Beiträge von sehrratlos

    Hallo zusammen, jetzt ist auch bei uns im Erzgebirge wieder Schule. Diese erste Woche war sehr anstrengend und ich könnte schon wieder Ferien gebrauchen. Jetzt zu meiner Frage. In zwei Wochen steht der Elternabend an. Da auch wir jetzt wieder über einer Inzidenz von 35 sind, wird wohl die 3 G Regel kommen. Leider haben wir keine Info vom Schulamt, ob das auch für die anstehenden Elternabende gilt. In unserer Gegend ist es, aus bekannten Gründen, schon schwer genug die Maskenpflicht durchzusetzen. Wie wird das bei euch gehandhabt? Doch wieder ein online Elternabend? Oder gemütlich bei 9 grad Temperatur vorm Lagerfeuer draußen? Ich bin da zur Zeit ratlos. Bin für Vorschläge dankbar.

    ninale So sehe ich das auch. Zur Zeit steigen hier im Erzgebirge die Inzidenzen leicht. Ich denke nicht, dass die Inzidenzen so niedrig sind, weil die Leute hier plötzlich die Regeln beachten. Auch in Geschäften, wo der Mindestabstand nicht eingehalten werden kann, und davon gibt es hier viele, sollten laut Verordnung weiterhin Masken getragen werden. Wird aber nicht gemacht. Auch unsere letzte Schulkonferenz fand in einem kleinen Klassenraum statt. 3 von 14 Leuten trugen eine Maske, dabei waren gut die Hälfte der Teilnehmer ungeimpft. Es hat sich nichts geändert, gar nichts🥴. Testen lässt sich auch kaum jemand, trotz auftretender Symptome…man will ja schließlich in Urlaub fahren. Naja, jetzt bin ich erstmal heilfroh, dass Ferien sind. Und nach den Ferien schauen wir mal, wie die Inzidenzen steigen….

    Hallo zusammen,

    Lehrer_sachsen Was Du da schreibst passt voll ins Bild, dass ich von den Schulen im Umkreis erlebe. Die Pandemie ist vorbei, Hurra! 🥴 Keine Masken mehr, Klassenfahrten finden statt, Tests werden in der Schule nur noch halbherzig durchgeführt…

    Auch wenn die Inzidenz hier im Erzgebirge jetzt unter 10 ist, wäre doch wenigstens ein bisschen Vorsicht angesagt. Eine Woche haben meine Schüler tatsächlich das Tragen der Masken im Schulgebäude durchgehalten. Doch heute waren es nur noch die Hälfte der Schüler. Die anderen haben dem Druck von Kollegen und Eltern nachgegeben. Naja, war ja auch nicht anders zu erwarten.

    @alpha Ich möchte natürlich auch bei meinen Schülern keine Panik verbreiten, aber Dresden ist nicht weit und außer den Schulen, ist wieder ein Wohnhaus betroffen. Alle Bewohner werden jetzt getestet. Heute las ich, dass in Israel auch die ersten Fälle der Delta Variante in Schulen aufgetreten sind. Viele Wissenschaftler warnen, wie im letzten Sommer, vor dem sorglosen Umgang mit der Pandemie. Wir sollten doch jetzt alles tun, eine 4. Welle zu vermeiden, oder?

    Ein weiteres Problem sehe ich immer noch in der mangelhaften Impfbereitschaft hier im Erzgebirge. Viele Termine lassen die Leute jetzt verstreichen und kommen nicht zur Impfung. Eine befreundete Ärztin sucht verzweifelt Menschen, die sich impfen lassen wollen. Aus unserem Dorf kommt kaum jemand, aber dafür hatte sie jetzt Leute aus Bayern, die sehr glücklich waren geimpft zu werden. Diese Sturheit der Leute ist manchmal wirklich zum Verzweifeln. Ich hoffe, dass die Wochen bis zu den Ferien ohne große Probleme vorübergehen und sich doch noch einige Leute impfen lassen. Ich bin da allerdings eher skeptisch.

