Beiträge von DeadPoet

    Ich dachte auch mal, dass Geldbeutel der Eltern und Schulerfolg wenig miteinander zu tun haben ... inzwischen bin ich mir da nicht so sicher.

    - bezahlte Nachhilfe?
    - zusätzliche Übungs- und Arbeitsmaterialien (wie Phase 6)?
    - (frühkindliche) Förderung durch Anreize (viele Bücher, Geschichten, Ausflüge auch kultureller Natur)?

    Ob da allerdings eine solche Seite wirklich helfen kann, da bin ich mir gar nicht so sicher.

    In meinem Bundesland kann die Schulleitung Fortbildungen nicht genehmigen (weil dann z.B. "wichtiger" Unterricht ausfällt - kurz vor dem Abi in der Oberstufe ... mir schon zweimal passiert). Ich notier mir das und falls dann mal jemand meckert, dass ich nicht genügend Fortbildungen habe, kommt das halt auch auf den Tisch.

    Ich hatte im Studium nie das Gefühl, dass mir jemand sagen würde, wenn ich für den Beruf nicht geeignet wäre. Der Großteil der Profs waren reine Fachwissenschaftler.
    Im Referendariat: Ja, da werden knallhart Noten vergeben - aber ... heißen schlechte Noten dann wirklich "für den Beruf nicht geeignet"? Gerade diejenigen, die diese schlechten Noten bekommen, argumentieren doch so häufig, dass jeder andere Grund dafür verantwortlich ist, nur nicht eigene "Talentfreiheit" (ich möchte mir nicht anmaßen, zu entscheiden, ob das stimmt oder nicht, das wird im Einzelfall wohl unterschiedlich sein).
    Umgekehrt: Heißen gute Noten automatisch, dass man geeignet ist und den Beruf gut ausfüllen wird? Da habe ich durchaus Gegenbeispiele kennen gelernt.
    Bei der Betreuung von Referendaren hatte ich schon manchmal das Gefühl, der Lehrberuf ist nicht das Richtige für den Menschen vor mir ... nur ... ganz ehrlich, es fällt mir schwer, so etwas zu jemanden zu sagen. Und wenn ich mich dann aufraffe und es tue, weil ich finde, dass es das Richtige ist, habe ich wiederum manchmal das Gefühl, mein Gegenüber will es nicht wahr haben ...

    Aha ... nachdem Lehrer nun schon Fachleute für Tourismus sein sollen (Organisation von Exkursionen, Abi-Fahrten etc), nun also auch noch Einzelhandelskaufmann/frau für Bürobedarf?
    Womöglich das Geld auch noch auslegen und dann mehrere Wochen hinterher laufen?
    Ich bin schon regelmäßig am Überlegen, ob ich die Workbooks in Englisch tatsächlich im Klassensatz für jede Klasse bestelle oder ob es nicht den Schülern / Eltern (zumindest ab Klasse acht zugemutet werden kann, sich innerhalb von zwei Wochen die Dinger selber zu besorgen (im örtlichen Buchhandel vorrätig).
    Bei uns bekommen die SuS am Schuljahresanfang eine Liste mit allen Heften / Ordnern / Einbänden, die die einzelnen Fachlehrer haben wollen, damit Mami oder Papi alles auf einmal einkaufen können (wir sind aber auch keine Grundschule ... aber ich würde auch in der Grundschule es den Eltern nicht abnehmen, das Zeug zu kaufen ... was ist, wenn Eltern die Hefte einen Tag später irgendwo billiger sehen? Den Ärger würde ich mir nicht antun).
    Und von "müssen" kann hier wohl gar keine Rede sein ...

    Mir hat damals - nicht ganz unbegründet - fast jeder abgeraten, auf Lehramt zu studieren. Aus meinem Seminar (30 Leute) wurden dann auch nur 2 sofort auf Planstelle genommen (es gab wohl sogar die Anweisung des KM, in Lehrproben keine 1er zu verteilen). Über einen kleinen Umweg bin ich dann doch am Gymnasium auf einer Planstelle gelandet (nein, das soll jetzt nicht heißen "Wenn man nur will, geht es schon" ... aber einigen aus unserem Seminar war sogar ein Umweg zu viel). Auch noch während meines Studiums und Referendariats wurde - auch vom KM - vom Lehramtsstudium abgeraten.
    Kurz darauf stellte das KM jedoch - völlig überrascht (?) - fest, dass Lehrermangel herrscht und stellte fast alle ein (egal, in welchem Fach, auch in Geschichte). Ein Mathe-Kollege (MB Mitarbeiter) formulierte das damals (etwas geschmacklos) so: "Der Planstelle in Mathematik kann sich ein Referendar nur durch Selbstmord entziehen".
    Auch wenn ich mir damit keine Freunde mache (und man mir evtl. Arroganz vorwirft): Aber damals wurden einige Leute eingestellt, die sich als wenig geeignet (pädagogisches Gespür, Belastbarkeit, Fähigkeit zur Zusammenarbeit) erwiesen.
    Wiederum kurz darauf werden nicht einmal Leute mit 1,0 Examen eingestellt ... man hatte die Refis aber z.T. noch im Studium ermuntert, auf Lehramt zu studieren, weil man sie ja dringend brauchen würde ... Ist der Bedarf an einer Schule wie dem Gymnasium, wo man ja Zahlen bzgl. Grundschüler, Übertrittsquoten und Pensionierungen hat, wirklich so schwer voraus zu berechnen?

