Beiträge von robischon

    Ändere doch mal den Blickwinkel.
    Da ist ein kleiner Junge der aktiv sein will, reden will, neugierig ist, sich bewegen muss, schon allerhand kann, alles wissen will...
    Und wie soll er bei Dir sein?
    Er soll stillsitzen, zuhören, das Maul halten, tun was Du ihm sagst, nachmachen was Du ihm vormachst...
    Das hält doch keiner aus.
    Lass ihn doch lernen was er wissen will, beantworte ihm seine Fragen, lass ihn reden.


    Bei mir gab es nur drei Verbote für die kleinen Kinder: Es ist verboten, Kindern weh zu tun und sie zu beleidigen. Es ist verboten, Kindern etwas weg zu nehmen. Es ist verboten sie an der Arbeit zu hindern.
    Dazu gabs drei Erlaubnisse und die sind viel wichtiger: Es ist erlaubt umherzugehen, miteinander zu reden und zusammenzuarbeiten. Es ist erlaubt alles zu benutzen was im Zimmer ist.


    Bei der Arbeitsweise die ich zugelassen habe, waren die Kinder fast immer aktiv und auch erfolgreich. Sie haben selbstständig und miteinander gelernt und gearbeitet.
    Bei der üblichen Arbeitsweise mit stillsitzen und zuhören sind die meisten Kinder fast immer passiv und warten ab, dass ihnen ein Auftrag gegeben und erklärt wird.
    Die Lehrerin versteckt "Ostereier", führt die Kinder hin und lässt sie sich geben.

    An staatlichen Schulen ist die Kundschaft nicht handverlesen.
    Ich war an verschiedenen staatlichen Schulen. Zuletzt, 31 Jahre, an einer Grundschule dicht bei einer größeren Stadt. Die Zusammensetzung war immer etwa wie in der Stadt, jahrgangsweise halt immer wieder mit geringeren Zahlen.
    Jede Methode funktioniert?
    Mein Umgang mit dem Lernen, also "Lernen lassen" ist keine Methode.
    Hungrige essen zu lassen ist auch keine Fütterungsmethode.
    Zwangsernährung kann jeden dazu bringen, Essen zu verweigern.
    Von Celestin Freinet gibt es die Geschichte vom Pferd das keinen Durst hatte.


    Kindern kann gleich zum Schulanfang die Schule sowas von verleidet werden, wenn man versucht sie zu motivieren und ihnen etwas beizubringen was sie längst können.
    Die Kinder die damit die größten probleme haben, kommen halt an die hauptschule und geben da einfach auf und blockieren.
    Was ist nun mit dem Lehrer und seiner Hauptschulklasse die ihn nicht belehren lässt?
    Ích wurde mal zu so einer Schulklasse eingeladen, an einer Brennpunktschule in Berlin und hab einen Vormittag mit den Jugendlichen einer achten Klasse gearbeitet.
    Ein junger Araber hat der Lehrerin erklärt was das ist was ich mache.
    An den schulklassen mit denen ich an der Grundschule gearbeitet habe waren auch Kinder mit erheblichen Beeinträchtigungen, die normalerweise nicht an der Grundschule genommen wurden.
    Bei einem Kind mit Trisomie wurde mir das vom schulamt ausdrücklich verboten, weil man die Beeinträchtigung sehen konnte.
    Bei den anderen haben sie es nicht gemerkt, bis sich Lehrerinnen beschwerten, dass das autistische Kind nicht auf sie hörte.
    Daraufhin wurde es mir verboten und ich musste einen Bericht schreiben, wie ich mit dem Kind zwei jahre gearbeitet hatte. heutzutage hat das Schulamt eine Stelle für den Umgang mit Autismus.
    Übringens hab ich zeitweise mit mehr als 30 Kindern zu tun gehabt. Mehr als 40 passten nicht in die Räume und Flure. Doch, auf dem Hof und der Schulwiese war noch Platz.
    Zu den letzten drei Jahren meiner Arbeit hab ich im Internet eine Dokumentation mit unzähligen Bildern, dazu immer wieder Berichten oder Kommentaren von Besuchern.
    Die größten Probleme waren beleidigte Kolleginnen, Frau Oberstudienrätin Elternschreck als Elternvertreterin und die Schulbehörden.
    Von den damaligen Kindern hab ich immer wieder Rückmeldungen, auch jetzt noch.