    Hallo zusammen, heute war der erste Tag in unserer Schule ohne Maskenpflicht. Meine Kolleginnen liefen fröhlich ohne Masken durch das Schulgebäude…aber die meisten Schüler trugen weiterhin Maske.👍 Ich trage auch weiterhin Maske, da ja in Dresden einige Einrichtungen mit der Delta Variante infizierte Kinder haben. So habe ich das meinen Schülern auch erklärt. Auch in meiner Klasse tragen alle Schüler im Gebäude weiterhin Maske…wie es weitergehen könnte mit der Delta Variante sieht man ja zur Zeit in England, Spanien und Portugal….mit ein wenig mehr Verantwortung könnten wir das in Deutschland verhindern. Dazu gehört auch die Maskenpflicht an Schulen….Ich habe wirklich keine Lust mehr auf Homeschooling im Herbst, aber zur Zeit sehe ich das schon wieder auf uns zukommen. Warten wir ab….

    Hallo zusammen, endlich mal eine gute Nachricht aus dem Erzgebirge. 😎 Heute bei einer Konferenz haben wir gemeinsam relativ einmütig beschlossen, trotz niedriger Inzidenz, keinen Fachunterricht bis zu den Sommerferien zu erteilen. Die Kinder brauchen jetzt erstmal Zeit, sich wieder an die Abläufe in der Schule zu gewöhnen. Das ist auch für uns Lehrer eine große Erleichterung. Die Maskenpflicht im Schulgebäude, nicht im Klassenraum ( war in der Grundschule nie Pflicht) hätte ich mir weiterhin verbindlich gewünscht. Die hat unser KM jetzt nur noch als gewünscht formuliert. Die Entscheidung soll die Schule treffen. Warum? Keine Ahnung…

    Hallo samu, da habe ich mich wohl missverständlich ausgedrückt. Wir haben seit letzter Woche Mittwoch wieder eingeschränkten Regelbetrieb. Also Unterricht mit allen Kindern, aber ohne Fachunterricht. Das finde ich gut. Nur wünsche ich mir noch 2 Wochen diesen Unterricht und nicht gleich wieder vollen Unterricht mit Fachunterricht, damit wir uns alle wieder an Schule gewöhnen können.

    Guten Abend zusammen, hier mal die neuesten Entwicklungen im Erzgebirge. Nachdem jetzt die Zahlen auch hier recht schnell Richtung 50er Inzidenz gehen, überlegt man im Kultusministerium bei einer Inzidenz von unter 35 die Maskenpflicht fallen zu lassen. Tolle Idee🥴.

    Dann hatten wir letzte Woche zwei Tage Wechselunterricht, dann hoppla hopp eingeschränkten Regelbetrieb. Toll, für die Planung der Woche für Eltern, Schüler und Lehrer…. Erst letzte Woche wieder eine Schülerin meiner Klasse positiv, doch keine Quarantäne für die übrigen Schüler..warum auch immer. Ein weiterer Schüler hatte Symptome, war aber zum Glück PCR Test negativ. Es gibt immer wieder Infektionen, trotzdem wird gelockert, überall.

    Jetzt hoffe ich, dass unsere Schulleitung uns wenigstens zwei Wochen Zeit gibt mit unseren Schülern, bevor wir in den Regelbetrieb mit vollem Fachunterricht übergehen (5 Tage Inzidenz unter 50 an 5 Tagen, das werden wir wohl Ende nächster Woche erreichen)

    Ich wünsche mir und den Kindern Zeit, wieder in der Schule anzukommen. Aber ich befürchte, dass das nicht berücksichtigt wird. Es geht auch für die Kinder alles zu schnell, sie wirken zur Zeit unsicher. Aber die Kinder sind hier wohl nicht wichtig. Wichtig ist, dass Sachsen wieder zum Regelunterricht zurückkehrt, warum auch immer. Das ist auf jeden Fall nicht im Interesse der Kinder, finde ich. Die brauchen jetzt erstmal wieder Strukturen innerhalb der Klasse, müssen langsam wieder auftauen. Was würde man verlieren, wenn man bis zu den Sommerferien eingschränkten Regelbetrieb weiterführen würde? So hätte man als Klassenlehrer viel Zeit, entstandene Lücken zu füllen und die Klassengemeinschaft neu aufzubauen. Ich freue mich zwar über sinkende Inzidenzen, doch brauchen wir alle Zeit, uns an die Situation zu gewöhnen. Oder seht ihr das anders?

