Beiträge von Melanie01

    Ich finde deine Bemühungen toll, deinem Schüler die bestmögliche Förderung mit auf den Weg zu geben! So wie ich das allerdings hier herauslese, ist das nicht einfach, da du kaum etwas über die schulische Situation in seinem künftigen Heimatland weißt.


    Deshalb würde ich diese Situation nochmals mit den Eltern besprechen. Sag ihnen, wo du Bedenken hast bzw. dass du mit diesen wenigen Kenntnissen keine sinnvolle Förderung erstellen kannst. Das finde ich sowieso ziemlich viel von dir verlangt...Ich würde den Eltern raten, sich zunächst mit der aufnehmenden Schule in Verbindung zu setzen. Dort können sie sich zunächst einmal informieren, welche Programme o.ä. es von deren Seite gibt. Die Eltern können dann auch nachfragen, was aus Sicht der neuen Schule am meisten Sinn machen würde, vor allem welcher Stoff z.B. noch nicht erarbeitet werden sollte.
    Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass es meist sinnvoller ist, sich in solchen Fällen nicht an die abgebende, sondern an die aufnehmende Schule zu wenden.


    Wenn du dem Jungen trotzdem etwas mitgeben möchtest, dann würde ich einfach an seinem jetzigen Kenntnisstand anknüpfen (das Kind da abholen, wo es steht). Das kann ruhig schon Zweitklass-Stoff sein, warum nicht? Der Kleine wird ja in den nächsten Jahren noch voll mit Sprachenlernen beschäftigt sein und sich somit nicht voll auf den Stoff konzentrieren können (vor allem, da er nicht alles verstehen wird). Da schadet es sicher nicht, wenn er etwas vorübt und sich sicherer fühlt.

    Auch wenn der aktuelle TO hier nichts dafür kann, muss ich Raket-O-Katz Recht geben. Es gibt hier schon eine regelrechte Umfragen-Schwemme. Vielleicht sollte man dafür eine eigene Unterrubrik eröfnen.


    Es gibt mir auch etwas zu denken, wie schnell und unprofessionell viele Umfragen erstellt werden. Mich wundern nun manche Umfrageergebnisse und Statistiken nicht mehr, die man so in der Presse liest...

    Danke für den Link! You made my day! :rofl:


    Vielleicht können wir hier auch eine Sammlung starten. Ich fang einfach mal an.


    Dinge, die ein Lehrer nicht sagt.


    "Natürlich habe ich eure Aufsätze von gestern schon fertig korrigiert! Sie waren so fesselnd, dass ich einfach nicht schlafen gehen konnte und die Nacht durchgemacht habe!"


    "Nein, das ist völlig in Ordnung, dass Ihr Kind seinem Sitznachbarn einen Zahn ausgeschlagen hat. Der Mistkerl hatte das auch echt verdient! Ich konnte mich selbst kaum zurückhalten."

    Ich habe die Beantwortung ebenfalls abgebrochen. Mir erschien der Fokus (wie einigen anderen Mitschreibern hier auch) zu einseitig auf Achtsamkeitstraining gelegt. Frei nach dem Motto: "Wenn die Lehrer eine Entspannungstechnik anwenden würden, hätten sie auch keinen Stress mehr."


    Ich selbst achte sehr auf mich und meine Gesundheit, praktiziere z.B. seit mehreren Jahren Yoga und pflege meinen Freundeskreis etc. Dennoch empfinde ich meinen Beruf nach wie vor zwar als sehr erfüllend, aber auch äußerst stressig. In Hochphasen schlägt mir dieser Stress trotz Achtsamkeit auf die Gesundheit. Deshalb, Herr Büttner, empfand ich Ihre Umfrage als zu plakativ und einseitig. Man konnte das Ergebnis bereits aus den Fragen herauslesen.


    Über eine echte, objektive Einschätzung des Stressfaktors unseres Berufes würde ich mich aber sehr freuen und wäre sofort dabei!

    Zitat

    Dass hier viel polemisiert wird und Beiträge an dem vorgestellten Projekt vorbeigehen, kann ich mir nur so erklären, dass die meisten hier sich eine Eins-zu-eins Umsetzung des Projekts an allen möglichen Schulen vorstellen und dann natürlich zu dem Schluss kommen, dass das nicht gehen kann. Aber vielleicht können die Fragesteller sich auch nochmal äußern, wie sie sich das Ganze tatsächlich vorstellen.


