"Aufmerksamkeiten" für 10tklässler

  • huhu ihr lieben!


    um meine neu übernommene 10 mal ein wenig zu motivieren, habe ich zusätzlich zum "Strafsystem" auch ein "Lobsystem" eingeführt.


    dabei habe ich angekündigt, dass die sus, die in einer woche besonders gut mitgearbeitet haben mit einer kleinigkeit belohnt werden. bei drei wochen "guter führung" ;) gibt es einen lobbrief nach hause.


    nun hab ich das ganze so toll angekündigt, aber nu stehe ich etwas auf dem schlauch. so viele kleinigkeiten, mit denen man eine 10 beglücken kann, fallen mir nämlich nicht ein. immer nur süßigkeiten finde ich doof...aber radiergummis und co. sind wohl nicht mehr angesagt. zigaretten würden sicherlich reißenden absatz finden....aber das is ja nu aus bekannten gründen nicht besonders sinnvoll ;)


    also...hat jemand von euch ideen dazu?!


    gruß
    sinfini

    Es gibt keine andere vernünftige Erziehung, als Vorbild sein, wenn es nicht anders geht, ein abschreckendes. (A. Einstein)


    Wo kämen wir hin, wenn alle sagten, wo kämen wir hin und niemand ging, um einmal nach zu schauen, wohin man käme, wenn man ginge! (H. Pestalozzi)


    Im ganzen ist man kummervoll und weiß nicht, was man sagen soll. (W. Busch)

  • Spontan fallen mir da nur Hausaufgabengutscheine ein (die sich dann auch nur auf Dein Fach beziehen). Damit kannst Du sicher auch Zehntklässler noch beglücken.


    Ansonsten könnte man auch für´s Ende des Schuljahres einen Kinobesuch in Aussicht stellen, wenn alle es geschafft haben, sich eine Woche "gut zu führen". So könntest Du vielleicht auch ein gewisses Maß an gegenseitiger Kontrolle herbeiführen...

  • *lach* Das erste was mir in den Sinn kam waren wirklich Zigaretten...
    Ich habe auch keine Idee, worüber sich 10. KLässler freuen könnten. Welches Fach unterrichtest du denn?


    Kannst du das nicht "geschickt" versuchen rauszufinden á la: Mich haben jetzt schon soviele gefragt, was das denn wäre. Ihr bekommt jetzt mal die Aufgabe, dieses Rätsel für zu lösen. Soll heißen: Jeder von den Schülern muss aufschreiben, was er denkt, was "diese Kleinigkeit" denn sein könnte ;) Vielleicht bekommst du darüber Anhaltspunkte (Außer es kommen Dinge wie "Mofa", "ne Flasche Schnaps" oder sowas..).
    Hm, in der GS funktioniert ja auch Hausaufgabengutschein recht gut. Je nach Organisationsrahmen: Derjenige darf dann in ner 5 Minuten Pause eine CD mitbringen und diese anhören?



    Hm... die KLeinen sind da echt leichter zu belohnen.....
    Berichte aber bitte mal, ob das funktioniert!


    LG Schmeili

    • Offizieller Beitrag

    Also ich finde, ein Belohnungssystem ist immer auch ein Risiko.


    Einerseits KANN es insbesondere jüngere Schüler zu besserem Verhalten oder besseren Leistungen anspornen, allzu schnell erwächst daraus aber ein Anspruch seitens der Schüler.
    Ich habe das einmal kurz in meiner eigenen Klasse (damals 8 ) praktiziert und gesagt, dass wenn die ganze Klasse fünfmal hintereinander komplett die Hausaufgaben hat, sie zwei Pötte Haribo bekommen.
    Das hat dann natürlich irgendwann geklappt und die Schüler haben dann eine Art "Anspruch" bzw. "Recht" auf mehr Haribo im Wiederholungsfall abgeleitet.
    Das drohte dann umzukippen in "Wenn wir keine Haribos mehr kriegen, brauchen wir ja auch nicht alle die Hausaufgaben zu machen". Ich habe dann klargestellt, was die (langfristig auch notenmäßigen) Konsequenzen von öfter vergessenen Hausaufgaben sind.


