Beiträge von the_rani

    Sehr schwierig; diese Situation hatte ich hier auch letztes Jahr. Wir hatten Schüler, die noch nie eine Schule von innen gesehen hatten, bis hin zu Kindern, die vorher eine internationale Schule besucht hatten und schon drei europäische Sprachen sehr gut beherrschten. Außerdem kamen ständig neue SuS dazu bzw. wurden in andere Klassen gesteckt. Chaos.


    Es geht nicht anders als über extreme inhaltliche Differenzierung; allerdings führt das, wenn konsequent angewendet, m.E. auf Dauer zur Zerstörung der Klassengemeinschaft, was man in so einer Klasse wirklich auch nicht will. Der Kompromiss sah für mich so aus:


    Ich habe so weit wie möglich immer versucht, für eine Doppelstunde ein Oberthema zu finden (z.B. "Tiere", "Einkaufen") und mit allen Schülern gemeinsam den Einstieg zu machen (z.B. über Vokabelarbeit, mit Bildern, mit "Ich packe meinen Koffer"-artigen Übungen etc.), dann anschließend zu differenzieren mithilfe von Arbeitsblättern und verschiedenen Aufgabentypen. Ich habe die Klasse grob in drei Level eingeteilt; die Anfänger machten einfache Übungen mit Bildern, die Mittleren machten eine Hörverständnis-Übung, die Fortgeschrittenen sollten ein Referat zu ihrem Lieblingstier vorbereiten etc.


    Eine feinere Differenzierung ist in der Praxis nicht machbar, sonst wird die Vorbereitungszeit zu lang.


    Manchmal habe ich versucht, auch Schüler-unterrichten-Schüler einzubinden, dh. diejenigen, die schon mehr konnten, haben den Anfängern bei den Aufgaben geholfen.


    Oft haben wir dann im Anschluss noch eine "Exkursion" gemacht; dies reichte von einem kurzen Ausflug in die Cafeteria, wo sie die Preise für die Brötchen erfragen sollten und an den Cafeteriadamen geübt haben, wie man höflich bestellt, bis hin zu einem Ausflug an den Bahnhof (Fahrkartenautomat, Gleise suchen, Fahrplan lesen) oder in einen Tierbedarfsladen, der auch Tiere hatte, die man dann anschauen und mit deren Hilfe man die Vokabeln oder Phrasen und Strukturen ( wie "Ich hätte gerne eine Katze, weil..." ) üben konnte. Das war für die SuS echt motivierend, weil sie so die Sprache oft gleich in einer "realen" Situation anwenden mussten.


    Wichtig ist es, dass Du Dir von der Schule Ressouren besorgst, z.B. einen Computer im Klassenzimmer, einen CD-Player, Kästen für ARbeitsmaterialien etc. Außerdem sollte die Schulleitung so flexibel sein, dass Du eben mit den SuS auch mal mehr oder weniger spontan unterwegs sein kannst, wenn Du das für notwendig hälst. Ich hatte mit meinen Schulleiter die Verabredung, dass ich mich einfach kurz abmelde, wenn ich mit den SuS losgehe, und übers Handy erreichbar bin.


    Viel Erfolg!!

    Ich höre auch immer mal wieder von ehemaligen Schülern, das liegt auch daran, dass ich im selben Stadtteil wohne und außerdem viel Studienberatung in der Oberstufe mache. Kurstreffen finde ich auch nett (wenn denn der Kurs nett ist) und gehe da gerne hin, aber mich mit einzelnen Noch-oder-gerade-nicht-mehr-Schülern privat zu treffen käme für mich nicht in Frage. Was Anderes ist es, sich nach dem Abschluss mal im Cafe zu treffen, um über Bewerbungen, Stipendien etc. zu sprechen, aber auch das kommt extrem selten vor.
    Und WhatsApp nur über meine Leiche ... :grimmig:

    Dear colleagues,


    wir haben dieses Jahr zum ersten Mal SuS aus verschiedenen Ländern, die gar keinen Englischunterricht hatten, bevor sie zu uns kamen. Manche haben geringe, unsystematische Vorkenntnisse.


    Die SuS sind 13-15 Jahre alt - zu alt für die Anfängermaterialien für die 5. Klasse, zu jung für Lehrbücher, die sich an Erwachsene richten. Die Kinder sollen in ein bis zwei Jahren in den Regelunterricht integriert werden. Wir stehen im Moment vor der Aufgabe, für diese Schüler indviduelle Lernpläne auszuarbeiten, die ihnen das ermöglichen.


