Beiträge von DeadPoet

    Es gibt ein unheimlich weites Spektrum an Qualität und Preis und nicht immer ist der Anstieg im Preis auch ein merklicher Anstieg in Qualität.

    Ja, es gibt Gitarren, die sind so, dass man nicht richtig darauf spielen kann. Zu hohe Saitenlage, falsche Intonation usw.

    Das ist dann kein Instrument für niemanden.

    Und es gibt Gitarren, die klingen vielleicht so schlecht, dass es selbst dem Anfänger nicht gefällt. Aber Feinheiten im Klang hört der nicht und es freut ihn schon, wenn er die richtigen Töne spielt und sie sauber klingen.

    Meine Erfahrung ist, dass 85% meines "Tons" unabhängig von der Preisklasse meiner Gitarre sind, die kommen von meiner mehr oder weniger vorhandenen Spieltechnik. Ich klinge - ob ich will oder nicht - auf jedem Instrument "nach mir" und nicht nach Les Paul, Danny Gatton oder wer weiß ich wer. Und wie viel einem die letzten 15% wert sind, muss man dann selbst entscheiden, aber das hat Zeit.

    Und ich wechsle bei einem Auftritt sogar Gitarren, WEIL diese 15% anders dann gewünscht sind - aber nicht im Sinne von "besser - schlechter" ... sondern anders.

    Um Fragen vorzubeugen: Ich spiele seit 40 Jahren, angefangen mit Konzertgitarre, dann Westerngitarre, die meiste Zeit jetzt E-Gitarre und Dobro. Bei mir stehen über 20 Instrumente im Preisbereich von 150 bis über 4000 Euro. Ich denke, ich kann auch manche Dinge beurteilen.

    Meine Erfahrungen sind:

    - der Respekt der SchülerInnen richtet sich danach, wie man sie behandelt, ob man fair ist, gerecht (man darf ruhig auch mal schimpfen oder generell Leistung verlangen), wie man den Unterricht gestaltet und ob man fachlich was drauf hat.

    "Man hat automatisch vor Menschen, die größer als einer selbst sind, mehr Respekt" ... Echt? Also höchstens solange man sie nicht kennt. Ich bin der festen Ansicht, dass man sich Respekt verdienen kann und muss. Respekt nur auf Grund von Größe (oder Macht und Stärke, siehe unten) ist kein echter Respekt, sondern Angst.

    - ausfällig und beleidigend werden SchülerInnen meist dann, wenn sie sich ungerecht behandelt fühlen (wenn überhaupt) ... und wenn sie es mal werden, liegt es an der Lehrkraft entsprechend zu reagieren - und die Reaktion hat nichts mit Körpergröße zu tun. Gleiches gilt für "mit der Lehrkraft anlegen".

    - es geht NICHT darum Macht und Stärke auszustrahlen, sondern Souveränität und ein gewisses Maß an Verständnis und Wohlwollen. Der Macht und Stärke Ansatz ist in meinen Augen völlig daneben und falsch.

    Über Handgreiflichkeiten kann ich nichts sagen, das habe ich noch nie erlebt. Bin aber auch nicht an einer Brennpunktschule ...

    Höre. Die Gitarre von Williams ist betonter in den Höhen, die Gitarre von Bream klingt voller und tiefer.
    Es liegt an der Bauart, am Holz, an den Saiten... der Preisunterschied hat seinen Grund.
    Geh in ein Musikfachgeschäft und streiche mal über 5 Konzertgitarren.
    Wenn du keinen Unterschied hörst, geh' zum Ohrenarzt ;)

    Ich habe in keiner Weise behauptet, es gäbe keinen Unterschied - ich habe nur darauf verwiesen, dass ein Klangunterschied nicht nur von der Gitarre kommt.

    Dein letzter Satz war somit sehr unnötig und ist keine Basis für ein weiteres Gespräch. Daran ändert auch ein Zwinkersmiley nichts.

    Woher weißt du was du brauchst? Ist das dann eine persönliche Entscheidung oder gibt es "Richtlinien?"

    Das merkt man ... orientiert sich daran, was man gerade spielt (wie goeba oben schreibt: schnelle Läufe, komplizierte Akkorde oder Saiten ziehen und Vibrato). Und natürlich eine persönliche Entscheidung.

    Richtlinien ... je länger ich spiele, desto mehr halte ich es mit dem Spruch "You have to know the rules before you break them". Regeln mal gelernt zu haben ist gut, aber nicht sklavisch daran halten, wenn es für die eigene Technik, den eigenen Sound, die eigene Spielweise keinen Sinn macht. Auch Kreativität wird durch Regeln eingeschränkt ...