    Das Problem ist also, dass wenn Belohnungen zur Gewohnheit werden, die Schüler Dir das im Munde herumdrehen und nur noch dann positives Verhalten an den Tag legen, wenn sie dafür belohnt werden. Klassischer Fall von Konditionierung.


    Man sollte auch nicht vergessen, dass positives Verhalten an sich eine Selbstverständlichkeit sein sollte - vor allem dann, wenn die 10er im nächsten Jahr eine Ausbildung o.ä. beginnen. Da können sie dann für Pünktlichkeit, Freundlichkeit etc. auch keine Belohnung (außer ihrer Ausbildungsvergütung und ggf. einem positiven Arbeitsklima) einfordern.


    Mit einem wie auch immer gearteten Belohnungssystem suggerierst Du indirekt, dass positives Verhalten etwas "Besonderes" darstellt und belohnt werden "MUSS". Ferner machst Du Dich dann auch von diesem System abhängig, weil Du ohne Belohnung u.U. kein positives Verhalten mehr evozieren kannst.


    Positives Verhalten kann man auch durch verbales Lob verstärken, das wirkt mitunter nachhaltiger als eine drohende Konditionierung auf wie auch immer geartete Bonbons. In anderen Worten: Auf der psychologischen Ebene kannst Du mit verbalem Lob und direkter Ansprache der Schüler langfristig mehr erreichen als durch eine Tüte Haribo.


    Gruß
    Bolzbold

  • huhu!


    @bolzi: ich verstehe deine einwände...aber ich halte das ganze nicht für derart kompliziert. einzelne schüler, die innerhalb einer woche besonders gut mitgearbeitet haben (das stellen die hauptfachlehrer zusammen fest) bekommen eine kleinigkeit (ü-ei o.ä.). bei drei mal besonders hohem engagement gibt es einen lob-brief nach hause.


    im übrigen wird an allen ecken und enden gefordert, dass nicht nur schlechtes verhalten bestraft, sondern auch gutes verhalten belohnt werden soll. und auch wenn du meinst, dass es eine selbstverständlichkeit sein sollte...das ist es in vielen fällen leider nicht. ich möchte den sus klar machen, dass ihr beteiligung auch schon innerhalb einer woche auffällt und dass es positiv auf uns lehrer wirkt. nicht erst am ende des schuljahres bei den noten.


    es geht hier auch nicht darum, dass die schüler nichts machen, wenn sie nichts bekommen...sondern dass sie viel unmittelbarer erfolgserlebnisse bekommen sollen.



    Finchen: gegenseitige kontrolle halte ich in der klasse für sher gefährlich. zumal es ohnhin den ein oder anderen schüler gibt, der sich bereits "verabschiedet" hat. wenn die anderen auf denen rumhacken halte ich das nicht für sinnvoll. hausaufgabengutscheine sind irgendwie nicht das mittel meiner wahl. einerseits bekommen sie wegen des ganztages ohnehin kaum etwas auf, andereseits finde ich das: tutst du ein mal viel, dann brauchst du demnächst nichts tun....etwas merkwürdig.


    Schmeili: ab nächste woche unterrichte ich die klasse in D , vorher war es geschichte. mit CD hören wird es schwierig..sie haben ohnhein eine anlage ind er klasse stehen für die pausen ;)
    aber ich werde auf jeden fall berichten, wie die schüler das ganze denn nun aufgenommen haben. angekündigt ist das ganze ja bereits und da waren sie offensichtlich positiv überrascht, dass sowas überhaupt geht.


    gruß
    sinfini


    neue ideen sind nach wie vor gern genommen! ;)

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    Wo kämen wir hin, wenn alle sagten, wo kämen wir hin und niemand ging, um einmal nach zu schauen, wohin man käme, wenn man ginge! (H. Pestalozzi)