    Der OSK erstellt den Klausurplan. Die Termine sind ganz früh im Schuljahr bekannt, auch die für die zweite Jahreshälfte. Auf Wünsche von Kolleginnen und Kollegen wird / kann nur in absoluten Ausnahmefällen Rücksicht genommen (wir haben eine sehr, sehr große Oberstufe ... ca. 300 SuS). Alle Deutschkurse schreiben zum gleichen Termin, alle Mathe-Kurse, alle Englisch-Kurse ... etc. Das bedeutet bei uns aber noch lange nicht, dass deshalb die gleiche Klausur geschrieben wird

    In Bayern dürfen Hausaufgaben ausdrücklich nicht benotet werden ... aber (und das muss dann jeder für sich entscheiden):

    Ich kann natürlich die Aufgabe, die als Hausaufgabe auf war, auch "im Unterricht" von den Vergessern beantworten lassen und das dann als Unterrichtsbeitrag werten. Bei einer Grammatikübung muss der Vergesser halt die Lösungen sagen - er hat ja nichts Schriftliches vor sich. War ein Aufsatz auf, muss der Vergesser aus dem Stand heraus die Geschichte erzählen / die Argumentationen gegenüber stellen (klar, da sollte man dann nicht das gleiche Raster zur Bewertung anlegen, wie bei schriftlichen Arbeiten).

    Natürlich mag es "Vergesser" geben, denen diese Methode nicht weh tut, weil sie gut sind und die Inhalte können ... dann kann man darüber nachdenken, ob die gestellte Hausaufgabe für diese SuS überhaupt Sinn macht.

    Bei uns gibt es eine Schülerzeitung, die so einmal oder zweimal im Jahr erscheint. Das ganze ist Wahlunterricht für Mittelstufe und wird sehr eng von einer Lehrkraft betreut.

    Ich kann - insbesondere da es ja anscheinend keine supertolle Zeit an dieser Privatschule war - verstehen, dass Marie Curie sich ärgert ... rein auf emotional-subjektiver Ebene.

    Objektiv betrachtet finde ich, dass diese Information an die Eltern nicht sonderlich problematisch ist. Die Gehaltsinfo ist belanglos, wie oben schon gesagt findet man das nach einer Minute Googeln.

    Ich denke, Eltern werden volles Verständnis haben, wenn jemand die Möglichkeit einer Verbeamtung wahrnimmt ... das ist weder für Marie Curie (noch natürlich für die Privatschule) ein Makel. Ist es nicht auch ein wenig die Wahrheit? Wäre die Thread-Erstellerin bei anderem Arbeitsklima wirklich an der Privatschule (als kündbare Angestellte) geblieben? Oder nicht - Arbeitsklima hin oder her - doch auf die Beamtenstelle gewechselt? Das kann nur Marie Curie beantworten ... aber ich halte es für absolut logisch, dass der Schulleiter hier nicht reinschreibt, "Frau X wechselte die Schule, weil ihr hier das Arbeitsklima nicht gefiel" ... das könnten Eltern der Thread-Erstellerin übrigens auch negativ auslegen - man weiß ja nicht, welches Ansehen die Schule und die Schulleitung so haben ...

    Du wirst als Lehrer sehr viel Zeit in Deiner Wohnung verbringen (Vorbereitung, Korrektur usw). Daher sollte man sich dort tatsächlich wohl fühlen. Auch in Bezug auf die eigene Zufriedenheit, die - wie ich finde - für diesen Beruf nicht unwichtig ist (wie zufrieden, entspannt, ausgeglichen bin ich vor der Klasse ...).
    Schule in Fußwegentfernung ... sehr schön. Ich hab den direkten Vergleich: Ich war drei Jahre an einer Schule, die ich in 10-15min zu Fuß erreichen konnte. Nun bin ich an einer Schule, zu der ich ca. 25min mit dem Auto unterwegs bin.
    Zu Fuß: Ganz entspannt zur Schule (sogar noch frische Luft - je nach Ort). Zeitaufwand: 20 Minuten am Tag, 100 Minuten in der Woche.
    Mit dem Auto: kann ganz schön nervig sein im Berufsverkehr (und im Winter noch mehr). Zeitaufwand: 50 Minuten am Tag, 250 Minuten (über 4 STUNDEN) in der Woche (ja, ich weiß, dass das noch ganz normal ist, aber wenn nur der Weg eine Rolle spielen würde und ich die Wahl hätte, wäre das gar keine Frage: 10 Minuten zu Fuß).

