Beiträge von sally50

    Wie Flip schon sagt, finde den Grund heraus. Vielleicht muss er nur ein Thema finden, das ihn interessiert. Zum Abschreiben noch ein Tipp. Wenn er das Blatt neben sich liegen hat, sollte er eine Abschreibkarte benutzen, so dass die Zeile, die er gerade schreiben muss, hervorgehoben wird.
    Heidi<br>

    Du solltest zuerst abklären, ob die Kinder keine Probleme mit der auditiven Wahrnehmung haben. Dazu gibt es Tests und Übungen in "Lese-Rechtschreibschwierigkeiten Diagnose - Förderung - Materialien"
    (Hrsg:Akademie für Lehrerfortbildung, Donauwörth 2000)
    und im Konfetti Lehrermaterial.
    Falls du Compis einsetzen kannst, empfehle ich dir
    "Ich lerne lesen 1 und 2" aus dem Duden-Verlag und das Material aus dem CES-Verlag "Lesen 1.1"
    Heidi<br>

    Lass dich bloß nicht madig machen. Kinder, die selbständig arbeiten und nicht wie bei einer Dressur alles machen, was ihnen vorgekaut wird, sind starke Persönlichkeiten. Sie kommen überall zurecht. Ich weiß ja nicht, in welchem BL du arbeitest, aber sicher wird auch dort in den RL stehen, dass jedes Kind das Recht auf Fordern und Fördern hat. Das funktioniert nicht im gleichschrittigen Unterricht. Du musst einfach mal die RL lesen und alles unterstreichen, was deine Art, die Kinder lernen zu lassen, unterstützt. Dann hast du jederzeit Argumente parat.
    Zu RS: Lass sie viel frei schreiben und schau, welche Fehler sie dabei macht. Suche die einen Fehlerschwerpunkt heraus und gib ihr eine passende Übung. Das praktiziere ich mit meinen Kindern auch. Dabei benutze ich die Leßmann-Kartei und das Robischon-Material. Eventuell kannst du ihr auch das Sammelbuch von Peschel geben. Es heißt "Der Sprachforscher:Rechtschreiben".
    Hier noch ein kleines Highlight, aus dem ersichtlich wird, wie Kinder reagieren, die wissen, dass man ihnen etwas zutraut. Heute kam eine Kollegin zu mir, die eine Sportstunde bei meinen Kindern hatte. Sie wollte mit den Kindern einen Rollbrett-Führerschein machen. Während der Stunde merkte sie, dass sie allein gar nicht alles überprüfen konnte und überlegte, was zu tun sei. Die Kinder nahmen ihr die Entscheidung ab. Sie sagten:"Wir können dir dabei helfen." Sie hatten schnell ein Prüfersystem entwickelt und arbeiteten im Team.
    Heidi
    <br>

    In meinem letzten Durchgang hatte ich auch ein Kind, das bereits 4 Wochen nach der Einschulung in mein 2.Schuljahr sprang. Es hat überhaupt keine Probleme gegeben. Sie war innerhalb kürzester Zeit wieder leistungsmäßig an der Spitze. Einen weiteren Sprung hat sie abgelehnt, weil sie in der Klasse viele Freundinnen hatte und nicht mit gleichschrittigem Unterricht konfrontiert wurde. Es wird auch irgenwann im sozialen Bereich problematisch, wenn der Altersunterschied zu groß wird.
    Sehr junge Kinder haben oft noch feinmotorische Schwierigkeiten. Die Handmuskulatur ist häufig noch nicht richtig ausgebildet. Lass das Mädchen ruhig weiter drucken und biete ihm nebenher einen Schreibschriftlehrgang an, der schneller zu bearbeiten ist. Viele Verlage bieten Lehrgänge an, die man nach Abschluss des Leselehrgangs einsetzen kann. Wenn du ihr einmal erklärt hast, worauf sie beim Üben achten muss, wird sie völlig selbständig arbeiten.
    Schlampige Schrift und viele Fehler können aber auch auf eine Unterforderung hinweisen. Fordere sie heraus und schau, was passiert! HB-Kinder brauchen keine zusätzlichen Aufgaben, sondern andere, die ihre intellektuellen Fähigkeiten herausfordern. Bei meiner Schülerin waren nach dem Sprung sämtliche psychosomatischen Störungen wie weggeblasen.
    Wenn es dich interessiert: Es gibt ein Forum für Eltern von HB-Kindern. Es heißt Pfiffikids. Wenn du dich dort etwas durchliest, findest du vieles, was du im Umgang mit solchen Kindern gebrauchen kannst.
    Heidi<br>

