Beiträge von Linna

    Tja, vielleicht sollte als Grundlage eines Englischunterrichts im Primarbereich doch eher eine vernünftige Sprachdidaktische Ausbildung stehen und nicht ein (wie auch immer definierter) C1-Schein in der bloßen Fremdsprachenkompetenz... Manche Kompetenzen kann man eben nicht einfach so nebenbei aus dem Handgelenk unterrichten. Das ist bei den Fremdsprachen genau so wie beim Schreibenlernen oder bei mathematischen Kompetenzen.

    Nele

    da sprichst du ein wahres wort. meine "ausbildung/weiterbildung" zur englisch-lehrerin bestand in einem 2-wöchtigen berlitz-intensiv-kurs. hier hatte man ein wenig das gefühl, dass alle durchgeschleust wurden für ihre 700€.
    daran schloss sich ein methodik-didaktik-kurs an. ein halbes jahr lang, einen nachmittag (3 stunden) pro woche. wer wollte, konnte hier einiges mitnehmen, wer wollte, konnte sich aber auch durchmogeln.
    und damit wurden wir dann auf die kinder losgelassen. die ersten 2 jahre habe ich mich ans lehrwerk geklammert. inzwischen arbeite ich immer noch weitgehend mit lehrwerk ("storytime", finde ich gut)- bin aber flexibel genug zu öffnen.
    sprachliche sicherheit habe ich aber erst durch regelmäßige lektüre englischer bücher und einen zumindest mal kurze zeit stattfindenden konversationskurs erlangt. letzterer war von mehreren englisch-lehrerinnen der stadt privat organisiert und finanziert.

    edit: zitat war versehentlich zweimal drin

    wir waren in diesem jahr zum ersten mal dabei mit knapp 50 kindern. wir haben das zu zweit organisiert und fanden, dass der aufwand sich in grenzen hielt.
    ich hatte das glück, sechs wochen lang eine praktikantin zu haben und konnte "meine" mathe-kängurus im vorfeld immer mal mit aufgaben rausschicken, die sie diskutiert haben. alle kinder waren mit feuereifer dabei und: ja, der spaßfaktor zählt hier.
    übrigens: bei uns hat der förderverein die teilnahmegebühr übernommen.

    es kommt auf die situation an.

    wenn wir während der stunde mit einer klasse durch die flure gehen oder einzelne kinder in den computerraum, wird erwartet, dass sie leise sind und zur not muss die ganze mannschaft zurück in die klasse, bekommt dort ein paar deutliche takte gesagt und versucht es noch einmal.
    das gleiche in der umkleidekabine.

    auf den fluren ist bei uns rennen verboten.
    aber dass die kinder auf dem schulhof laut sind gehört meiner ansicht nach wirklich dazu - die sollen sich austoben und frischluft tanken, damit sie danach wieder fit sind.

    in meiner poolzeit war ich zwei wochen an einer schule mit einer schmauchenden rektorin (die sich einen feuchten dr... um das verbot gekümmert hat). das war eine zumutung für kinder, die bei ihr unterricht hatten, und für kollegen. sämtliche materialien im lehrerzimmer stanken, von meinen klamotten mal ganz abgesehen - ich hatte mittags immer das starke bedürfnis nach einer dusche und frischen klamotten. dass das kollegium nicht aufbegehrt hat, wundert mich bis heute.

    die souveränität, sich vom lehrwerk zu lösen kommt mit der zeit. auch das übungs-repertoire wird größer, das dir zur verfügung steht.

    ich habe ein begrüßungsritual mit meiner fachunterricht-1: wir singen,klatschen, hüpfen etc. das "good morning", evtl. später das "how are you?" im echo. ich fange an und singe ein good morning vor mit klatschen und stampfen, die kinder singen es nach und dann rufe ich kinder auf, die vorsingen.

    ich mache gaaanz viel mit den picture-cards. vorsprech-nachsprech-übungen mache ich auch oft rhythmisiert: ich spreche wort vor - kinder sprechen wort nach - klatschen einen vorher vorgegebenen rhythmus. bei jedem durchgang verwandelt sich der rhythmus. oder man spricht die wörter in verschiedenen tonlagen aus (flüsternd, singend, zischelnd, böse, lachend...). und natürlich sehr viel tpr "touch the..." - "swap ... and ..." - "bring... to anna".