    Das ist es.
    Bei selbstbestimmtem Lernen wächst und gedeiht Eigenverantwortlichkeit. Ich habs lang genug erlebt und weiß ganz sicher, dass es so ist.
    Bei Unterricht, gleichzeitiger Belehrung und Anweisung, bei gleichzeitigen Arbeitsaufträgen an völlig unterschiedliche Menschen erreicht man nie auch nur die Hälfte der Lernenden und muss vor allem die Verantwortung für sie übernehmen. Danach wirds dann auch.
    Für Elternschreck-Unterricht muss die Klientel ausgesucht und vor allem abgehärtet sein und bereit, sich allerhand gefallen zu lassen.


    Wie soll nun der arme Hauptschullehrer verfahren?
    Die Lernenden eigenverantwortlich lernen und arbeiten lassen oder den Unterrichtsdruck massiv erhöhen und Maßnahmen ergreifen?


    Doch, traditionelle Pädagogik hat mit Burnout und Misserfolgen bis Schulverweigerung zu tun.
    Verweigert wird da immer der traditionelle alte übliche Umgang mit Zöglingen.
    Bei anderem Umgang fällt das einfach weg. Noch nie davon gehört?


    Hallo Finchen. so enge Schulzimmer hab ich auch schon gesehen, damals in einer uralten Schule in Erfurt. Die Lehrerin hat trotzdem mit Bewegung und Ideen Leben in den Raum gebracht und immer wieder Türen und Fenster geöffnet.
    Ich hab Lernmaterial selber hergestellt weil es fast nur Material gab, zu dem Erklärungen, Arbeitsanweisungen und "Lösungen" gehörten.
    Und ich hab die Räume nach draußen geöffnet.

    Wer hätte von Kinderschreck etwas anderes erwartet.
    Traditionelle P#ädagogik hat mit Burnout, Sitzenbleiben, Unterrichtsstörungen, Misserfolgen, schlechten Noten, Schulangst, Schulphobie, Schulverweigerung, Notendruck, Hausaufgaben als Hausfriedensbruch und Schlimmerem zu tun.
    Sowas hab ich nicht erfunden. Kaputtreden ist etwas anderes.
    Hilfeschreie in diesen Foren haben immer mit der von Elternschreck hochgelobten traditionellen Pädagogik zu tun.


    So zu arbeiten, dass Kinder und Jugendliche selbstständig, also gerne und erfolgreich, effektiv lernen und arbeiten ist ohne weiteres erlaubt.
    Viele Lehrer trauen sich nicht weil sie erleben, wie andere Lehrer darüber sauer sind, beleidigt sind, nicht glauben, dass "Lernen lassen" tatsächlich in Wirklichkeit ganz einfach ist.
    Meine Kolleginnen an der gleichen Schule hielten meinen Umgang mit dem Lernen für Vorwürfe gegenüber ihrer traditionellen Arbeitsweise. Und wenn bei ihnen Kinder durchdrehten, ausrasteten und massiv störten, brachten sie sie zu mir ins Schulzimmer.


    Zum Thema traditionelle Pädagogik gibts im Moment hier das Forum "Unterrichtsgestaltung in einer schwierigen Hauptschulklasse".
    Auch kein Grund zum Umdenken?
    Die bisherigen Vorschläge sind: lauter schreien, Druck erhöhen, drohen.
    Tolle Pädagogik.

    Ich rede nicht von "freiem" Lernen, sondern von ganz normalem natürlichem Lernen. So wie Kinder von selber lernen.
    Wenn Kinder mit Schrift experimentieren dürfen, wollen sie wissen wie man richtig damit umgeht. Kinder die experimentieren durften, waren in der zweiten oder dritten Klasse sichere Rechtschreiber.
    Ungeduldige Lehrer lassen sowas nicht gern zu, machen sich lustig über sogenanntes freies Lernen und verstehen nicht was tatsächlich abläuft.