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    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    sinfini schrieb am 03.02.2007 13:14:
    im übrigen wird an allen ecken und enden gefordert, dass nicht nur schlechtes verhalten bestraft, sondern auch gutes verhalten belohnt werden soll. und auch wenn du meinst, dass es eine selbstverständlichkeit sein sollte...das ist es in vielen fällen leider nicht. ich möchte den sus klar machen, dass ihr beteiligung auch schon innerhalb einer woche auffällt und dass es positiv auf uns lehrer wirkt. nicht erst am ende des schuljahres bei den noten.


    Muss eine Belohnung unbedingt in Form von Ü-Eiern oder einem Brief nach Hause erfolgen? Reicht positive Verstärkung nicht? Wenn so, wie Du postulierst, angeblich so viel bestraft wird und in vielen Fällen nicht belohnt wird, müsste explizites Lob doch ebenso bei den Schülern auffallen und eine ähnliche Wirkung haben.


    Zitat


    es geht hier auch nicht darum, dass die schüler nichts machen, wenn sie nichts bekommen...sondern dass sie viel unmittelbarer erfolgserlebnisse bekommen sollen.


    Ach nein? MIR ging es darum, weil das mögliche "Nebenwirkungen" dessen, was Du vor hast, sein können.
    Die Kausalkette "positives Verhalten" => "Belohnung" => "Erfolgserlebnis" => "positives Verhalten" mag auf dem Papier stimmen, jedoch würde ich das Belohnen von positivem Verhalten nicht notwendigerweise als Erfolgserlebnis für den Schüler bezeichnen. Der Erfolg sollte doch an sich sein, dass der Schüler durch sein positives Verhalten weiterkommt im Vergleich zu nicht wünschenswertem Verhalten. In anderen Worten: Mit positivem Verhalten erreicht man bei seinem Gegenüber mehr. Das kannst Du ihm m.E. durch Dein Verhalten bzw. durch Dein positives Feedback viel nachhaltiger spiegeln als durch z.B. ein Ü-Ei. Und genau dadurch erreichst Du ja auch, dass das positive Verhalten Dir auffällt und sich nicht nur in den Noten widerspiegelt. (Abgesehen davon bewerten wir doch in der Regel die Leistung und nicht das Sozialverhalten (bzw. das allenfalls in den künftig erteilten "Kopfnoten")).


    Gruß
    Bolzbold

  • ich bin verwirrt wenn ich deine worte lese.


    zum einen ging es hier nicht um sozialverhalten. überhaupt nicht. sondern darum, dass die schüler merken, dass es sich lohnen kann im unterricht aufzupassen und mitzuarbeiten.


    du meinst, wenn ich dich richtig verstehe, dass mein positves (verbales) feedback an dieser stelle reichen muss. und zwar weil DU das problem mit dem haribo-zeugs hattest.


    ich kann mich ja durchaus irren, aber vielleicht möchte auch jemand anderes mal berichten, wie das mit positiver bestärkung in senem unterricht aussieht. wenn bolzi recht hat, dann würde das ja bedeuten, dass man sich über kurz oder lang vor bitten und einforderungen von hausaufgaben-gutscheinen nicht mehr retten kann.


    klar kann ich sagen, dass die sus was gut gemacht haben. vielleicht reicht das auch. aber ich habe vor am montag die klasse zu befragen, wer sich bei mir im unterricht die angkündigte kleinigkeit verdient hat. und ich garantiere dir, dass die klasse sehr genau weiß, welcher ihrer kameraden das war. das bedeutet in dem fall lob und anerkennung von mir und von den mitschülern. und ich finde, das ist allemal mehr wert als vereinzeltes positives feedback.


    selbstverständlich KANN es zu den von die angekündigten problemen kommen. aber ich glaube nicht, dass es das notwenidier weise MUSS.


