Beiträge von DeadPoet

    Zahlen für Kopien für meinen Unterricht? Im Leben nicht ... Ich habe Schulen erlebt, die hatten ein bestimmtes Kontingent Kopien pro Lehrer. War das aufgebraucht, musste der Lehrer ein neues Kontingent "beantragen" (formlos im Sekretariat) - evtl. hat dann ein Mitglied der Schulleitung mal nachgefragt, wieso der Kollege so viel kopiert. An meiner jetzigen Schule: keine Kosten, kein Kontingent. Die Schulleitung fand vor zwei Jahren die Kopienzahl zu hoch und wollte ein Kontingent einführen - der Personalrat hat dann vorgerechnet, dass angesichts der Schülerzahlen der damalige Verbrauch bedeutete, dass jeder Schüler am Tag zwei Kopien bekam (bei mindestens 6 Unterrichtsstunden pro Tag). Die Schulleitung sah dann ein, dass das wohl im Rahmen war.

    In Bayern ist das eine Regelbeurteilung (alle vier Jahre). Jeder, egal ob man befördert werden will oder soll wird beurteilt (jetzt auch die Kolleginnen und Kollegen über 50). Der Schulleiter muss mich mindestens dreimal im Unterricht besuchen (in beiden Fächern, über alle Stufen - also Unterstufe, Mittelstufe, Oberstufe - hinweg). Nach jedem Besuch wird die Stunde besprochen.
    Die Fachbetreuer melden, ob ich meine Leistungserhebungen sauber durchführe, gerecht und transparent korrigiere, alle Aufgaben zuverlässig und pünktlich erledige und was ich noch so zum Fachschaftsleben beitrage. Ich selbst schreiben einen "Bericht" (Stichpunkte genügen) über all die Dinge, die ich in den letzten Jahren in und/oder für die Schule getan habe und die ich erwähnenswert finde (Klassleitung in schwierigen Klassen, Mitarbeit in bestimmten Arbeitsgruppen etc).
    Das alles fasst unser Schulleiter dann in einem mehrseitigen "Gutachten" zusammen und vergibt eine Eignungsstufe. Und das kann genau so subjektiv oder wenig nachvollziehbar sein, wie manche Noten im Referendariat.


    PS: Bitte jetzt nicht über Sinn oder Unsinn dieser Beurteilung diskutieren, ich hab das nur etwas ausgeführt, weil es evtl. manche interessiert, sie sich aber nicht durch unsere Rechtsvorschriften quälen wollen.

    Die Threadüberschrift lautet: NOCH ein Grund MEHR ... sicherlich nicht der einzige Grund, aber wer schon jetzt lieber nicht auf Klassenfahrt fährt, hat möglicherweise ein Argument mehr.


    Möglicherweise, weil der Einzelfall an sich ja - wie zurecht angesprochen - noch kein Grund ist. Aber je nach Schule (Schulleitung) fahren anscheinend doch einige von uns mit dem Gefühl auf Klassenfahrt, nicht die volle Rückendeckung zu haben bzw. Schüler mitnehmen zu müssen, die man eigentlich lieber daheim lassen würde.


    Allerdings nicht vergessen: Die meisten Angriffe auf Lehrer, von denen ich bisher gelesen habe, fanden an der Schule statt ...

    Darauf gibt es meiner Ansicht nach keine allgemeingültige Antwort. Ich hatte in meinen Lehrproben gute Noten, obwohl ich sie auch zu einer Zeit ablegte, in der keine Lehrer benötigt wurden und der Einstellungsschnitt bei 1,52 lag.
    Ich fühlte mich gerecht behandelt (auch die eine oder andere nicht gar so gute Note konnte ich nachvollziehen) ... andere Refis in meinem Seminar fühlten sich ungerecht behandelt. Meine Seminarlehrerin in Geschichte wollte garantiert nicht, dass man ihr nach dem Mund redet, mein Englischseminarlehrer auch nicht ... in anderen Fächern klagten Mitrefis genau über dieses Problem.


    Ich habe keine Seminarlehrer erlebt, die Refis "klein machen", damit man sie nicht einstellen muss (den Seminarlehrern war die Einstellung der Refis entweder total egal oder sie "litten" mit den Referendaren und empfanden das Verhalten des Kultusministeriums als unfair). Ich habe aber durchaus auch mich betreuende Lehrer erlebt (kein Seminarlehrer, ein Betreuungslehrer), die anscheinend sich selbst besser fühlten, wenn sie andere runter machten ...


