Beiträge von DeadPoet

    Es ist nicht immer alles Schwarz oder weiß. Dass der Staat nicht immer Recht hat, zeigt ein kurzer Blick auf die Urteile des Bundesverfassungsgerichts. Dass die GEW nicht immer Recht hat ist auch klar. Dass das eine rechtliche Grauzone sein kann ... trifft wohl auch zu. Vielleicht muss hier dennoch jeder selbst entscheiden, wie er / sie sich verhalten will - im vollem Bewusstsein, dass es Konsequenzen haben KANN. Es gibt Dinge, die können einem einen gewissen zivilen Ungehorsam wert sein ... aber auch nicht vergessen, dass zumindest Beamte dem Staat gegenüber zu einer besonderen "Treue" verpflichtet sind (auch wenn der Staat umgekehrt das auch teilweise vermissen lässt).

    @Lehramtsstudent: Nur was das Kindesinteresse ist, da gehen auch die Meinungen auseinander. Manche Eltern wollen nur den Berechtigungsschein "Abitur", Bildung und Erziehung interessieren sie nicht. Manche Eltern sehen ihr Kind als Prinz/Prinzessin und jede Kritik an seinem Verhalten kann nur ungerecht sein.

    Nur mal ganz kurz: Haben wir überhaupt eine Chance bzgl. Verhalten, wenn das Elternhaus die Schule hier nicht unterstützt, sondern sich bei jeder Maßnahme der Schule beschwert und auf die Seite des Kindes stellt? Das erlebe ich nämlich immer häufiger.

    Das ist schon ganz schön viel. Mein erstes Auto hatte nichts davon. Oder doch, halt. Ein paar Gitarren hätten schon hineingepasst. Ansonsten war im Sommer Schwitzen angesagt und - ganzjährig - Musikkassetten, und das war schon der Hit.
    Ich denke manchmal bei mir, wie schön, dass ich mich für Autos so gar nicht interessiere und auch kein Pferd haben möchte. Und kein Segelboot, kein Wohnmobil, keine Rolex. Ist mir alles sowas von wurscht. Und so ist es schön, mich nicht damit belasten zu müssen. Mein Auto hat hinten eine kleine Delle - meine Schuld. Und gut. Nachdem ich einmal den Nachbarn hysterisch habe kreischen hören über einen Kratzer im Lack, weiß ich, was mein Desinteresse an "Sichdefinieren über einen Haufen Blech" wert ist. Es spart Zeit und Nerven. Und die sind, wie man weiß, ja auch ein knappes Gut. Dafür werde ich bei dem E-Bike, das ich mir demnächst leiste, bestimmt nicht sparen.

    Klar ist das schon viel. Ist ja auch nicht mein erstes Auto und ein wenig Komfort darf's für Ü40 dann schon sein. Erstes Auto: Fiat 126 ...

    Ich will ein Auto, das zuverlässig fährt, brauch darin einen CD Player und inzwischen eine Klima-Anlage. Es sollte vier Türen haben (weil Familie mit Kindern) und zwei / drei Gitarren plus Verstärker transportieren können. Mehr brauch ich nicht.
    Geld ausgeben tu ich für ... Gitarren, Musik generell (Konzerte und CDs) und Bücher. Mit zwei Kindern und einem Einkommen (das nicht als Jammern auffassen, das wollten wir so) bleibt nach Befriedigung aller Bedürfnisse und Wünsche der anderen Familienmitglieder da auch nicht so viel übrig - und damit hab ich kein Problem. Ich hab eher ein Problem, die Zeit zu finden, das Geld auszugeben, bzw. die Dinge, dich ich mir dafür kaufe, zu genießen.

    Und um eurer platten Stimmungsmache noch eine Prise Salz zu verpassen: Geschadet hat's nicht.

    233 Abiturienten mit 1,0

    Waren bestimmt alles Inklusions-Gymnasien mit gesunkenen Anforderungen.

    Darum geht's doch gar nicht. Es geht darum, dass die Rückmeldung der Lehrer bzgl. des ursprünglichen Abiturs ignoriert wurde und dann - als es Beschwerden gab - zunächst einmal die Schuld den Lehrern gegeben wurde.
    Es ist völlig egal, wie das Abitur vorher (oder nachher) ausgefallen ist.

    Selten, aber wenn's passiert sind das die Erlebnisse, die man abspeichern sollte - und dann wieder abrufen, wenn einen grad alles ankübelt.

