Beiträge von anne70

    In Baden-Württemberg steht im Schulgesetz (Konferenzordnung):


    1. Gesamtlehrerkonferenz
    § 2 Aufgaben
    (1) Zu den Angelegenheiten von wesentlicher Bedeutung für die Schule, über die gemäß § 45
    Abs. 2 des Schulgesetzes die Gesamtlehrerkonferenz unbeschadet der Zuständigkeit der
    Schulkonferenz berät und beschließt, gehören insbesondere
    .........
    7. Verwendung der der Schule zur Verfügung gestellten Haushaltsmittel im
    Rahmen ihrer Zweckbestimmung; .....



    Bei uns an der Schule ist es aber so, dass wir Lehrer niemals über Anschaffungen abstimmen können. Es gibt auch keine Etats für Fachschaften oder Abteilungen. Wir können Wünsche direkt an die Schulleitung geben, diese entscheidet dann, ob etwas angeschafft wird. Bei größeren Anschaffungen wird eine Prioritätenliste geführt. Das Schulleitungsteam entscheidet aber, ob, wann und in welcher Reihenfolge diese Prioritätenliste abgearbeitet wird.
    Es ist den Lehrern nicht bekannt, über welche Mittel die Schule verfügt und wir können auch nicht über Anschaffungen abstimmen.


    Wenn ich die oben genannte Konferenzordnung richtig verstehe, müsste aber über diese Haushaltsmittel abgestimmt werden. Es gibt wohl verschiedene Töpfe, einmal die sogenannten Investitionsmittel und die Lehrmittel, über keine der beiden wird aber in der GLK abgestimmt.


    Wie sieht nun konkret das Recht auf Mitbestimmung in der Praxis aus?
    Kann mich jemand aufklären, wie man das einfordern kann und wie genau dieses Recht auf Mitbestimmung bei den Haushaltsmitteln interpretiert werden kann.?


    Danke.

    Iphone mit Zahlencode sichern und man kann die Teachertool Datenbank verschlüsseln. Das sollte den datenschutzrechtlichen Anforderungen genügen.


    Habe mich darüber mal intensiv mit einem Experten auseinandergesetzt und zumindest in BW lassen sich die Vorschriften eigentlich kaum auf Smartphones übertragen.


    Pragmatisch gedacht. Ein Lehrerkalender aus Papier ist wesentlich unsicherer.

    so ist das, hinterher kann man immer sagen, dass man die ganzen Tage im Bett gelegen hat, wer soll das schon kontrollieren?!
    Aber es wundert mich zumindest nicht, dass das erwartet wird: die Schulleitung ist laut gesetz für die Qualität der Lehre an ihrer Schule verantwortlich - dann kann man sowas ja mal probieren, kostet sie selbst ja nichts...

    Niemand ist verpflichtet, bei Dienstunfähigkeit den ganzen Tag im Bett zu liegen, es gibt Gründe für Dienstunfähigkeit, die rechtfertigen sogar Spaziergänge, Sport usw. Denkt mal an Kuraufenthalte wegen psychischer Probleme oder Reha usw.


    Und selbst bei solchen Erkrankungen kann die Schulleitung nicht die Forderung ableiten, dass man in der Zeit etwas arbeiten muss. Da die Schulleitung aber sowieso keinen Anspruch hat, die Gründe der Dienstunfähigkeit zu wissen, spielt das auch gar keine Rolle, ob ein kranker emails schreiben oder telefonieren oder sonst was kann.
    Er ist nicht verpflichtet, für die Schule zu arbeiten. Möglicherweise ist es ihm sogar verboten.
    Wenn beispielsweise während ärztliche attestierter Dienstunfähigkeit doch dienstlich gearbeitet wird, und etwas passiert, dann bekommt man sogar richtig Ärger.

    Wichtig finde ich aber immer, dass es im Ermessen des Kranken liegt, ob er so etwas für die Schule macht. Eine Erwartungshaltung darf daraus nicht entstehen, sonst sind wir sofort an dem Punkt, wo man sich rechtfertigen muss, woran man genau erkrankt ist und wie stark. Und das kann nicht sein.