    du schreibst, dass der erfolg sein soll, dass die schüler durch ihr positives verhalten weiter kommen. ich befürchte, dass meine schüler dies "weiterkommen" nicht so sehen. sie sind schulpflichtig, also müssen sie zur schule. wir haben februar und bisher haben 2 aus der klasse einen ausbildungsplatz. natürlich helfen ihnen die ü-eier da auch nicht weiter. aber ich möchte ihnen auch mal ein positives aha-erlebnis gönnen.


    gruß
    sinfini

    Es gibt keine andere vernünftige Erziehung, als Vorbild sein, wenn es nicht anders geht, ein abschreckendes. (A. Einstein)


    Wo kämen wir hin, wenn alle sagten, wo kämen wir hin und niemand ging, um einmal nach zu schauen, wohin man käme, wenn man ginge! (H. Pestalozzi)


    Im ganzen ist man kummervoll und weiß nicht, was man sagen soll. (W. Busch)

  • Zitat

    sinfini schrieb am 03.02.2007 21:54:
    zum einen ging es hier nicht um sozialverhalten. überhaupt nicht. sondern darum, dass die schüler merken, dass es sich lohnen kann im unterricht aufzupassen und mitzuarbeiten.


    Mangels Erfahrung mit der Schulform wollte ich mich eigentlich nicht in die Diskussion einschalten, aber sollten knapp 15- bis 16jährige, die kurz davor stehen, die Schule zu verlassen, nicht über rein extrinsische Motivation hinweg sein?


    Sollten die SuS nicht unterdessen gemerkt haben, dass es sich abseits von Gummibärchen und Kippen lohnt, Schule als Angebot wahrzunehmen?

  • philo...sollten sie...aber bei vielen scheint es dennoch nicht so zu sein.


    im übrigen gibt es ja trotzdem noten oder nette worte. es geht um vereinzeltes engagement und nicht um kollektivbelohnungen.


    gruß
    sinfini


    edit: schule als angebot klingt schön, aber tatsache ist doch, dass schüler nicht die wahl haben das angebot anzunehmen oder abzulehnen.

    Es gibt keine andere vernünftige Erziehung, als Vorbild sein, wenn es nicht anders geht, ein abschreckendes. (A. Einstein)


    Wo kämen wir hin, wenn alle sagten, wo kämen wir hin und niemand ging, um einmal nach zu schauen, wohin man käme, wenn man ginge! (H. Pestalozzi)


    Im ganzen ist man kummervoll und weiß nicht, was man sagen soll. (W. Busch)

    Einmal editiert, zuletzt von sinfini ()

  • Lieber Bolzbold,


    herzlichen Dank für Ihren pädagogisch fundierten Beitrag, der den Nagel auf den Kopf trifft.


    Zitat

    sinfini schrieb am 03.02.2007 21:54... sondern darum, dass die schüler merken, dass es sich lohnen kann im unterricht aufzupassen und mitzuarbeiten.


    du meinst, wenn ich dich richtig verstehe, dass mein positves (verbales) feedback an dieser stelle reichen muss. und zwar weil DU das problem mit dem haribo-zeugs hattest.


    Bolzbold berichtet nicht von einer Singularität, sondern argumentiert mit dem Modell des klassischen Konditionierens, das er empirisch an einem eigenen Beispiel belegt. Das ist überzeugend und richtig; welches Konzept steht denn bei Ihnen im Hintergrund?


    Zitat


    klar kann ich sagen, dass die sus was gut gemacht haben. vielleicht reicht das auch. aber ich habe vor am montag die klasse zu befragen, wer sich bei mir im unterricht die angkündigte kleinigkeit verdient hat. und ich garantiere dir, dass die klasse sehr genau weiß, welcher ihrer kameraden das war. das bedeutet in dem fall lob und anerkennung von mir und von den mitschülern. und ich finde, das ist allemal mehr wert als vereinzeltes positives feedback.


