silicium, erstmal: an wie vielen grundschulen, bei wie vielen grundschullehrern hast du schon im laufe deines studiums hospitiert? damit meine ich: woher nimmst du die behauptung, dass "zuviel" gespielt wird an den grundschulen und wie definierst du "spielen" überhaupt?
ob und was und wie viel man spielt ist eine lehrertypfrage, abhängig vom unterrichtsinhalt/-ziel und von den schülern.
ich habe z.b. gerade eine klasse, die in mathe extrem motiviert und leistungsstark ist, die hätten gegähnt, wenn ich jede einmaleinsreihe so spielerisch eingeführt hätte (wobei ich das bei anderen klassen schon durchaus gemacht habe). denen setze ich in mathe was vor und lasse sie machen, die handvoll schwache nehme ich mir raus und erarbeite die sache eher spielerisch mit ihnen. wenn du allerdings sowas wie dürer-quadrate als spielerisch bezeichnest: ja, dann spiele ich auch mit meinen in mathe. nichtsdestrotz gehört die handlungs- und produktionsorientierung zum matheunterricht dazu, denn bloßes reproduzieren und abarbeiten von päckchen bringt kein vertieftes eindringne in die materie.
in deutsch dagegen mache ich häufiger spiele zur festigung der inhalte (z.b. wortarten) und verbinde damit bewegungs- und entspannungspausen (ja, eine möglichkeit zur nächsten grundsatzdiskussion - die brauchen grundschulkinder).
vielleicht solltest du mal ein paar wochen in den semsterferien an einer grundschule hospitieren, dann würdest du hier vielleicht anders diskutieren. von deiner eigenen schulzeit auf DIE grundschulen schlechthin zu schließen ist immer schwierig. ich hatte 'ne pappnase von chemielehrer, der fettige haare hatte und platte witze gerissen hat um sich bei den schülern einzuschleimen. mit mitte 40 hat er noch bei seiner mutter gewohnt und ist auch mit ihr in den urlaub in den harz gefahren. habe ich nun das recht darauf, damit auf ALLE chemielehrer deutschlands zu schließen?