    Es ist Datenschutzrechtlich sogar so, dass eigentlich die Kollegen nicht einmal wissen dürfen, warum man nicht im Dienst ist. Bei uns gibt es Aushänge, wo alle abwesenden Lehrer des Tages aufgeführt sind. Der Personalrat hat mal gesagt, dass man nicht zwischen "krank" und "abwesend" unterscheiden darf. Selbst das geht niemanden etwas an.


    Die Schulleitung hat nur das Recht zu erfahren, dass man überhaupt dienstunfähig ist, nicht woran man erkrankt ist. Aber fast selbstverständlich gibt man an, dass man schwer erkältet ist, oder ein Magen-Darm Problem hat. Warum eigentlich?
    Und was ist, wenn man dann einfach nur meldet, dass man dienstunfähig ist, ohne weitere Erklärungen? Muss man dann befürchten, dass erst recht die Gerüchteküche brodelt?


    Macht sie krank? Hat sie eine psychische Erkrankung?


    Im Grunde sollte man strikt gar nichts für die Schule machen, wenn man dienstunfähig ist und auch keinerlei Auskünfte zur Art der Erkrankung geben.

    der hammer war allerdings, dass die sl letzlich verkündete, man sollte bei krankmeldung mitteilen, was zu tun sei in den betroffenen klasse UND hätte die benötigten kopien bereits im klassensatz zu liefern... gab allerdings widerstand im kollegium, so dass sie abgeschwächt hat und gesagt hat, es wäre klar, dass das nicht immer möglich sei. ich versuche da, den ball flach zu halten und keine wochenpläne zu erstellen oder sonstwas aufwendiges zu machen, sondern wirklich nur buchseiten zu nennen.

    Manchmal fragt man sich, ob die SL selbst auf so dummdreiste Ideen kommen, oder ob es solche Anordnungen von oben gibt.
    Eigentlich ist beides nicht vorstellbar, denn es verstößt eindeutig gegen geltendes Recht.


    So etwas hätte ich mal gerne als schriftliche Dienstanweisung.


    Aber abgesehen davon, sprichst du genau einen wunden Punkt an. Einige Kollegen machen das so, dann irgendwann wird eine allgemeine Erwartungshaltung daraus. Es entsteht ein gewisser sozialer Druck, sich genauso zu verhalten, weil man ja sonst nicht zu den "engagierten" Kollegen gehört.


    Meiner Meinung nach wäre es eine typische Aufgabe eines Personalrates, hier mal ganz klar Stellung zu beziehen.

    Bei uns an der Schule hat es sich eingebürgert, dass viele Kollegen, wenn sie auf Fortbildung oder auch krank sind, der Schulleitung Unterrichtsmaterial für die zu vertretenden Klassen geben. Auch ich habe das schon gemacht, wenn ich z.B. geplant ins Schullandheim gegangen bin und Zeit hatte, etwas gezielt vorzubereiten. Diese Vorbereitung kann aus Kopiervorlagen bestehen oder einfach nur die Nennung von Buchseiten mit Fragen, die zu beantworten sind


    Inzwischen ist es aber so, dass dies regelrecht schon erwartet wird, auch wenn man kurzfristig krank wird.
    Ich war nur 3 Tage krank (richtig stark erkältet) und bekam am ersten Tag eine email, ich möge doch Material oder Buchseiten schicken, für die Stunden, die ich hätte.
    Das waren übrigens seit mindestens einem Jahr die ersten Krankheitstage, die ich hatte.


    Ich habe dann zurückgeschrieben, dass ich das nicht in Ordnung finde, wenn dies aktiv erwartet wird und dass ich mich nicht krank gemeldet hätte, wenn ich mich fit genug gefühlt hätte, Unterricht vorzubereiten.


    Wie gesagt, wenn das jemand freiwillig macht, den Kollegen Material in die Schule für die Vertretungsstunden zu schicken, finde ich es in Ordnung.