    Belehrung und Unterricht geht nicht schneller und ist nicht erfolgreicher. Sonst bestünde ja kein Bedarf an Veränderung. Der besteht allerdings.
    Ich hab an einer ganz normalen Grundschule und verschiedenen Sonderschulen gearbeitet und hab über 40 Jahre Erfahrung im Umgang mit dem Lernen.

    Kindern Gelegenheiten zum Lernen und arbeiten zur Verfügung zu stellen, sie erreichbar zu machen, ist kein Unterricht.
    Ich frage Kinder nicht ob sie dies oder das möchten. Es genügt, zuzuschauen und abzuwarten. Sie nehmen sich ganz sicher das, womit sie etwas anfangen können.
    Und dann erleben sie, dass sie etwas können und fangen an, Fragen zu stellen.
    Bei Unterricht stellt der Lehrer, die Lehrerin die fragen.
    Kinder in Brennpunktschulen sind ganz bestimmt besonders empfindlich gegenüber Bewertung und gegenüber Misserfolgen.
    Mit meinem Schreib- und Lese-Anfang hält man keinen Unterricht. Ein Kind fängt nach kurzer Zeit (darf auch länger dauern) an, mit schrift zu experimentieren. Ohne Erklärungen und Arbeitsanweisungen.
    Schnelle Kinder fangen an zu schreiben wie die Weltmeister, langsame Kinder brauchen länger, schwierige Kinder fühlen sich bei so einem Umgang mit ihrem Lernen wohl. Was will man mehr?

    Eugenia
    Erstmals wurde im Gesetz über die Schulpflicht im Deutschen Reich
    (Reichsschulpflichtgesetz) vom 6.7.1938 (geändert am 16.5.1941) festgelegt, daß Schüler mit
    der Polizei in den Unterricht gezwungen werden dürfen und daß Erziehungsberechtigte mit
    Geld- und Gefängnisstrafen bestraft werden können, wenn sie die Schulpflicht bei ihren
    Kindern nicht durchsetzen.


    @ alem
    Am einfachsten ist es, Kinder tun zu lassen was sie können und verstehen. Kindern können von selber Zusammenhänge finden und mit selber gewonnenen Erkenntnissen experimentieren.
    So lernen sie am leichtesten schreiben und lesen (in dieser Reihenfolge). Es gibt durchaus geeignetes Lernmaterial dazu.
    Wenn ein Kind etwas verstanden hat und sich daran festarbeitet, muss man es einfach daran arbeiten lassen, bis es von selber etwas anderes und weiteres dazu aufnimmt.
    Kinder lernen nicht in kleinen Schrittchen, nicht der Reihe nach, nicht gleichzeitig und schon gar nicht das Gleiche.
    Gleichzeitiger Unterricht hindert sie daran, selbstandig und mit anderen zu lernen.
    Gleichzeitiger Unterricht wird immer gestört, unterbrochen, aufgehalten, hat jede Menge Misserfolge und Leerlauf.
    Es ist erheblich einfacher herauszufinden warum das so ist, als den gleichzeitigen Unterricht durchsetzen zu wollen und sich mit den Misserfolgen und Leerläufen abzufinden oder, wie es häufiger vorkommt, darüber zu ärgern und womöglich daran zu verzweifeln.

    Bei der Lehrerin kommt an, dass viele der Jungs keine Lust haben zum Lernen.
    Natürlich wollen sie lernen. Sie wollen nur nicht unterrichtet werden, weil sie oft nicht verstehen, was sie tun sollen und warum.
    Wenn sie Material vorfinden das sie verstehen und mit dem sie von selber umgehen können, arbeiten sie garantiert und reden miteinander drüber.
    Was finden sie vor im Schulzimmer?
    Sobald es etwas ist was ihnen erklärt werden muss, weichen sie ihm aus und machen "Blödsinn".
    Ich hab Kindern Schreiblernmaterial entwickelt das ich ihnen einfach hinlegen konnte.
    Erst kürzlich hat mir eine Lehrerin geschrieben, dass ein merkwürdiger Junge, der andere Arbeitsblätter auffrisst, die von mir sehr gerne genommen und bearbeitet hat und tatsächlich damit lesen und schreiben gelernt hat. Er lässt sich nicht belehren. Er will selber lernen.
    Sind im Schulzimmer Sachbücher, Steckwürfel, geometrisches Material, Experimentierkoffer, weiße Blätter und Stifte?

