Beiträge von marie74

    Als ich noch an einer Berufsbildenden Schule war, wurde nicht speziell Rücksicht genommen.

    Wenn jemand fehlte, dann wurde eben auf eine Entschuldigung gewartet. Falls eine sinnvolle Entschuldigung bzw. ein gelber Krankenschein (auch wegen Kinderbetreuung) kam, dann wurde eben "entschuldigt" eingetragen und am Ende des HJ diese Stunden zusammengezählt. (Außerdem stehen auf dem Jahreszeugnis sowieso nicht die Anzahl der Fehlstunden drauf.) Eine Obergrenze für "entschuldigtes Fehlen" gab es nicht. Ob es eine Obergrenze von Fehltagen für die Betreuung von kranken Kindern gibt, ist für die Schule nicht wichtig. Diese Scheine sind für die Krankenkassen bzw. für Arbeitgeber, um das Gehalt abzurechnen. Als Lehrer würde ich diese Fehltage immer als "entschuldigte" Fehltage bzw. Fehlstunden abrechnen.

    Mutterschutz zählt wie Krankheit, d.h. nach dem Mutterschutz dürfen die Schülerinnen sowieso in die Klasse zurück. Wichtig ist nur, dass man als Lehrer genügend Zensuren hat, damit man die Schülerin auch versetzen kann. Hier konnte man bei längeren Ausfallzeiten eine "besondere Leistungsfeststellung" machen, d.h. eine individuelle mündliche oder schriftliche Leistungskontrolle.

    Wenn Elternzeit genommen wird, dann für 12 Monate, und die Schülerin kommt ein Jahr später wieder und geht praktisch ein Schuljahr zurück.

    Das Mitbringen eines Kindes für einen ganzen Unterrichtstag haben wir nicht gestattet. Gelegentliches Mitbringen in den Unterricht ist nie vorgekommen, da nie Schülerinnen zwischendurch gegangen sind und ihre Kinder holen wollten und dann mit Kind wieder kommen wollten.

    Wir haben zwar Kinderpfleger und Sozialassistenten ausgebildet und hätten sogar Beschäftigungsmöglichkeiten für die Kinder gehabt.

    Persönlich glaube ich, dass die "Fürsorgepflicht" der Schule für volljährige Schülerinnen mit Kindern auch irgendwann mal endet. Wenn sich eine Schülerin für eine schulische Ausbildung entscheidet, dann muss sie sich auch selbst um die Betreuung ihrer Kinder kümmern.

    Falls die Schülerinnen noch minderjährig sind und sie ohne Unterstützung von Eltern oder des Vaters sind, dann leben sie normalerweise im Mutter-Kind-Haus. Und dort wird sich um die Betreuung der Kinder durch Sozialarbeiter oder Erzieher gekümmert.

    Ansonsten ist das Jugendamt für diese Fälle verantwortlich. Dort erfahren die Schülerinnen ihre Rechte und Pflichten. Aber ich glaube nicht, dass Schülerinnen mit Kind nach der Mutterschutzzeit besondere Rechte hätten. Das Mutterschutzgesetz endet nach der Mutterschutzzeit.

    Falls es sich um volljährige Schülerinnen in einer betrieblichen Ausbildung handelt, würde ich mich mit dem Ausbilder im Betrieb in Verbindung setzen. Hier kann man sicherlich Absprachen treffen, besonders in Bezug auf die Fehltage. Wenn der Ausbildungsbetrieb die Auszubildende mit Kind wegen zu vielen Fehltagen kündigt, ist das nicht unser Problem als Berufsschullehrer.

    Das ist aber mehr als in Sachsen-Anhalt üblich. Ich wüsste noch nicht mal, wer an der neuen Schule oder an der alten Schule Sicherheitsbeauftragter wäre.
    Und wie die Fluchtwege aus den einzelnen Räumen verlaufen und wo der Sammelplatz ist, habe ich mich meist selbst überzeugen müssen. (Was ja eigentlich auch nicht zu schwer ist!)
    Aber ich hatte mal eine Alarmübung an einer Schule, da habe ich und die gesamte Klasse!!! nicht gehört, dass der Alarm losgegangen ist. Erst als einige Klassen draussen vorbei gelaufen sind und ein Kollege ans Fenster klopfte (Erdgeschoss) sind wir los zum Sammelplatz.