    Wenn da aber eine Erwartungshaltung seitens der Schulleitung draus entsteht, finde ich es völlig daneben.


    Wie seht ihr das? Wie ist das überhaupt rechtlich, in gewisser Weise arbeitet man ja dann auch,obwohl man krank geschrieben ist?

    Und wenn ich ehrlich bin, sehe ich auch schon einen Unterschied im Vorbereitungsaufwand je nach dem, ob man jüngere oder ältere Kinder unterrichtet

    Hast du schonmal eine Klasse gehabt, die so heterogen ist, dass du (wie in Grundschule oder Sonderschule) mehrere Unterrichte für eine Stunde vorbereiten musstest (Stichwort innere Differenzierung) und hattest du schon mal Klassen, wo du kein einziges Lehrbuch verwenden konntest und jedes Arbeitsblatt anschaulich mit Bildern und Text selbst gestalten musstest, weil es für bestimmte Behinderungsarten gar keine fertigen Arbeitsblätter gibt (best. Sonderschulen).
    Musstest du schon mal dein Hauptdeputat völlig fachfremd unterrichten?
    Bereitest du deinen Unterricht auch so anschaulich vor, wie viele Grundschullehrerinnen, die Material selber gestalten oder kaufen, die Sozialformwechsel alle paar Minuten brauchen, weil die Kids noch einen ganz anderen Bewegungsdrang haben und dir im Frontalunterricht über Tische und Bänke springen würden?


    Und du erzählst was von mehr Vorbereitung bei größeren Schülern?


    Wenn man als Gymnasiallehrer (wie gewöhnlich) sowieso nur seine Fächer unterrichtet, die man studiert hat, dann hat man nach Adam Riese in wenigen Jahren gar nix mehr vorzubereiten.

    Mal was anderes:


    Die Einstellungschancen in BW für Gymnasiallehrer sind nicht gerade gut.


    Zitat GEW:


    In diesem Jahr sollen bei über 2.200 Neu- und Altbewerber/innen dagegen nur noch ca. 950 Personen eingestellt werden (864 Stellen).





    Vielleicht bist du dann froh, an einer Grundschule oder Hauptschule als Krankheitsvertretung ein paar Monate im Angestelltenverhältnis was verdienen zu können. Und du dann siehst, dass du weniger rausbekommst als deine Hauptschulkollegen, die dann auch noch in den Sommerferien bezahlt werden, dann stellt sich die Gerechtigkeitsfrage vielleicht aus einem ganz anderen Blickwinkel.

    Man könnte auch fragen:


    Sollen Lehrämter in allen Bundesländern gleich bezahlt werden?
    Sollen alle Lehrer im Angestelltenverhältnis netto gleich viel bekommen wie die Beamten?
    Sollen Lehrer nach Alter oder nach Leistung bezahlt werden?
    Sollen Schulleiter mehr verdienen als normale Lehrer?
    Sollen Schulleiter vom Kollegium gewählt werden?
    Sollen Deputatsverpflichtungen nach Fächern differenziert werden oder muss der Sportlehrer gleich viel unterrichten wie der Englischlehrer?
    Sollen Klassenlehrer mehr Geld bekommen als reine Fachlehrer?


    ...da würde einem eine Menge sinnvolleres einfallen, als dieser Quatsch mit den Gymnasiallehrern.

    Meine These ist, dass der Großteil der Abiturienten intellektuell in der Lage ist pädagogische und didaktische Modelle im Studium zu verstehen und ein seeeehr viel geringerer Teil in der Lage ist Mathe erfolgreich zu studieren.

    Vorhin sagtest du, dass du um nur 10 % in Mathe mehr zu können als die Schüler, in deinen Studium wahnsinnig schwierige 90% der Studienzeit mit Erlernen von Fachwissen aufbringen musst.


    Merkst du was? Das heißt, dass dein Mehrwissen durch verlängern der Schulzeit um ein halbes Jahr für jeden Abiturienten zu machen sein müsste.