    Wer gute Noten bekommt, neigt dazu, sie als fair und verdient zu empfinden ... wer schlechte bekommt, fühlt sich schnell unfair behandelt.
    Es gibt Leute, die hatten im Referendariat massive Probleme (und es lag nicht immer nur an den Seminarlehrern) ... und andere kamen ziemlich gut durch diese Zeit.


    Zum Argument, dass Kollegen eine Stunde mit 1 oder 2 bewerten und die Seminarlehrer dann mit 3 oder 4: Das tun wir Lehrer doch ständig ... welcher Englisch- oder Deutschlehrer hatte noch nie den Fall, dass ein Schüler bei ihm schlechtere oder bessere Noten bekam, als beim Kollegen letztes Jahr?
    Wichtig wäre in dem Fall, dass die Leute, die die Noten vergeben, vorher ihre Kriterien offen legen und sich dann nach denen richten ... dann kann man nämlich vorher schon sehen, dass das vielleicht andere Kriterien sind, als die vom Kollegen X.
    Ich habe auch schon erlebt, dass man
    a) den Entwurf gar nicht so genau anschaut und dann halt recht positiv rückmeldet
    b) den Refi nicht entmutigen will
    c) der Entwurf super ist, aber die Umsetzung in der Lehrprobe nicht.

    Ich würde mal soweit gehen und sagen: In meinem Englischstudium habe ich Englisch garantiert NICHT gelernt. Aller Veranstaltungen auf Deutsch, die Prüfungen auch ... und gefordert wurde ein Diktatschein, ein Übersetzungsschein und ein Konversationsschein (Diktat lief so: erste Sitzung - ein Diktat wird geschrieben. Das korrigiert der Prof und wer weniger als x Fehler hat, bekommt den Schein gleich ... Übersetzung: man trifft sich halt und übersetzt, nach zwei Monaten eine Klausur, wer die gerade noch besteht, bekommt den Schein. In beiden Fälle würde ich sagen, dass man mit einem Sprachniveau, das für das Gymnasium nicht reicht, bestehen konnte).
    Ich konnte Englisch schon leidlich gut aus meiner Schulzeit und ging dann während des Studiums noch ein Jahr in die USA ... aber sag mal ... das wird mir doch im Studium schon klar, dass ich


    a) aus der Schule nix mitbringe (das weiß ich sogar schon, bevor ich mich entscheide, Französischlehrer zu werden)
    b) an der Uni eben meine Sprachkenntnisse nicht wirklich verbessere.


    Warum also nicht schon während des Studiums daran arbeiten (gezielt sprachpraktische Kurse, VHS Abendkurse etc)?

    Das kenne ich. Unsere Konferenz hat vor Jahren einmal - unter Schmerzen - beschlossen, das Fahrtenprogramm zu reduzieren. Inzwischen sind alle damals weg gefallenen Fahrten wieder im Programm und dazu noch ein paar ... die Mehrheit der Kolleginnen und Kollegen bringt es nicht übers Herz, "nein" zu sagen (obwohl auch die meisten über die Belastungen jammern) ... "ist doch für die Kinder" ... "pädagogisch wertvoll" ... usw. Die Schulleitung schmückt sich natürlich gern mit einem schönen Fahrtenprogramm.


    Eugenia: Wie ist denn der Schulleiter so drauf? Unserer - obwohl er gerne Fahrten hat - würde keinen Kollegen zwingen, zu fahren, auch wenn er könnte (kann er nicht, da kein Geld da ist) ... aber er ist vernünftig genug, zu sehen, dass das keinen Sinn machen würde.

    Bei uns gibt es


    - Wunschlisten (ohne Anspruch auf Erfüllung, ich fülle sie schon gar nicht mehr aus)
    - in Fachkonferenzen wird vereinbart, wer Oberstufenkurse übernimmt (klappt nur nicht immer so gut).


    Es gibt einige Kollegen / Kolleginnen, die dann immer noch zur Schulleitung rennen, um Sonderwünsche erfüllt zu bekommen oder ihre Wunschliste durchzumauscheln. Da hat kürzlich - meiner Meinung nach völlig richtig - der Personalrat die Schulleitung gerügt und verlangt, dass solche Mauscheleien zu unterbleiben haben. Hat meinem Empfinden nach letztes Jahr auch geholfen.
    Der Personalrat schaut sich dann auch die geplante Unterrichtsverteilung an und kann - in Grenzen - auch Änderungen vorschlagen (bei ungleicher Verteilung der Belastung, oder auch, wenn jemand ununterbrochen ungewollt Oberstufenkurse hat bzw. Doppelabitur oder ständig Klassleitung).

