Beiträge von Brick in the wall

    In etwas anderer Form hatte ich das auch mal.
    Leider war es so, dass Telefongespräche keinen Sinn mehr machten (es gibt einfach nicht jede Woche einen fundamental neuen Leistungsstand, über den ich berichten kann), trotzdem kamen aber sehr häufig Anrufe. Ich habe die Nummer eingespeichert und bin dann nicht mehr ans Telefon gegangen - zumal die Uhrzeiten auch nicht akzeptabel waren. Wenn es der betreffenden Mutter wirklich wichtig gewesen wäre, hätte sie mich über die Schule problemlos erreichen können.
    Nachdem ich am Telefon wegen einerZeugnisnote angeschrien wurde, habe ich aufgelegt. Wohlgemerkt: Es ging gar nicht um mein Fach, auch Klassenlehrer war ich nicht.
    Wenn ein Gespräch beleidigende Züge ("dämlcihes Grinsen") annimmt, würde ich es beenden bzw. anbieten, das Gespräch in Gegenwart der Schulleitung fortzusetzen.
    Wenn auf einem Elternabend eine Eskalation droht, würde ich versuchen, möglichst ruhig zu bleiben, die anderen Eltern nehmen dann ja auch wahr, was passiert und wer wie reagiert. Wenn ein Schüler beschimpft wird, würde ich das Gespräch ebenfalls beenden und mich nicht darauf einlassen. Vielleicht hat man dann Glück und die Mutter geht.

    Unterricht macht nicht immer nur Spaß und das ist nicht das Problem des Lehrers.


    Wenn du versuchst, den Unterricht aufzulockern, dann kommst du den Schülerns damit entgegen. Das machen wohl die meisten Kollegen und das ist auch richtig so. Aber es wird immer Schüle geben, an denen das abprallt. Wenn du sie fragen würdest, wie sie den Unterricht gerne hätten, dann würde der LAteiunterricht wahrscheinlich in deren Augen ohne die Dinge auskommen müssen, die unverzichtbar sind, nämlich das Lernen von Vokabeln und grammtischen Formen. Wenn du nach bestem Wissen und Gewissen für einen abwechslungsreichen Unterricht sorgst, ohne dabei fachliche Dinge auf der Strecke zu lassen, brauchst du dir keine Vorwürfe zu machen, wenn Pappenheimer in der Klasse sind, die sich durch den Lateiunterricht belästigt fühlen. Das ist dann deren Problem. Der eine oder andere Schüler in der 7 sieht das zwar nicht so, aber es ist nicht dein Job, die Schüler zu unterhalten.

    Günther Hoegg spricht in solchen Fällen von einem Anscheinsbeweis, irgendwo haben wir dazu auch was im Forum.


    http://www.google.de/url?sa=t&…JAHpGbk2Yq-rl8HKg&cad=rja


    http://www.eigenes-schulbuch.d…orumUnt/2007/18-Hoegg.pdf


    Ich hatte so einen Fall mit 100%iger Übereinstimmung bisher zweimal. Die Schüler habe ich zu mir gebeten, ihnen gesagt, dass ich davon ausgehe, dass sie die Arbeit gemeinsam angefertigt haben. Danach hatten sie bis zur nächsten Pause Zeit, sich zu überlegen, ob nicht vielleicht doch einer von beiden ohne Wissen des Nachbarn abgeschrieben hat. In beiden Fällen blieben sie bei der Aussage, dass das Zufall sein müsse, ich habe dann beide Arbeiten als Täuschungsversuch gewertet, so hatte ich es vorher angekündigt. Inhaltlich wären die Arbeiten allerdings 5 gewesen. Beschwert hat sich nie jemand, ich hatte mich im Vorfeld auf den Anscheinsbeweis berufen, es gab nur in einem Fall Rückmeldung auf einem Elternsprechtag, da hieß es, der Sohn wisse schon, weshalb er die 6 bekommen habe.

    ich finde es nun mal absolut lächerlich 0 Punkte geben zu wollen die mit der Abinote rein gar nichts zu tun haben, aber evtl dazu führen könnten (wie gesagt mittlerweile sind wir ja schlauer und wissen dass dies nicht der fall ist) dass man nicht zum abi zugelassen wird...


    Wie gesagt: Die möglichen 0 Punkte hätten ja offenbar doch keine Auswirkung, aber die Verpflichtung, ein Fach zu belegen und NICHT mit einer 6 abzuschließen, sollte man in der Oberstufe von jedem Schüler in jedem Fach verlangen können, eine 5- kriegt man nämlich mit guten Willen immer irgendwie hin. Und wenn eine 6 in einem Kurs ein KO-Kriterium für das Abi wäre, dann wären das in dem Fall die Spielregeln, an die sich die Schüler und Lehrer zu halten hätten.
    Lächerlich wäre es, bei einer Entscheidung zwischen 0 und 1 die 0 zu geben, wenn die Konsequenzen entsprechend hart wären. Im Zweifel für den Schüler.


    Hätte, wenn und aber...

    Im Thread über die Matheklausur in Köln wird ja viel über Eigenverantwortung der Studierenden gesprochen.


    Provokant gefragt: Könnte es sein, dass individuelle Förderung der Entwicklung einer Selbstverantwortung für das eigene Tun widerspricht?


    Damit ich nicht falsch verstanden werde: Ich meine damit nicht mal im Ansatz, dass Schule hauptsächlich als Selektionsinstrument verstanden werden sollte. Und ich weiß auch, dass individuelle Förderung nicht bedeuten soll(te), es allen so bequem wie möglich einzurichten. Wenn die Schüler aber, wie es so schön griffig heißt, da abgeholt werden, wo sie stehen, liegt es dann nicht nahe, dass sie selber, um das mal metaphorisch auszudrücken, nicht mehr gehen, sondern getragen werden wollen?