    Ich kann mich grade (bei einem Zeitraum von 13 Jahren) an vier Ereignisse erinnern, die besonders schöne waren (z.B. ein schönes Buch von einem Kurs ... oder die Schülerin, die nach dem Abitur extra nochmal in die Schule kam und vor dem Klassenzimmer wartete ...).

    Aber es gibt auch andere "Formen" des Danks oder der Anerkennung. Ein schöner Artikel in der Abi-Zeitung, wo man merkt, da hat sich jemand Gedanken gemacht und sich Mühe gegeben ... oder die Tatsache, dass jemand unbedingt Geschichte studieren will (ich nehm das dann durchaus als Kompliment, dass ich nicht alles in der Oberstufe kaputt gemacht hab).

    Bei uns ist das eher so:
    - viele Kolleginnen und Kollegen haben Bedenken, dass sich eine Position im Personalrat negativ auf ihre Karrierechancen auswirken würde, weil man da der Schulleitung ja auch mal widersprechen müsste
    - eine "Nähe zur Schulleitung" sehe ich bei uns nicht - außer, dass die SL es evtl. wertschätzt, wenn der Personalrat mit Argumenten sachlich arbeitet - und nicht auf Streit gebürstet ist.

    Aber: Ich sehe auch nicht, dass eine Mitgliedschaft im Personalrat und damit verbunden an der Schulleitung geäußerte Kritik sich hier negativ auf Karrieren auswirkt. Bei allen Fehlern ist unsere SL so ... fair / vernünftig / Manns genug, vom Personalrat auch Widerworte/Kritik zu erwarten und sieht das auch als eine der Aufgaben der Personalvertretung.

    Ich glaube nicht, dass eine Mitgliedschaft im Personalrat per se der Karriere schadet (es kommt wohl darauf an, wie man diese Mitgliedschaft ausübt - und das meine ich jetzt nicht in dem Sinn, dass man da gegenüber der SL buckelt, sondern dass man eben fair, sachlich etc bleibt). Ich denke eher, dass es ganz, ganz leicht nutzen kann (Meike hat ja schon angesprochen, dass man da durchaus Kenntnisse erlangt, die nützlich sind ... aber sich für das Kollegium zu engagieren ist oft auch einfach ein Pluspunkt in der Vita).

    Ich weiß nicht, wie das in NRW ist, aber in Bayern werden Lehrer vom Chef regelmäßig beurteilt. Dazu werden Unterrichtsbesuche durchgeführt und die sollen in allen Stufen und allen Fächern erfolgen. Wenn es sowas bei Euch auch gibt, würde ich damit rechnen, dass Du nächstes Schuljahr auch wieder in Latein eingesetzt wirst.

    Ich habe in meinen vorherigen Beiträgen bewusst vermieden, den Arbeitsaufwand der Gymnasiallehrer einzuschätzen, das kannst du gerne nachlesen.
    Aber als wieder einmal das alte Argument mit den Korrekturzeiten kam, da fühlte ich mich bemüßigt, doch etwas dagegenzuhalten.

    Ich denke durchaus, dass Oberstufenkorrekturen sehr lange dauern. Ich bin ja nicht blöd ;-).
    Ich denke aber auch, dass ein Fünftklass-Gymnasiallehrer, der nicht einmal die Hefte korrigiert und gleichzeitig weniger differenzieren muss und weniger Unterrichtsstunden gibt als ein Grund- oder Mittelschullehrer, nicht unbedingt einen größeren Arbeitsaufwand hat. warum ist er dann A13?


    Ich finde "gleicher Lohn für gleiche Arbeit" müsste heißen, alle Lehrer werden gleich bezahlt. Nachdem das Studium ja mittlerweile auch gleichwertig ist!
    Viele Gymnasiallehrer schätzen ihre Arbeit aber anscheinend nach wie vor hochwertiger ein.

    Mir ist es ehrlich gesagt meine Zeit nicht mehr wert, da noch groß was zu schreiben. Ich verstehe nicht, warum Gymnasiallehrer mehr verdienen sollten. Oder Förderschullehrer. Aber das führt hier echt zu nichts.

    Ähm ... es gibt eigentlich keinen Fünftklass-Gymnasiallehrer. Ich habe eine 5. Klasse in Englisch (EINE!) ... daneben aber hatte ich einen Abiturkurs in Geschichte, einen Q11 Kurs in Geschichte, ein W-Seminar mit 15 Arbeiten von je mindestens 12 ausgedruckten Seiten usw ... es gibt keinen Kollegen bei uns, der nur Unterstufe unterrichtet, darauf schaut übrigens auch unser Personalrat.