    Sie haben auf nichts Lust?
    Das glaub ich nicht.
    Sie wollen sich nicht motivieren und manipulieren lassen. Sie wollen selber etwas tun.
    Fürs selbstständige schreiben und lesen lernen und für den Einstieg in Mathematik hab ich schon vor über 20 Jahren Material hergestellt.
    Das funktioniert immer noch bei Kindern die "Unterricht" verweigern.
    Stell ihnen einfach Material und Lerngelegenheiten zur Verfügung, lass sie reden und sich ihren Platz und die Arbeitspartner selber aussuchen.
    Zeig ihnen nur noch, von wann bis wann Zeit ist und schreib Mitteilungen an sie an die tafeln.
    Selbstständig lernen lassen ist viel leichter und erfolgreicher als Unterricht verabreichen.
    Viel Erfolg

    Selbstunterricht hört sich für mich an wie Selbstvortrag oder Selbstbelehrung.
    In meinem Sprachgebrauch ist Unterricht etwas, das Lehrende für zu Belehrende veranstalten. Im Gegensatz zum selbstständigen Lernen.

    So hab ich mir das vorgestellt.
    Schließlich bin ich seit mindestens 1988 am umkrempeln und hatte in den 80er und 90er jahren unendlich viele Veröffentlchungen, kurze texte in verschiedenen Lehrerzeitungen und Schulzeitschriften.
    Von den 50 Jahren sind ein paar wohl schon vorbei.

    Bei traditionellem Unterricht wird ein Kind oder Jugendlicher durch "rausschicken" aus dem Unterricht entfernt und soll damit bestraft werden oder die anderen sollen von der Störung entlastet werden . Bei Pater Wuzzi mussten rausgeschickte Kinder die Türklinke von außen runterdrücken, zur Überwachung.
    Bei meinem Konzept stand in der Regel die Zimmertür offen und Kinder konnten sich auch draußen bewegen, auf dem Flur, im Kabeuschen am Ende des Flurs, im Treppenhaus, unter Umständen auch auf der Schulwiese mit den vielen Bäumen. Kindern konnte vorgeschlagen werden, draußen zu arbeiten oder zu reden, um mehr Raum zu schaffen.
    Das war dann ein Vorschlag. Ich hab keine Sitzordnung vorgeschrieben. Kindern suchten sich aus, wo und mit wem sie arbeiten wollten.
    An die Mitteilung an Eltern als Drohung erinnere ich mich absolut nicht. Allerdings hatte ich oft Gespräche mit Eltern. Morgens waren auch oft Eltern für den Schulanfang oder Tagesanfang mit im Zimmer.
    Wie hätte es nach meinem Weggang so weitergehen können. Meine Arbeitsweise war von den Schulbehörden sorgfältig abgeschottet worden. Vorträge oder Fortbildungen dazu durfte ich nicht in Baden-Württemberg haben. In anderen Bundesländern durchaus und z.B. für freie Schulen. Nur musste man dafür beurlaubt werden.
    An die Uni Bremen wurde ich vom Oberschulamt beurlaubt "unter Zurückstellung von Bedenken". So ähnlich zum Kongress innovativer Schulen in Münster, wo ich gebeten war einen Workshop zu leiten.
    In der Schule für die ich zuständig war und in der Umgebung war ich ziemlich eingekreist von Elternschrecks und Siciliumen.
    Beim ersten Kongress "Die Schule neu erfinden" sagte mir ein belgischer Schulleiter, es werde wohl noch 50 Jahre dauern bis sich ein Konzept wie meins durchsetzen könne. Er war auch für einen Vormittag zu Besuch.
    Ich hatte allerhand Besucher auch aus größeren Entfernungen. Meine Kolleginnen und Kollegen an der gleichen Schule oder aus den Nachbarschulen waren nie da.
    Ich glaube aber, sie haben Kinder fast überhaupt nicht mehr bestraft.