    Stimmt, was Mia sagt. Mit der Brechstange geht es im Referendariat nicht. Wenn du dich mit Mentoren und Fachleitern überwirfst, könntest du das im Examen empfindlich spüren. Ich wäre da auch vorsichtig. In NRW haben wir es da im Augenblick gut, weil Differenzierung vorgeschrieben ist und man durchaus differenzierte Arbeiten schreiben kann.
    Heidi<br>

    Ich lese mit meiner 2. Klasse demnächst "Peter, Ida und Minimum". Das ist zwar schon etwas älter aber wie ein Comic gemacht und für Kinder in dem Alter gut verständlich. Wir haben es in der Schule im Klassensatz angeschafft.
    Heidi<br>

    Wir machen es so: Es müssen nicht alle mit, sondern die ängstlichen Kinder bleiben mit einer Lehrerin in der JHB. Die anderen Kinder werden von mindestens 3 Personen (bei 2 Klassen) begleitet, wobei einer am Anfang, einer in der Mitte und einer am Schluss geht. Alle Begleiter haben Taschenlampen, die sie bei Bedarf benutzen. Wichtig ist, den Weg zuvor ab zu gehen, um eventuelle Gefahrenstellen zu kennen. Die Kinder müssen wissen, dass sie den Weg keinesfalls verlassen dürfen.
    Heidi<br>

    Du bist doch als Lehrer verpflichtet, jedes Kind seinen Möglichkeiten entsprechend zu fördern. So steht es in den RL. Du bist also verpflichtet zu differenzieren. Dann darfst du das Kind auch nicht anschließend"in die Pfanne hauen", indem du ihm Texte zumutest, die es noch nicht bewältigen kann.
    Heidi<br>

    Ich bin an einer ganz normalen Schule. Ich nutze nur meine pädagogische Freiheit. Wenn ich benotete Diktate schreiben muss, schreibe ich differenzierte Texte, d.h. Grundtext, erweiterter Text und Langtext (siehe Sennlaub). Ist ein Kind dabei, dass selbst den Grundtext nicht fehlerlos schreiben könnte, kürze ich diesen noch einmal. Selbstverständlich können alle Kinder im Wörterbuch nachschlagen hinterher oder in ihrem ABC-Heft(2.Klasse). Schafft ein Kind noch kein Diktat, bekommt es einen Lückentext oder einen Abschreibtext. Auch Abschreiben gehört zu den tragfähigen Grundlagen.
    6en gebe ich grundsätzlich nicht, es könnten noch so viele Fehler sein. Wenn ein Kind so viele Fehler hat, habe ich ihm keinen adäquaten Text gegeben. So einfach ist das.
    Heidi<br>

    Oh je, du kannst einem wirklich Leid tun. Aber die Kinder sind eigentlich schlimmer dran. Sie müssen das den ganzen Tag ertragen.
    Versuch es mal mit dem Robischon-Material. Es heißt"Richtig schreiben Wort für Wort". Es sind Kopiervorlagen, die erschwinglich sind. Meine Kinder arbeiten gern damit, allerdings nicht zur gleichen Zeit die gleichen Aufgaben.
    Dosendiktate fallen mir noch ein.
    Heidi<br>