    …..und der Wanhsinn geht lustig weiter😳. Inzidenz im Erzgebirge wie von Zauberhand innerhalb von 2 Tagen um 50 Zähler auf 182 gesunken…das ist sehr erstaunlich, da die Infektionszahlen ungefähr gleich geblieben sind. Heute kam die Meldung vom Kultusministerium, dass ab nächste Woche wieder Schwimmunterricht stattfinden kann..denn auch die Schwimmgruppen der Klasse 2 zählen jetzt plötzlich auch als Abschlussklassen..unglaublich! Besonders vor dem Hintergrund dieses Aufrufs an die Erzgebirger. Außerdem wird die Notbetreuung nach Pfingsten für alle Familien, die arbeiten müssen, freigegeben..da können wir auch gleich die Schulen voll öffnen. Schauen wir mal wie das hier so weitergeht, schöne Pfingsten wünsche ich…

    Guten Abend zusammen, mit Interesse habe ich eure Posts gelesen. @samu Ich danke Dir für Deine ausführliche Antwort auf alphas Post. Ich bin da voll bei Dir. Und Kollegien, die im Lehrerzimmer grundsätzlich keine Masken tragen, sind auch für mich ein Indiz dafür, wie die Leute hier ticken. Ich habe noch einmal nachgeschaut, im Erzgebirge hat die AFD zwar nur in einem Wahlkreis die Mehrheit erreicht, aber im restlichen Erzgebirge waren die Wahlregebnisse knapp hinter der CDU und erheblich höher als in vielen anderen Bundesländern. Die Inzidenz im Erzgebirge ist heute zwar um 30 gesunken..von 232 gestern auf 202 heute, aber in den Tagen davor gab es keine solch großen Schwankungen. Da wurde wohl mit Nachmeldungen, wie so oft in Sachsen, getrickst. Nachmeldungen werde erst so spät gemeldet, dass sie nicht mehr in die 7 Tage Inzidenz fallen. Warten wir mal morgen ab. Obwohl es ja wirklich toll wäre, wenn auch hier die Inzidenz endlich sinkt. Auch Seph stimme ich mit seiner Einschätzung voll zu. Birgit auch Deine Erfahrungen kann ich sehr gut nachvollziehen. @alpha Durch Gespräche mit Krankenpflegern und Ärzten der Region kann ich Deine Einschätzung der Lage nicht bestätigen. Immer noch sind die Intensivstationen in der Region voll und die Ärzte und Pfleger am Limit. Die Ursache liegt natürlich auch in der angespannten Personalsituation. Ich wünsche mir einfach, dass die Leute hier endlich begreifen, dass es sinnvoll ist, die Regeln zu achten, damit die Inzidenzen auch hier endlich wirklich sinken. Ich wünsche mir, dass meine Kollegen den Ernst der Lage erkennen und sich den Kindern gegenüber vorbildlich verhalten. Ich wünsche mir, dass es nicht für clever gehalten wird, bestehende Regeln zu umgehen (das gilt auch für unseren Kultusminister), sondern die Pandemie endlich (nach einem Jahr!) ernst genommen wird bevor noch mehr Menschen ernsthaft erkranken. Wenn ich mich mit meinen Schülern über dieses Thema unterhalte, fragen sie mich immer wieder:“Warum sind die Erwachsenen so dumm?“ Darauf weiß ich keine Antwort….Gute Nacht👋

    Alasam Ja, den Artikel habe ich auch gelesen. Das trifft voll auf unsere Region zu. Es ist zum Verzweifeln. Heute wieder eine Inzidenz von 232…Spitzenplatz in Deutschland.