    Theurer Elternschreck,
    Du hast mal wieder recht.
    Hätte ein Kind nicht auf den Hinweis auf eins der drei Verbote reagiert, dann hätte es natürlich ikeine Strafe bekommen. Höchstens nochmal eine Erinnerung.
    Die drei Verbote gab es zum Schutz der Kinder, die drei Erlaubnisse zur Absicherung ihrer Freiheit.
    Dass es bei mir keine Strafen oder ähnliches gab, wussten die Kinder.
    Sie haben sich drauf verlassen wie auf die Erlaubnisse.
    Du kannst Dir nicht vorstellen, dass es Menschen gibt, noch dazu ganz kleine, die mit ihrer Freiheit und Selbstständigkeit umgehen können. Das blieb so bei diesen Kindern, später Jugendlichen, jetzt jungen Erwachsenen.
    Kinder die neu dazu kamen (z.B. in der Dolumentation das wilde Mädchen) brauchten bis zu einem halben Jahr bis sie damit zurecht kamen und dann hats geklappt.
    Die beiden letzten Praktikumsberichte stehen auf meiner Website als "Beweise", so wie Briefe oder Berichte von anderen Besuchern.
    Die letzten Praktika hatten eine Lehramtstudierende und eine Oberstufenschülerin aus Bielefeld.
    Sowas wie die Hinweise an den Tafeln gab es zur Kommunikation, Mitteilungen an Kinder und zur Einhaltung des Tagesablaufs, der Rituale. Wenn da stand (von mir oder einem Kind) dass um 11:50 aufgeräumt sein müsse, hab ich selber auch fünf Minuten vorher angefangen. All das Material sollte ja am nächsten Tag wieder zur Verfügung stehen.
    Sie waren nicht "dran", sondern einfach vorhanden und frei verfügbar.
    Namen von Kindern an der Tafeln zeigten auch, dass ich immer wusste was los war und Kindern zuschaute und zuhörte. Gut zu meiner Absicherung gegenüber misstrauischen Schulbehörden, Eltern, Kolleginnen. Ich wollte ja auch am Leben bleiben. Sogar das Wort Hausaufgaben stand jeden Tag kurz vor 12 links oben an der Tafel. Kinder haben was hingeschrieben oder sich gewünscht oder selber was ausgesucht. Es gibt schließlich Leute, die glauben ohne Hausaufgaben gäbe es keine Lernfortschritte. Kinder die selbstständig lernen, hören nicht mehr auf.
    Eine Mutter fragte mich um Rat, weil ihr Sohn, ein Erstklässler, sich festgearbeitet hatte im Verdoppeln von Zahlen und nicht anderes mehr machte für eine Weile.
    Was werd ich ihr für einen Rat gegeben haben?
    Der gleiche Junge war wenig später der Spezialist für Friedensstiftung bei wilden Auseinandersetzungen.
    Vorteil war, dass ich fast alle Kinder in der Schule schon vom Kindergarten an kannte, ab drei Jahre. Und sie mich.
    Hätte es mehr Leute mit meinem Konzept gegeben, wäre es noch einfacher und leichter gewesen.
    Weil ich dauernd Schulratskontrollen hatte, war mein Konzept natürlich für die Kolleginnen und Kollegen ein rotes Tuch. Da hielt man sich fern.
    Gut nur, dass ich ihnen nicht in ihre Arbeitsweisen reingeredet habe und sie sich auf Entlastung durch mich verlassen konnten, wenn jemand ausfiel oder wenn ein Kind ausrastete in ihrem Unterricht.
    Als ein schrecklicher Glatteisregen die Zufahrten blockierte war ich mal der einzige Erwachsene im Schulhaus und hatte mich um sämtliche Kinder zu kümmern. Das ging auch.


    Tut mir leid, jetzt hab ich wieder nicht alle Fragen erschöpfend beantwortet. Vielleicht wenigstens ein paar wichtige.
    Nein, ich hab nicht bei der Schule gewohnt, sondern reichlich 25 Kilometer weg.

    Wenn eins der drei Verbote vergessen wurde, hab ich das Kind daran erinnert.
    Oder eins der Kinder.
    Es gab drei Verbote und drei Erlaubnisse.
    Es gab keine Strafen oder ähnliches.
    Immer wieder werde ich gefragt, wie man Kinder oder Jugendliche dazu bringt, zu lernen.
    Meine Antwort ist immer wieder: Hindere sie nicht am Lernen.
    Morgen kann ich gerne Beispiele aufzählen.

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