    Das macht Ihre Vorgehensweise nur noch schlimmer: Natürlich sollen sich Schüler gegenseitig Rückmeldung geben können. Es ist aber IHRE Aufgabe, die Leistung der Schüler zu bewerten, schließlich handelt es sich hier um eine (überaus diffizile) Kernkompetenz ihres Berufs.
    Nach meiner Erfahrung werden mit großer Sicherheit nur absolute Leistungen bewertet. Lob verdienen aber auch relative Leistungen (z.B. Verbesserungen von 5 auf 3,5 im Mündlichen).


    Wenn Sie gute mündliche Leistungen und deren Verbesserungen schneller rückmelden wollen, machen Sie doch einfach 7-14tägig mündliche Noten und geben Sie diese bekannt. Ansonsten natürlich mündliches Lob, bei auffälligen Verbesserungen in einem kurzen Gespräch am Stundenende.


    Zitat


    selbstverständlich KANN es zu den von die angekündigten problemen kommen. aber ich glaube nicht, dass es das notwenidier weise MUSS.


    Für den Glauben sind andere Gebiete als die Grundlagen der Pädagogik zuständig.

    Zitat


    du schreibst, dass der erfolg sein soll, dass die schüler durch ihr positives verhalten weiter kommen. ich befürchte, dass meine schüler dies "weiterkommen" nicht so sehen. sie sind schulpflichtig, also müssen sie zur schule. wir haben februar und bisher haben 2 aus der klasse einen ausbildungsplatz. natürlich helfen ihnen die ü-eier da auch nicht weiter. aber ich möchte ihnen auch mal ein positives aha-erlebnis gönnen.


    Meine Erfahrungen sind gänzlich anders. Gerade im Bewerbungsprozess wird den Schülern bewusst, wie wichtig gute Noten sind und es wird um jede Note mit dem Lehrer gerungen.


    Eins möchte ich noch anfügen:
    Ihr Dienstherr besoldet Sie, dass Sie damit ihren Lebensunterhalt adäquat bestreiten können. Ich weiß von unseren Referendaren, dass davon angesichts ihrer Bezüge kaum die Rede sein kann. Ehrlich gesagt, setzen Sie damit das falsche Signal, wenn Sie auch noch Ihre Finanzen einsetzen, um sich Schülerleistungen zu "kaufen". Manche Referendarskollegen, die am Monatsende bereits im Minus stehen, würden Ihren finanziellen Einsatz jedenfalls als Hohn empfinden.


    Interessieren würde mich noch, welchen Computer Sie haben. Besitzt dieser keine Hochstelltaste (Shifttaste), weil Sie alles klein schreiben?

    Und der Mann spürte das Wissen bis an die Haarspitzen, als ihm das Konversationslexikon auf den Kopf fiel. (Uli Keuler)

    Einmal editiert, zuletzt von Nicht_wissen_macht_auch_nic ()

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    sinfini schrieb am 03.02.2007 22:54:
    edit: schule als angebot klingt schön, aber tatsache ist doch, dass schüler nicht die wahl haben das angebot anzunehmen oder abzulehnen.


    Unter dem Aspekt, dass Schulpflicht als etwas "Negatives" aufgefasst wird und dieser Pflicht kein Sinn und kein Nutzen zugesprochen wird (und man außer Acht lässt, dass die Einsicht und das Verständnis dafür seitens der Schüler fehlen), magst Du Recht haben.


    Die Schule IST ein Angebot für jeden Schüler in eigener Verantwortung etwas aus sich zu machen. Man kann das Angebot annehmen, man kann es auch lassen.
    Die Schüler haben natürlich die Wahl.
    Sie können sich ins Zeug legen, einen Abschluss machen und irgendwann auf eigenen wirtschaftlichen Füßen stehen.
    Sie haben alternativ die Wahl, den Sinn und Zweck der Schule zu ignorieren, ihren primären Bedürfnissen nachzugeben bzw. nachzugehen und eben keine Ausbildung zu machen. Die Gesellschaft, insbesondere der Steuerzahler, freut sich dann, diese Schüler als frischgebackene Hartz IV Empfänger willkommen heißen zu können.


