Zeugniskommentare Religion

  • Hallo ins Forum,


    ich sitze gerade an den Zeugnissenkommentaren für ein drittes Schuljahr, in welchem ich u.a. Fachlehrerin für Religion bin. Da für jedes Fach auch ein schriftlicher Kommentar verfasst werden soll, ist also auch in Reli ein Sätzchen gefragt. Ich hänge da gerade etwas (zumal in meinen Formulierungshilfen, die ich sonst gerne mal als veränderbare Grundlage nutze) Religion erst gar nicht auftaucht.
    Schreibe eigentlich gerne wirklich individuell und auf den Schüler bezogen. Aber für Reli fällt mir jetzt (da ich hier auch nur die mündliche Leistung und Heftführung (welche ich aber nur als Tendenz bei wackeligen Noten hinzuziehen möchte) als Basis habe) nicht viel mehr ein, als
    "beteiligt sich regelmäßig/mit Interesse/ mit besonderem Interesse/ nur unregelmäßig/eher zurückhaltend etc am Religionsunterricht"
    oder "nimmt mit (besonderem) Interesse am Religionsunterricht teil und bereichert ihn (häufig) durch eigene Wortbeiträge". (wobei man da ja auch noch unterscheiden müsste, ob jemand eher rumschwafelt und vielleicht noch von der eigentlichen Fragestellung abkommt oder etwas einfach richtig gut in Worte fasst).
    Da ich in der Klasse erst ein halbes Jahr unterrichte und wir im wesentlichen erst zwei große Themenblöcke behandelt haben, kann ich jetzt auch keine echten Aussagen zu besonderen Interessen machen.
    (ich könnte aufgrund der bisherigen Themen jetzt auch nichts a la "kennt sich gut in der Bibel aus" oder so schreiben - käme mir aber auch sowieso irgendwie komisch vor)
    Was schreibt ihr denn da so?
    Für Ideen und Anregungen dankbar
    Ronja

    Jeder Tag, an dem du nicht lächelst, ist ein verlorener Tag.

  • Gehe ich Recht in der Annahme, dass es bei den meisten von euch entweder keinen Reli-Kommentar gibt oder es auf das "auch am Kunst, Musik und Religionsunterricht nahm XY motiviert teil" hinausläuft?
    Ich selbst merke gerade, dass ich es bei der einen Klasse schon bei vielen Kindern schaffe, individuell einen Satz zu formulieren (das ist die Klasse, in der die Kinder oft wirklich gute GEdanken äußern und irgendwie sensibel sind für eine weitere Dimension der Wirklichkeit). Bei der anderen Klasse hingegen ist es so, dass sich grundsätzlich alle beteiligen (es gibt also niemanden, der nie etwas sagt), die Beiträge aber nicht selten am Wesentlichen vorbeigehen und auch die guten Schüler nur ansatzweise ein Feeling für religiöse Themen entwickeln. Das läuft also mehr oder weniger darauf hinaus, auch nur Zweien und Dreien zu vergeben (1 ist in der einen Klasse eben niemand und vier finde ich bei einem Fach wie Reli im Dritten auch zu krass, zumal ja alle irgendwie mitmachen). Ich merke jetzt, dass meine Kommentare sehr auf eine Bewertung der mündlichen Beteiligung hinauslaufen (ist eben auch ein mündliches Fach und Talente wie in Kunst oder Musik kommen jetzt auch nicht gerade zu tragen....).
    Bin immer noch sehr dankbar für irgendwelche Beiträge (und wenn da auch nur drinsteht, dass Reli bei euch mit einem Pauschalsatz abgehakt wird - dann legt sich bei mir vielleicht wenigstens dieses Gefühl, da was falsch zu machen)

    Jeder Tag, an dem du nicht lächelst, ist ein verlorener Tag.

  • Hallo Ronja,
    wir in Hessen haben ja ab der zweiten Klasse Ziffern-Noten, also nur im Ausnahmefall noch etwas Verbales. Ich könnte dir aber meine Formulierungen aus der ersten Klasse schicken, die sich wohl zum Großteil mit deinen decken, aber trotzdem...
    Gruß venti :)

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Ronja,
    wir haben uns im Kollegium darauf geeinigt, für Reli keine Formulierungen einzufügen. Es würde auf einen Pauschalsatz hinauslaufen und dafür fehlt der Platz auf unserem Zeugnisformular. In den meisten Fällen tauchen die Bemerkungen, die der Relilehrer hat, sowieso in den Formulierungen fürs Arbeitsverhalten auf. Ist dann ein Kind dabei, dass sich in Reli besonders gut beteiligt, geht das dann aus einer guten Note hervor und die Relilehrerin erläutert das vor dem Zeugnis mündlich mit den Kindern.
    Mach dir nicht zuviel Arbeit. Die Formulierungen werden von den Eltern meist nur überflogen, wichtig sind die ersten Noten und darauf kommen sie auch zu sprechen, egal was du im Text erläutert hast.


