Beiträge von Barbara Luise

    Hallo, ich komme aus NRW und kenne mich durch meine Personalratstätigkeit in diesem Bereich ein bisschen aus.
    Bei euch in Sachsen ist die Gefährdungsbeurteilung für schwangere Lehrerinnen relativ knapp, denn es werden keine zusätzlichen Belastungen außer die üblichen abgefragt (allgemeines, biol., phys., chem.). Da mir aus dem Formular aus dem Internet (Ministeriumsseite) nicht klar ist, wer das unterschreiben muss – Schulleitung oder Kollegin – hänge ich es dir mal an, falls du es nicht kennst. In NRW oder Niedersachen ist es z.B. so, dass SL und Koll unterschreiben müssen. Wenn die Schwangere nicht mit den Aussagen der Gefährdungsbeurteilung einverstanden ist und nicht unterschreibt, darf sie solange nicht arbeiten, bis Einvernehmen erzielt ist oder die Bezirksregierung anweist – haben wir noch nicht gehabt. Lässt sich auch mit Attesten des Arztes gegen vorgehen.
    Man hat z.B. in NRW die Möglichkeit, weitere Gefährdungen aufzuführen, die vorher nicht aufgeführt sind.
    Ich hänge dir außerdem verschiedene Gefährdungsbeurteilungen aus einigen Bundesländern an. Da kannst du z.B. sehen, dass ganz oft von der Pausenaufsicht befreit wird. In NRW wird jetzt auf Betreiben der Hauptpersonalräte auch die Pausenaufsicht in die Gefährdungsbeurteilung aufgenommen: Punkt Vorsorgemaßnahmen: Wurde die Schwangere darüber informiert, dass sie bei Gefährdung oder auf ihren Wunsch von der Pausenaufsicht freizustellen ist?
    Ich würde an deiner Stelle mit deiner Ärztin / deinem Arzt Kontakt aufnehmen und deine Beschwerden beschreiben. Wenn du dich durch deine Arbeitsbedingungen so beansprucht fühlst, kann das für deine Schwangerschaft nicht gut sein! Du bekommst dieses Kind nur einmal und für deinen Arbeitgeber kannst du noch lange genug arbeiten (jetzt bis 67...)! Ärztlicherweise kann ein Attest ausgestellt werden, in dem dringend empfohlen wird, dich z.B. nicht im Nachmittagsunterricht einzusetzen oder die Klassenleitung weiter auszuüben.
    Ich würde auch mit dem zuständigen Personalrat Kontakt aufnehmen und mich dort ebenfalls beraten lassen.
    Ich hoffe, das hilft dir ein bisschen weiter. Alles Gute auf jeden Fall und pass auf euch auf! Barbara

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