Problem von Schülern mit einem Lehrer

  • Guten Tag zusammen. Ich bitte zu entschuldigen, dass ich eigentlich nicht den Anmeldekriterien dieses Forums entspreche, doch mitlerweile bin ich in solchem Maße verzweifelt, dass ich meinem Unmut kund tun muss und um ihre Hilfe bitte


    Das Problem ist wie folgt: Ich als Schüler der Jahrgangsstufe 13 eines Siegener Gymnasiums habe als Leistungskurs unter anderem Pädagogik. Da ich mich vor etwa einem Jahr habe zurück stufen lassen, konnte ich in meinem vorherigen Pädagogikkurs erfreulicher Weise erleben, wie qualitativ hochwertiger Unterricht aussieht.
    Leider ist dieses Maß an Qualität bei meinem aktuellen Lehrer nicht gegeben. In Zeiten von Prüfungsstress und Leistungsdruck besteht sein Unterricht zum Großteil aus Filmen schauen und Textbesprechungen auf Niveau eines "Stammtischgespräches". Um ihnen einen kleinen Einblick in die zu Tage gelegte Unterrichtsgestaltung zu geben zähle ich einige Punkte auf:


    - Das einizge Referenzwerk zum Thema "Erziehung im Nationalsozialismus" war der Film "Napola", welcher dann nur oberflächlich besprochen wurde.
    - Der restliche Kurs hat bis zur Klausur über das oben genannte Thema noch nie die Namen Baldur von Schirach und Hermann Giesecke gehört.
    - Ein Rückgriff auf vorher erlernte Theorien zur Erklärung von bestimmten Phänomenen findet nicht/nur im geringsten Maße statt (für die besagte Klausur wurde lediglich Freud verlangt)
    - Durch ständiges Unterbrechen während eines Argumentes demotiviert der Lehrer die Schüler von mündlicher Beteiligung; lediglich seine (von ihm selbst so genannten!) Lieblingsschüler werden ermutigt, sich zu beteiligen.
    - Der Lehrer verteidigt seine Meinung lautstark durch fast fanatisch anmutende Vehemenz und zum Teil diffamierende Kommentare.
    - Ein Fehler wird direkt als solcher bezeichnet und nicht weiter hinterfragt. Es wird den Schülern praktisch einfach nur Dummheit attestiert
    - Ein Erwartungshorizont zu den Klausuren wird nicht ausgeteilt. Auf Nachfrage hin wurden einige sehr allgemein gefasste Stichpunkte aufgezählt, und zwar in einer Geschwindigkeit, welche es unmöglich machte, alle mit zu schreiben.


    Der gesammte Kurs teilt meinen Unmut, und wir haben uns bereits an unsere Jahrgangsstufenleiterin gewendet in der Hoffnung, dass sie etwas dagegen unternehmen wird.
    Wir wurden mit einigen absolut inakzeptablen Vorschlägen abgespeist.
    Zunächst meinte sie, dass der Pädagogiklehrer nurnoch 3 Jahre bis zum Ruhestand hat und argumentierte dabei frei nach dem Motto "Man kann einem alten Hund keine neuen Tricks beibringen". Uns bliebe wohl nichts anderes übrig, als uns Lehrhilfen zu kaufen und uns komplett außerschulisch auf das Abitur vor zu bereiten.
    Ein minimaler Lichtblick war, dass einige Mitschüler sich über die starke sprachliche Gewichtung der letzten Klausur beschwert haben und von der Stufenleiterin positive Rückmeldung bekommen haben. Soweit ich mich erinnere darf laut ihr eine Klausur im nicht-sprachlichen Bereich (also eine Klausur die nicht in Englisch, Deutsch etc geschrieben wird) aufgrund von sprachlichen Mängeln um maximal 2 Punkte abgestuft werden. Der Lehrer gibt jedoch zu, bis zu 3 Punkten abzuziehen und machte einen meiner Mitschüler verbal richtig rund für das Wiederholen der Information, die uns nichtmal eine halbe Stunde zuvor gegeben wurde.


    Ich habe vor, den Lehrer um ein Gespräch auf neutralem Grund mit einer unabhängigen dritten Person zu bitten, da mir eine öffentliche Diffamierung nicht ferner liegen könnte und ich (noch) nicht von rechtlichen Mitteln gebrauch machen will. Doch damit meine Argumente gegen ihn nicht als polemische Diffamierung abgestempelt werden brauche ich rechtliche Belege für meine Kritik. Dazu meine Frage:
    Könnten sie mir sagen, ob es nun stimmt, dass eine Klausur im nicht-sprachlichen Bereich um maximal 2 Punkte abgestuft werden darf? Ich habe einen Teil der APOGOSt durch gelesen, doch dahingehend keine Hinweise gefunden.
    Genauso verhält es sich mit Erwartungshorizonten: Meine Stufenleiterin meinte, es seie ab der 13.I verpflichtend, einen ausgiebigen Erwartungshorizont auszuteilen. Kann man das irgendwo nachlesen? Und gibt es noch irgendwelche Tipps, was ich in dieser Situation machen kann? Von meinen Lehrern können ich und der Kurs erfahrungsgemäß höchstenfalls auf minimale Unterstützung hoffen, wesshalb sie fast unsere letzte Hoffnung sind.


    Ich bitte erneut um Verzeihung, dass ich mich als (noch-)Schüler in diesem Lehrerforum angemeldet habe, doch ich hoffe, sie verstehen meine Motivation.
    Liebe Grüße
    Samoht

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