Zehner - Einer - Erklärungsnotstand

  • Hallo Ihr Lieben,


    ich habe mir meinen Erstis gerade den Zahlenraum bis 20 erweitert. Leider habe ich kein Mathe studiert und ich habe jetzt riesen Probleme den Schüler die Sache mit dem Zehner und den Einern zu erklären.
    Aus einigen wenigen Mathe - Veranstaltungen weiß ich, dass man das am besten mit dem Abakus machen sollte. Leider haben wir an der Schule keinen und ich habe auch keinen. Aber auch wenn ich einen hätte wüßte ich leider nicht, wie ich den Erstis diese doch sehr wichtige Sache didaktisch am besten präsentieren könnte. Ich zerbreche mir schon seit Tagen den Kopf darüber.
    Eine befreundete Lehrerin meinte ich solle es mit Bohnen und Erbsen probieren (für 10 Erbsen eine Bohne) - aber wie kriege ich dann den Bogen zur Mathematik ???????


    Ich bin total ratlos, vielleicht könnt ihr mir helfen.


    Liebe Grüße


    Pippi

  • Also irgendwo stand hier schon mal ein Tipp mit Eierkartons.
    Je zehn Eier passen in einen Zehner-Eierkarton, sind also ein Zehner.
    Meine schwachen Zweitklässler, die ich vor vier Wochen übernommen habe, haben es auf jeden Fall im Hunderterraum als Anschauungshilfe gut gebrauchen können.
    LG pinacolada

  • kürzlich hat jemand auch Filmdosen vorgeschlagen - zehn Einer reinfüllen (Bohnen oder was immer), zumachen, dann ist der Zehner voll. Zwei Dosen sind zwei Zehner, für's Rechnen muss man dann die Dose ausleeren und den Zehner zerlegen.


    Ich habe ansonsten noch Holzbretter (lang und schmal) in die 10 Löcher eingefräst sind.
    Außerdem gibt es Materialien wie Mathemaxl, wo auch der Zehner aus einer Stange in der Länge von zehn Einern besteht.

  • Ja, nehme auch gern den Legemax (dürfte so ähnlich sein) - Zehnerstangen und Einerwürfel oder das Rechengeld - 10 Euro = 1 Schein.
    Wir haben auch die Plättchen zur Zahlenreise, da gibts Zehnertürme (10 Plättchen auf einem Stab) und Zehnerplatten zum Auflegen - auch gut für die Zehnerüberschreitung.
    Früher hatte ich Tuchtafelmaterial - 10 Zündhölzer = 1 Bündel
    oder wieder Zehnerstangen und Einer-Quadrate die zu zehnt eine Z-Stange ergeben.
    Einmal hab ich mir sogar selber aus Holz Z-Stangen und Einerwürfel gesägt, aber der Legemax ist schöner ;-))
    LG, inschra

  • Wir haben "Süßwarenfabrik" gespielt und immer Dinge in Alufolie verpackt, (damals waren es Mühlesteine, weil wir die schachtelweise hatten), in Anlehnung an die Haribo-Gummirollen


    Dann wurden "Packzettel" geschrieben:
    kleines Kärtchen mit zwei Spalten,
    über der linken ist ein Kreis (=Einer), über der rechten Spalte ein langer, dicker Strich (=Zehner).


    Die verpackte Stange und die Einzelnen lagen in Grüppchen herum und die Schüler schrieben Packzettel.
    z.B. Wie viele einzelne siehst du (5), wie viele Zehner (1)


    Dann haben wir die Packzettel vertauscht und neu zugeordnet.
    Das Ganze natürlich dann auch auf Arbeitsblättern.


    Später wurden die verpackten Stangen und die Steine durch Streifen (mit Fünfer-Zäsur) und Plättchen ersetzt.


    Übrigens war der Punkt (Kreis) über den Einern lange eine Lesehilfe für die Kinder. Ich fange bei den Einern (beim Punkt) zum Lesen an.


    Hm, bissl chaotisch erklärt, aber ich hoffe trotzdem, dass du es verstanden hast.

  • @ indidi:
    klingt total toll, aber ich hab's nicht richtig verstanden


    wie funzt das mit den Kärtchen? Wieso sind die Einer links?
    hast du die Kätchen vorbereitet, und die Schüler mussten das dann verpacken? Hast du auch die Zahl raufgeschrieben, oder nur die Symbole?
    wer hat kontrolliert, ob in der Packung drin ist, was rein soll? oder war's nicht so wichtig, ob tatsächlich zehn in einem Bündel sind, Hauptsache das Bündel verkörpert den Zehner?


    Wäre ja auch prima, um Orientierung im Hunderterraum zu schaffen - manche meiner Schüler in der zweiten haben damit noch ziemliche Schwierigkeiten.

