Beiträge von Linna

    ich habe immer mal wieder grob mitgelesen.
    11 seiten thread.
    alle sind aufgewühlt, wütend, fühlen sich missverstanden und womöglich herabgesetzt in ihrer qualifikation. ich habe selbstverständlich für "gleiches gehalt" gestimmt, die pro-argumente wurden schon mehrfach genannt und in gefühlten 1000 variationen dargelegt.
    bringt es noch irgendeiner seite etwas?
    ich werde jetzt glaube ich mal (trotz aller neugier, wie lang der thread noch wird und wie oft die argumente beider seiten wiederholt werden) versuchen, diesen tread nicht mehr anzuklicken. ist nicht gut für's gemüt.
    und, ja, silicium, das hätte ich auch einfach stillschweigend tun können, musste ich hier mal loswerden.

    edit: mellie: zwei doofe ein gedanke :D

    hochschubs.

    und, liebe kollegen an den weiterführenden schulen: was erwartet ihr ganz konkret an rechtschreibung?

    habe gestern übrigens texte meiner 3.klässler korrigiert und bis auf ein paar großgeschriebene verben (artikelprobe von mama?) 95% der nomen und satzanfänge groß vorgefunden und habe mich - diesen thread im hinterkopf - doch sehr gefreut über die kids.

    stimme mit dir überein, alias.

    aber eine sache kann ich nicht stehen lassen. ich habe nicht das gefühl, dass wir grundschullehrer ein hohes ansehen genießen und da das unter anderem bis vor kurzem "mein thema" war, oder eines meiner themen, muss ich was dazu schreiben.
    wenn ich sage, dass ich lehrerin bin kommen vielleicht die großen augen und das staunen und wenn ich dann sage, dass ich in der grundschule bin heißt es "ach, die lieben kleinen, die sind ja noch so niedlich und machen, was man sagt." und wie alle anderen lehrer auch haben wir natürlich mittags feierabend und unterrichtsvorbereitung muss nicht sein, denn richtig schreiben können wir alle und die grundrechenarten beherrschen wir auch, kann ja nicht so schwer sein, das beizubringen...

    wir haben es im schulprogramm stehen, dass die kinder keine süßigkeiten oder süßen getränke mitbringen sollen. wird auch bei uns immer mal wieder im sachunterricht thematisiert und von den meisten eigentlich gut angenommen. ich habe ein kind in der klasse, das wirklich ständig seine milchschnitte dabei hat und bei den eltern bringe ich das immer wieder an und beim kind auch. aber andererseits trinkt das kind wasser und futtert auch eifrig vom obstteller... ich nehme auf keinen fall einem kind was weg! mein weg ist dann auch der über die eltern. zu geburtstagen ist süßes dann auch o.k.

    viel bedenklicher finde ich im bezug darauf, was da im lehrerzimmer manchmal herumsteht... :rolleyes: meine anmerkungen, wir könnten ja nicht... wenn wir den kindern verbieten... sind bis jetzt auf taube ohren gestoßen.

    manu1975 hat recht.
    liebe kollegen an den weiterführenden schulen - hier würden mich auch die meinungen der nicht-gymnasial-kollegen interessieren: was erwartet ihr denn von 5.-klässlern ganz konkret?
    machen wir doch hier mal einen anfang anstatt uns der methodendiskussion und der schuldzuschreiberei hinzugeben. vielleicht werft ihr einfach mal ein paar aspekte ein und die grundschullehrer können dann rückmelden, wann und wie und in welchem umfang und mit welchen zielsetzungen das in der grundschule vorkommt oder auch nicht.

    das kommt mir manchmal wie ein ausspielen der seiten "von oben" aus. war nicht vor einigen jahren in der diskussion, den englisch-unterricht in klasse 5/6 um ein oder zwei stunden pro woche zu kürzen, da die kinder ja schon ab klasse 1 2. halbjahr englisch-unterricht haben?

    habe ich auch gerade gelesen.
    irritiert hat mich, dass "orthographie" und "grammatik" als ein thema behandelt werden.
    ist es nicht immer so in der didaktik, dass es erst von einem extrem ins andere geht, bevor man einen vernünftigen mittelweg findet?
    lesen-durch-schreiben wird in der reinform wirklich nicht mehr gemacht (zumindest nicht an all den schulen, die ich hier im kreis gesehen habe). eher eine mischung. anlauttabelle: ja. freies schreiben: ja. lautgetreues schreiben: ja. aber auch: rechtschreibregeln und "auseinandernehmen" von lernwörtern und vielfältige übungen, nicht nur das abschreiben.