    Eigentlich verdient Deine Art der Diskussion keine Antwort ...

    Du darfst gern vergleichen (und das ist nicht das vor 20 Jahren, sondern aktuell):

    http://www.germanistik.uni-muenchen.de/studium_lehre/…ster/index.html

    http://www.germanistik.uni-muenchen.de/studium_lehre/…ieft/index.html

    Dazu noch ein kurzes Zitat aus http://www.zeit.de/studium2007/sonstiges/lehramt: "Eine bayerische Besonderheit: Viele Absolventen des Lehramtsstudienganges Gymnasium legen noch eine Magisterprüfung ab, da für die Zulassung zur Prüfung nur wenige zusätzliche Scheine nötig sind."

    Jetzt muss ich mal einhaken. Vielleicht liegt es an der Uni, vielleicht am Bundesland, vielleicht daran, dass ich vor fast 20 Jahren studiert hab ... aber mein Studium war einem Magisterstudium gleichgestellt. Ich habe alle Veranstaltungen, die man für einen Magister brauchte, ebenso besucht, die Magister umgekehrt aber nicht die Pädagogik- und Didaktikveranstaltungen. Das galt für das Lehramt am Gymnasium (mit Zwischenprüfung bzw. Vordiplom), die Realschul- und Grundschullehrämtler hatten ein weit kürzeres und - sorry - einfacheres Studium. Das kann sich nun mit Bachelor und Master durchaus geändert haben und ist für mich auch kein Maßstab für die Höhe der Bezahlung.

    Vielleicht sollten beide "Seiten" mal eingestehen, dass sie nicht viel (oder genug) Ahnung von der Arbeit der anderen Seite haben.
    Aus Gymnasiallehrersicht: Wir arbeiten auch mehr als 24 Wochenstunden, wie alle Beamten in Bayern. Die 24 Wochenstunden Unterricht gelten für "wissenschaftliche" Fächer - da gehören Sport und Musik z.B. nicht dazu, die Lehrer dieser Fächer haben mehr Unterrichtsstunden.
    Und auch bei Fächern wie Sport oder Erdkunde ... Oberstufe nicht vergessen ... da schreiben sogar die Sportler eine Klausur, die korrigiert werden muss (dazu ist Erdkunde in letzter Zeit ein beliebtes Fach für die mündlichen Abiturprüfungen).
    Ich bin definitiv nicht an einem "Brennpunktgymnasium", sondern an einem Gymnasium in einer mittleren, eher noch ländlich geprägten Stadt mit 1200 Schülerinnen und Schülern aus ALLEN gesellschaftlichen Schichten.
    Ich habe eine Klassleitung in einer 6. Jahrgangsstufe (und die Klasse ist relativ normal für unsere Schule) ... ein Schüler mit Schulbegleitung, zwei mit ADHS, einer mit LRS und ein "Inklusionskind ... bei der Hälfte der Klasse mindestens ein Elternteil nicht deutscher Muttersprachler ...

    Du kannst gern einige Seiten in der Diskussion zurück gehen, dann siehst Du, dass ich den Grundschullehrern von Herzen ein höheres Gehalt gönnen würde. Ich habe mich damals bewusst nicht für Grundschullehramt entschieden, weil ich die Aufgaben, die ich dort übernehmen hätte müssen, nicht so gern machen möchte, wie das, was ich hier am Gymnasium mache. Von daher habe ich großen Respekt vor den Lehrkräften in der Grundschule - sie machen etwas, das ich nicht machen wollte oder sogar auch nicht könnte.
    Ich gehöre aber auch zu den Gymnasiallehrern, die sagen, dass die Kinder aus der Grundschule bestimmte Dinge, die wir am Gymnasium erwarten (laut Lehrplänen auch erwarten sollten) und brauchen nicht im erforderlichen Umfang können (Verallgemeinerung, ist mir klar).
    Ich bin mir aber nicht sicher, dass die Schuld bei den Grundschullehrkräften liegt (weil die z.B. ihren Job nicht gut genug machen würden). Wir schaffen es ja auch am Gymnasium nicht, den SuS bestimmte Fähigkeiten / Kenntnisse zu vermitteln, deren Vermittlung UNSERE Aufgabe ist .... und ich glaube auch hier nicht, dass wir daran die ganze Schuld tragen.
    Vielmehr habe ich immer mehr folgende Eindrücke:
    - ständig Reformen und neue Regeln => man wird eingezwängt in eine Korsett aus Bestimmungen (die meisten davon haben mit Noten zu tun), für pädagogisches "Atmen" bleibt immer weniger Luft, kaum eine Chance, bestimmte Ideen mal über einen längeren Zeitraum auszuprobieren
    - der Wert von Bildung an sich interessiert einen Teil unserer Gesellschaft nicht (mehr) ... es geht nicht darum, dass das, was man an der Schule lernt, einen gewissen Wert hat, ein (hohes) Gut ist (Allgemeinbildung?), es geht darum, dass man "Berechtigungsscheine" (Übertritts Erlaubnis, Abitur als Erlaubnis zum Studium etc) erhält ... diese Haltung der Eltern überträgt sich auf die Kinder und daraus folgt eine Einstellung, die eher dazu führt, gerade das Nötigste noch zu tun, so dass man halt durchkommt ("Ich mach meine Hausaufgaben halt so, dass es reicht, dass der Lehrer nicht sagen kann, ich hätte sie nicht gemacht ... ich mache sie nicht so gut wie ich sie machen könnte").

