Beiträge von Brick in the wall

    Zitat

    Original von Timm
    Alle, die ein wenig Berufserfahrung haben, kennen unterschiedliche Klassen und unterschiedliche Charaktere der Kollegen. Was in dem einen Fall adäquat ist, muss es eben im anderen nicht sein. [...]
    Das einzige, was mir wichtig war, ist, dass man sich einen Handlungsspielraum nach oben offen lässt. Auch an Gymnasien gibt es noch größerer Probleme als dieses Pamphlet.


    Das glaube ich auch!
    In diesem Fall, das könnt ihr nicht wissen, weil ihr nicht dabei gewesen seid und ich es bisher nicht geschrieben habe, fällt die Option, der Sache auch mit Humor zu begegnen, für mich persönlich flach, habe ich bei einem ähnlichen Anlass vor einigen Wochen probiert, hat das Mädchen nicht kapiert und das Ergebnis ist bekannt.
    Ich gehe davon aus, dass meine Schulleitung die Eltern morgen schriftlich einladen wird. Ich berichte dann mal über den weiteren Verlauf.

    Ich bin mir sicher, dass (falls die Unterschrift echt ist) eine Respektlosigkeit seitens der Mutter fast schon zwangsläufig dazu führen muss, dass das Mädchen mich nicht ernst nimmt - wenn keine Reaktion erfolgte, was ja gar nicht zur Diskussion steht.
    Und wenn das der Fall ist, wird sie wahrscheinlich das Fach auch nicht mehr ernst nehmen und entsprechend wenig investieren, was entsprechend Folgen haben könnte.


    Morgen bin ich in der Klasse, mal sehen, ob ich auf den Brief angesprochen werde.

    Also, dass das, was Timm beschreibt noch einigen Ligen über diesem Brief liegt, ist ja wohl klar. ABER das kann nicht der Maßstab sein. Hier geht es um ein Mädchen im Alter von 12 Jahren, die natürlich Kindergartenkram macht, das ist mir auch klar. Aber die Leute, die dann im Erwachsenenalter "massiv" oder "massivst" oder wie auch immer provozieren, sind die, die früher eben nicht auf Grenzen gestoßen sind. Ich bleibe dabei, dass sie provoziert und von mir aus aus pubertären Gründen. Bis jetzt ist es mir aber noch nicht passiert, dass Eltern das unterstützt haben.


    Wenn Eltern es nicht auf die Reihe kriegen, ihren Kindern Formen der Höflichkeit beizubringen und sie mit einer Unterschrift unter so einen Brief in der Schule ggf. ins offene Messer laufen lassen (weil die Reaktion der Schule für die Eltern ja nicht absehbar ist oder die Eltern nicht genug Weitblick haben, dass ich ein problem mit diesem Brief haben könnte oder die Ausdrucksweise sogar für normal halte), dann halte ich es als Pädagoge für meine Pflicht, darauf mit einer klaren Grenzsetzung zu reagieren. Ich bin ja schließlich nicht nur Fachlehrer, sondern habe eben auch einen Erziehungsuaftrag. Dazu gehört auch eine Vorbereitung auf das Leben.
    Ich rede hier nicht davon, dass ich Duckmäusertum will, aber die Einhaltung von Basiskonventionen, denn ohne deren Einhaltung landen die Kinder unter Umständen irgendwo, wo ihre Eltern sie sicher nicht haben wollen.
    Wenn die Eltern ein Problem mit der Aufgabe der Tochter haben, sollen sie eben Kontakt mit mir aufnehmen.
    Dass die Sache dann für mich erledigt ist, ist klar. Wenn es sich nach der Pubertät dann mal ergibt, dass die Schülerin auf irgendeiner Kursfete oder sonstwo auf das Thema zu sprechen kommt, lachen wir gemeinsam darüber, aber nicht im Moment.

    Erstmal vielen Dank für die überlegten Antworten!


    Ich tendiere im Moment zu folgender Lösung:


    Leider haben wir sowas wie einen Tag zur Nacharbeit nicht, aber ich habe zumindest alle 14 Tage Nachmittagsunterricht in der SII - das könnte in den nächsten Wochen eine Gelegenheit sein, die Schülerin die Rechtschreibung üben zu lassen...


    Ich bin nicht der Meinung, dass man bei einer Schülerin in der 7 nur kerativ und gelassen reagieren kann, weil sie das nicht verstehen würde, die Mitschüler auch nicht. Ein richtiges Donnerwetter wird also auch folgen müssen. Mit schriftlicher Einladung von der Schulleitung dazu.


    Mit den Eltern werde ich nicht telefonieren. Wenn die Unterschrift echt ist, hat ein Gespräch amTelefon kaum einen Sinn.