    Bei mir gibt es keine 6en. Ich würde mich als Grundschullehrer ad absurdum führen, wenn ich einem Kind bescheinigen müsste, dass es sich nicht weiterentwickeln würde. Ich versuche auch, die Arbeiten so differenziert zu stellen, dass 5en vermieden werden. Ich spreche das vorher mit Eltern und Kindern ab. Die Kinder überlegen vor einer Arbeit, was und wieviel sie sich zutrauen und bekommen dann von mir entsprechende Aufgaben.
    Wie schon gesagt, man kann Kinder eigentlich nicht vergleichen. Wenn ich dennoch durch unsinnige Vorschriften dazu gezwungen werde, mogele ich mich irgendwie durch, um den Kindern möglich wenig zu schaden.
    Heidi<br>

    So, meine Eltern haben abgestimmt. Nach heftiger Diskussion konnten sich die Befürworter der Zensuren knapp 12 gegen 9 durchsetzen. Schade, ich glaube, wenn man auch in Klasse 4 auf Noten hätte verzichten können, hätten wir tatsächlich die Zensuren abgeschafft. Aber dadurch dass im vierten Schuljahr Zensuren verpflichtend sind, fehlen am Ende die Argumente.
    Heidi :(<br>

    @Rolf
    Während ich den Text gelesen habe, fielen mir sofort Parallelen auf. Ein Kind z.B., dass nach dem ersten Schuljahr aus einer anderen Schule in meine Klasse wechselte, weil es durch den permanenten Leistungsdruck krank geworden war, machte genau diese Phasen durch. Anfangs war es einfach nur froh, dem ständigen Stress entronnen zu sein, und nahm alle Angebote freudig an. Nachdem es gemerkt hatte, dass von meiner Seite der Druck ausbleibt und auch keine Strafen bei vergessenen Hausaufgaben erfolgen, probierte es aus, was passieren würde, wenn es nichts macht. Im Augenblick forscht und liest es viel, schreibt aber in der Schule fast gar nicht.
    Ich habe auch das Gefühl, dass vorwiegend die Kinder sich in der Schule ausruhen, die von ihren Eltern sehr gefordert werden. Ich weiß nur nicht, wie ich diesen Kreis durchbrechen kann. Aber ich weiß ganz genau, dass gerade diese Eltern morgen bei der Abstimmung Zensuren fordern werden, weil sie denken, dass ihre Kinder dann fleißiger lernen.
    Heidi
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    Meine Kinder brechen doch nicht aus, sie arbeiten ja. Es ist nur so, dass immer ein oder zwei Kinder in der Klasse sind, die sich grundsätzlich ganz leichte Aufgaben nehmen, obwohl sie viel schwierigere nehmen und auch bewältigen könnten. Das irritiert mich.
    Heidi<br>

    Wenn bei uns vertreten werden muss, hat meist der KL schon eine Liste erstellt, mit Themen, die man machen kann.
    Da das bei euch offensichtlich nicht der Fall ist, würde ich es mit Rätseln probieren.
    Bei jüngeren Kindern kannst du zum Beispiel ein Tier beschreiben und die Kinder sollen raten, welches Tier du meinst. Dann stellen die Kinder selbst Rätsel. Wenn sie das Prinzip verstanden haben, können sie ein Rätsel aufschreiben (als Lösung auf der Rückseite des Blattes das Tier malen) und zum Schluss in einer Klassenrunde die Rätsel vorstellen.
    Bei älteren Kinder kannst du das 21-Fragen Spiel spielen. Du denkst dir ein Tier(oder hast ein Stofftier unter einer Decke versteckt) und die Kinder haben 21 Fragen, die du nur mit ja oder nein beantwortest, um das Tier zu erraten. Anschließend könnten sie es zeichnen und schon alles, was sie wissen darüber aufschreiben(oder aus Büchern heraussuchen).
    Falls die Kinder gewohnt sind freier zu arbeiten, probiere es mit Robischon-Material oder was oft schon an Schulen vorhanden ist mit den Bergedorfer Kopiervorlagen.
    Du könntst aber auch die KollegInnen fragen, die lassen dich doch nicht im Regen stehen, oder?????????
    Heidi<br>

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