    Mein Konzertigarren-Lehrer hätte hier Hautausschlag bekommen ... (die arme Gitarre)

    man achte auf den Daumen und die "Perkussion" ab 3.25

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    Nur wenn man Klassik spielt ... erzähl das mal Jimi Hendrix ;)

    Im Ernst: Wie ich sagte, ich musste erst Konzertgitarre lernen ... und da hat man mir das auch beigebracht (Daumen hinten am Hals) ... nichts hat mich später beim Lernen der Western- und E-Gitarre mehr Mühe gekostet, mir das wieder abzugewöhnen. Denn für bestimmte Spieltechniken braucht man den Daumen da oben (oder sogar auf dem Griffbrett (tiefe E-Saite mit dem Daumen greifen).

    Aber sogar beim Zupfen gibt es Unterschiede. Fingerpicking wie be Folk(nicht Volks-) Musik oder eher doch so etwas klassisch?

    ;)

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    Harley Benton ist im Prinzip für das Geld sehr gut (die E-Gitarre, die ich im Moment bei Auftritten spiele, ist eine Harley Benton und hat eine mehr als viermal so teure Gitarre verdrängt).

    Allerdings - das gilt aber für viele günstigere Instrumente - gibt es eine gewisse Qualitätsstreuung (aber wie gesagt, auch bei anderen günstigeren Instrumenten).

    Ich würde sie durchaus in Betracht ziehen.

    Western- vs. Konzertgitarre: Ich hab auf Konzertgitarre lernen müssen und mich lange Zeit geärgert, dass ich nicht mit Westerngitarre angefangen habe.

    Wie Du sagst, Finger tun am Anfang so oder so weh ... aber bei der Westerngitarre dauert die Zeit, in der sie weh tun, länger. Und man merkt recht schnell, wenn man einige Zeit nicht gespielt hat.

    Für mich ist der Hauptunterschied der Klang. Je nach Musikrichtung, die ich spielen will, klingt die eine besser und die andere irgendwie "falsch". Wenn ich z.B. Blues spielen will, ist die Westerngitarre besser und trotz weniger schmerzender Finger werde ich mit der Konzertgitarre nicht glücklich werden. Motiviert dann auch nicht zum Üben.

    Die Umstellung von G8 nach G9 und wieder zurück gab es doch in (fast?) allen Bundesländern in der ein oder anderen Art und Weise. Einer Verlängerung der Schulzeit von 12 auf 13 Jahre bis zur Matura gab es auch in einigen Kantonen in der Schweiz vor einigen Jahren und es würde mich nicht wundern, würde ich noch ne Menge andere Länder finden, die solche Umstrukturierungen im Bildungswesen in den letzten Jahren gemacht haben. Ja, wenn man den gleichen Stoff auf mehr Schuljahre verteilt gibt's zwangsläufig weniger Nachmittagsunterricht. Wir diskutieren hier allenfalls Allgemeinschauplätze aber sicher nichts, was fürchterlich speziell für Bayern ist.

    Das widerspricht jetzt aber dem allgemeinen Forums-Narrativ. Es läuft doch alles super mit der Distanzbeschulung.

    Naja, dass es SUPER lief würde ich nicht sagen. Es lief nicht so schlecht, wie manche es darstellen. Super und normal sind übrigens nicht deckungsgleich. Beides kann super laufen, aber nur eins von beiden ist normal ;)

    Aber ob der Stoff des Lehrplans (und darum ging es in der Hauptsache) nun in normalen Zeiten gut oder weniger gut zu bewältigen ist, kann ich halt nun nicht so beurteilen.

    Erklär mir bitte, was an einer vermeintlich schwindenden Lesekompetenz "länderspezifisch" ist. Nichts von dem, was du in deinem folgenden Beitrag schreibst, liesse sich nicht exakt so auch in jedem anderen Land auf diesem Planeten beobachten.

    Nichts? Dann zitiere ich mich mal selber:

    "Positiv ist, dass es weniger Nachmittagsunterricht gibt und tatsächlich auch in einigen Jahrgangsstufen / Fächern (nicht in allen!) weniger Stress mit dem Lehrplan.

    Negativ aus meiner (subjektiven) Sicht ist tatsächlich auch, dass die zweite Fremdsprache weiterhin schon in der 6. Klasse beginnt. Seit das mit dem G8 so eingeführt wurde, haben wir mehr SchülerInnen mit Problemen in Französisch/Latein, und sogar auch in Englisch (erste Fremdsprache)."