    Die Rechtschreibung ist absichtlich so ausgefallen. Ich bin ja ihr Deutschlehrer, sie kann das besser, aber das ist eben Bestandteil der Provokation und Respektlosigkeit.
    Nach allem, was ich heute über die Eltern gehört habe - morgen werde ich mit ihnen sprechen, egal, wann ich anrufen muss - ist es realistisch, dass die Unterschrift echt ist. Leider!

    Liebes Forum,


    in der letzten Stunde hat eine Schülerin (Kl.7, 12 Jahre) in meiner Stunde HA für mein Fach (Deutsch) nachgeholt. Ich habe sie darauf angesprochen, sie sah das Problem nicht und war belustigt, daraufhin sollte sie ihr Verhalten zu heute schriftlich reflketieren, einen Ausblick auf künftiges Verhalten geben und das alles von den Eltern unterschrieben abgeben.


    Heute bekam ich das - mit der ausdrücklichen Aufforderung von ihr, das doch bitte sofort zu lesen, am besten laut, ich ahbe erst nach der Stunde gelesen, weil ich mir dachte, dass da was im Busch ist.
    Also der Brief:


    hey X (hier steht mein Vorname!)


    sollte ja sowas schreiben, was ich in der Stunde gemacht habe, warum und was ich inna Zukunft machen werde.
    Aslo juut:
    Inna Stunde ham Se ja alles von wegge Sandra's carakterisierung aufgeschrieben, ne? Also fil hab ich mia ja auch nicht dabei gedacht. Was auch... Se ham ja de hausaufgaben quasi anne Tafel gescrieben. [Anmerkung: Ich habe in Stichpunkten die wichtigsten Punkte der HA, die die Schülerin nicht hatte, gesichert].
    Das wad Se da in Stichpunkte anne Tafel geschmiert ham hab ich halt in Sätzen in mein wundervolles Häfft gekrakelt. Also fil war dran ja nich falsch odda? Bis auf dass ed hald hausaufgaben warn! Dropsdem kann ich Irren Ärger (odda wad auch imma Se ham) verstehn (zumindestens so halb). Abba dazu muss man ja sagn, dass ich im Untaricht ja nich ganz unbeteilkigt war. N paa Stichpungde wan ja wohl auch von mia und ich hab sogar mich gemeldet (ham Se anscheinend nich mitgekriecht :-/). Wad ich inna Zukunft mache? DAS weis ich noch nich...vielleiischt werd ich ja Ärztin evtl. sogar Psycho(login natürlich) und zur not werd ich auch Deutschlehrerin, ne?


    Mid allafreundlichsten Grüßen


    Y (Name der Schülerin)

    Z (Unterschrift der Mutter!!!!!!!!!!!!)





    Ich bin mit diesem Brief direkt zur Schulleitung gegangen, die ihn als "skandalös" bezeichnet hat und möglichst schnell einen Termin mit den Eltern und der Schülerin machen will.
    Ich selbst konnte die Eltern heute nicht erreichen.
    Die Schülerin kennt mich seit knapp eineinhalb Jahren und hatte gute und sehr gute Zeugnisnoten.
    Sie hat außerdem heute vor der briefübergabe darum gebeten, dass ihr Freund (Jgst.11 ebenfalls bei uns) an besagter Stunde teilnehmen darf, was ich abgelehnt habe. Der macht nicht den Eindruck, als würde er selbst solche Briefe schreiben, aber mein Verdacht ist, dass sie mich auch vor ihm lächerlich machen wollte.


    Meine Bitte um eure Einschätzung: Was ist hier eine angemessene Reaktion der Schule (Gym)? In meinem Ärger möchte ich gerne eine spürbare Reaktion, also nicht einfach einen Elternbrief, der ja wohl wenig erfolgreich sein wird, wenn die Mutter (Ärztin!) den Brief ihrer Tochter unterschreibt.


    Bitte keine Diskussion darüber, ob ich hätte merken müssen, dass sie die HA in der Stunde macht, über Sinn und Unsinn meiner Reflektionsaufgabe!

    Sowas in der Art hatte ich auch schon.


    Ich bestehe immer darauf, dass der Rechenweg für mich erkennbar ist, damit ich bei einem falschen Ergebnis ggf. Teilpunkte für den Ansatz gaben kann.
    Das wissen die Schüler - eigentlich.
    Wenn du das auch immer deutlich amchst, es also selbstverständlich zum Unterricht gehört, würde ich an deiner Stelle Abzug geben.
    Ich habe in ähnlichen Fällen auch schon 0 Punkte für ein korrektes, aber nicht nachvollziehbares Ergebnis gegeben.