    Tja, @alpha es ist nicht überall in Sachsen entspannt.

    Ich denke, dass ich meine Schüler vor den Sommerferien nicht mehr sehen werde. Und was macht die Regierung in Sachsen? Anstatt jetzt vielleicht mal endlich durchzugreifen im Erzgebirge, vielleicht sogar mit einem wirklich harten Lockdown für die Region, zeigen sie noch Verständnis für die Bevölkerung, die sich überhaupt nicht mehr an irgendwelche Regeln hält, das Impfen (Ich bin schon seit einiger Zeit vollständig geimpft.) und die Tests verweigert, und, und, und…Kretschmer meinte ja, dass die Bundesnotbremse schuld ist😳. Wohin soll das noch führen? Soviel Dummheit unglaublich! Morgen habe ich wieder Notbetreuung, volle Gruppen, Kollegen ohne Masken im Lehrerzimmer beim gemütlichen Plaudern und zum größten Teil ungeimpft. Dasselbe gilt für Horterzieher und Hausmeister. Das ist kaum zum Aushalten…Jetzt entspanne ich mich erstmal bei einem guten Glas Wein, schaue einen guten Film und hoffe auf bessere Zeiten.

    kodi So einfach ist das nicht. Ich muss wohl noch die paar Jahre, die ich arbeiten muss, durchhalten..was danach wird…mal sehen. Hoffentlich verbreitet sich hier in der Gegend das rechte Querdenker Gedankengut nicht noch weiter. Das könnte bei der Bundestagswahl der AFD noch mehr Auftrieb geben.

    Unser Kultusminister Piwarz hat gerade wieder den Vogel abgeschossen und öffnet die Schulen in Dresden ( Inzidenz unter 100) mindestens 2 Tage zu früh. Er hätte eine Lücke bei den gesetzlichen Vorgaben des Bundes gefunden…so läuft das hier. Die Leute sind stolz darauf, bestehende Regelungen zu umgehen. Die Notwendigkeit der Regelungen wird bis hin zum Ministerpräsidenten nicht gesehen. Der Erfolg: Heutige Inzidenz im Erzgebirge 238😳.

    Hallo zusammen, ganz herzlichen Dank für eure Antworten zu meiner Anfrage. Gerade jetzt baut es mich sehr auf, dass ich nicht alleine diese Erfahrungen in der Schule mache.

    Lehrer_sachsen Vielen Dank für Deine sehr ausführliche Antwort. Ich werde am Montag mit unserer Personalrätin sprechen und hoffe, dass es doch noch eine vernünftige Lösung gibt. Ich habe da allerdings nicht viel Hoffnung…Inzidenz im Erzgebirge hält sich immer noch stabil um die 230😳.

    Hallo alpha, danke für Deine Antwort. Deine Statistik mag für einige Gebiete im Erzgebirge gültig sein, aber in meiner Region erreichen wir bestimmt nicht die 165 in naher Zukunft. Ich halte meine Kollegen nicht für arbeitsunwillig, sondern ich erfahre tagtäglich, dass neue Unterrichtsmethoden und digitaler Unterricht abgelehnt werden. Schön, dass Du die Erfahrung machst, dass alle Lehrer sich impfen lassen wollen. Ich mache diese Erfahrung nicht. Gute die Hälfte des Kollegiums und mehr als die Hälfte der Hortner wollen sich (noch) nicht impfen lassen. Es werden die abenteuerlichsten Gründe genannt, sich nicht impfen zu lassen. Schön, dass Du andere Erfahrungen hast, doch ich erlebe hier seit Monaten ein anderes Verhalten. Ich hoffe, dass sich die Einstellung der Leute auch in meinem Kreis bald ändert, sonst wird das dieses Schuljahr nix mehr mit Präsenzunterricht. In einer Sache muss ich Dir zustimmen. I^ch halte eine Schulleitung für verantwortungslos, die zusieht, wie Kollegen in einem engen Lehrerzimmer ohne Masken längere Zeit miteinander reden und Kollegen unter Druck gesetzt werden, die das Homeschooling mit digitalem Unterricht ernst nehmen.