    Auf Grund des Threads Brandschutzübung und deren Folgen habe ich mal eine Frage an euch:

    Wie oft seid ihr als Lehrer über den Brandschutz an der Schule informiert/ belehrt wurden, an der ihr unterrichtet?
    Wie oft seid ihr als Lehrer über das Verhalten bei Rauchentwicklung an der Schule belehrt bzw. informiert wurden?
    Seid ihr von der SL oder einem Brandschutzbeauftragen über Rettungswege aufgeklärt wurden?

    Ich frage mal hier konkret Lehrer/innen, die eventuell noch nicht lange bzw. an einer Schule sind und die jetzt ihr Wissen auf Grund der gemeinsamen Alarmübungen mit den Schülern haben.


    P.S. Ich bin auf Grund verschiedener Abordnungen und Fusionen an verschiedenen Berufsschulen schon gewesen, aber ich bin als neuer Lehrer noch nie von der SL über den Brandschutz/ Katastrophenschutz aktenkundig belehrt wurden. Zumindest kann ich mich nicht erinnern, jemals eine solche Belehrung je unterschrieben zu haben.

    Ich habe mir mal die Homepage von http://www.dreiseengrundschule.info/ mal genauer angeschauen. Wie ich finde, ist die Schuld für die Traumatisierung bei folgenden Personengruppen lt. Informationen des Vaters zu suchen:

    1. bei der Klassenlehrerin, die nach 30 Berufsjahren versagt haben soll
    2. bei der Feuerwehr, die die Übung als gelungen eingeschätzt hat
    3. die Schulleiterin, die die Probleme der Tochter nicht ernst nahm
    4. die Sportlehrerin, die gefragt hat, ob die Tochter nicht mehr in die Schule kommen wolle
    5. der Hausarzt, der das Kind stationär einweisen lassen wollte
    6. die Kinderpsychologin, die unnötige Tests mit der Tochter gemacht hat
    7. die Schulleitung, die nur fünf Stunden Hausbeschulung ermöglichte
    8. der Schulrat, der die Ereignisse nicht ausgewertet hat
    9. der Stadtbrandmeister, der auch die Ereignisse nicht auswerten wollte
    10. der Bürgermeister, der auch nicht die Ereignisse auswerten wollte
    11. die Unfallkasse, die die Ereignisse auch nicht richtig überprüft hat


    Ach ja, habe ich jemanden vergessen, der schuldig ist an den psychologischen Folgen der Feuerwehrübung?


    (P.S. Soll alles ironisch sein :aufgepasst: )

    An meiner alten BBS gab es einen Raum mit einem Smartboard. Da hat zum größten Teil der stellvertretende Direktor KfZ-Technik unterrichtet. Der hatte auch die digitale Software für das entsprechende Lehrbuch in der KfZ-Technik.
    Eine Nutzung des Raumes war nur in persönlicher Absprache möglich. Ich habe es 3x vergeblich probiert mit ihm den Raum zu tauschen und dann aufgegeben, mal das Smartboard im Unterricht auszuprobieren.

    Ich fasse es nicht, dass es jetzt schon gegen Lehrer Ermittlungen gibt, weil er/sie sich angeblich während einer Brandschutzübung nicht korrekt verhalten haben soll. Da würde ich gern mal wissen, was bei diesen Ermittlungen herausgekommen ist bzw. kommen wird.
    Deswegen ist es eine Übung, damit man es eben übt! Und das gilt auch für die Lehrer.


    Ich bin dieses Jahr neu an einer Schule und bin gerade darüber informiert wurden, dass am Mittwoch eine Brandschutzübung mit der Feuerwehr ist. Natürlich verrate ich den Schülern vorher nicht schon, dass die Übung ist. Dann sitzen die ja nur da und warten aufgeregt, dass das Signal ertönt. Aber ich hatte mich am Anfang des SJ schon umgeschaut, wie die Fluchtwege sind und wo ich mich auf dem Sammelplatz mit den Klassen stellen muss.


    Aber wenn ich jetzt noch bedenken muss, dass ein Kind deswegen traumatisiert wird und mir hinterher wegen "angeblichen Fehlverhaltens" noch eine Klage von Eltern droht, dann "geht mir das Klappmesser in der Hosentasche" auf.


    Lieber Thread-Ersteller: bitte informiere uns, wie die ganze Angelegenheit ausgeht. Und vor allem, was aus den Ermittlungen gegen die Klassenlehrerin oder gegen die Schule geworden ist.