    Gruß
    Bolzbold

  • Zitat

    Bolzbold schrieb am 04.02.2007 14:45:
    ...Sie (die Schüler) können sich ins Zeug legen, einen Abschluss machen und irgendwann auf eigenen wirtschaftlichen Füßen stehen...


    Klingt vielleicht verrückt, aber das wollen fast alle Schüler, denn sie schämen sich eigentlich, wenn sie auf Kosten der Allgemeinheit leben.


    Also müssen wir sie wieder auf den rechten Weg bringen; sonst tut es ja keiner, zumindest hatte es das Elternhaus versäumt, wenn es überhaupt ein Elternhaus gab.

  • Zitat

    row-k schrieb am 04.02.2007 15:40:


    Also müssen wir sie wieder auf den rechten Weg bringen; sonst tut es ja keiner, zumindest hatte es das Elternhaus versäumt, wenn es überhaupt ein Elternhaus gab.


    ...und genau dazu finde ich die Idee gut, zunächst mit (auch materieller) positiver Verstärkung zu arbeiten. Denn so merken sie eine direkte Auswirkung, stabilisieren so (natürlich nur im Idealfall) ihr Verhalten und die positive Verstärkung kann langsam wieder zurückgenommen bzw. auf verbale Verstärkung umgestellt werden....


    (Genau auf diese Art und Weise hat es in meiner Klasse funktioniert, zugegeben GS, aber da hat niemand hinterher angemerkt, dass er jetzt nur noch mitarbeite wenn er dafür etwas bekäme...)

  • Zitat

    Schmeili schrieb am 04.02.2007 17:23:
    ...(Genau auf diese Art und Weise hat es in meiner Klasse funktioniert, zugegeben GS, aber da hat niemand hinterher angemerkt, dass er jetzt nur noch mitarbeite wenn er dafür etwas bekäme...)


    Hallo Schmeili!


    Entschuldige bitte, wenn ich noch folgenden Vergleich hinzufüge, weil mir ein lustiges Beispiel dazu einfiel: Ganz zu Anfang, als unser Hund noch jung war, kam er zu uns, weil er ein Lerckerli für das Kommen bekam. Heute kommt er, ohne sich zu beschweren, obwohl er kein Leckerli bekommt. ;)

  • Hallo,
    ich arbeite ebenfalls mit pos. Verstärkung, es gab hier mal einen Thread dazu. Leider ist es an unserer Schulform oft so, dass die SUS von zu Hause kein Lob und keine Unterstützung erfahren, in der Gesellschaft werden HS-Schüler oft als dumm und unbrauchbar hingestellt, einen Ausbildungsplatz zu bekommen ist schwierig, von daher fehlt die extrinsische Motivation oft.
    Ich denke, man kann hier nicht alle Schularten über einen Kamm scheren, wir müssen eben viel auffangen, was zu Hause fehlt.
    Bei mir bekommen die SUS jede Stunde eine Rückmeldung (+, -, oder Kreis), nach 10 + bekommen Sie einen pos. Brief.) Allerdings mach ich das nur bei den KLeinen bis Klasse , die Großen sind noch so motiviert, zum Glück. Wer 10 Plus hat und nie stört bekommt HA frei. Das klappt ganz gut, da sie sich ärgern, wenn sie z.B. 7 Plus hatten, dann ein Minus bekommen für Stören oder einen Kreis für keine MItarbeit, sind alle Plus weg und sie fangen von vorne an.
    Mit materiellen Tokens arbeite ich allerdings nicht. Gruß Nof.

    Wir helfen einem Menschen mehr, wenn wir ihm ein günstiges Bild seiner selbst vorhalten, als wenn wir ihn unablässig mit seinen Fehlern konfrontieren.
    A. Camus

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