Beiträge von chemikus08

    CDL

    Das Ganze steht und fällt mit einer guten SL. Eine SL, die ein positives Arbeitsklima schafft und zu Kooperationen anleitet, ist Gold wert. Auch ist es , auch in unserem Schulsystem, möglich für die Kooperation Entlastungen bereitzustellen. Dafür muss man aber im Umgang mit den behördlichen Vorgaben eine hohe Gabe bezüglich kreativer Gestaltungsmöglichkeiten haben.

    Wie viele Chemiker stellt die Umweltbehörde ein?

    Auch hier bewegen wir uns im Quereinstieg. Vergütung EG 11 aber TVöD, jedoch mit Beförderungsmöglichkeiten bis Eg15. Die meisten dieser Jobs sind ausgeschrieben für Ingenieure bzw. Bachelor Absolventen. In der Großstadt, bei der ich beschäftigt war, gab es insgesamt 10 Kollegen mit naturwissenschaftlichem Studium im Bereich der Abfallwirtschaftsbetriebe, die Umweltbehörde hatte dann nochmal fünf Kollegen für die Abfallwirtschaft und fünf Kollegen für die Wasserwirtschaft. Darüber hinaus gibt es entsprechende Jobs bei den städtischen Töchtern, wenn ich die alle zusammen rechne nochmal so 20. Bevor ich in diesem, Bereich angefangen habe, habe ich mir das auch nicht so vorstellen können, aber es sind nicht wenige Naturwissenschaftler, die im öffentlichen Dienst untergekommen sind. Von meinen ehemaligen Chemiekollegen aus meinem Arbeitskreis sind es 50 %. Weitere Arbeitgeber ÖD für uns sind die Bezirksregierungen bei der oberen Abfall und Wasserbehörden, der Arbeitsschutz (frühere Gewerbeaufsicht) sowie die Unfallkassen. Und in all diesen Bereichen gehen jetzt reihenweise die Leute in Rente und finden keine Nachfolge. Heißt also, dass der Arbeitgeber sich schon ein wenig anstrengen muss, zumindest wenn es um Bewerber für den MINT Bereich geht.

    Kieselsteinchen

    Dein Beitrag ist ein Beispiel dafür, dass der Lehrerberuf gar nicht so wunderbar mit Familie vereinbar ist, wie immer getan wird. Es gibt offensichtlich (siehe Dein Beitrag) Kollegen die einem solche "Freibriefe" neiden. Dies erzeugt umgekehrt ein schlechtes Gewissen und man versucht immer wieder diese Karte nicht zu ziehen. Dann fange ich doch lieber in der Umweltbehörde einer Stadt an, statt Kindern Chemie beizubringen. Die Arbeitsbedingungen in dem Bereich sind: totale Gleitzeit (keineKernzeit) , bis zu drei Tage Home-Office pro Woche möglich. I Es ist vollkommen egal, ob das Kind nun um acht oder 8.15 in der Kita ist, das kann ich ganz flexibel handhaben. Zur Einschulung des eigenen Kindes brauch ich nicht bitten, betteln und einen Handstand zu machen, sondern kann mir einfach einen freien Gleitzeittag nehmen. Und jetzt sag noch mal einer, dass der Lehrerberuf der Beruf für Mutter mit Kind ist. Blödsinn, da kenne ich besser geeignete Arbeitsplätze. Und genau das ist mit einer der Gründe, warum immer weniger Menschen auf Lehramt studieren.

    Das sind sogenannte toxische Menschen. Hier kann man nur raten Abstand zu halten. Irgendwann hat das Schicksal auch für Ihn einen Nackenschlag parat. IUnd wenn das nicht reicht, Schulleitung. Im Gegensatz zu ihm , hast Du es ja angekündigt.

    Aber es kann doch nicht sein, dass man in dem System dann quasi gezwungen wird, nur dort zu arbeiten.

    Ein gut gemeinter Ratschlag: Spar Dir den Spruch "das kann doch nicht sein", wenn Du im Schulsystem Fuß fassen willst. Du bist sonst gezwungen, dass im Stundentakt auszusprechen.

    Do das kann sein, Schule als Arbeitgeber hat schon ein einnehmendes Wesen. Allerdings habe ich festgestellt, dass das in der freien Wirtschaft nicht sehr viel anders ist. Wenn Du einen Job suchst, bei dem Du relaxt tun kanns was Du willst, dann studiere irgendwas mit EDV und mach darin Deinen Bachelor. Damit bewirbst Du Dich auf eine IT Stelle im öffentlichen Dienst. Da bist Du im Vergleich zur freien Wirtschaft zwar unterbezahlt, hast aber Narrenfreiheit, weil die keinen anderen finden.