    Wie denkst du eigentlich über deine "Kollegen" am Gymnasium, die nicht so "schwierige" Fächer wie Mathe und Physik studiert haben (sagen wir mal Sport und Kunst oder Reli)
    Sollen die dann auch weniger verdienen? Müssten sie ja eigentlich, wenn man dein Modell konsequent zu Ende denkt.


    Allerdings scheint mir dein Hauptproblem zu sein, und da wiederhole ich mich, dass du eine ander Definition von Qualifikation und Leistung hast als andere hier.
    Die meisten hier sind der Auffassung, dass die Leistung eines Lehrers darin begründet liegt, seinen Schülern möglichst viel beizubringen und sie möglichst gut zu erziehen. Um dies zu können muss er im Studium etwas lerenen, wofür er bestimmte Voraussetzungen benötigt, unter anderem Intelligenz, Sozialkompetenz, Pädagogik, Didaktik, Soziologie usw.


    Ob er wirklich ein guter Lehrer wird, sagen aber auch die Leistungen in diesen Studiengebieten nicht unbedingt aus, eher noch die Lehrproben in der Praxis.



    Und noch ein Argument von dir lässt sich widerlegen: Du sagst, dass Naturwissenschaftler sich unter Wert verkaufen, weil sie zu dusselig dazu sind.
    Ein Bekannter ist theoretischer Physiker mit Promotion und Habilitation. Der gehört auf seinem Gebiet zu den besten weltweit. Trotzdem muss er froh sein, eine Dozentenstelle im Mittelbau zu haben. Er hat sich schon weltweit auf Professorenstellen beworben und kam auch schon in die nähere Auswahl.
    Mit fehlendem Verhandlungsgeschick hat das rein gar nichts zu tun.
    Tatsache ist, dass Gehälter außerhalb des öffentlichen Dienstes auch und vor allem davon abhängen, wie viel die Person mit ihrer Arbeit dem Unternehmen Geld erwirtschaften kann.
    Ich kenne einen Handelsvertreter mit Hauptschulabschluss, der zwar bayrisch, aber nicht mal hochdeutsch, geschweige denn Englisch kann. Er verkauft für ein Unternehmen sehr teure Spezialmaschinen und bekommt entsprechend Provision. Gehaltsmäßig schätze ich den auf Faktor 10 von einem Lehrer.


    Wenn du wirklich so hoch intelligent bist und viel Geld verdienen möchtest, möglicherweise gar kein so großes Interesse an Kindern hast, vielleicht auch nicht wirkliche Stärken in Sozialkompetenz, dann glaube ich, ist es für dich und alle Beteiligten besser, du wechselst in den Diplomstudiengang und versuchst es in der freien Wirtschaft.
    Dort sind deine Qualifikationen vielleicht gefragt und werden in deinem Sinne honoriert.
    An der Schule braucht man andere Leute, mit anderen Qualifikationen, unabhängig davon, was du als wertvoll erachtest.

    Ich denke, dass es in allen Ländern so ist, dass intellektuelle Leistungskraft höher bezahlt wird als intellektuell nicht so anspruchsvolle Arbeit

    Erstens stimmt das so auch nicht unbedingt: Die Leute, die richtig viel Geld verdienen, sind keine Naturwissenschaflter, Mathematiker oder Geisteswissenschaftler, sondern z.B. BWLer, Verkäufer, Händler oder Investmentbanker. Sie verdienen viel mehr als angestellte Naturwissenschaftler.


    Ich kenne Leute, die deutschlandweit zu den besten in Biologie, theoretische Physik und Archäologie zählen und die verdienen alle weit unter einem strohdummen Verkäufer, der einfach nur gute Umsatzzahlen bringt, wenn er in der richtigen Branche arbeitet.


    Ganz abgesehen davon sage ich es noch mal, selbst wenn du der Meinung bist, dass deine intellektuelle Leistungskraft höher ist als die einer Grundschullehrerin, was ich bezweifle, so rechtfertigt dies bei einem Lehrer nicht den Gehaltsanspruch, sondern einzig allein die Qualifikation, die er für einen guten Unterricht benötigt.


