Beiträge von mad-eye-moody

    Also ich find den Text super. Ich hätte den Schüler ebenso gelobt. Solche Texte kriegen nicht immer mal alle meine 10er Englisch Gymnasium hin, wirklich.


    Das ist doch korrekter idiomatischer Gebrauch an Redewendungen, collocations: huge advantage, way more than... - finde ich einfach nur excellent.
    Klar, kleine Fehler sind drin, aber diese sind nicht großartig sinnentstellend - die Sprechabsicht wird deutlich.
    Wortschatz differenziert genug und dem Anlass entsprechend.
    "In my experience" ist formaler und würde in eine Klausur passen, Aufgabenart 3 Comment oder Discuss.
    Aber es geht um die Bewertung von mündlichen Beiträgen, da ist es in Ordnung ein less formal English zu benutzen.


    Ich würde mich da nicht von den Kolleginnen verunsichern lassen. Du hast das Fach studiert, also hast du auch das entsprechende Urteilsvermögen und den Sachverstand. Und hier bekommst du ja ähnliches Feedback von uns.
    (Außerdem habe ich neulich einen Artikel gelesen, in dem es darum ging, dass Englischlehrer dazu tendieren, mehr Fehler zu entdecken und mehr anzustreichen, was für native speaker völlig korrekter Sprachgebrauch wäre. Da gab es einen Testversuch dazu. Muss ich später mal suchen gehen.)


    Klar, dass die Schüler sich schlecht verhalten und nur die "Leistungen" bringen, die von ihnen von außen erwartet werden: nämlich schlechte. Das kriegen die doch mit, wenn ihnen ständig gesagt wird: "ihr seid schlecht, ihr macht zu viele Fehler, dies und das - klar sinkt dann die Motivation.


    Ich würde mit Lob und positiver Verstärkung never ever sparen im Unterricht (natürlich sinnvoll angebracht) - denn meines Erachtens ist dass das die beste Motivation überhaupt für Schüler, besser zu werden und Freude zu finden am Unterricht. Wenn mehr Schüler gelobt werden, steigt auch die Motivation für die anderen, sich mehr zu beteiligen.
    Kritisiert werden die SuS sowieso immer, doch dass bringt sie nicht unbedingt weiter.
    Ich würde mal dringend folgenden Artikel von der Lehrerfreund-Seite empfehlen oder aushängen: Motivation bei schwächeren Schülern .


    Sorry, ich finde das unmöglich, sogar schrecklich, dass sie sagen, du sollst mehr schreien? Da wird echt viel kaputt gemacht damit auf menschlicher Ebene und es ist keine Vertrauensbasis in die Fähigkeiten der Schüler. Tut mir allein schon beim lesen irgendwie weh. Denn Vertrauen ist ein Vorschuß, denn man den SuS erstmal geben muss - wenn man das von vorneherein entzieht hat man dann am Ende solche schrecklichen Klassen.


    Ich würde die Kommentare deiner Kolleginnen einfach nur: zum einen Ohr rein, zum anderen raus.


    Evtl. spielt auch Neid eine Rolle, weil du anscheinend doch mit den bösen SuS irgendwie zurechtzukommen scheinst?


    Du machst das schon richtig so mit deiner "lieben" Art. Keep going.

    Oh ja :thumbup: das könnten auch meine sein. Allein schon die pure Anwesenheit rechtfertigt die Note 2. Sind auch aus der Oberstufe. Und dann immer das Hin"rotzen" von Brocken oder total ohne Bezug irgendwas Sagen, was gar nicht passt, nur um dann zu sagen, man hätte doch aufgezeigt. In den Sek I geht das alles null problemo.


    Ich werde das nächstes Jahr aber auch noch stringenter und konsequenter angehen mit den SoMi-Noten und immer wieder jede Stunde ganz deutlich machen und begründen, was für mich eine 1 ist - nämlich eine Leistung, die den Anforderungen im besonderen Maße entspricht - bis sie es im Schlaf singen können :P

    Ich mache das mit den Noten am Ende jeder Stunde - also die ersten 2 Minuten der Pause - geht ja schnell. Da gibts ja auch bei den TimeTex Lehrerkalender hinten so tolle Tabellen wo man Datum einträgt und zu jedem Schüler der Stunde Noten oder sonstige Einträge machen kann. Sehr effektiv und platzsparend gelöst.