    Zwei Korrekturfächer können schon eine Belastung sein. Aber da sollte auch eine Rolle spielen, was Du gerne unterrichten möchtest. Es bringt mir nicht viel, ein Fach zu unterrichten, das (etwas) weniger Korrekturaufwand bedeutet, mir aber gar nicht liegt.
    Neben Korrekturaufwand sollte man auch berücksichtigen, dass andere Fächer andere Belastungen haben (ich korrigiere lieber Englisch, als mit 25 lauten Unterstuflern in der Turnhalle zu stehen, Physik- und Chemielehrer sind bei uns häufig lange damit beschäftigt, Versuche für den nächsten Tag aufzubauen).


    Und: In der Oberstufe verschwimmen die Grenzen nach meinem Empfinden: Ich sehe vom Korrekturaufwand keinen großen Unterschied mehr zwischen einer Geschichts- und einer Englischklausur (Deutsch scheint sich auch immer mehr zu einer Fremdsprache zu entwickeln und damit meine ich jetzt NICHT, dass viele SuS Deutsch nicht als Muttersprache haben).

    Ich würde das durchaus versuchen. Ins Ausland kann man auch während des Studiums noch - meine Uni hatte sogar ein Austauschprogramm mit amerikanischen Unis, wodurch ich in USA ein Jahr studieren konnte, ohne "tuition fees" bezahlen zu müssen.


    Nun ist mein Studium schon einige Jährchen her, aber ich hatte damals das Gefühl, wer Englisch nicht so einigermaßen vor dem Studium konnte, hat es im Studium (d.h. durch die angebotenen Kurse) auch nicht gelernt.

    Ich sehe kein Problem.


    - Du könntest Dich bzw. hast Dich schon von bestimmten "Jugendsünden" distanziert (soweit das überhaupt welche waren, denn ich finde schon, dass auch Beamten eine gewisse Bandbreite künstlerischer Freiheit zustehen muss ... und bei Deinen Aussagen sehe ich nichts, was man nicht dürfte - aber ich kenne jetzt die Texte nicht konkret)


    - Dein frühes Schaffen klingt jetzt nicht ganz so extrem, wie das von Gurrath

    Nur noch etwas: 4 Jahre sind in dem Beruf gar nix ... überlege einmal, wie lange Du ihn wohl ausüben wirst ... 30 Jahre+? Lieber an der Schulform, für die Du ausgebildet bist, mit "Deinen" Fächern? Mit weiteren Aufstiegsmöglichkeiten?

    Klöni: Für uns (ich sprech jetzt für meine Schule, mein Bundesland) gehören Klassleitungen zum alljährlichen ganz normalen Amtsgeschäft einer Lehrkraft. Da wird nicht gefragt - und das erwarte ich in diesem Fall auch gar nicht. Vielleicht zeigt das aber auch nur wieder, was ich eh schon wusste, nämlich dass es mit der Personalführung nicht so ganz klappt ... in diesem Punkt hat mich das aber noch nie gestört, weil ich es - wie gesagt - nie anders kennen gelernt habe.

    Vielleicht liegt's am Bundesland ... aber ich käme überhaupt nicht auf die Idee, dass man gefragt werden soll / muss, bevor man eine Klassleitung bekommt. Das gehört bei uns zum normalen Alltagsgeschäft (in der Regel hat man 3 Jahre hintereinander Klassleitung und dann mal ein Jahr Pause). Man erfährt das übrigens bei uns frühestens am Anfang der Sommerferien (wenn man es unbedingt wissen will und nachfrägt, ansonsten bei der ersten Konferenz im neuen Schuljahr).

    Soweit ist mir das schon klar, aber ich würde gern wissen, woher das kommt - bei uns wird immer auf Niedersachsen hingewiesen. Kam das von oben? Von Elternverbänden? Wie wird das umgesetzt, ohne exorbitant Höhe Mehrarbeitsabrechnungen?


    Soweit ich es beurteilen kann, kommt es "von oben" (wohl auf Druck der Eltern). Umsetzung? Bei uns ganz einfach: wenn mir eine Stunde ausfällt, weil die Klasse z.B. im Skilager ist, auf Exkursion usw. ist das eine Minusstunde. Ebenso, wenn ich nach dem Abitur einen Kurs nicht mehr habe (4 Minusstunden pro Woche). Nachdem der Zeitraum, in dem Mehrarbeit ausgeglichen werden kann (auch durch Minusstunden), drei Monate beträgt, gibt es da nicht soviel Mehrarbeit abzurechnen (außerdem: unter 4 Stunden Mehrarbeit im Monat gibt es ja gar nichts abzurechnen).

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