    und, Elternschreck: studenten und arbeitnehmer sind erwachsene, die sich auf neue situationen einstellen können sollten, auch fachlich.
    fünftklässler sind noch kinder und die schulen müssen sich aufeinander zubewegen um bessere übergänge in jeglicher hinsicht zu erreichen. hier in der stadt klappen die übergänge zwischen kindergarten und grundschule inzwischen sehr gut und auch mit den ersten zwei weiterführenden schulen läuft inzwischen ein besserer austausch, so dass die kinder dort nicht in das eiswasser geschmissen werden, sondern gut ankommen.

    irgendwer hat oben geschrieben, dass die lehrpläne nicht aufeinander abgestimmt sind. jemand anderes schrieb, dass die kollegen der weiterführenden schulen um inhalte und methodik an der grundschule nicht bescheid wissen (gilt ja andersherum genauso). wenn uns nicht klar ist, was in klasse 5 erwartet wird und ihr nicht wisst, wo ihr die schüler abholen sollt, dann stimmt was bei den vorgaben "von oben" nicht.

    so wie mara77 hoffentlich nur einen einzelfall beschreibt, kann ich auch nur für mich bzw. meine schule sprechen.
    am meisten wurde die großschreibung genannt. die üben wir bis zum erbrechen. die wortarten werden systematisch und "spiralförmig" immer wieder thematisiert. und die artikelprobe treiben wir den kindern gründlich aus - das kommt nämlich wenn überhaupt von den eltern. wenn ein kind gefühlte 1000 aufgaben zur großschreibung von nomen und satzanfängen macht und zwar jeweils in klasse 2, klasse 3 und klasse 4 und es in klasse 5 immer noch nicht kann, ist das zum verzweifeln, liegt aber bestimmt nicht an der übungsintensität in der grundschule. jetzt wird man mir vorwerfen, dann läge es halt an den methoden. man versucht auf alle lerntypen einzugehen - z.b. auch mit übungen wie "ich sage wörter/einen satz, beim nomen stehst du, beim verb hockst du dich hin, beim adjektiv kniest du auf dem tisch", hat aber auch immer wieder sture unterstreich- und abschreibübungen darin.
    aber soll ich die kinder schlagen, wenn sie ihre eigenen texte nicht noch einmal auf die großschreibung hin kontrollieren wollen und die negative rückmeldung dafür in kauf nehmen?

    ja, friesin, die kompetenzen sind doch extrem umfangreich und ich muss zugeben, dass ich sie jetzt nicht einfach so aufzählen kann, ohne in meinen ordner zu schauen. die beobachtungsbögen, die wir für jeden schüler im fach deutsch führen sind mehrere seiten lang.

    jetzt hast du genau das gesagt, georgia, was ich mit meinen zugegebenermaßen spitzen worten sagen wollte.
    ich bin durchaus auch harmoniesüchtig und habe mich in mehreren threads doch gewundert, wie die diskussionen doch abgeglitten sind - sowohl inhaltlich, als auch vom "tonfall" her. das finde ich schade. habe es aber jetzt nicht mehr ausgehalten und musste das auch mal loswerden. entschuldigt, aber "wir sind alle nicht perfekt".

    on topic:
    versuche es zu hause gerade wieder mit todo listen und wecker-stellen. während die todo-liste abgearbeitet wird, mache ich nichts ablenkendes wie mails kontrollieren/schreiben, mich im lehrerforum rumtreiben oder irgendwelche nachrichten lesen.... die gedanken, die um andere themen kreisen, kann ich nur leider abends nicht mehr so gut abstellen, ist aber vielleicht eine trainingssache.

    ne, pepa, das war kein witz das war wohl eher zynismus - ich wusste es nicht anders zu formulieren. die sonnenkönigin hat wohl gerade ein paar schlechte tage und benimmt sich in mehreren threads so, dass ich froh bin, sie nicht zur kollegin zu haben.
    das sollte nicht überschlau herkommen, das war verzweiflung. wenn die sonnenkönigin fragen stellt oder konstruktive posts setzt - alles gut. aber wenn jemand auch nur irgendwie kritisch auf ihren post antwortet - mit sachlichem tonfall wohlgemerkt - dann kann sie zur furie werden und sämtliche erklärungs- oder ausbügelversuche der kollegen helfen nicht.

    mit meinen spärlichen 10 jahren berufserfahrung habe ich nun mal oben beschriebenes gelernt und als wichtige eigenschaften von guten lehrern erlebt: niemand ist perfekt und wenn was ganz grundlegend schief läuft, dann muss ich nicht schuld sein, es bringt mich aber weiter, wenn ich mich zumindest frage, wo mein schuld-anteil liegen könnte. denn nur wenn ich den finde, dann kann ich was verändern.
    die sonnenkönigin tritt hier häufig mal auf, als säße sie auf ihrem sonnenköniginnen-thron und wüsste ALLES IMMER.

    es geht hier nicht um deine fragen an sich, sonnenkönigin. es geht vielmehr um deinen umgang mit den antworten.