    Ich hatte bei Lehrerfreund etwas über die ICE Methode gelesen und seitdem mache ich das auch so im Schnellzug-Verfahren. Und das klappt auch ganz gut.
    (Irgendwann werde ich auch auf Palm und Excel-Programm mit Notenverwaltung digital umsteigen und kann dann mehrere Tabellen gleichzeitig auswerten und berechnen lassen.)


    Während des Unterrichts - also in den Stillarbeitsphasen oder Gruppenarbeiten oder Partnerarbeiten mache ich mir dann Notizen bzw. gehe ich herum und mache mir Notizen zu jeder Arbeitsphase. Ich mache auch ab und an mündliche (häufig) oder schriftliche (eher selten, weil mehr Arbeit) Hausaufgabenüberprüfung. Das wissen die Schüler auch.
    Die SuS kriegen meinen prüfenden Blick natürlich mit und dass ich gucke und was niederkritzel zu jedem. Oft habe ich auch zu jeder Stunde ein Notizblatt, auf dem ich das Verhalten und die Mitarbeit zu jeder Stunde aufschreibe. Diese Notizblätter hebe ich auch auf. So kann ich auch jedem SuS z.B. sagen am xx.xx. hattest du kein Buch mit, hast auf der Bank gelegen, mit dem Nachbarn gequatscht trotz mehrmaliger Ermahnung etc. (In dieser Klasse muss ich aber auch sehr streng sein, da über die Hälfte regelmäßig keine HAs anfertigen und solche Sachen, und denken in einem Laberfach muss man nur anwesend sein und das war's. Seitdem bewerte ich auch jede Stunde und drücke keine Augen mehr zu.)


    Das kann ich aber auch nur in Philo machen - in Englisch habe ich so ein schnelles Tempo, da schaffe ich das erst in der Pause, Freistunde oder zu Hause. Viele Sachen hat man ja auch noch nach der 6.H zu Hause im Kopf. Exellente Beiträge sowieso und sollte ich mich an einen Schüler nicht erinnern, dann weiß ich auch ganz schnell, dass es daran liegt, dass dieser in der Stunde nämlich nichts gesagt hatte.


    Sollten dann jetzt doch noch Beschwerden kommen - werde ich die Schüler bitten - wie hier jemand in einem Thread jemand schrieb (ich glaube es ging da um die Rückgabe von KAs) - mir das ganze schriftlich einzureichen und stichhaltig und mit Belegen begründen, warum sie die bessere Note verdient hätten. Das schaue ich mir dann gerne auch in Ruhe zu Hause an.


    Es gibt aber auch vom Lehrerfreund ein pdf zum Bewerten mündlicher Leistungen - das teile ich auch gern an meine SuS aus, um sie auf den Boden der Tatsachen zu bringen.

    Super Matula, das kommt gerade genau richtig. Vielen Dank.


    Hier in NRW sinds ja noch 2 Wochen bis Notenschluss - und ich erlebe gerade auch schon das Gefeilsche, und ob man nicht doch noch mündlich was Vortragen könne blabla.
    Oder auch, was der Unterschied ist zwischen einer fachlich qualitativ hochwertigen Antwort zu einem Problem und dem Reinwerfen von 3-4 Brocken/unvollständigen Sätzen oder gar sich Melden zum Vorlesen *grrr* X(


    Das drucke ich mir gleich mal aus und kopier es für meine SuS.
    Ich hasse es, wenn manche Schüler denken, in einem "weichen" Fach, in dem keine Klausuren geschrieben werden, könne man nur durch reine Anwesenheit allein schon eine 3 oder sogar 2 erhalten.


    P.S. Wobei ich dazusagen muss, dass ich mir sowieso schon zu jedem Schüler nach jeder Stunde Notizen mache über Verhalten, Hausaufgaben, Meldungen etc. und die Schüler das auch nach jeder Stunde abfragen können. Es ist also schon transparent und begründet, trotzdem wird es oft nicht eingesehen. "Aber ich habe doch ...."

    Ich kenne einige Seiteneinsteiger, die online bei Cornelsen das Formular als Referendar ausgefüllt und von der Schule abgestempelt lassen haben ( da hat die Schule einfach nicht weiter drauf geschaut) und die dadurch eben 50% Rabatt bekommen. Wo kein Kläger, da kein Richter.


    Rein rechtlich gesehen verdienst du als Seiteneinsteiger voll und zahlst damit auch wie alle anderen deine Unterrichtsmaterialien selbst. Der Rabatt ist ja gerade eben für Referendare, die nur minimal etwas verdienen.


