Was die wenigen (sicher) radfahrenden Kinder auf den Straßen angeht, muss man sich doch gar nicht wundern. Wenn ich mich heute im Wohngebiet meiner Kindheit umschaue, wird mit das schnell klar. Früher (60er/70er Jahre) sind wir durch diese Straßen "gebrettert", kaum dass wir wackelig im Sattel saßen. Ich will die Vergangenheit bestimmt nicht schönreden, aber es haben nur wenige Autos auf den Straße gestande, heute ist alles zugeparkt und selbst in Sackgassen mehr motorisierter Verkehr unterwegs.
Spielen auf der Straße war früher selbstverständlich und das wussten auch die Autofahrer. Für die Kinder hat Radfahren außerdem nicht mehr denselben Stellenwert wie damals, sie haben so viele andere Beschäftigungen. Zudem sind Eltern (zu Recht) vorsichtiger geworden und lassen ihrem Nachwuchs oft nicht den Freiraum, einfach mit dem Rad loszufahren.
Hier in der Großstadt haben meine eigenen Kinder im Hof hinter den Häusern die Möglichkeit gehabt, das Radfahren zu lernen. Aber bevor sie sich halbwegs sicher allein radelnd im Straßenverkehr bewegen konnten, mussten sie auch älter als 11/12 sein, trotz Radfahrunterricht und -prüfung.