    Was du heute planst zu studieren, was du dann nach dem Studium im Ref erlebst und was für eine Stelle du nach dem Ref bekommst, dass kann dir keiner heute sagen. Das ist dein eigenes individuelles Risiko.
    Ich habe mal Wirtschaftspädagogik und Anglistik studiert und wollte gern wirtschaftliche Themen und Englisch an einer Berufsbildende Schule unterrichten.
    Gelandet bin ich am Beruflichen Gymnasium und habe tatsächlich Wirtschaft und Englisch am Beruflichen Gymnasium in der Sek II bis zu den Abiturprüfungen unterrichtet.

    Heute unterrichte 5. Klasse am Gymnasium in Geographie und Englisch.

    Damit will ich nur sagen, egal, was du heute planst und denkst, und selbst wenn du dann eine Traumstelle bekommst, dann kann sich alles im Laufe deines Lehrerlebens ändern!

    Ach ja, und wenn man eine Fächerkombi wählt, um sich zu verwirklichen und lieber die fachlich angeblich anspruchsvollere Sek II unterrichtet, dann sollte man bedenken:
    ein Lehrer unterrichtet nicht Fächer, sondern Kinder!

    Deswegen liegt das Hauptaugenmerk eines Lehrers immer erst auf der Entwicklung der Schüler und nicht auf die eigene fachliche Selbstverwirklichung. Gerne gebe ich zu, dass ich durch die Arbeit an der Sek II viel fachlich neu gelernt habe, aber das musste ich dann immer noch pädagogisch-didaktisch für meine Schüler aufbereiten.
    Und da gab es ganz oft Situationen, in denen schrecklich enttäuscht war, weil die Schüler sich für die Themen nicht so begeistern ließen.

    Aber wenn man selbst im gemachten Nest so behaglich liegt, ist es sicher bei anderen auf die leichte Schulter zu nehmen. Oder tue ich dir Unrecht und du bist angestellt?

    Ich bin angestellt und nicht verbeamtet und sitze daher nicht im gemachten Nest. Mein Gutachten des Amtsarztes war negativ und deshalb wurde mir die Lebenszeitverbeamtung verweigert. Jetzt bin ich Angestellte und muss das daher akzeptieren oder jammere die ganze Zeit- (Natürlich hätte ich auch gegen diese Entscheidung klagen können.)

    Und in der täglichen Arbeit will ich meinen Job als Lehrerin machen und mich nicht darüber definieren, ob ich Beamtin mit angeblich 800 Euro mehr oder eben doch "nur" angestellte Lehrerin bin.

    Ausserdem könnte man als Angestellte bei vielen privaten Bildungsträgern arbeiten und wird dort auch nicht verbeamtet. Deswegen finde ich es Quatsch zu sagen, wenn man nicht Lebenszeitbeamter wird, dass man dann für umsonst studiert hat.

    Ich bin damals auch lieber in der GKV geblieben. Hinterher wurde ich wegen eines schlechten amtsärztlichen Attestes nicht auf Lebenszeit verbeamtet. Genau wie du, hatte ich Panik, dass ich eines Tages die Beiträge zur PKV nicht zahlen würde können. Laut Medienberichten steht das System der PKV mittelfristig vor dem Aus, da der PKV mittlerweile auch die jungen (wenig kranken) Beitragszahler fehlen. Ausserdem hatte ich auch einige Berichte gesehen, in denen vorzeitig in den Ruhestand entlassene Lehrer oder Professoren trotz der Beihilfe ihre Beiträge nicht mehr zahlen konnten.
    Und irgendwie gibt es wohl ein Gesetz, wer nicht in der PKV ist, bekommt auch keine Beihilfe. Und vielen älteren PKV-Mitgliedern werden Leistungen von ihrer PKV verweigert, die ein GKV-Mitglied problemlos bekommt. Und wenn man dann klagen muss, dann klagt man nicht gegen die PKV vor dem Sozialgericht, da es ein Zivilverfahren ist.
    Meine Entscheidung war damals richtig. Auf Grund meiner Gesundheit hätte die die PKV die Beiträge ins Unermessliche gesteigert und ich gehe mal persönlich davon aus, dass ich sowieso aus Gesundheitsgründen nicht bis 67 arbeiten werde.

    Ich würde daher, wenn man jetzt nicht absolut gesund ist, niemals die PKV wählen. Ausser man hat viele Kinder und da ist die Beihilfe ja fast 80 oder 90%. Dann muss man bloss noch 10% versichern.

    Wie wäre es denn mal mit professioneller Supervision durch einen externen Coach??