    silicium, du wirst nie als grundschullehrer arbeiten, du belegst in der uni wahrscheinlich keine seminare zur lernpsychologie bezüglich fremdsprachen, du weißt anscheinend noch nicht einmal, wie kinder heute in die grundschule kommen - du weißt nicht, wie ein entwicklungspsychologisch-methodisch angemessener englisch-unterricht in klasse 1 auszusehen hat.
    darum bitte ich dich hier inständig: du darfst gerne mitlesen und dir deinen teil denken, aber du musst nicht mitdiskutieren - das bringt alem und andere, die diese probleme haben, kein stückchen weiter.

    alem, ich mache es oft so, dass ich in den letzten minuten einfach noch etwas vorlese.
    ich stimme shadow zu: in meiner 2 war es im letzten jahr recht angenehm mit dem englisch-unterricht. ich habe einfach mal hier 15 minuten und dort 15 minuten gemacht und die mathe-und deutsch-stunden dann ggf. auch einfach aufgeteilt.

    geht als fachlehrerin nicht, ist schade, aber alem, ich denke mal, es geht allen so. ich kenne eine sehr versierte englisch-lehrerin, die jahrelang die didaktisch-methodische ausbildung gemacht hat und sich selbst als profi sah. auch sie ist mit den ersten klassen anfangs verzweifelt.

    edit: tja, schmeili - da hatten wir bezüglich silicium dieselben gedanken, du hast schneller getippt :D .

    nein, alem2, nicht wirklich.
    ich arbeite auch mit vielviel körpereinsatz und lasse sitzen-und-konzentrieren mit tpr-übungen abwechseln. aber ich fürchte, dieses gefühl von "ich mache den hampelmann und es ist unruhig und chaotisch" gehört zum englisch-fachunterricht in der 1 dazu.

    trotz dieser super-anstrengenden stunden finde ich es aber enorm, wie schnell und locker die kinder lernen im vergleich zu den drittklässlern als lernanfängern...

    zauberwürfel - ich frage mich gerade, ob wir an der gleichen schule sind :) .
    die situation ist bei uns genau die gleiche. es ist mal ein paar monate gut und dann wird wieder richtig unsinn gemacht.

    aktuelle situation bei uns:
    die 4.klässler haben jetzt reihum "toilettendienst", stehen in den großen pausen vor der wc-tür und schicken spielende kinder raus oder holen die aufsicht.
    in den stunden muss notiert werden, wer zur toilette geht und der hausmeister soll (macht er glaube ich aber nicht) nach jeder stunde kontrollieren, ob alles o.k. ist.
    das bringt wieder ruhe in die sache (die toiletten stinken trotzdem so, dass man eigentlich nicht daran vorbeigehen mag - haben aber der hygienebegehung standgehalten.... :X: ) - die maßnahmen dagegen werden wieder im sande verlaufen und irgendwann im nächsten schuljahr geht der zirkus von vorn los.

    unterschreibe ich, caliope.
    der tropfen, der das fass zum überlaufen brachte, war bestimmt die neue erlasslage zu zeugnissen/zensuren, oder?

    man wünscht sich doch mal einfach 2 wochen "nur" über unterricht nachdenken zu müssen, ihn gescheit vor- und nachzubereiten, aber das gehört ja inzwischen eher zu unseren nebentätigkeiten habe ich den eindruck.

    achso, jetzt habe ich verstanden, wie du das meinst, dave.
    ja, unser kollegium redet sich noch die köpfe heiß. da vieleviele konferenzen drinstecken, wollen wir die kriteriengestützten zeugnisse behalten, aber ob noten in 2 oder 3 oder erst 4, da ging es bei der letzten konferenz (als es noch gar keinen erlass gab) hoch her. bin mal gespannt, wie wir zu welcher lösung gelangen und werde dann meinen klick hier machen.

    ich habe damals 3.- und 4.-klässler jeden tag zwei stunden im zaubern unterrichtet. hatte vorher gar keine ahnung davon, aber in unserer stadtbücherei und in der der nachbarstadt hat sich viel brauchbares material gefunden. wir habe damit locker eine 10-minuten-show hinbekommen, inklusive verzaubern der schulleiterin :D .

    eine andere kollegin hat mit hula hoop-reifen gearbeitet, ohne sportlehrerin zu sein.

    Jaja, nun ist auch gut ! 8)


    dafür, dass du von allen möglichen gruppen verlangst, dein in-die-schubladen-gestecke stets und ständig in demut und dankbarkeit über sich ergehen zu lassen, bist du jetzt aber sehr empfindlich.

    wer so kritisiert und auf füße tritt und andere (kollegen und eltern) auf den arm zu nehmen versucht (sich ihnen überlegen fühlt), der muss auch kritik aushalten können.

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