    Hat jemand einen Tipp für Lehrbücher, Workbooks oder anderes Lehr- und Lernmaterial, die sich an eine solche Zielgruppe wenden? In Großbritannien und den USA müsste es ja eigentlich speziell entwickelte Materialien für die Einwandererkinder in einer ähnlichen Situation geben, aber meinen bisherigen Recherchen haben noch nichts ergeben.


    Herzliche Grüße, The Rani

    Meine Schüler sollen im Englischunterricht mit Trennblättern verschiedene Teile ihres Hefters auseinanderhalten. In den ersten Teil ("General part") werden dann Blätter abgeheftet mit Methoden, Tipps, etc., die die Schüler aufheben sollen (das markiere ich auch mit einem Symbol auf dem Arbeitsblatt). In den zweiten Teil kommen Grammatiksachen, in den letzten Teil dann die Themen der Lektion, die können nach dem Ende der Lektion rausgenommen werden und am Ende des Schuljahres ggf. entsorgt (gehe aber noch mal mit ihnen durch, was sich daraus aufzuheben lohnt, z.B. Themen, die in vertiefter Form noch mal in der Oberstufe auftauchen). Auf diese Weise kann ich auch auf bestimmte methodische und fachliche Sachen kontinuierlich im Unterricht zurückgreifen (wie schreibt man noch mal eine Erörterung, wie lautet noch mal die Regel für die Relativsätze etc.)

    Finde ich genauso wie Raket-O-Katz, das kann man so nicht auf sich beruhen lassen. Das Verhalten vom KL ist schlicht frech. Ich würde vor dem Einleiten rechtlicher Schritte noch einmal das Gespräch mit KL und SL suchen und Deinen Standpunkt ganz klar machen. Auch sollte m.E. erst ein Gespräch mit KL und den Mädchen stattfinden. Wenn die alle dichtmachen, kann man das auch an den Rechtsanwalt weiterleiten.

    Danke für die vielen Tipps. Die Lern-Apps besonders, die waren mir größtenteils unbekannt.
    Lernpläne habe ich auch schon mit Schülern zusammen entworfen, die waren eigentlich auch immer ganz erfolgreich. Nur bei diesen Schülern, von denen ich erzählt habe, werden mir die Haare grau. Ich habe allerdings auch das Gefühl, dass seit der Einführung von G-8 die Bereitschaft, Sachen selbständig und zusätzlich zu machen, massiv abgenommen hat und stattdessen eine ziemliche Jammerhaltung eingezogen ist. Aber das nur so am Rande. Vielleicht geht aber einfach auch in der Mittelstufe bei einigen SuS so viel schief, das dann einfach in der Oberstufe nicht mehr aufzuholen ist.
    Viele Grüße

    Hm. Die Hausaufgabenmoral ist auch nicht ausgeprägt gut. Ich gebe recht regelmäßig Feedback zu schriftlichen Aufgaben, habe mal notiert, welche Fehler auftauchen, und bei drei Schülern sind das tatsächlich immer die selben 5,6 Probleme, darunter auch absolute Anfängerfehler wie ständig fehlendes -s in der 3. Person Singular Präsens ("he show"). Trotz Extraübungsaufgaben und Fördermaterial keinerlei Verbesserung. In den Klausuren habe ich eine verpflichtende 15minütige Korrekturlesezeit eingeführt; einmal durften sie sogar die Liste mit den Problemfeldern mitnehmen (also z.B. "Watch out for verb tense in conditional sentences" etc.) Trotzdem immer wieder so viele Fehler. Mir scheint, dass diese Schüler kaum REflektionsfähigkeit besitzen.


    Ich habe neulich mal mit der Deutschkollegin gesprochen. Das Problem mit den unstrukturierten, chaotischen Texten ist offensichtlich nicht nur eins in der Fremdsprache. Irgendwie bin ich da mit meinem Latein (bzw. meiner Englischdidaktik) auch am Ende. Jetzt müssen die wahrscheinlich einfach gucken, dass sie ihre schlechten Noten irgendwie anders ausgleichen. Im Hamburger Abitur gibt es da ja immer wieder überraschende Möglichkeiten.... :grimmig:

    Hallo DeadPoet,


    danke für die Antwort. Die Schüler müssen Englisch in der schriftlichen Prüfung nehmen (sonst müssten sie Mathe nehmen - da sind sie anscheinend noch schlechter, was schwer zu glauben ist. Vielleicht ist das auch die Erklärung - einfach an dieser Schule am falschen Ort....).
    Alte Abituraufgaben werde ich benutzen, allerdings lässt sich mit denen thematisch nicht so viel anfangen, weil unsere Themen alle 2 Semester wechseln und wir z.B. für das aktuelle Thema "Crime and Punishment" noch keine einzige Übungsaufgabe haben. An denen kann ich aber immerhin Textverständnis und Schreiben üben, auch wenn thematisches Vokabular dann eben noch extra geübt werden muss.
    Die Extra-Sitzungen sind für alle Schüler offen, deshalb hoffe ich, dass es keinen "Neid" von den anderen gibt - die können ja auch kommen, wenn sie wollen.
    Ich habe auch das Gefühl, dass diese Schüler einfach aufgegeben haben - ich verstehe aber nicht, dass sie sich dann immer noch über ihre Noten aufregen.
    Naja, ich werde jetzt einfach mal zwei, drei Sitzungen anbieten und schauen wie es läuft.
    Viele Grüße!

    Hallo zusammen,


    ich unterrichte jetzt zum zigten Mal Englischkurse in der Oberstufe, aber dieses Jahr habe ich einige SuS, bei denen sich trotz intensiver Arbeit kaum Besserung feststellen lässt. Während die mündlichen Leistungen noch ganz gut sind, sind Textverständnis und Schreiben eine totale Katastrophe. Ich habe so intensiv mit den SuS gearbeitet, aber das scheint bei einigen einfach nicht nachhaltig zu sein - gerade auch einige Kandidaten fürs schrifliche Abi. Im Moment sieht es so aus, als würde da keiner über 2-3 Punkte schriftlich rauskommen. Das führt zu viel Frust auf beiden Seiten... Ich überlege jetzt, ob ich neben den ganzen normalen Übungen, die wir sowieso im Unterricht machen, auch noch einmal in der Woche eine Extrastunde anbiete, zumindest bis zur nächsten Klausur, danach wieder in den letzten Wochen vor den schriftlichen Prüfungen. (Ich habe noch ein bißchen Luft im Deputat, nur falls jetzt die Kommentare kommen, dass man das aber nicht freiwillig anbieten sollte - kriege dafür auch Stunden).


    Hat jemand Erfahrung mit Förderkursen Englisch in der Oberstufe, und vielleicht noch Tipps für Material? Ich arbeite gern mit dem Abi Workshop Englisch von Klett, bin aber für andere Sachen dankbar.
    Und hat vielleicht jemand noch einen Tipp, wie man Schülern, die nach 100 Übungen immer noch keinen comment strukturieren können und immer die selben 10 Fehler im Englisch machen, noch helfen kann? Oder sollte ich einfach aufgeben? :(


    Danke und viele Grüße, The Rani

    Hallo Pintman,
    wir haben eine Lernplattform mit integriertem Wiki. Ich habe Wikis im Englischunterricht schon öfter eingesetzt, v.a. bei Schreibaufgaben. Ein Wiki eignet sich nämlich gut, um den Schreibprozess zu dokumentieren und zu reflektieren (Vorversionen bleiben erhalten, man kann dann die erste Version mit der redigierten vergleichen etc. - Schüler sehen ja oft keinen Sinn darin, Texte noch einmal zu überarbeiten, mit der Funktion kann man die Notwendigkeit und die besseren Ergebnisse aber gut deutlich machen). Außerdem können bei einigen WIkis die Leser auch die Texte kommentieren (peer feedback) und auch mal zuhause gemeinsam oder alleine an (Gruppen-)Arbeiten weitermachen.
    Außerdem benutze ich Wikis oft um Vokabellisten/Wortfelder anzulegen oder gemeinsame Linksammlungen zu erstellen.
    Ich setze es aber nicht so häufig ein wie ich könnte, weil die Korrekturen am Computer manchmal so lästig sind.... und weil Schüler erfahrungsgemäß gar nicht so gerne am Computer arbeiten. Zumindest meine nicht.

    Hallo,


    ich habe eine Handpuppe zum Lehrwerk Découvertes (Klett) geschenkt bekommen und würde sie gerne an jemanden weiterverschenken, der auch tatsächlich Französisch unterrichtet. Nur das Porto (Päckchen, 4,20?) hätte ich gerne wieder.


    Meldet Euch bitte per PN.


    Viele Grüße, Rani

    Hallo, kannst Du noch mal genauer sagen, was Du suchst? Ich kenne Material zum Stationenlernen zu Shakespeare auf CD-Rom, das ist allerdings schon alt (Anfang 2000er??) Ich nehme an Du suchst was Aktuelleres?
    "Brush up your Shakespeare. Ein Stationenlernen zu Leben und Werk des Barden für Sek I und Sek II" bzw. "Shakespeare- ist das nicht ein Schauspieler? Stationenlernen für Jahrgang 10" heißt das bei auf meiner CD-Rom.