    1. kochen wir alle nur mit wasser und niemand hat die weisheit mit dem löffel gefressen (egal wie alt und wie viel berufserfahrung in egal welchen berufen)
    und
    2. so, wie man in den wald hineinruft, schallt es heraus.

    will heißen: nicht nur du hast berufserfahrung und will heißen: wenn du immer nur gegenwind bekommst, dann fasse dir mal an deine eigene nase, hat ja vielleicht auch was mit deinem auftreten zu tun.
    übrigens zwei wichtige eigenschaften in unserem beruf: man lernt immer dazu und wenn was nicht klappt, sind nicht immer nur die anderen schuld, ich muss auch mal sehen, wo mein anteil am nicht-gelingen war.

    willkommen im club!
    hatte in hochzeiten mit voller stelle 8-9 lerngruppen und ebenso das gefühl, den überblick zu verlieren.
    aber auch jetzt mit meiner klasse mit mehreren fächern und nur einer fachklasse kann ich ohne meine zettel und meine merknotizen nicht leben.
    habe IMMER meinen A5-block dabei, indem solche sachen notiert werden bzw. schreibe sie mir gleich unter meine unterrichtsvorbereitung. die kinder wissen schon, dass sie mir merkzettel machen müssen, wenn ich ihnen noch was kopieren oder aus dem lehrerzimmer oder von zuhause mitbringen soll :D .
    viel schlimmer finde ich, von diesem multitasking in der schule und als mutter runterzukommen und sich abends am schreibtisch dann nur auf eine sache zu konzentrieren... von daher hatte ich das ads-gefühl manchmal auch schon.

    "vermint" ist da wohl richtig.
    man hat wirklich das gefühl, täglich gegen windmühlen anzukämpfen und fühlt sich schneller harsch und zu unrecht kritisiert, als andere das vielleicht möchten mit ihren aussagen.
    ist richtig, dass du diese frage gestellt hast, unter uns! irgendwie müssen wir ja ins gespräch kommen und wenn es im echten leben in unseren städten schon nicht klappt, dann doch zumindest hier.

    ich stimme meike zu: es hat keinen sinn, sich gegenseitig zu zerfleischen. im ersten post ging es auch gar nicht um anschuldigungen wenn ich mich recht erinnere....

    wie weiter oben gefordert den lehrplan einfach über bord zu schmeißen, die fachübergreifenden kompetenzen außer acht zu lassen und uns "auf das wesentliche" zu konzentrieren ist bei uns genauso wenig drin wie den g8-lehrplan abzuspecken. ist vorgabe, muss mehr oder weniger so gemacht werden.
    wir tun alle unser bestes und sind der situation heillos ausgeliefert.

    nur, damit wir uns nicht falsch verstehen: die kinder schreiben in klasse 1 und 2 lautgetreu. es wird irgendwann zwischen ende 1 und mitte 2 mit lernwörtern begonnen.
    den kindern wird immer wieder deutlich gesagt: ich erwarte, dass du unsere lernwörter richtig schreibst.
    und wenn texte "veröffentlicht" werden - an einer pinnwand, auf der homepage, in form eines briefes an jemanden außerhalb der klasse oder als geschichtenbuch, das in der klasse ausliegt, dann machen wir den kindern schon klar, dass es eine "erwachsenenschrift" gibt. eine norm, auf die man sich geeinig hat, damit jeder versteht, was die anderen geschrieben haben. anfangs schreibe ich die wörter richtig dazu oder tippe die texte ab. mehr und mehr müssen das richtige abschreiben dann aber die kinder übernehmen.
    es wird ihnen also nicht vorgegaukelt "alles in ordnung, schreib' wie du willst", sondern: "konzentriere dich jetzt erst einmal auf den schreibprozess an sich und schreibe alles runter und damit deine oma den brief auch gut lesen kann, sehen wir nach, welche wörter wir noch in richtung erwachsenenschrift verbessern müssen". aber das halt sanft und schrittweise, damit die schreiblust nicht flöten geht.+

    edit: ich freue mich übrigens, dass hier in einem vernünftigen, sachlichen tonfall diskutiert wird und kein hauen und stechen einsetzt wie das in anderen threads der fall ist. hoffe, das bleibt so :wink2:

    Anderseits verspüre ich aber auch Unbehagen bei dem Gedanken, dass eine Grundschule ganz genau weiß, welche Anforderungen in der weiterführenden Schule an die Kinder gestellt werden, sie aber nicht darauf vorbereitet!