    Wenn die Putzfrau zu ihrem Chef sagt: Ich kann zwar schlechter putzen als die anderen, habe aber Abitur und einen IQ von 160, dann bekommt sich deshalb nicht mehr Geld. Einziges Argument wäre: Sie kann besser putzen oder schneller als die anderen.


    Die fächerspezifische Qualifikation, die du für deinen Unterricht benötigst, ist recht gering, gemessen an dem, was du sinnloserweise im Studium lernst, und worauf du dich so gerne beziehst. Ich behaupte jetzt mal, viele Schüler im Gymnasium würden besser und erfolgreicher lernen, wenn sie von einem Lehrer unterrichtet würden, der an einen pädagogischen Hochschule ausgebildet wurde, egal ob Sonderschullehrer, Realschullehrer oder Grund-und Hauptschullehrer. Wenn du 300 % von dem weißt, was deine Schüler im Fach lernen müssen, davon aber nur 10 % rüberbringen kannst, der Hauptschullehrer weiß "nur" 110 % vom Erwartungshorizont der Schüler, kann davon aber 90 % vermitteln, bei wem haben die Schüler dann mehr oder erfolgreicher gelernt? Wer hat dann die höhere Qualifikation bezogen auf die konkrete Anforderung in seinem Job? Und wer müsste dann eigentlich folgerichtig mehr verdienen, wenn man nach Leistung bezahlt?


    Deine Qualifikation besteht nicht darin, möglichst viel zu wissen, sondern u.a möglichst viel Wissen zu vermitteln, gemessen an den Möglichkeiten deiner Schüler.


    Leider ist dieses "echte" Qualifikation in der Schule kaum messbar, vor allem am Gymansium. Wenn Schüler wegen der schlechten Pädagogik eines Gymnasiallehrers dem Unterricht nicht folgen können, dann kann man einfach sagen, der Schüler ist halt zu dumm, soll er doch auf die Realschule oder Hauptschule gehen. Man kann ja immer nach unten weiterreichen, das kann ein Grundschullehrer oder ein Sonderschullehrer nicht. Du musst die Qualität des eigenen Unterrichts nicht reflektieren, solange es ein paar Schüler gibt, die mit Hilfe von Eltern, Nachhilfe oder enormer Auffassungsgabe noch irgendwie mitkommen.
    Die meisten Gymnasiallehrer müssen also die "hohe Kunst" eines guten Unterrichts gar nicht beherrschen, sie kommen auch so irgendwie durch. Dies aber als besonders wertvolle Qualifikation darzustellen, ist vermessen.

    Ja der Korrekturaufwand ist höher , vielleicht. Dafür bereitet eine Sonderschullehrerin oder Grundschullehrerin vielleicht wegen innerer Differenzierung pro Stunde mehrere Unterrichte und mehrere Arbeitsblätter vor und kann im Zweifelsfall nicht einmal auf ein Schulbuch oder Vorlagen zurückgreifen, weil sie alles individuell von Hand machen muss.




    Die verschiedenen Lehrämter sind nicht gleich, die Qualifikationen liegen in unterschiedlichen Bereichen, die Besoldung aus einer der Qualifikationen abzuleiten ist nicht richtig.


    Die Forderung, die Studiengänge anzugleichen unterstreiche ich. So viel weniger Pädagogik und Didaktik braucht der Gymnasiallehrer nicht umgekehrt ist mit den reinen Fächern bei anderen Schularten.


    Dann wäre diese sinnlose Gehaltsdiskussion auch irgendwann hinfällig.

    Auf Grundlage der Argumentation von Silicium gibt es keine Rechtfertigung der Höherbesoldung von Gymnasiallehrern:


    1. Argument: höhere Qualifikation der Gymnasiallehrer
    Stimmt nicht, sie sind nicht höher qualifiziert, je nach Bundesland noch nicht einmal in den reinen Schulfächern fachwissenschaftlich




    2. Argument: Regelstudienzeit
    Stimmt nicht in allen Bundesländern



    3.Argument: Absolventen sind schwieriger zu finden und deshalb müssen sie besser bezahlt werden.
    Zumindest in BW hatten Gymnasiallehrer je nach Fach die schlechtesten Einstellungschancen aller Lehramtsarten, weil es zu viele davon gab. Umgekehrt gibt es sehr seltene Fächerkombinationen z.B. bei Sonderschullehrern, die auch mit diesem Argument nicht höher besoldet werden.