    Osja

    Ich würde so häufig es geht die Staatsgewalt einbinden. Würde ich bedroht 110 da werden Sie geholfen oder so ähnlich. Dann geht jedesmal ein Bericht an das Jugendamt. Ich persönlich bin tarifbeschäftigt. Ich würde die Unfallkasse mit ins Boot holenund bei dem kleinsten blauen Fleck wäre ich bestimmt ne Woche krank geschrieben, dass muss dann die Unfallkasse zahlen. Spätestens dann würde ich die Präventionsabteilung der Unfallkasse um Abhilfe bitten. Wenn denen der Geduldsfaden reißt muss der Träger mir eine Security vor die Tür stellen, dass kann die Unfallkasse verfügen ggf. im Rahmen der Ersatzvornahme sogar selber beauftragen.


    Nein, warum ich da jetzt so reagiere. Ich war letztlich auf einer Fortbildung meiner Gewerkschaft zum Thema Gewalt. Der Referent war ein Kollege aus dem Föderschulbereich. Der hat mit einer Selbstverständlichkeit erzählt, dass er Schulen kenne, da verginge keine Woche, ohne dass man als Lehrer mit blauen Flecken nach Hause käme. Und da ist für mich wirklich Schluß. In dem Zusammenhang fällt mir der Kollege ein, der gegen seinen Willen zur Föderschule versetzt werden sollte. Wenn wir wirklich, ich kann das immer noch nicht glauben, soweit sind dass körperliche Blessuren zum Berufsrisiko gehören, dann habe ich auch Verständnis, wenn man eine solche Schule nicht versetzt werden will. Und falls doch, wird das komplette Register gezogen, was man im Arbeitsschutz so ziehen kann. (Also zumindest, falls das dann an dieser Schule zum Berufsrisiko gehört, ich mag das immer noch nicht glauben)

    Grundsätzlich würde ich keine Ablehnung so einfach hinnehmen und mir anwaltlichen Rat holen. Bitte keinen Wald und Wiesenanwalt sondern einen, der einschlägig bekannt ist, dass er sich mit beamtenrechtlichen Fragestellungen befasst. Weit vor der amtsärztlichen Untersuchung sollten chronisch kranke Menschen das Gespräch mit der Schwerbehindertenvertretung führen.

    Also in NRW hättest Du da so Deine Schwierigkeiten. Teilzeit wird nur aus familienpolitischen Gründen gewährt und eben nicht für den Zweitjob. Die Dienststelle würde Dich darauf hinweisen (Ich setze jetzt mal die Verbeamtung voraus), dass Beamtenstelle dem Grunde nach als Vollzeitstellen konzipiert sind und Du nach beamtenrechtlichen Aufgaben eben voll und ganz zu widmen hast. Begründet wird dies in NRW mit dem Fachkräftemangel.

    Es gibt in einigen Stadtverwaltungen mittlerweile Mailprogramme bei denen in der Datei der Mitarbeitenden (womit auch ausdrücklich all diejenigen gemeint sind die tatsächlich nicht arbeiten, jedoch vom Arbeitgeber bezahlt werden) einen Hinweis auf die gewünschte Anrede enthält.

    Also ganz egal ob Förderschule oder Regelschule, ich trage ja auch Verantwortung für alle anderen SuS und als SL auch für die Kollegen. Da wo Leib und Leben von Menschen, egal ob Lehrer oder Kinder, gefährdet ist, endet für mich auch die Beschulbarkeit.

    Das ist wie mit dem Noten verraten kurz vor den Zeugnissen. Habe ich grundsätzlich nie gemacht und auch die jeweiligen KL habe ich gebeten so kurz vorher nichts zu sagen. Eine Kollegin meinte dann doch meine Noten auszuplappern. Schon gab es 10 Kandidaten die alle mit mir Ihre Note diskutieren wollten. Nach den Zeugnissen will in der Regel keiner mehr diskutieren. Aber vorher kann man ja nochmal auf die Tränendrüse drücken. Letztlich ist es hier genau so.

    Ich musste es leider bei einem Kollegen erleben, dem im Sportunterricht sexuelle Belästigung unterstellt wurde. Der war erst mal beurlaubt, musste diverse Befragungen incl. Polizei über sich ergehen lassen, bis Kommissar Zufall zu Hilfe kam. Eines der am Komplott beteiligten Mädchen hat dann wohl im Suff geplappert und dann ist es rausgekommen. Es war eine Verschwörung gegen den Kollegen, weil man mit der Notengebung nicht einverstanden war. Wär das nicht zufälliger weise raus gekommen, wäre der jetzt seinen Job los. Seitdem bin ich sehr sehr vorsichtig.

Werbung