    Hallo zusammen,

    zur Zeit bin ich so ziemlich am Ende meiner Kraft und möchte euch berichten, wie es an einer Grundschule im Erzgebirge so läuft.Wir haben eine Inzidenz von weit über 200. Es wird nicht weniger, seit Wochen. Gut die Hälfte meiner Kollegen sind Coronaleugner…das heißt, keine Masken im Lehrerzimmer, kein Lüften im Klassenraum, keine Impfbereitschaft, und, und und….Zum Glück, dachte ich, greift jetzt die Bundesnotbremse. Doch weit gefehlt. Die ersten und zweiten Klassen sind fast vollständig anwesend, natürlich auch die 4. Klasse (Wechselbetrieb, allerdings mit 5 Kindern Notbetreuung, die immer anwesend sind). Meine Kollegin und ich (3.Schuljahr) haben 8 Kinder in der Notbetreuung. Wir hatten vor zwei Wochen gemeinsam beschlossen, dass wir, da wir viele Homeschooling Kinder haben und somit auch viel online mit den Kindern arbeiten, uns mit der Notbetreuung in unserer Jahrgangsstufe ablösen. Auch die Hortner waren bereit, einige Male in der Woche die Notbetreuung zu übernehmen. Das war eine gute Lösung, fanden wir. Doch jetzt will unsere Schulleitung unsere Präsenz in der Schule erzwingen, da unsere Kollegen der Meinung sind, dass Lehrer in die Schule gehören. Die Kollegen haben nahezu alle Schüler in der „Notbetreuung“, weil sie kein Homeschooling machen möchten. So werden, nicht nur an unserer Schule, die Vorgaben des Bundes zur Kontaktvermeidung und zum Distanzunterricht geschickt umgangen. Das ist sehr belastend. Es würde mich interessieren, ob noch jemand solche Erfahrungen an seiner Schule macht.

    Guten Abend zusammen, ich habe mich schon lange nicht mehr gemeldet, lese aber immer interessiert eure Beiträge. Jetzt geht es ja in diesem Strang um die Zufriedenheit mit meiner Landesregierung ( in meinem Fall Sachsen). Ich bin inzwischen nicht mehr zufrieden mit den Entscheidungen. Da ich über 60 bin, sollte ich ja noch vor 2 Wochen unbedingt zu Hause arbeiten, um mein Risiko angesteckt zu werden zu vermindern. Jetzt sind die Grundschulen wieder geöffnet, man braucht alle Lehrkräfte und schon muss ich wieder in den Präsenzunterricht (nicht nur bei Prüfungen in NRW). In meinem Fall mit 20 Kindern, 4 Stunden auf 54 qm. Zum Glück konnten wenigstens nach einem Gerichtsurteil die Eltern entscheiden, ob die Kinder zu Hause bleiben im Homeschooling, oder in den Präsenzunterricht gehen. Die tolle Idee unseres Kultusministers ist ja die strikte Trennung der jeweiligen Klassen. Im Klassenraum gibt es keinerlei Kontaktbeschränkungen. Was heißt das in der Realität? Die Kinder kommen gemeinsam mit anderen Kindern anderer Klassen in die Schule, dann sitzen sie im Klassenraum, möglichst frontal, ohne Partner-, oder Gruppenarbeit (Anweisung der Schulleitung), haben einmalig im Klassenverband 20 Minuten Hofpause. Danach werden die Hortkinderder jeweiligen Klasse abgeholt, damit sie sich nicht mit anderen Kindern mischen. So, und was passiert nachmittags? Die Kinder treffen andere Kinder natürlich nicht nur aus ihren Klassen. Ich frage mich, was der ganze Zirkus soll? Wäre es nicht besser gewesen, die Hälfte der Klasse in den Präsenzunterricht zu holen und die andere Häfte im Homeschooling zu lassen? Homeschooling hat z.B. bei meiner Klasse gut funktioniert. Auch wenn die Infektionszahlen in unserer Region recht niedrig sind, weiß man ja, wie aggressiv das Virus ist und wie ungesund es ist, in einer größeren Gruppe lange in einem Raum zu sitzen. Ich finde daher die Entscheidung meiner Landesregierung nicht gut und mich beschleicht das Gefühl, dass es hier nicht um den Schutz der Gesundheit von Schülern und Lehrern geht, sondern um ganz andere Dinge. Sonderbar finde ich auch, dass Laschet(NRW) immer wieder im Mittelpunkt steht wegen seiner Entscheidungen, doch Kretschmer selten erwähnt wird, obwohl seine Entscheidungen viel weitreichender sind. Ich bin jetzt sehr gespannt was in den nächsten Wochen passiert. Mit einem mulmigen Gefühl gehe ich jeden Tag in die Schule und hoffe, dass nichts passiert. Mal ganz abgesehen davon, dass der Unterricht unter diesen Bedingungen ein riesen Rückschritt ist zu dem, was man bislang schon erreicht hatte in Bezug auf moderne Unterrichtsmethoden. Zufrieden mit dem jetzigen Zustand bin ich also ganz bestimmt nicht.