    Ich habe bei Klett jedoch selbst auch 25% Rabatt bekommen, wenn irgendeiner anderen Vergünstigung ...? Dort mußte ich den Schulstempel vorzeigen.

    Ja klar, kann ich machen, ich bin nur sehr paranoid irgendwie geworden - aber klar, wir sind ja hier nicht bei 007.


    Allgemein die schriftlichen Fragen bezogen sich auf:
    - Kopfnoten - ja oder nein (war noch letztes Jahr)
    - Teilbereiche der Lehrertätigkeit: Erziehen, Bewerten, Beraten, Innovation
    - Einbringen persönlicher Interessen und Fähigkeiten in die Entwicklung der Schule über den Unterricht hinaus

    Puh, das ist rechtlich schon eine schwierige Frage, da ja in jedem Bundesland andere Gesetze gelten.


    Wenn du in Sachsen arbeitest, dann bei der für deinen Bezirk zuständigen GEW bei der Sächsischen Bildungsagentur anrufen oder gar direkt hingehen.
    Ich bin z.B. bei dem Vorsitzenden des Bezirkspersonalrates in Dresden "damals" sehr gut und ausführlich beraten worden.


    Ich denke, das diese dir auf jeden Fall auch rechtlich gesicherte Auskünfte geben können.

    P.S.
    Achso, fällt mir ein. Klar, das Formular mit den Semesterwochenstunden der Fächer und die Belege dafür habe ich natürlich immer schon bei der schriftlichen Bewerbung mitgeschickt - da sehen ja die Schulen schon, ob er geeignet ist für den Seiteneinstieg und auf die Soll-SWS kommt.


    Also Schule hat es sozusagen schon vor dem Gespräch anerkannt - und bei Zusage ging es nochmal über die BR, die es auch noch mal prüfen möchte.

    Die Anerkennung war bei mir auch erst hinterher.
    Vorher habe ich dieses Formular von der leo-Seite ausgefüllt wo es um Anerkennung der beiden Fächer geht, da wo man reinschreiben muss, wieviel SWS für welches Fach, dazu habe ich als Belege einmal meine gesammten kopierten Scheine des Studiums beigelegt sowie beide Studienordnungen ausgedruckt als Beweis, das Leo-Formular mit den aufgelisteten Scheinen habe ich nochmal zum Prüfungsamt gebracht und mir dort mit Unterschrift und allem beglaubigen lassen, dass alle Angaben und SWS stimmen - das ganze hat einmal die Schule bekommen und die BR hat auch nochmal den ganzen Packen eingesackt.


    Ich hatte auch erst Gespräche und dann erst die Anerkennung von der BR.


    Zu den Vorstellungsgesprächen: ja, es ist so, wie die anderen bereits gesagt haben. Ich habe bei allen 7? Gesprächen immer einen Zettel mit einer allgemeingehaltenen Aufgabe zum Thema Schule und Unterricht erhalten. Ich kann mal schauen, vielleicht habe ich die aufgehoben, dann schreib ich sie dir mal.
    Die eine Frage war zum Thema "Kopfnoten" gewesen, das weiß ich noch. Da schreibst du halt 20 min im Vorzimmer für dich hin - kommst dann zum Gespräch rein. Entweder fragen sie dich dazu und du refererierst zu deiner Frage - manchmal fällt das aber auch ganz weg und sie wollen komplett was anderes wissen.


    Oft kam bei mir die Frage:
    - Wie würden Sie mit Disziplinproblemen in der Klasse umgehen? Welche Maßnahmen würden Sie ergreifen? - Da hatte ich mir hier und da im Forum und im Netz einfach vorher etwas angelesen und konnte umfangreich antworten. Aber sie gehen nach Persönlichkeit, wenn du da nicht perfekt didaktisch antworten kannst, ist das nicht schlimm.


    - auch allgemeine Fachfragen: Wie würden Sie z.B. Thermodynamik im Untericht gestalten? Da kann man auch aus dem Stand heraus etwas erzählen, mit diesem oder jenem Experiment was machen, als Gruppenarbeit, was auch immer... da fehlt dir schon was ein, keine Angst.