    Das ist sehr wohl länderspezifisch ...

    und dann: "Zur generellen Leistungsfähigkeit der SchülerInnen:"

    Und um nicht nur um der Diskussion willen zu schreiben:

    Ich hatte noch nicht viele Klassen in Englisch im neuen G9. Dazu kommt, dass ja ca. 1,5 Jahre kein normaler Unterricht wegen Corona möglich war. Aber mir scheint es in Englisch eigentlich machbar, gehetzt fühle ich mich nicht, trödeln darf man aber auch nicht.

    Geschichte: die 8. Klasse ist sehr voll, das kann man schaffen, aber viel Zeit lassen darf man sich nicht.

    9. Klasse: Da läuft ja gerade der erste Jahrgang. Ist schwer zu beurteilen, weil man - auch wegen Corona - erst einmal Teile des Stoffes der 8. Klasse nacharbeiten muss. Aber mMn ist es nicht so schlimm wie in der 8. Klasse. Ich denke, in normalen Zeiten geht das ganz gut.

    6. und 7. Klasse wiederum sind auch in Ordnung.

    Aus meiner Sicht zum Thema:

    Positiv ist, dass es weniger Nachmittagsunterricht gibt und tatsächlich auch in einigen Jahrgangsstufen / Fächern (nicht in allen!) weniger Stress mit dem Lehrplan.

    Negativ aus meiner (subjektiven) Sicht ist tatsächlich auch, dass die zweite Fremdsprache weiterhin schon in der 6. Klasse beginnt. Seit das mit dem G8 so eingeführt wurde, haben wir mehr SchülerInnen mit Problemen in Französisch/Latein, und sogar auch in Englisch (erste Fremdsprache).

    Zur generellen Leistungsfähigkeit der SchülerInnen: Ich gehöre auch zu denen, die meinen, fest zu stellen, dass Lesen/Schreiben und Verstehen generell schlechter geworden ist, dass Bildung kein so hohes Ziel mehr ist, dass es weniger Motiviation, Ausdauer, Konzentratinsfähigkeit gibt. Das kann aber auch daran liegen, dass mit dem G8 der Übertritt ans Gymnasium für alle propagiert wurde (und mit dem G9 hat sich das nicht geändert). Wir haben Übertrittsquoten von 42-45% und daher einige SuS am Gymnasium, die an anderen Schulen evtl. besser aufgehoben wären. Das ist mit dem G9 eher noch "schlimmer" geworden, denn nun ist das Gymnasium ja angeblich wieder "entspannter".

    Ich habe dieses Jahr eine 9. Klasse (G9 - der erste Jahrgang) in Englisch und Geschichte ... und bei denen ist es einfach nur toll, zu unterrichten. Interessiert, motiviert, (nett) ... einige sind etwas schwächer, werden das Gymnasium nur mit Mühe schaffen, aber der Großteil ist im sehr guten / guten Bereich (ähnliche Rückmeldung höre ich von der Klassleitung, die Latein in der Klasse unterrichtet).


    Gleichzeitig habe ich eine 10. Klasse in Englisch (letzter G8 Jahrgang) ... und über die kann ich genau das Gleiche schreiben.

    Mein Q12 Geschichtskurs (G8) ist lahm, vorwiegend schweigsam / unmotiviert.

    Mein Q11 Geschichtskurs (G8) ist ein Traum ... vor lauter interessanten Diskussionen (mit tollen Beiträgen, absolut zu den Themen passend) muss ich manchmal etwas aufpassen, dass wir den Stoff schaffen ... da wissen sogar noch einige SuS den Stoff aus der 8./9./10. Klasse im Detail.

    Andererseits: Ich habe drei 8. Klassen (G9) in Geschichte. Die sind sehr heterogen. Viele schwächere SuS, viele etwas weniger motivierte, da hapert es auch beim Lesen / Schreiben ... aber es sind auch viele aus Elternhäusern mit Migrationshintergrund (und das ist erst einmal völlig in Ordnung) ... das war "früher" anders.

    Und: da schlägt halt auch die Pubertät voll durch - früher ging die meist erst in der 9./10. Klasse so richtig los. Das spielt jetzt sicher auch eine Rolle.

    Ja, generell bin ich immer noch der Ansicht, dass auch die guten Klassen mit Schreiben und Lesen mehr Probleme haben, als SuS vor 10-15 Jahren.

    Dafür diskutieren sie besser ... erstellen bessere Präsentationen (das ist natürlich jetzt verallgemeinert: natürlich gibt es SuS, die sehr gut schreiben und beim Lesen auch alles verstehen ... und es gibt welche, die nicht diskutieren können bzw. deren Präsentation ein Graus ist).

    Ich würde mir eher wünschen, dass - wenn man das dreigliedrige Schulsystem schon fährt - man wieder mehr darauf achtet, die passende Schule für ein Kind zu wählen, damit es nicht überfordert wird.

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