    Ich würde die Wohnung nehmen.

    Aus meiner Sicht gäbe es aber auch für die Eltern der Schülerinnen, die unter diesem Mädchen zu leiden haben, noch andere Möglichkeiten, als sich nur bei der Lehrkraft zu beschweren.
    Vielleicht sollten die der Schulleitung mal mit dem Anwalt drohen, wenn es der Schule nicht gelingt, ihre Kinder zu schützen?

    Das Mädchen fehlt unentschuldigt? Muss die Schule das Jugendamt einschalten oder kann das auch die "einfache" Lehrkraft?

    Zunächst einmal ist es natürlich schön, wenn Du Dich so engagiert auf die Seite Deines Partners stellst.

    Aber mir geht es etwas wie meinen Vorrednern (Vorschreibern) ... ich habe auch das Gefühl, dass Du das Ganze (verständlicherweise) etwas einseitig zu Gunsten Deines Partners darstellst.

    Von welcher Schulart und welchem Alter der Schüler reden wir eigentlich?

    Und: Nach allem, was vorgefallen ist, die Frage zu stellen, wer den Brief geschrieben hat, ist nicht sonderlich glücklich (und für mich ein Indiz, dass von Seiten Deines Partners nicht alles wirklich perfekt läuft).

    MarlboroMan: Ich habe den Gesetzestext für Bayern zitiert. Ich habe exemplarisch einen Fall genannt, bei dem Schulstrafen für Mobbing von Mitschülern außerhalb der Schule ausgesprochen wurden. Ich könnte noch andere Beispiele nennen. Da wir eine MB Dienststelle direkt im Haus haben, gehe ich davon aus, dass das schulrechtlich durchaus möglich ist. Wenn das in NRW nicht geht, ok ... in Bayern geht es anscheinend und das ist meiner Meinung nach auch gut so.

    Bayern: ... das Verhalten gefährdet die Verwirklichung der Aufgaben der Schule (und das finde ich nun durchaus auslegbar)
    NRW: ... wenn das Verhalten "unmittelbar störende Auswirkungen auf den Schulbetrieb hat und in einem unmittelbaren Bezug zum Schulbesuch steht, wie Angriffe auf Lehrer oder Mitschüler aus einem schulischen Anlass oder in schulischem Zusammenhang, Gewalttätigkeiten gegen Mitschüler auf dem Schulweg, Dealer-Tätigkeit oder Aufrufe zum Unterrichtsboykott. Ein direkter Zusammenhang zum Schulverhältnis besteht insbesondere, wenn das Fehlverhalten unmittelbar in den schulischen Bereich hineinwirkt. Dies ist der Fall, wenn das Zusammenleben der am Schulleben Beteiligten durch das Fehlverhalten gestört oder gefährdet worden ist und wenn die Ordnungsmaßnahme daher geeignet und erforderlich ist, u.a. auf einen gewaltfreien Umgang der Schüler miteinander hinzuwirken, dem Schutz der am Schulleben beteiligten Schüler zu dienen und damit eine geordnete Unterrichts- und Erziehungsarbeit zu gewährleisten. "

    Ganz ehrlich, obwohl NRW im ersten Teil klare Beispiele nennt (und Mobben in der Freizeit da nicht auftaucht), wäre der zweite (von mir hervorgehobene Teil) für mich durchaus eine Grundlage für eine Ordnungsmaßname bei Mobbing in der Freizeit (Zusammenleben gestört oder gefährdet usw.). So ausgeschlossen wie für Dich ist das für mich nicht.

    Das Mobben eines Mitschülers in der Freizeit tangiert auch so gut wie immer die Schule - wie soll ich dem Opfer noch zumuten, mit dem Täter in der gleichen Klasse zu sein? Und ja, ich meinte oben durchaus das Mobben eines Mitschülers, nicht irgend einer x-beliebigen Person, da war ich evtl. nicht deutlich genug, aber ich möchte diese Fälle auch nicht zu detailliert im Internet ausbreiten.

    BayEuG: Art 86

    (8) Außerschulisches Verhalten darf Anlass einer Ordnungsmaßnahme nur sein, soweit es die Verwirklichung der Aufgabe der Schule gefährdet.

    Da nun die Schule auch einen Erziehungsauftrag hat ... klar, dass das dann häufig Auslegungssache ist und evtl. zu (juristischen) Auseinandersetzungen führen kann - aber es gab schon Schulstrafen für Verhalten in der Freizeit ("Internetmobbing" findet ja meist in der Freizeit vom heimischen Rechner aus statt).

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