  • Meine Klasse "fährt" ganz gut mit den Rechenschiffchen. Das ist im Grunde ein normales 20er-Feld, welches ich in 4 Bereiche unterteilt habe. In jedes Schiff passen 5 Leute (Plättchen) und der Kapitän (das rechnende Kind) muss ganz genau aufpassen, dass die Leute immer von vorne nach hinten ein- und von hinten nach vorne aussteigen.
    Die Kinder haben sehr schnell erkannt, dass, wenn ein Schiff voll ist, es immer 5 sind und können die Zahlen bis 10 aufgrund dessen nun simultan erfassen.
    Wenn die ersten beiden Schiffe voll sind, dann ist das 10er-Schiff besetzt, im 3. Schiff geht es (eine Etage tiefer) weiter bis 15, im 4. bis 20.
    Ein großes laminiertes Schiff hängt an der Tafel. Damit rechnen wir mit großen Magnetplättchen gemeinsam.
    Zusätzlich habe ich eine kleinere Version auf jeden 2er-Tisch geklebt. Jedes Kind hat ein Döschen mit 20 Plättchen.
    Wenn sie rechnen (frei oder themengebunden) benutzen sie bei Bedarf mittlerweile völlig selbstständig ihre Schiffchen und kommen damit gut klar.


    Zusätzlich habe ich ihnen die Zahlen von 11-20 visuell veranschaulicht, indem ich für jede Zahl ein Schiffchen hergestellt habe. Diese hängen untereinander im Klassenraum und sind eine sinnvolle Orientierungshilfe:


    xxxxx xxxxx
    x 11


    xxxxx xxxxx
    xx 12


    xxxxx xxxxx
    xxx 13


    u. s. w.


    Den 20er-Raum lernen sie auf diese Weise systematisch zu durchschauen und zu durchgliedern.
    Die Schiffchen kannst du gut selber herstellen (die Variante aus Holz (Spectra) ist ausgesprochen teuer!); du hast zwar zunächst einige Arbeit damit, aber anschließend stehen sie dir das ganze Schuljahr oder länger zur Verfügung.
    In meiner letzten 1. Klasse hatte ich diese schon einmal hergestellt. Mittlerweile waren sie aber zu zerschlissen, als dass ich sie im Unterricht noch einmal einsetzen wollte, aber sie reichten noch allemale dafür aus, sie einzelnen Kindern mit nach Hause zu geben, so dass sie damit ihre Hausaufgaben analog zu den Übungen in der Schule erledigen können.


    Wenn du Materialien, welche die Kolleginnen beschrieben haben (Zehnerstangen etc.), nicht zur Hand hast, eignen sich zum Erfassen von Z und E auch Steckwürfel gut, die in der Regel in jeder Schule irgendwo zu finden sind.
    Frag doch einfach mal im Kollegium nach, welche Materialien vorhanden sind, bzw. hol dir Rat bei deinen Kollegen ein.
    Ich habe z. B. öfter große Schwierigkeiten im Fach Kunst (Ideenfindung, meth.-did. Umsetzung) und wäre da ohne meine (Fach-)kollegin oft völlig aufgeschmissen... ;)


    LG Lea

  • müllerin
    Sorry, ich bin heut ein bissl durch den Wind.
    also


    Zitat

    wie funzt das mit den Kärtchen? Wieso sind die Einer links?


    die Einer stehen natürlich rechts


    Zitat

    hast du die Kätchen vorbereitet, und die Schüler mussten das dann verpacken? Hast du auch die Zahl raufgeschrieben, oder nur die Symbole?


    Die Schüler haben einen Haufen Steine bekommen (von mir abgezählt) und mussten dann verpacken.
    Dann haben sie auf Leerkärtchen ihr "Verpacktes" aufgeschrieben. Auf den Kärtchen waren nur die Symbole, die Ziffern mussten die Schüler selber schreiben.


    Zitat

    wer hat kontrolliert, ob in der Packung drin ist, was rein soll? oder war's nicht so wichtig, ob tatsächlich zehn in einem Bündel sind, Hauptsache das Bündel verkörpert den Zehner?


    Da es eine kleine Förderschulklasse (11 Schüler) war, hab ich das während des Verpackens kontrolliert.

    Zitat

    Wäre ja auch prima, um Orientierung im Hunderterraum zu schaffen - manche meiner Schüler in der zweiten haben damit noch ziemliche Schwierigkeiten.


    Und wie du schon schreibst, schwerpunktmäßig hab ich mit meinen Schülern so den Hunderter-Raum erarbeitet. Wir haben da ziemlich lange "rumgemacht" bis wir zum eigentlichen "Rechnen" kamen.



    Ich habe mich übrigens bewusst für das "Streifenmodell" (also die Anordnung der zehn Einzelnen in einer Reihe-mit kleinem Abstand bei der Fünf) entschieden.
    Als Rechenhilfe hatten wir kleine Zwanzigerrahmen mit Kugeln und später die Hunderterrahmen.
    Mit dem Streifenmodell konnte ich schön den Hunderter aufbauen (Hundertertafel - ohne!!! Zahlen)
    Hier konnten die Schüler gut nachvollziehen, dass das Rechnem in jedem Zehner eigentlich "gleich" vor sich geht.


    Die "Eierschachtel-Anordnung" hab ich garnicht hergenommen. (siehe Erklärung oben)
    Ich hab mich nur auf eine Anordnung festgelegt. Zu viele Darstellungsarten verwirren die Schüler nur.

  • Hast du einen Compi in der Klasse? Unter www.ak-erstrechnen.de gab es ein Spiel zum Herunterladen, wo Päckchen gepackt werden mussten. Hat einigen SchülerInnen geholfen. Wenn du kein Material zur Verfügung hast, würde ich auch Streichhölzer Bündeln. Das kostet nicht viel. Rechengeld bekommst du in der Sparkasse.

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