Hallo mjisw ,
damit du meine Reaktion zu- und einordnen kannst, möchte ich dir ein paar Zeilen zu deinem Beitrag zukommen lassen, die vielleicht auch ein wenig durscheinen lassen, weshalb mich dein Beitrag teilweise traurig stimmt.
Ich halte es immer noch für absolut nicht nachvollziehbar, dass staatliche Institutionen gegen den Willen der eindeutigen Mehrheit der Bevölkerung derartige Sprachregeln konsequent umsetzen.
Möchtest du vielleicht einmal genauer erläutern, was genau und wieso du nicht nachvollziehen kannst, dass (staatliche) Institutionen sog. ''derartige Sprachregeln'' umsetzen? Sprache wandelt sich seit es Sprache gibt, zum Glück, ebenso wie sich auch unsere Gesellschaft wandelt. Wir benutzen heute Wörter, Begriffe, Ausdrücke, die es vor ein paar Jahren noch nicht gab -sieht man ja auch an den immer dicker werdenden Duden. Sprache passt sich auch immer an die Welt bzw. an die Gesellschaft an, in der wir leben. Darüber hinaus schafft Sprache meines Erachtens auch Wirklichkeit. Wer sprachlich unterrepräsentiert ist, verliert in gewisser Weise unterbewusst auch an Bedeutung. In vielen Fällen ist heute immer noch die Differenzierung nach ''Mann'' und ''Frau'' gegeben, dabei wissen viele auch gar nicht (mehr), dass es auch intersexuelle Menschen gibt, die im Übrigen weder krank, noch auf einem gesellschaftlichen Konstrukt beruhen, sondern deren Intergeschlechtlichkeit auf biologischen Ursachen beruhen.
Ich sehe das Gendern als eine Chance, die wahrgenommen werden sollte, um keinen Menschen außen vor zu lassen. Ich bin der Auffassung, dass man durch so kleine Veränderungen wie das Gendern dazu beitragen kann, dass sich jene Personen, die sich nicht der heteronormativen, binären Gesellschaft zuordnen möchten/können/wollen, sich dennoch angesprochen sowie zugehörig fühlen und ihren Platz in einer neuen, emanzipativen Geschlechterordnung finden. Ich kann mir vorstellen, dass genau das den betroffenen Menschen auch einfach wichtig ist!