    Das finde ich jetzt aber gar nicht in Ordnung. Wie kannst du sagen, dass polemisiert bzw. am Thema vorbeigeredet wird? Wir wurden im Eingangspost schlicht um unsere Meinung gebeten. Die haben alle Antworter geäußert. Das ist soweit ja wohl erstmal in Ordnung. Wenn dabei nicht das rauskam, was die Threadsteller hören wollten, ist das wohl eher deren Problem.


    Ich würde jetzt aber auch wirklich mal gerne wissen, was wir denn eigentlich dazu sagen sollen? Unsere Meinung ja anscheinend nicht, das wurde schnell klargestellt. Inhaltliche Kritik ist ebenfalls nicht erwünscht, Anregungen zur Umsetzung, möglichen Risiken und Bezügen zur Realisierbarkeit ebensowenig. Ja was denn dann bitte?! Sollen wir einfach nur sagen: "Oh, super, was für eine innovative Idee!" und fertig? Sorry, aber ich bin mir für reine Lobhudelei echt zu schade.


    Da ich mich gerade ziemlich über die Entwicklung hier aufrege, schließe ich mich im Sinne meiner Stressreduzierung PikSieben an und bin jetzt auch raus.

    Ich denke, dass viele Schulen dafür eine eigene Regelung haben.


    Bei uns ist die Fastenzeit kein Grund, beim Sportunterricht zu fehlen. Die betroffenen Schüler müssen allerdings nicht die Übungen mitmachen (sofern sie eine schriftliche Entschuldigung haben, versteht sich), sondern unterstützen z.B. die Lehrkraft beim Punktezählen, Weitsprung messen, Zeit nehmen etc. Manchmal schreiben sie auch einfach ein Protokoll der Stunde, je nach Fall.

    Man muss den jungen Menschen zugute halten, dass sie noch studieren und deshalb naturgemäß idealistisch veranlagt sind. Deshalb möchte ich nicht gleich sagen, dass das Ganze absolut utopisch ist (das habt ihr ja selbst angemerkt), sondern im Rahmen des vorgestellten Konzeptes argumentieren:


    - Warum so lange auf die Insel? Ein 6-8wöchiger Trip hätte denselben Effekt, wäre aber realistischer.
    - Nicht nur Zahnschmerzen sind ein Thema, sondern vor allem bei der Altersgruppe auch solche Nettigkeiten wie Entzugserscheinungen (Alkohol, Nikotin) und Schwangerschaften.
    - Warum so weit weg? Ich finde, dass unsere Jugendlichen lernen sollten, sich in unserer tatsächlichen Gesellschaft alleine zurecht zu finden (auch das können viele nicht). Man könnte euer Modell auch in einer lädnlichen Gegend Deutschlands auf einem Bauernhof umsetzen.
    - Ihr erwähnt zwar ein paar Unterrichtsfächer, die integriert werden könnten, aber das sind bei Weitem nicht alle. Ich vermisse hier z.B. Deutsch.
    - Manche Schüler möchten nach der 9. Klasse einen Abschluss machen. Wie soll das gegeben sein?
    - Auch auf einer noch so schönen tropischen Insel werden die Teenies sich nach der Moderne sehnen - und das in gewissem Maße zurecht. Schließlich sind wir alle froh und dankbar über fließendes Wasser, sanitäre Einrichtungen und den Segen der modernen Medizin.


    Denkbar wäre so etwas (in seeeeehr abgespeckter Form) höchstens auf einer Privatschule. Im staatlichen Schulwesen gibt es für solche Aktionen höchstwahrscheinlich keine Rückendeckung - weder von Lehrern, Schülern noch Eltern. Wenn solch ein Projekt in irgendeiner Form durchgeführt werden würde, dann natürlich nur auf freiwilliger Basis. Niemand darf zwangsverpflichtet werden, aus unserer Gesellschaft aussteigen zu müssen.


    Auch wenn ihr es erstmal nicht berücksichtigen müsst - irgendwer wird es letztendlich doch bezahlen müssen. Auch das sollte man mal mit berücksichtigen.


    Ich finde es schade, dass euer eigentlich guter Ansatz durch ein völlig abwegiges Projektmodell im Keim erstickt wird. Vielleicht könntet ihr euch bei der weiteren Planung an den etwas realistischeren Bedingungen unserer Bildungslandschaft orientieren. Ich gebe euch einfach mal die Anregung mit, an so etwas wie Selbstversorger-haushalte zu denken. Eine Wohngemeinschaft in einer fremden Stadt wäre als Herausforderung schon groß genug. Die Schüler könnten sich MiniJobs suchen, den Haushalt bestreiten, sich um Versicherungen etc. kümmern... Das wäre mal wirkliche Vorbereitung auf die Zukunft.