    Das Gymnasium umfasst ja die Sek I und II, du wirst in beiden Schulstufen ausgebildet. Das geht an einer Hauptschule nicht, also wirst du dein Ref da nicht machen können.
    In NRW ist es so, dass du im 2. Staatsexamen Prüfungsteile in SI und SII zeigen musst, dazu muss die Ausbildungsschule ja auch Gelegenheit bieten.

    Also, bei mir war das bisher ganz entspannt.


    Ich wurde gebeten, im laufenden Halbjahr mal einen Termin vorzuschlagen, da war also nichts unangekündigt oder überraschend.
    Von mir wurde auch keine Feuerwerksstunde verlangt, habe ich auch nicht gemacht, bin aber trotzdem sehr gelobt worden.
    Überleg dir doch einfach, was du zeigen willst und schlag dann den Termin vor! Wenn dein Schulleiter zusagt, bist du auf der sicheren Seite - wenn nicht, hast du auf jeden Fall guten Willen gezeigt.

    Ach Mensch, so ein Mist...


    Bei mir am Seminar war es fast die Regel, dass Leute, die durchgefallen sind, nicht nur die Schule, sondern auch das Seminar gewechselt haben.
    Allerdings nicht gegen deren Willen. Ich glaube, das tat den meisten auch ganz gut. Schließlich ist es ja manchmal so, dass Probleme entweder bei Fachleitern liegen oder da gesucht werden. Oder eben in der Schule. In diesen Fällen ist es sicher sinnvoll, einen Tapetenwechsel zu überlegen.
    Ich glaube aber, dass das eher so eine Regelung zwischen den beteilgten Seminaren und keine offizielle war.
    Wenn du möchtest, erzähle ich dir mal per pn, welches Seminar das war.

    Die Termine für die Gespräche der schulscharfen Stellen in NRW sind auch festgelegt. Erfahrungsgemäß stürzen sich da alle Schulen auf die ersten 1-3 Tage, weil die Schulleiter Angst haben, dass der Markt danach leer ist. Wer nämlich in Schule A zugesagt hat, wird nicht mehr zu Schule B kommen.

    Falls es bei euch - das soll es geben - so gehandhabt wird, dass es "egal" ist, was du machst, kann ich zur Anregung das hier empfehlen:
    http://www.schuelerwettbewerb.de/
    Da sind schöne und kreative Ideen bei, der erste Platz ist allerdings schon vergeben, den machen meine Schüler nämlich ;)


    Und zur Beruhigung noch ein Satz: Das Ref ist zwar anstrengend, aber ich persönlich fand nicht, dass es eine Horrorzeit war. Viele Lehrer sind Refs gegenüber hilfsbereit, weil sie selbst noch wissen, wie es war. Du wirst Unterstützung bekommen. Vielleicht gibt es auch leute, die sie dir verweigern, auf die kannst du aber erfahrungsgemäß in jeder Hinsicht pfeifen!

    Ich habe 2006 mit dem Ref. angefangen (NRW), da war der MAngel in Musik so groß, dass Seiteneinsteiger mit Musikstudium zugelassen wurden, auch wenn sie kein Musik hatten. Ob das noch immer so ist, weiß ich nicht.
    Wir hatten davon zwei - einer hat es bis zum 2.Staatsexamen geschafft und auch eine Stelle bekommen, wenn ich mich nicht irre.
    Wie das aber nach deinem Ref. aussieht, weiß ich nicht.
    Ich habe in den letzten Monaten allerdings von Schulleitern gehört, dass sie im Hinblick auf die - mittlerweile allerdings ausgesetzte Oberstufenreform - jedem dazu raten würden, mindestens ein Hauptfach zu studieren.
    Aus Schulleitersicht ist man natürlich interessanter, wenn man mehrere Fächer hat, weil man dann einfach flexibler ist. Auch wenn Musiklehrer gesucht sind, denn mögliche Mitbewerber um eine Stelle sind, wenn sie zwei verschiedene Fächer haben, ja eben AUCH Musiklehrer, aber nicht nur.
    Auf die Aussagen der Profs würde ich nicht zu viel geben, weil sie dann eben doch meistens nicht soo in der Materie drin sind, dass sie verlässliche Aussagen über Einstellungsprognosen geben können. Andererseits studiert man ein zusätliches Fach während des Refs. mit Sicherheit auch nicht nebenbei.
    Was für dich die richtige Entscheidung ist, weiß ich nicht, ich kann nur sagen, dass ich eine Lehrerin kenne, die sich wünscht, nicht nur in Musik eingesetzt zu werden, weil ihr die permanente Lautstärke beim gemeinsamen Musizieren ziemlich auf die Ohren geht.

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