    - auch die Frage: Warum in den Lehrerberuf? Warum genau an diese Schule? - da sollte man sich vorher schon Gedanken gemacht und sich was aufgeschrieben haben


    Ansonsten habe ich einfach vorher das Schulprofil gelesen, mir Teile davon ausgedruckt, Notizen, Anmerkungen, Fragen dazu aufgeschrieben und mitgenommen. Der "Arbeitgeber" weiß es zu schätzen, wenn man gut informiert ist und Interesse zeigt und auch wirklich 2,3 Fragen zu "seiner tollen" Schule hat. :)


    Und auch allgemein habe ich mich in das Thema Schule und Unterrichten eingelesen - dass es da offene Arbeitsformen gibt, Stationenarbeit, Gruppenpuzzle, Partnerarbeit, dieses und jenes - einfach so quer gelesen halt.
    Aber ich habe gemerkt, dass das schon etwas Eindruck geschunden hatte, wenn ich zur Didaktik oder Methodik etwas sagen konnte. Aber ich habe da nichts auswendig gelernt.


    Nur keine Sorge, mit Mathe und Physik nehmen die dich mit Kusshand.
    Und die Unterlagen und Anerkennungen regelst du bei der BR. Wenn dich die Schule will, setzt sich oft der Schulleiter bei der BR ein - die haben da manchmal so Connections... :whistling:

    Naja, hier heißt es noch Parole "Durchhalten" bis zum 22. Juli.
    Aber die Luft ist jetzt schon raus - alle Klausuren und KAs geschrieben, kein wirklicher Arbeitsdruck mehr. Die Schüler sind schon auf holiday-unterricht eingestellt.


    Ich mache jetzt Projekte, Theaterstücke und Lektüren lesen, das tut uns allen gut und entspannt.


    Zum Glück ist hier morgen zumindest ein holy day :P - ich verzieh mich gleich mit Buch auf die Couch und morgen schön ausschlafen. So mitten in der Woche ein freier Tag ist nicht schlecht.

    Hallo Thomas Al. S.,


    hast du mittlerweile schon Erfolg gehabt?


    in Berlin schon probiert? Dort gab es auch eine Seite online, auf der ich mich eingetragen hatte und es kam nach 3 Monaten oder so ein Anruf einer Schule, ob ich nicht spontan am nächsten Tag zum Vorstellungsgespräch vorbeikommen könnte :whistling:


    Schleswig-Holstein weiß ich noch, dass man da persönlich anfragen mußte.


    RLP hat ein Bewerbungsverfahren und Baden-Würtemberg, wo man einfach erstmal Formulare ausfüllen und abschicken muss ... da schon probiert?


    Ansonsten Vertretungsstellen probieren, z.B. NRW über den Verena-Server...


    Ich hatte selbst "nur" 35 Bewerbungen, aber auch wirklich alles angeschrieben, was für mein Erst- oder Zweitfach war - ungeachtet noch anderer gesuchter Bedingungen - ich war da auch sehr offen für alles.

    Ich war nach dem Studium 2 Jahre hauptberuflich selbständig als Nachhilfelehrerin und freie Sprachlehrerin (auch so gemeldet beim Finanzamt) und das wurde mir von der Bez.regierung anerkannt als Berufstätigkeit.
    Ich habe meine Schülerverträge, eigene Kurse und da wo ich als Honorarkraft tätig war mit Arbeitszeugnissen belegt (Studiertreff, Sprachschulen etc.) und alles fein säuberlich aufgelistet und abgegeben.


    Ich würde einfach alles angeben was du an Nachweisen hast und was belegt wo du wann und wie gearbeitet hast. Vielleicht ist das in Arbeitszeugnissen oder Honorarverträgen noch "aufbauschbar" an Stunden, die du wöchentlich als Nachhilfe gegeben hast.


    Oft ist es vom Sachbearbeiter abhängig, wie er entscheidet, ob die Voraussetzungen stimmen (leider). Manch einer schaut da nicht so genau hin und winkt dich durch.
    Müßte aber bei dir funktionieren wenn du Teilzeit und gleichzeitig 2 Jahre freiberuflich gearbeitet hast.

    Tausend Dank für deine ausführliche Antwort. Beworben habe ich mich immer auf Philosophie / Praktische Philosophie (Sek. II). So weit ich mich bereits eingelesen habe gibt es ja zwei grundsätzlich unterschiedliche Herangehensweisen die Didaktik betreffend. Einmal der von dir geschilderte bildungstheorethische-identitätstheoretische und dann den dialogisch-pragmatischen Ansatz. Meiner Meinung nach wäre eine gute Durchmischung beider eine feine Basis. Man muss ja nicht die verstaubten Klassiker als Unterrichtseinstieg wählen, sondern kann das Thema mit aktuellen nicht notwendigerweise "philosophischen" Texten starten und die Schüler das Thema bearbeiten lassen und dann schauen was denn Philosoph xyz dazu gesagt hat. Deine beiden Textvorschläge werde ich mir auf jeden Fall anschauen. Glückwunsch dir auch zu deiner Stelle.

