fraktion durch, die sagt: Rechtschreiben ist eine Summe aus Teilleistungen, Abschreiben von Texten, Arbeit mit dem Wörterbuch, Diktat, Nutzen von Regelungen und Modellwörtern..., eine ÜBerprüfung sollte individuell erfolgen.
    Wie ist es bei euch???
    <br>


  • so ist bei uns sonderschule, BW auch.
    grüß dose

  • Hallo,

    Zitat

    müssen bei euch die Fehlerschritte nicht aequidistant eingerichtet werden?


    müssen muss man das nicht, es gibt als Alternative auch das Scherenmodell, da werden die Abstände bei den schlechteren Noten etwas größer.
    Grundsätzlich wird auch für die 1 ein Sockel empfohlen, die SuS haben also auch bei einem ganzen Fehler noch die Bestnote.
    Kann mich erinnern, dass ich vor ca. 33 Jahren mit der Vorgabe 5%=4 anfing, bei 150 Wörtern also ca. 8 Fehler, die Hälfte gibt dann die 2,5, das Doppelte die 6.
    Das ist heute oft nicht mehr durchzuhalten, ich liege mit meinen Diktaten manchmal bei ~7%=4.
    Ciao

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