    Das sind wir bei einem Punkt, der mich schon länger beschäftigt ... bin ich als Vater so leicht zu beeinflussen, dass ich mir einreden lasse, wir bräuchten mehr Akademiker, die Abiturrate sei zu gering und man müsse unbedingt studieren - wenn das doch mit meiner persönlichen Erfahrung in meiner Umgebung nicht übereinstimmt? Wie war das nochmal mit dem selbständig denkenden, kritischen Menschen?
    Vielleicht müsste man manchmal sagen, die Schule/die Politik versucht, einen gewissen Druck aufzubauen, aber ich als Vater könnte ja auch sagen "lass sie nur" ... (meine Tochter machte letztes Jahr ihr Abi, mein Sohn macht hoffentlich in diesen Wochen seinen Realschulabschluss ... er hätte den Übertrittschnitt gehabt, aber wir waren uns alle einig, dass für ihn die Realschule der bessere Weg in diesem Lebensabschnitt ist).

    Zum Punkt, dass Tätigkeiten ohne Uni-Abschluss abgewertet würden ... das kann ich in meiner Gegend so allgemein nicht bestätigen.

    Das (Lord Voldemorts Antwort oben) sehe ich anders.

    Du vergisst z.B. :

    "Übertritt an die weiterführenden Schularten nach Besuch des Probeunterrichts
    Schülerinnen und Schüler, die im Übertrittszeugnis der Jahrgangsstufe 4 keine entsprechende Schullaufbahnempfehlung für die gewünschte weiterführende Schulart erhalten haben, können auf Antrag der Erziehungsberechtigten - unabhängig von den in der Grundschule erreichten Noten - am Probeunterricht des Gymnasiums bzw. der Realschule teilnehmen.
    Der Probeunterricht wird in den beiden Fächern Deutsch und Mathematik abgehalten. Neben den landesweit zentral gestellten schriftlichen Aufgaben werden auch mündliche Leistungen bewertet. Der Probeunterricht ist bestanden, wenn in einem Fach mindestens die Note 3 und im anderen Fach mindestens die Note 4 erreicht wird. Den Erziehungsberechtigten wird das Ergebnis des Probeunterrichts mit Begründung mitgeteilt.
    Nach Bestehen des Probeunterrichts können die Schülerinnen und Schüler in die Jahrgangsstufe 5 des Gymnasiums bzw. der Realschule übertreten.


    Stärkung der Elternverantwortung im Probeunterricht bis zur pädagogisch vertretbaren Grenze
    Wird der Probeunterricht nicht bestanden, können Schülerinnen und Schüler dennoch in die Jahrgangsstufe 5 des Gymnasiums bzw. der Realschule übertreten, wenn die Erziehungsberechtigten dies wünschen. Voraussetzung ist, dass die Schülerinnen und Schüler im Probeunterricht mindestens in beiden Fächern die Note 4 erreicht haben. Die Elternverantwortung wird hierdurch nachhaltig gestärkt."

    Was hat jetzt bitte die Fahrradprüfung mit dem Übertritt zu tun? Was passiert, wenn man sie nicht besteht, weil man keinen Sinn sieht (bzw. die Eltern keinen sehen), diese ganzen Schilder zu lernen?

    22 Proben ist (zu) viel, geb ich Dir Recht.

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