    LG

    Jetzt hab ich doch glatt meine Buchtipps für dich vergessen... Es sind nicht direkt pädagogische Fachbücher, aber sie haben mir im Arbeitsalltag trotzdem schon weitergeholfen:


    * "Wie ich die Dinge geregelt kriege" von David Allen. Nach seinem GTD-System strukturiere ich gerade meinen Arbeitsalltag und habe erstmals das Gefühl, wirklichd en Überblick zu behalten.
    * "Schnelles Denken, langsames Denken" von Daniel Kahneman. Das Buch bietet interessante Einsichten in die Funktionsweise des menschlichen Gehirns. Ich habe manchen meiner Schüler dadurch besser verstehen können.

    Im Gegensatz zu Arabella kann ich dir Prechts neues ...naja, nennen wir es mal "Buch"... nicht empfehlen. Ich habe mich beim Lesen eigentlich nur aufgeregt und finde, das ist nicht der Sinn einer recht hochpreisigen Lektüre. Da kann ich mir auch gleich die Bildzeitung kaufen, das ist das gleiche fachlich fundierte Niveau.


    Der Grund, warum ich mich aufgeregt habe, ist übrigens folgender (falls es jemandem bei der Entscheidungsfindung hilft): Wieder einmal hat ein völlig Fachfremder gemeint, mir meinen Beruf erklären zu können. Ich hatte bisher eine recht gute Meinung von Herrn Precht, was sich nun deutlich geändert hat. Das Buch ist für mich reine Geldmache. Anscheinend fiel ihm zu seinem eigenen Fachgebiet nichts Vermarktbares mehr ein. Wahrscheinlich schreibt er demnächst ein Buch über Thoraxchirurgie, da er in seinem Leben ja schließlich schon mal einen Arzt aufgesucht hat und so gut über das Thema Bescheid weiß... :autsch:


    Ich schließe dieses Thema mit einem kurzen Zitat von Herrn Diesterweg:
    Ich bin Pädagoge und verlange daher, daß derjenige, der mein Tun und Lassen als Lehrer und Erzieher beurteilen will, vorerst nachweise, daß er über die Grundsätze der Lehrkunst und Erziehungswissenschaft nachgedacht und jene praktisch geübt habe. Sonst bin ich stolz genug, mich um sein Urteil nicht zu kümmern und unbesorgt meinen Gang zu verfolgen.
    (Naja, an dem "unbesorgt" arbeite ich noch...).

    Zitat

    War das vor dem "offenen Unterrichtsbeginn" nicht möglich? Oder anders gefragt: Was hat sich im "System Schule" geändert, so dass jetzt solche organisatorischen Dinge durch Mehrarbeit der Lehrkräfte VOR Unterrichtsbeginn durchgeführt werden (müssen)?


    Bei uns ist der pädagogische Sinn, dass die Schüler entspannter ANKOMMEN können. Sonst nix.


    Wir haben jetzt gerade diese Woche folgendermaßen darüber in der Konferenz abgestimmt: Es besteht die Möglichkeit, dass der Lehrer 15 Minuten früher im Zimmer ist und die Schüler dort empfängt. Falls er aber noch etwas vorbereiten / erledigen muss, bleibt die Zimmertür zu und die Schüler warten draußen. Deshalb haben wir in dieser Zeit auch keine offizielle Aufsichtspflicht. Bin mal gespannt, wie das läuft...

    Unsere Schulleitung meinte, dies sei durch die Jahresarbeitszeit der Lehrkräfte abgedeckt und es gäbe deshalb keinen Ausgleich.


    Interessant ist dabei, WAS bei uns alles über die Jahresarbeitszeit abgedeckt ist. Bei mir ist es z.B. so viel, dass ich sie etwa bis Mai verbraucht habe und dann bis zu den Sommerferien nur noch Überstunden mache....die ich natürlich nicht bezahlt bekomme...

    Ich krame mal wieder einen älteren Thread aus, da mich das Thema auch gerade interessiert. Es besteht die Möglichkeit, dass ich im Herbst an der Ausbildung zur Trainerin des Marburger Konzentrationstrainings teilnehmen könnte. Da das Ganze jedoch auch mit Kosten verbunden ist, würde ich gerne wissen, ob sich so etwas auch für den eigenen Utnerricht lohnt.


    Hat schon jemand von euch diese Ausbildung gemacht und könnte vielleicht dazu berichten?

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