    Da könnte man doch sicherlich alle Kollegen "zwangsverpflichten" als schulinterne Lehrerfortbildung. Ein Versuch wäre es wert, denn ich würde nicht in dem Fall nicht nur auf freiwillige Teilnahme setzen. Da kommen dann auch nur die Kollegen, denen die Schule/Kollegen am Herzen liegen.

    @vodoolady

    Wenn die Probleme in der deiner Klasse so "unbewältigbar" erscheinen, dann musst du (auch wenn es dir schwer fällt) es akzeptieren. Du bist Lehrerin und keine Sozialarbeiterin oder Verhaltenstherapeutin! Den Kindern sind in den vergangenen Schuljahren jede Menge Möglichkeiten oder "helfende Hände" in der Schule entgegengestreckt wurden. Wenn sie diese nicht mehr akzeptieren, dann darfst du dich nicht verrückt machen lassen.

    Und wenn die SL Stress macht oder keine Unterstützung gewährleistet, dann mach die klar, dass du als Lehrer noch lange nicht deinen Job verlierst, nur weil du eine schlechte Klasse hast. Klar, es gibt vielleicht "dicke Luft" im Lehrerzimmer und du hast ein "schlechtes Gefühl im Magen", wenn du an den Unterricht in dieser Klasse denkst.

    Ich hatte ähnliche Probleme mit einer Hauptschulklasse auch in den letzten Jahren. Am besten, du versuchst viele "sozialpädagogische" Methoden einzubauen, auch wenn du dadurch Abstriche am Unterrichtsstoff machen musst. Ziel bei Hauptschüler ist immer erst die Erziehung und nicht die Wissensvermittlung. Ich hatte die schwierige Klasse am Montag morgen und habe dann immer einen "Morgenkreis" gemacht. Kostet zwar kostbare Unterrichtszeit und wurde am Anfang gar nicht angenommen, aber im Laufe der Zeit wurde es besser.
    Für mich zählt als Lehrerin: Versuche was du kannst, aber akzeptiere die Grenzen deines persönlichen Einflusses auf die Schüler.

    Und bezüglicher deiner eigenen psycho-somatischen Gesundheit: Lerne abzuschalten und lasse die Probleme der Schüler nicht zu sehr an dich heran. Vielleicht brauchst du dazu auch Unterstützung, z.B. professionelle (oder kollegiale) Supervision.

    Ich wünsche dir viel Kraft und Durchhaltevermögen

    P.S. Ich habe im Morgenkreis immer wieder die Happy Box mit 77 Karten für ein glückliches Leben benutzt. Die habe ich von den Schülern immer ziehen lassen und nach 3 Minuten Denkzeit vorlesen lassen. Gelegentlich, je nach Stimmung der Schüler, haben wir darüber gesprochen. War am Anfang nicht einfach, aber am Ende hat es allen gefallen. Man darf aber auch kein Gespräch erzwingen, denn dann verweigern sich die Jugendlichen oft.
    http://www.amazon.de/Happy-Box-Karten-f%C3%BCr-gl%C3%BCckliches-Leben/dp/343103120X/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1414747009&sr=8-1&keywords=happy+box+karten&tag=lf-21 [Anzeige]

    Bisher habe ich nur rausbekommen, dass ich jede Überstunde bezahlt bekomme,

    Überstunden werden bezahlt? Hier in Sachsen-Anhalt hat man davon noch nie was gehört. Hier kann man verpflichtet werden bis zu 4 Mehrstunden pro Woche zu machen. Und erst nach 6 (ununterbrochenen) Wochen ist dazu das Einverständnis notwendig. Ansonsten gilt: 80 Mehrstunden im Schuljahr sind möglich. Aber sollten im nächsten Schuljahr abgegolten werden. Falls dies nicht möglich ist, dann hat man immer diese Mehrstunden und bekommt die nie bezahlt.

    Spannend finde ich immer wieder meine erwachsenen Schüler.

    Sorry, ich fand meine Schüler noch nie spannend. Maximal überraschend oder interessant ;) Aber ich schliesse mich dem Eindruck des "Threaderöffneres" an: Mittlerweile wird das Wort spannend inflationär gebraucht. Genauso wie das Wort nachhaltig.

    Wir schicken die Schüler zentral in der Schule zum "Nachsitzen"! D.h. werden HA nicht gemacht, erhält der Schüler einen Eintrag ins HA-Heft. Ab drei Einträgen (egal welches Fach) muss der Schüler zum zentralen Nachsitzen. Hier sitzt immer abwechselnd ein Lehrer und die jeweiligen Fachlehrer müssen die Aufgaben diesem Lehrer geben.

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