    Wo bewirbst du dich denn gerade? In NRW, nehme ich an?


    Ich hätte auch lieber "Praktische Philosophie" ab der 5. Klasse genommen als den sogenannten "Bildungskanon" ab 10. - aber ich kann
    froh sein, mit meiner Fächer-Kombi eine Stelle gefunden zu haben, und
    das auch nur dank Englisch. Philo ist als Zweitfach nur Nebensache. Darf
    mich also nicht beklagen.


    Ich drück dir auf jeden Fall die Daumen. :thumbup: Das muß klappen. An meiner Schule gibt es 4 Seiteneinsteiger. An meiner vorherigen gab es 5, die gleichzeitig eingestellt wurden!


    Info und Mathe sind doch auch auf jeden Fall gesuchte Fächer, soviel ich weiß.


    Gib Bescheid, wenn du eine Zusage erhalten hast. Wir Seiteneinsteiger müssen ja zusammenhalten.


    Ich bedanke mich auch nochmal für die zahlreichen Philo-Didaktik-Links. Sind ja rar gesät, die Werke und im überschaubaren Rahmen. Und klar, den Johannes Rohbeck kenne ich auch noch von meiner Uni.
    :wink2: mad eye moody

    Also ich bin auch übergewichtig, ca. 25kg über dem Normalgewicht, aber es spielt in der Schule (an meiner) und für die SuS überhaupt keine Rolle.
    Es ist denen einfach nur egal, wie man aussieht, viel viel wichtiger ist ihnen Persönlichkeit, also ob man spannend und humorvoll unterrichten kann und in der Lage ist Vertrauen aufzubauen.


    Ich habe auch andere, noch viel stärker übergewichtigere LehrerInnen kennengelernt, und bei keiner/m von ihnen habe ich je etwas davon gehört, dass sie wegen ihres Gewichts angegriffen worden sind. Ganz im Gegenteil sind diese sogar sehr starke Persönlichkeiten mit viel Humor, Schwung und Einsatz und eben deshalb auch sehr sehr beliebt bei den SuS.


    Ich denke, es hängt einfach auch von der Ausstrahlung ab, ob man sich selbst als ganze Person annehmen kann oder ob man sich selbst tagtäglich disst und runtermacht und nur über das Gewicht definiert - das merken dann auch die SuS.


    Ich achte einfach darauf, Kleidung zu tragen, die einfach schick ist und modebewußt (aber nicht sexy) und in der ich mich selbst wohlfühle, dazu passende Accessoires, Schmuck etc. Das ist allein schon für mein Selbstwertgefühl total wichtig. Auch dass die Bhs richtig sitzen, keine Rücken-Speckrollen erzeugen oder sich gar der Bh überdeutlich abzeichnet - da schaue ich mir zu Hause immer auch meine Rückenansicht an. Ansonsten nicht zu weit und zeltartig aber auch nicht superenganliegend, ein Mittelding halt.


    Ich habe eher erlebt, dass SuS manchmal schauen, WAS für Kleidung man trägt, also ob man nur 2 Hosen und 4 verschiedene Shirts hat - da wurde ich einmal von einer Schülerin "angemacht", die anscheinend meinen Kleiderschrank zählte. Und dass diese sich eben abhebt von der Schülermode (New Yorker, H+M) und nicht von Kik und Co. ist, das ist schlecht fürs eigene Ansehen/Autorität.


    Desweiteren hatte ich erlebt, das ein großer Busen gut kaschiert und in Zaum gehalten werden muß - denn gerade das runterbeugen zu SuS kann da fatal sein - aber das ist mir genau nur einmal passiert und war ein Anfängerfehler - seitdem mache ich zu Hause die "Beuge"probe :)

    Hallo Seiteneinsteiger,


    Welche Philosophie meinst du? Das Fach Praktische Philosophie oder Philosophie ab der 10?


    ich beginne im Herbst den Seiteneinstieg mit dem Fach Philo, also letzterem. Momentan arbeite ich schonmal an dieser Schule als Vertretungslehrerin für dieses Fach und war vorher schon an einem anderen Gymnasium ebenfalls als Vertretungslehrerin.


