Aber selbst fleißige Grundschullehrer kommen wohl kaum an die Stunden einer sehr arbeitssparsamen Deutsch/Englisch-Kollegin bei mir an der Schule.
Ich habe einem meiner Exschüler (ziemlich begabt, fleißig) vor Jahren abgeraten, Deutsch und Englisch auf Sek2 zu studieren. Er wollte unbedingt Lehrer werden, hat diese Lieblingsfächer gehabt und sein Ding durchgezogen. Er arbeitet jetzt in einer Großstadt am Gymnasium... mit diesen Fächern. Ich habe öfter Kontakt zu ihm (und seiner Mutter). Soll ich ihm sagen: Selbst Schuld, du wusstest doch, auf was du dich einlässt?
Nein, wer aus Überzeugung Lehramt studiert, guckt nicht zuerst auf's Geld und die zukünftige Arbeitsbelastung. Aber warum soll man später nicht versuchen, eine (absehbare) Arbeitsbelastung zu reduzieren oder - Beispiel Grundschullehrer - die zu geringe Bezahlung bei ständiger Aufgabenerweiterung und Mehrbelastung zu kritisieren?
Die ganze unseligen Argumente Richtung "du wusstest doch vorher, worauf du dich einlässt" sind völliger Quatsch. Mein Arbeitsplatz Grundschule hat heute mit dem von vor 25 Jahren nichts mehr gemeinsam.