    Ich bin persönlich FÜR die Förderung, sehe aber die Gefahr, dass daraus eine Anspruchshaltung erwächst, die Förderung so missversteht, dass die Schule/Uni die Institution ist, die letztlich alleine für den Erfolg der Lerneneden verantwortlich ist. Wenn bei einem Recht auf individuelle Förderung gleichzeitig einheitliche Anforderungen am Ende z.B. der SII gestellt werden, muss Förderung ja bedeuten, dass jedem der Weg aufgezeigt wird, wie er zu diesem Ziel kommen kann. Logisch, ist keine neue Erkenntnis Aber er muss eben selber gehen.


    Zugespitzt: Tut man den älteren Schülern im Hinblick auf Studierfähigkeit wirklich einen Gefallen, wenn man sich zu viel um sie kümmert?


    Den Einwand, dass die wenigsten Leute auf die Idee kommen, die Fächer zu studieren, in der sie in der Schule am meisten Förderbedarf haben, nehme ich mal vorweg...


    Die Grundsatzfrage ist aber auch, ob man an der Uni wirklich Studenten da abholen muss, wo sie stehen. Das sehe ich nicht so, ein Basisniveau sollte vorhanden sein.


    Das sehe ich auch so, durch das Abi ist das Basisniveau ja immerhin bescheinigt.

    Ich muss aber auch ehrlich sagen...Basiswissen hin oder her - ich frage mich heute noch, was ich als Grundschullehrerin mit Graphentheorie & Co am Hut habe...bißchen mehr Didaktik wär gut gewesen.


    Wäre mir auch nicht klar...




    Insgesamt ist die Durchfallquote natürlich extrem hoch, aber ohne weitere Infos kann sich da wohl keienr ein Urteil drüber erlauben. Man müsste die Aufgaben kennen, die Art der Korrektur und den Bewertungsmaßstab (mir fallen da spontan die LSE in M in NRW ein, wo es nur (komplett) richtig oder falsch gibt).

    Wenn Lehrer in einer Sache spitze sind, dann darin sich selber Zusatzaufgaben zu verschaffen. Sei es beschlossen durch eine Fachschaftssitzung um etwas qualitativ zu verbessern, oder aus moralischem Empfinden.

    Das Bestreben nach qualitativer Verbesserung hat nichts damit zu tun, dass man sich selber Zusatzaufgaben verschafft, sondern ist ein Zeichen von Proessionalität im Berufsleben, in diesem Zusammenhang von Moral zu reden, ist in keiner Weise angebracht.
    Was Inklusion etc. angeht, ist Schule keine Institution, die irgendwo im luftleeren Raum herumwabert. Schulen kriegen Vorgaben von übergeordneten Stellen - damit meine ich nicht die örtlichen Schulämter, sondern die Ministerien bzw. die Länderparlamente, die Gesetze verabschieden, in denen Dinge verbindlich geregelt sind (z.B. auch, dass Schulen einen Erzeihungsauftrag haben). Wenn Schulen diese Dinge umsetzen, hat das nichts mit freiwilligen Zusatzaufgaben zu tun. Ich kenne keinen Kollegen, der hinter Zusatzaufgaben hinterherlechzt. Wer eine übernimmt, sieht da entweder eine Notwendigkeit oder möchte sich profilieren oder beides oder die Aufgabe wird einfach verteilt.


    Ich bin übrigens Praktiker, Realist und erfahren genug, um gegen Inklusion aus dem Stand (siehe Zahnarztbeispiel) und gegen Schule als reine Belehrungsanstalt zu sein.

    Wie genau die Entscheidungsfindung in Schleswig-Holstein läuft, weiß ich nicht.
    Für mich hört sich das aber so an, als wenn die SL sich die Sache sehr einfach machen und sich aus der Affäre ziehen will.
    Wenn ihr drei euch einig seid, dass ihr euch alle bewerben wollt und das auch ohne persönliche Kränkungen geht, wenn man nicht befördert wird, würde ich keinen Grund sehen, weswegen irgendwer zurückziehen soll.

    Dazu etwas zu sagen, ist natürlich schwer, wenn man die Klausur nicht gelesen hat.
    Wenn die Beurteilung nur aus 2 Sätzen besteht, macht das erstmal keinen professionellen Eindruck.
    ABER könnte es nicht sein, dass es außerdem ein ausführliches Bewertungsraster gibt, was dir nicht vorliegt? Das ist in meinen Klausuren der Fall, dafür gibt es dann oft gar keinen Kommentar.
    Oder vielleicht gab es eine ausführliche individuelle Nachbesprechung?

    "in Religion gebe man eh nur Noten 1 - 3"

    Aus dem Grund hat man dann in Reli und anderen Fächern aus diesem Bereich Leute, die meinen, dass es eine 2 gibt, wenn man einmal im Quartal etwas sagt.
    Spontan würde mir höchstens noch die Möglichkeit einfallen, den Jungen nicht bewerten zu können, weil er kaum da war. Ohne nachzugucken, weiß ich aber nicht, wie das geregelt ist.

    Ist es bei Euch auch so dämlich???


    Ja.
    Dass die QA ein Auslaufmodell sein könnte, hat der Chef der Truppe bei uns vor versammelter Mannschaft gesagt.
    Mir scheint das kein großer Verlust zu sein, manches ist nämlich wirklich lächerlich, auch wenn eine Überprüfung und Reflexion der eigenen Tätigkeit ja nicht verkehrt ist.

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