Piksieben, dann wiederhol Dich doch nicht ... DU hast das Recht, deine Beiträge hier zu schreiben und so zu formulieren, wie du meinst, dass es passt - und andere haben das Recht auch.
Ich kann mich als Lehrer auch von jedem Verhalten meiner Schuler herausgefordert fühlen - bitte gern. Aber wenn ich alle diese "Kriegsschauplätze" annehme, werde ich das wohl nicht bis zur Pensionierung durchhalten. Vor allem, da es mir auch manchmal passiert, dass ich mit "Tunnelblick" durch den Gang laufe und nicht alle Leute wahrnehme - Gleiches gestehe ich den Schülern auch zu - da kann es durchaus sein, dass ich glaube (!) er hätte sich sogar abgewandt, um mich nicht grüßen zu müssen, und in Wahrheit hat er mich tatsächlich nicht registriert.
Dass Schüler mich oft nicht als Person, sondern als Teil der Institution Schule sehen, akzeptiere ich. Nicht der Lehrer als Person wird mit Missachtung gestraft, sondern die Schule, die inzwischen vielen unserer Schüler reichlich zum Hals raushängt (und das ist nicht allein die Schuld der Schüler). Von daher fühle ich mich nicht durch jedes Verhalten persönlich getroffen und ignoriere halt auch (nicht immer, alles hat Grenzen) ein Verhalten, das man auch tadeln könnte.
Wäre es wünschenswert, dass alle Schüler die Lehrer grüßen? Ja. Ist es meine Aufgabe, die Schüler zur Höflichkeit zu erziehen? Jein. Die Verantwortung dafür sehe ich eher beim Elternhaus. Ja, die Schule kann und soll da auch ihren Beitrag leisten, aber insgesamt verwende ich meine Kraft und meine Nerven lieber auf leicht andere Schwerpunkte: Den Unterricht im Klassenzimmer. Da erwarte ich auch ein höheres Maß an Höflichkeit/Benehmen - u.a., dass Lehrer und Schüler sich zu Beginn der Stunde begrüßen.
Und das ist der Punkt: Lehrer und Schüler begegnen sich mit Höflichkeit und Rücksicht - ich kann als Pädagoge nur das glaubhaft einfordern, was ich auch selbst vorlebe (zumindest in diesem Bereich). Ich erlebe täglich nicht nur Schüler, die Lehrer nicht grüßen, sondern auch Lehrer, die Schüler nicht beachten (wenn eine Schülerin in der Pause vor der Tür des Lehrerzimmers steht und nur einen Zettel abgeben möchte ... und 5 Kollegen/Kolleginnen gehen erstmal an ihr vorbei als wäre sie Luft). Vielleicht läuft bei euch das ja ganz anders und das Lehrerkollegium ist ein Musterbeispiel an Höflichkeit, Fairness und Achtung gegenüber anderen Menschen (auch Schülern) ... ich erlebe das eher gemischt (übrigens auch den Reinigungskräften gegenüber).
Und dann ist es zunächst egal, dass ich vielleicht ein höflicher und freundlicher Mensch bin ... denn die Schüler sehen (vielleicht bis sie mich genauer kennen) einen Vertreter der Schule, die sich eben nicht immer höflich und freundlich ihnen gegenüber verhält.