    4.Argument: Wer die Elite ausbildet soll auch elitär bezahlt werden.
    Das ist natürlich der größte Blödsinn. Mit diesem Argument müssten z.B. Ärzte im Bereich Geriatrie weniger verdienen, weil ihre Patienten für die Volkswirtschaft nutzlos, sogar eher belastend sind.


    5.Argument: Gymnasiallehrer haben das schwierigere Studium.
    Das bezweifle ich. Selbst wenn die Durchfallquote höher wäre, so könnte man daraus keinen Anspruch auf höheren Gehalt ableiten, denn dieses Argument gilt auch bei anderen Studienarten nicht.
    Abgesehen davon könnte ja man auch mal fordern, dass sich das Gehalt eher danach richtet, wer nachher über Jahrzehnte den schwereren Job beim Unterrichten hat.
    Und da behaupte ich mal, haben es Gymnasiallehrer am leichtesten, alleine schon deshalb, weil sie in der Regel nicht fachfremd unterrichten müssen, somit immer wieder den gleichen Unterricht machen können und zudem die einfacheren Kinder unterrichten.

    ich denke das hat mit der in Deutschland sehr stark betriebenen Fürsorge für Behinderte aus Gründen der historischen Vergangenheit zutun. Ist schön, dass so viel Geld für die Schwachen in der Gesellschaft da ist, aber ich glaube kaum, dass man dies als Maßstab nehmen kann.

    Sorry, aber mit diesem Satz hast du dich wirklich in jeder Hinsicht disqualifiziert.
    Ich finde es mittlerweile fast beängstigend, was in der Gymnasiallehrerausbildung offensichtlich falsch läuft, angefangen von dem Verständnis was Bildung überhaupt ist, bis hin zum Menschenbild. Dass ein Lehrer heutzutage seine Qualifikation offensichtlich auf seine fachlichen Kenntnisse reduziert, und damit seinen Gehaltsanspruch rechtfertigt, ist wirklich erschreckend.


    Natürlich macht es auch ökonomisch Sinn, behinderte Menschen in Arbeitswelt zu integrieren, die Alternative wäre ja, ihnen ein Leben lang Sozialhilfe zu zahlen, wie gesagt, ganz abgesehen von dem Menschenbild, das dahinter steckt. Nebenbei war ich als Sonderschullehrerin mehrere Semester an der Uni immatrikuliert und musste mit den Medizinstudenten die gleichen Prüfungen ablegen, neben den Studium an der PH.


    Fangen wir mal von einer anderen Seite her an: Warum haben eigentlich gerade die intelligenteren Schüler in unserem Land keinen Anspruch auf Lehrer, die etwas von Erziehung und Lehre verstehen? Warum werden bei uns die besten Schüler von den schlechtesten Pädagogen unterrichtet und warum werden diese Leute auch noch am besten bezahlt?


    Und wie kommst du eigentlich drauf, dass die Tatsache, dass du Oberstufe unterrichten kannst, ein höheres Gehalt rechtfertigt, die Tatsache aber, dass du mangels entsprechender Qualifikation mit Sicherheit keine Sonderschüler unterrichten könntest, kein niedrigeres Gehalt rechtfertigt?


    Warum glaubst du, dass es "wertvoller" ist, fast Erwachsenen Menschen Physik zu vermitteln, als beispielsweise blinden Kindern das Lesen und Schreiben beizubringen?

    Ich bin mir absolut sicher, dass mein Physik und Chemie Studium für das Lehramt Gymnasium komplett verschieden ist von der Ausbildung, die Primarstufe/Sekundarstufe 1 Lehrer in Brandenburg absolvieren.
    Die Ausbildung ist mit Sicherheit nicht die Gleiche. Es gibt keine angehenden Primarstufenlehrer in unseren Vorlesungen oder Praktika.