    was rechtschreibung angeht wissen wir natürlich, was an den weiterführenden schulen erwartet wird.
    aber ansonsten ist das für uns ebenso undurchsichtig wie wir für euch. wir haben hier zwei gymnasien - ein ziemlich "traditionelles" (hast du sehr schön beschrieben) und ein extrem innovatives. die gesamtschule auch innovativ, die hauptschule auch - die realschulen wieder sowas von traditionell, dass sich einem die haare aufstellen.
    die einen mosern, wenn sie kinder bekommen, die nicht selbstorganisiert arbeiten können, die anderen mosern, wenn sie kinder bekommen, die selbstorganisiert arbeiten wollen.

    das problem liegt wohl in den nicht abgestimmten lehrplänen und -büchern. aber auch in der unwissenheit auf beiden seiten. bei uns gab es vor jahren mal den versuch, die englisch-kollegen der weiterführenden schulen in die 4. klassen einzuladen - transparenz sollte es geben, wie denn an der gs gearbeitet wird.
    war schnell vorbei das projekt, weil kein interesse bestand auf beiden seiten (die einen wollten nicht kommen, die anderen die "hochnäsigen studienräte" nicht in der klasse haben - liegt sicherlich auch an unserer z.t. mangelhaften ausbildung und dem damit verbundenen nicht-selbstbewusstsein).
    aber als dann eine realschullehrerin fragte "gibt es für die grundschule überhaupt lehrpläne?" - da war der ofen aus. seither wandern nur noch konzeptpapiere hin- und her, die wahrscheinlich von niemandem gelesen werden.

    ja, das mit dem wc ist aus zeitlichen und bei uns auch hygienischen gründen so eine sache... im unterricht trinke ich nicht, habe aber meine "pulle" im lehrerzimmer stehen und die wird vor unterrichtsbeginn und in den großen pausen an den hals gesetzt - so ich denn überhaupt bis zu meinem platz vordringe :D passiert mir regelmäßig wieder, dass ich merke, zu wenig getrunken zu haben.

    eigentlich ist alles gesagt....
    die kinder beginnen, lautgetreu zu schreiben - ab klasse 2 werden bei uns lernwörter geübt und wo es sich anbietet auch rechtschreibinhalte. ab klasse 3 das ganze dann intensiver in unterrichtseinheiten und übungen zwischendurch.

    was mir die haare bei meiner jetzigen 3 grau werden lässt: denen scheint es egal zu sein, ob sie richtig schreiben oder nicht. habe das auch intensiv auf dem elternabend thematisiert (eigentlich sinnlos, weil die betreffenden eltern nicht da waren). wir haben bis zum erbrechen das großschreiben von nomen und satzanfängen geübt und die kids wenden es einfach nicht an. ist es bequemlichkeit, ist es vergesslichkeit, das berühmte konzentrationsproblem - ich weiß es nicht.

    folge ist, dass sie und die eltern von mir ganz klare aufgezeigt bekommen, woraus sich die rechtschreibnote alles zusammensetzt - nämlich nicht die diktate, sondern alles andere. diktate schreibe ich, damit die kinder wissen, wofür sie die lernwörter üben und nicht als rechtschreibdiagnoseinstrument (ist laut lehrplan auch schon lange gar nicht mehr vorgesehen). wir üben lernwörter intensivst und die werden dann diktiert, später dann auch mal in einem unbekannten text. zensieren dürfen wir das nicht, geben aber eine zensuren-ähnliche rückmeldung. (hier liegt dann ja schon das problem im lehrplan. wir dürfen keine diktate mehr schreiben um die rechtschreibzensur zu ermitteln und ihr habt es im lehrplan ja anscheinend noch drin... passt ja auch nicht zusammen)

    ja, neleabels, schön gesagt!
    ich bin für eine gleichbezahlung.

    ich bin aber auch für gleiches ansehen in der gesellschaft (ich weiß, das kann man nicht gesetzlich verordnen). wenn ich privat (z.b. auf einer feier) mit einem gymnasialkollegen unter fremden leuten zusammentreffe und wir unsere berufe nennen, dann wird bei dem kollegen der hut gezogen und er wird mit komplimenten überhäuft, "diesen job möchte ich ja heutzutage nicht mehr machen" etc.
    und bei mir sagt man "ach mit den süßen kleinen, da ist das doch alles noch ganz niedlich, die sind ja noch pflegeleicht". so auf einen "einmaleins kann ja jeder".
    das frustriert mich noch mehr als die nicht gleiche bezahlung bzw. die bei uns nicht vorhandenen finanziellen aufstiegsmöglichkeiten bzw. entlastungsstunden.

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