    Guten Abend zusammen. Auch wenn diese Diskussion schon sehr lang ist, möchte ich doch noch etwas zum Thema beitragen. 14 Jahre war ich in NRW als Grundschullehrerin tätig. Danach bin ich nach Sachsen gezogen und arbeite jetzt seit 14 Jahren zuerst an privaten Grundschulen und seit 9 Jahren an einer staatlichen Grundschule. Den Unterschied der "DDR-Ausbildung" und der "West-Ausbildung" der Lehrer an Grundschulen durfte ich jeden Tag beobachten. Zuerst einmal waren die Vorbehalte der "DDR-Lehrer" mir gegenüber sehr groß. Sie vermittelten mir zu jeder Gelegenheit, dass meine "Westausbildung" nicht so qualifiziert sei wie ihre. Ich habe mich da nie auf Diskussionen eingelassen. Was mir allerdings immer noch auffällt, ist, dass viele Kollegen mit der alten Ausbildung nach wie vor ihre Schwerpunkte anders setzen. Sie sind wesentlich unflexibler und die Schwerpunkte ihrer Arbeit liegen eher im Formalen. Bei Fortbildungen fällt mir auf, dass viele fachwissenschaftliche Themen nicht interessieren, oder nicht umgesetzt werden können. Ich habe oft zu kämpfen mit der Durchsetzung eher freieren Unterrichtsformen, da meine "DDR" Kollegen keine Struktur im Unterricht sehen. Sie sind sehr unflexibel und wollen sich nicht auf Neues einlassen. Oft wird ausschließlich frontal unterrichtet und der Unterrichtsverlauf richtet sich nach dem vorgegebenen Plan der Lehrbücher. Wenn ich die Diskussion hier verfolge, sehe ich auch den deutlichen Unterschied in der Ausbildung von Lehrern Ost und Lehrern West. Ich habe immer Referendare ausgebildet in West und Ost und finde es ganz wichtig, dass gerade ein Grundschullehrer eine fundierte wissenschaftliche Ausbildung hat. Eigentlich müssten wir alle hier wissen, dass man nur dann einem Kind etwas vermitteln kann, wenn man etwas weiß über Entwicklungspsychologie einerseits und die fachliche Seite andererseits. Ich brauche fundierte Kenntnisse, um es für Grundschüler sachgerecht vermitteln zu können. Referendare scheitern oft im Unterricht an einer schlechten Sachanalyse. Erst wenn ich ein Thema in seiner Ganzheit verstehe, kann ich es vermitteln. Aber das wissen wir hier ja alle. 1989 und später wäre es sehr wichtig gewesen, einen Austausch von Lehrern Ost und Lehrern West voranzutreiben. Dann würde man sich heute vielleicht besser verstehen und "sofawolf" würde den Lehrerberuf a la "DDR" vielleicht auch differenzierter betrachten. Ich kämpfe also weiter an meiner Schule für ein freieres Lernen und dabei ist mir mein fundiertes Studium immer noch sehr hilfreich.