    Alles, was Meike geschrieben hat, kann ich so unterschreiben.


    Ich finde es auch wichtig, dass man von Dir etwas sieht - also bei Einstieg und Abschlussdiskussion eine ordentliche Moderation, während der Gruppenarbeit helfen und evtl. bei genügend Zeit eine gemeinsame Fehlerkorrektur (bzw. auch positives Feedback!) nach den Referaten machen.


    Was die Ergebnissicherung angeht: Ich finde, dass Poster/Folien als Ergebnissicherung genügen (A4-Blatt finde ich nicht günstig). Wenn Dein Fachleiter das anders sieht, würde ich ein vorstrukturiertes Auswertungsblatt machen (simpel, beispielsweise mit Tabelle), auf dem die Zuhörer Notizen machen. Oder aber die Gruppen bitten, selbst ihre Ergebnisse noch auch einer halben DinA4-Seite für alle zusammenzufassen, und dann kann man das kopiert in der nächsten Stunde verteilen. Wenn man im Entwurf schreibt, dass man mehr Zeit für die Auswertung (talk time!) haben möchte und deshalb diese Methode wählt, ist das normalerweise auch in Ordnung.

    Hi, wir machen so eine Art Studientag. Ich geben den SuS meistens eine alte Abiklausur zur Übung, die sie VORHER zuhause bearbeiten (meistens streiche ich eine der Aufgaben raus, damit es nicht zu umfangreich wird). Dann korrigieren die Schüler gegenseitig, wir besprechen noch mal die Operatoren, die Strukturierung der Aufgaben, worauf achtet der Korrektor etc. Damit habe ich eigentlich sehr gute Erfahrungen gemacht. Ich mache das oft auch schon im 1. oder 2. Semester der Oberstufe, aber zu dem Zeitpunkt nehmen es die Schüler offensichtlich noch nicht so ernst - vor dem Abi haben dann alle genug Angst, um sich richtig vorzubereiten....


    In Kursen, bei denen ich nicht sicher bin, ob sie inhaltlich fit genug sind, verteile ich vorher Referate zu den wichtigsten Themen, die müssen dann Kurzreferate mit Handout machen, dann besprechen wir die Themen noch mal, ich bringe Beispielaufgaben mit, zu denen sie kurze Musterlösungen anfertigen etc.

    Ja, das Problem mit dem Auseinanderklaffen von content und language kenne ich... v.a. aus Gemeinschaftskunde-auf-Englisch. Allerdings ist meine Erfahrung auch, dass mit einer ordentlichen Vorentlastung und intensiver Vokabelarbeit der Lernfortschritt in solchen Kursen recht steil ist, so dass man auch ziemlich bald mit komplexerem Material arbeiten kann. Außerdem sind Schulbücher aus dem englischsprachigen Raum ja doch am deutschen Gymnasium recht brauchbar, weil viele Sachverhalte deutlich stärker didaktisch reduziert werden als bei uns. (zumindest meine Erfahrung im Bereich Politik und Geschichte)


    Kennst Du die Zeitschrift "Business English"? Hier gibt es annotierte Texte aus Wirtschaftszeitungen, die schon bearbeitet sind. Viele davon eignen sich auch für Schüler ohne große Vorkenntnisse.


    Spotlight hat auch eine Zeitschrift für Wirtschaftsenglisch, die sich aber weniger für den Schulunterricht eignet.


    Business English

    Hi, bist Du an einem allgemeinbildenden oder beruflichen Gymnasium? Und werden Deine Unterrichtsinhalte eher Richtung VWL, BWL oder eher Business English im "klassischen Sinne" (d.h. Interaktion in Unternehmen, Geschäftskorrespondenz, Small Talk, telephoning, intercultural competence etc) gehen?
    Für Letzteres gibt es ein schönes Buch von Sylvie Donna "Teach Business English" (CUP) mit vielen Anregungen zum Thema, Übungen und Ideen für assessment.
    Für die anderen Sachen würde ich mir ein paar Schulbücher aus GB oder USA holen und damit arbeiten und das Ganze durch aktuelle Texte aus (Fach-)Zeitschriften ergänzen. Videomaterial gibt es dafür auch zuhauf (Youtube ist dein Freund).
    Viele Grüße
    The Rani

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