    Das beweist die Richtigkeit dessen, was ich in Post 66 geschrieben habe.


    Eure Schüler brauchen keine Fachwissenschaftler mit Physik-Diplom um Physik zu begreifen, sondern gute Pädagogen. Die Annahme, dass im Zweifelsfall die Fachinhalte wichtiger sind als das Vermitteln der Inhalte, ist natürlich ein Trugschluss. Somit kann man die fachwissenschaftliche Qualifikation auch nicht höher bewerten als die pädagogisch-didaktische Qualifikation.


    Die offizielle Begründung für die unterschiedliche Besoldung ist in der Regel auch nicht die, die du anführst, sonderen orientiert sich an der Dauer der Regelstudienzeit.


    Eine Erzieherin spart sich das ABI, eine Grundschullehrerin in BW hat eine Regelstudienzeit von 6 Semestern (Besoldung A12), Realschule 7 Semester, Sonderschule 8 Semester (jeweils A13) und Gymnasium glaube ich 9 Semester (Aufstieg bis A14 möglich).


    Es gibt in BW dann noch Fachlehrer für Kunst, Sprot und Technik, die an allen Schularten genau die genannten Fächer mit A9 Unterrichten dürfen, weil deren Ausbildung nur 1,5 Jahre dauert.

    Nein. Ich finde es schon gerechtfertigt, wenn die höhere Qualifikation sich in höherem Gehalt niederschlägt

    Die Frage ist, ob du als Gymnasiallehrer höher qualifiziert bist als eine Grundschullehrerin, oder einfach nur anders, oder sogar falsch qualifiziert bist.


    Deine Aufgabe ist es, möglichst gut den Unterrichtsstoff zu vermitteln, am Erziehungsprozess und allgemein am Bildungsprozess mitzuwirken. Die Frage, ob du dazu ein theoretisches Fachstudium an einer Uni brauchst, wage ich zu bezweifeln. Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass du eine schlechtere Ausbildung in Didaktik und Pädagogik hast und deshalb im Zweifelsfall deinen sehr hohen Wissensstand den Schülern weniger gut vermitteln kannst. Zumindest in BW ist das so, weil nur Gymnasiallehrer an Unis, alle anderen an pädagogischen Hochschulen ausgebildet werden.


    Von daher ist die Frage, was die "hohe Qualifikation" des Lehrers ausmacht. Je nach Definition müsstest du weniger verdienen, als eine Grundschullehrerin.
    Ich schlage vor, wir einigen uns dir zuliebe auf das gleiche Gehalt.

    Stimmt das wirklich mit den 1600 Euro Netto bzw. 1300 ? Bei vollem Lehrauftrag?


    Ich sage jetzt mal, in südlichen Bundesländern kommt man in mittlerem Alter als Beamter locker auf über das Doppelte. Ich bin wirklich erstaunt.


    Zum eigentlichen Thema:


    Wer würde von einem Polizisten verlangen, dass er das Polizeiauto privat tankt, dass er seine Dienstwaffe selbst kauft, oder ein Finanzbeamter seinen Computer?


    Dass man seinen Arbeitsplatz, den man an der Schule nicht zur Verfügung hat, als Lehrer überall privat finanzieren muss, verstößt meiner Ansicht nach schon gegen Recht. Damit meine ich nicht die Möglichkeit, etwas von der Steuer abzusetzen, denn dabei zahle ich immer noch mehr als die Hälfte selber.


    Es ist die Pflicht des Dienstherrn, die Arbeitsmittel, die der Lehrer braucht, zur Verfügung zu stellen oder sie zu erstatten. Das Prinzip, dass man aus Mitleid ggn. den Schülern heraus die Dinge privat bezahlt, muss irgendwann aufgebrochen werden. Das wäre mal eine Aufgabe der Gewerkschaften. Immerhin, die schlecht bezahlten Angestellten können ja streiken.

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