    Hallo "unter uns", danke erst einmal für Deine ausführliche Stellungnahme. Vermutlich hast Du recht mit der Annahme, dass die Kinder weniger Probleme mit dem Thema haben als manch Erwachsener.
    Es wäre dennoch für mich einmal sehr interessant, wenn jemand hier berichten würde, der dieses Projekt schon einmal mitgemacht hat.


    Natürlich rede ich mit den Kindern auch über das Thema Verlust. Ich traue mir das nach 25 Jahren Berufserfahrung auch durchaus zu. Gespräche mit Profis aus dem Bereich Kinderpsychologie finde ich trotzdem wichtig. Denn nicht immer ist die eigene Sicht der Dinge günstig, besonders, wenn man selber Berührungsängste hat.
    In Deiner Beschreibung der Lehrerkonferenz wird ja auch sehr deutlich, dass durchaus viele Kollegen Probleme mit dem Thema haben. Gespräche darüber können an die Substanz gehen und setzen viel Vertrauen innerhalb eines Kollegiums voraus.


    Warum Du meine "Angst etwas falsch zu machen" befremdlich findest, verstehe ich allerdings nicht.

    Hallo Anja, ja in vielen Bundesländern wird dieses Projekt angeboten. Meine Schule ist in Sachsen. Trotz der vielen positiven Berichte im Netz, sehe ich das Projekt mit Skepsis. Ich frage mich, ob die Veranstalter wirklich genügend qualifiziert sind. Und....sollte man Kindern dieses Thema quasi überstülpen? Zur Zeit bin ich doch sehr ratlos.

    Einen schönen guten Tag,
    gestern wurde uns das Projekt"Hospiz macht Schule" vorgestellt. Es geht dabei darum, mit 3. und 4. Klässlern im Rahmen eines Projektes über Tod, Verlust und Trauer zu sprechen. Dabei kommen Mitarbeiterinnen einer Hospizeinrichtung in die Schule und arbeiten in Kleingruppen an diesem Thema.
    Mich würde sehr interessieren, ob jemand schon einmal Erfahrungen mit diesem Projekt gemacht hat.
    Ich finde die Thematik sehr problematisch, da man da auch viel falsch machen kann. Bis jetzt dachte ich, dass ausgebildete Psychologen bei Bedarf die kompetenteren Ansprechpartner wären. Natürlich wird man in der Klasse immer mal wieder mit der Thematik konfrontiert. Ich finde es aber besser, bei Bedarf und mit Bedacht dieses Thema zu behandeln.
    Was mich auch stört, ist, dass nach der Projektwoche die Projektleiter nicht mehr für die Kinder da sind. Die Aufarbeitung bleibt dann allein dem Klassenlehrer überlassen.
    Ich bin gespannt auf eure Erfahrungen.

    *Jazzy* das sehe ich auch so. Natürlich gibt es Konsequenzen. Die Klasse hat sich ja selber Konsequenzen mit mir zusammen überlegt.
    Ich versuche schon, die Stunden ganz stark zu strukturieren. Auch bin ich bemüht den Ablauf der 90 Minuten möglichst ähnlich zu halten. Zuerst singe ich mit den Schülern, danach führe ich ein neues Thema ein und gebe den Schülern dann Material zum arbeiten. Doch sobald sie etwas selber machen sollen, kippt die Stunde um. Konsequenz wäre dann noch mehr schriftliche Anteile und weniger kreative Phasen. Dann geht aber viel von einem modernen Musikunterricht verloren. Damit will ich mich eigentlich nicht abfinden.
    Aber die Freiräume, die ich ihnen gerne geben würde, wieder zu kappen scheint mir bis jetzt auch die einzige Lösung in dieser Situation. Schade eigentlich.

Werbung