    Du hast Recht, der Lehrplan in Philosophie wird recht frei gehandhabt in der Umsetzung - das hat damit zu tun, das Philo an den meisten Schulen ein Exotenfach ist (an meiner jetzigen Schule gibt es bei ca. 1000 Schülern insgesamt nur 2 Philo-Kurse in der 10. Klasse). und erst in der 10 dazu - und gleich darauf im nächsten Schuljahr wieder abgewählt werden kann. Dementsprechend wird es nur von wenigen Schülern als richtiges Fach für voll genommen - kaum einer macht darin mündliche oder gar schriftliche Prüfung, da der gesellschaftswissenschaftliche Bereich bei den meisten durch Sowi, Pädagogik oder Religion schon voll abgedeckt ist. Dementsprechend schreiben meist auch nur 1-2 Schüler von 30 eine Klausur und dementsprechend ist auch die Arbeitsmotivation der restlichen Schüler, die "nur" sonstige Mitarbeitsnoten erhalten.



    Der fehlende Druck durch Noten und von oben ermöglicht aber auch eher eine freiere Gestaltungsmöglichkeit durch den Lehrer - klar hält man sich schon im Großen und Ganzen an den Lehrplan - aber wenn man mit dem Thema durch ist, kann man sich auch mit den viel gewünschten Themen wie "Glück" oder "Sinn des Lebens" zuwenden. Und wiederum Vorteil: du hast echt wenig Korrekturen, kannst dich dafür sehr gut auf die Unterrichtsvorbereitung konzentrieren.


    Es kommt wirklich auf den eigenen lebendigen und packenden Unterrichtsstil an, um die SuS mit den richtigen Fragen zu packen, warum sie den nun gerade hinterfragen sollen, ob der Mensch wirklich frei ist oder nicht. Die Lust am Hinterfragen zu wecken sowie das Nachdenken über Dinge, die einen doch so selbstverständlich erscheinen ("Sehen wirklich alle Menschen den gleichen blauen Himmel? Was ist Realität?) ist wirklich eine große Kunst, dies den SuS nahezubringen - denn das Neugiersein, out-of-the-box Denken ist eine Fähigkeit, die nicht allen SuS eigen ist und vor allem auch in wenigen Fächern so gezielt gefragt ist.


    Erschwerend kommt hinzu, dass man, um überhaupt erstmal ins Philosophieren und Diskutieren zu kommen, erstmal andere Positionen kennenlernen muss, d.h. viel viel Arbeit an Texten, die entweder sehr alt sind (Descartes, Spinoza) oder sehr kompliziert geschrieben (Gehlen, Kant), was SuS immer erstmal abschreckt und man als Lehrer eben interessante Methoden finden muss, wie man das Textverständnis erarbeiten kann bzw. eben interessante Texte selbst heraussuchen muss.


    Die Lehrwerke selbst sind alle auch eher super textlastig, oft kaum Bilder, z.B. Cornelsens "Zugänge zur Philosophie", es gibt keine Lehrerhandreichung dazu noch Kopiervorlagen und die Fragestellungen sind auch eher sehr altbacken und mau.


    Besser find ich da schon vom Schöningh-Verlag "Schwerpunkte der Ethik" für die Sek. II, kommt mit Lehrerhandreichung und Kopiervorlagen - enthält auch einen Teil Anthropologie.


    Richtig gut und ansprechend aufbereitet finde ich von Schöningh die Hefte: "EinFach Philosophie: Ethisch urteilen" und "Einfach Philosophie: Gerechtigkeit" - sie enthalten bereits komplett ausgearbeitete Bausteine für den Unterricht mit didaktischem Kommentar sowie fertigen Kopiervorlagen für die SuS. Daraus habe ich immer viele Anregungen entnommen. (Leider gibt es bis jetzt nur die 2 Themen-Hefte, ich hoffe, es kommen noch mehr.)


    Also wenn du dich für den Philosophie-Unterricht schonmal etwas einstimmen und einlesen willst, könnte ich dir diese beiden EinFach-Hefte wirklich nur empfehlen.
    Weiterhin kannst du beim "Fachverband Philosophie NRW" (richtet sich aber an alle Bundesländer) Themenhefte für den Philosophieunterricht als pdf-Datei kostenlos herunterladen, in denen neue Methoden und Medien vorgestellt werden, z.B. der Einsatz von Musikvideos.


    Ansonsten warte ich selbst erstmal das Fachseminar ab, was dort zur Philo-Didaktik erzählt wird.


    viel Spaß und Freude am Fach wünsche ich dir im Seiteneinstieg
    mad-eye-moody

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