    Gruß
    Talida

    Ein Niederrheiner ist einer, der nix weiß und alles erklären kann.
    Hanns Dieter Hüsch

  • Hallo Talida,


    danke dir für die Bestätigung meiner Vermutungen.....
    Ich finde es ehrlich gesagt auch nicht sinnvoll, bei jedem Kind zwanghaft etwas zum Religionsunterricht zu schreiben und wie du schon schreibst: auch bei mir läuft es auf Bemerkungen zu Aufmerksamkeit, der mündlichen Mitarbeit und allgemeinem Arbeitsverhalten hinaus.
    Aber jetzt, wo ich es schon machen muss, will ich es eben auch vernünftig und vor allem gerecht machen.
    Naja, vermutlich mache ich mir wirklich mal wieder zu viel STress.
    In jedem Fall hat mir Venti mit ihrer mail schon wieder ein paar neue Impulse geliefert und ich werde mich jetzt einfach durch meine Kandidaten durchbeißen....
    LG
    Ronja

    Jeder Tag, an dem du nicht lächelst, ist ein verlorener Tag.

  • religion hat ja auch viel mit dem sozialen miteinander zu tun!


    unser fachleiter in religion meinte mal: den glauben usw kann man sowieso nicht messen!


    gruß
    simsa

  • Ja, das ist schon klar.
    Aber gerade weil es eben nicht darum geht, den Glauben zu messen und Religion (zumindest bei mir) von Heftführung (an der ich jetzt aber auch keine Note festmachen will) mal abgesehen, ein mündliches Fach ist, spiegelt sich hier sehr viel wieder, was meiner Meinung nach in den Zeugnisteil "Arbeits- und Sozialverhalten, allgemeine Bemerkungen" gehört.
    Von daher ist es schwierig für jeden Schüler eine Bemerkung extra zu Reli zu formulieren.
    LG
    RR

    Jeder Tag, an dem du nicht lächelst, ist ein verlorener Tag.

  • Hallo Ronja,
    ich musste letztes Jahr auch Bemerkungen für Reli schreiben und habe schwer damit gekämpft. Ich hatte dann zusätzlich zu deinen noch: hörte bei Erzählungen aufmerksam und mit Interesse zu/konnte Handlungsabläufe folgerichtig nacherzählen/stellte Situaionen im Rollenspiel oder in Bildern treffend dar/fand passende Beispiel aus der eigenen Lebenswirklichkeit zu den Erzählungen/äußerte treffende und einfühlsame Gedanken über das Verhalten der Personen/fand Problemlösungen und stellte sie im UG(o. Rollenspiel) dar/konnte eigene Gefühle ausdrücken und verständlich machen/ließ sich gut auf Fantasiereisen ein.


    Ich hoffe, ich konnte dir etwas weiterhelfen
    Einen schönen Abend noch wünscht dir Meike, die übrigens grade über 30 Erstklasszeugnissen in Berichtform brütet .

  • Danke Meike!


    Die Erstklasszeugnisse stehen mir auch noch bevor (in welchem Bundesland bist du denn? Bei uns gibt es die nämlich nicht zum Halbjahr, sondern erst am Schuljahresende). Allerdings mache ich mir da insofern weniger Sorgen, als dass ich meine Kleinen schon viel besser kenne (Reli nur 2 mal die Woche und oft ausgefallen) und mir schon jetzt zu allen recht viel einfällt.
    Trotzdem hast du mein volles Mitgefühl (vor allem ob der großen Anzahl!!!).
    Viel Erfolg und frohes Schaffen,
    Ronja

    Jeder Tag, an dem du nicht lächelst, ist ein verlorener Tag.

  • Danke für dein Mitgefühl Ronja, ich komme aus Bayern, da gibt es auch zum Halbjahr Zeugnisberichte. Es geht schon eingermaßen, weil man, wie du schreibst, die Kinder schon ganz gut kennt und weiß was man schreiben kann. Aber die Masse machts halt.
    LG Meike

  • Ja, das kann ich mir vorstellen.
    30 ist ja in jeder Beziehung (nicht nur wenn es um Zeugnisse geht) ziemlicher Horror für ein Erstes.
    Da habe ich echt Glück: bei mir sind es nur traumhafte 18.


    Weiterhin gutes Vorankommen
    Ronja

    Jeder Tag, an dem du nicht lächelst, ist ein verlorener Tag.

Werbung