Beiträge von Finchen

    Und die Rechnung ist dann ganz einfach: ein vollzeit-arbeitende Lehrerin verdient mehr Geld als die Kinderbetreuung kostet. Also lieber mehr Geld verdienen und dann die Kinderbetreuung bezahlen. Dann bleibt immer noch ein Restbetrag.

    Wenn ich sowas lese, fange ich wirklich an zu kochen. Es geht doch nicht nur ums Geld! Als Mutter habe ich auch den Anpruch, Zeit mit meinem Kind zu verbringen. Da will ich gar keine volle Stelle, denn nur um mein Kind am späten Nachmittag aus der KiTa abzuholen und es ins Bett zu bringen, brauche ich keine Kinder in die Welt setzen.

    Abgesehen davon ist es mit Grundschulkindern deutlich schwerer seinen Stundenplan zu organisieren als mit Kindergartenkindern. Die kann man (falls man einen 45 Stunden Platz hat) auch mal recht flexibel bringen und abholen. Wir alle wissen aber, dass der Unterricht gerade in den ersten beiden Schuljahren auch gerne mal erst zur zweiten oder dritten Stunde beginnt und/oder schon zur dritten oder vierten Stunde endet. Da ist es tatsächlich nicht einfach, die Betreuung zu organisieren, denn z.B. hier gibt es nur für ca. die Hälfte aller Grundschulkinder Pläte in der Mittags- bzw. Frühbetreuung.

    Ich gebe meine private Telefon- bzw. Handynummer und auch meine Mailadresse nicht raus. Wenn ich Eltern erreichen möchte
    - rufe ich von der Schule aus an,
    - schreibe eine Mitteilung ins Heft, die unterschrieben in der nächsten Stunde vorliegen muss (geht bei uns nur bis Jg. 7)
    - schreibe einen Brief (in begründeten Verdachtsfällen habe ich auch schon mal ein Einschrieben verschickt...).

    Wenn die Kommunikation so immer noch nicht klappt, lade ich sie schriftlich zu einem Gespräch in die Schule ein.

    Ich MUSSTE zu Hause bleiben als im Kollegium ein bestätigter Fall von Grippe auftrat. Wenn der BAD ein (befristetes) Beschäftigungsverbot für den Fall X ausgesprochen hat, DARFST DU NICHT in die Schule.
    Du musst dich noch erkundigen, wie lange du bei der aufgetretenen Krankheit Beschäftigungsverbot hast. Das kann dir der BAD sagen.

    Ganz ehrlich, ich glaube mir würde die Hutschnur platzen und ich würde keine Anrufe der Schule mehr entgegen nehmen und auch nicht mehr auf Mails reagieren. Du bist in Elternzeit und daher nicht für die Schule zu erreichen. Das ist dein gutes Recht. Einladen ist OK aber die Erwartungshaltung, die deine Kollegen zu haben scheinen geht gar nicht.
    Abgesehen davon bist du bei den Fahrten von und zur Schule während der Elternzeit NICHT VERSICHERT, also zumindest nicht über die Schule bzw. Diensthaftpflicht. Wenn da was passiert... Ich hatte den Fall selber und habe bei der Bezirksregierung nachgefragt, daher bin ich mir da sehr sicher.

    Ich glaube es wäre vermessen, dir hier irgend einen Ratschlag zu geben.
    Du schätzt die Situation mit Deutsch und Geschichte schon recht realistisch ein. Die Fächer werden zur Zeit halt überhaupt nicht gesucht und es gibt viele Bewerber. Allerdings ist ein Seiteneistieg mit "Wirtschaft" auch alles Andere als sicher. Das wollen ebenfalls sooooo viele und der Bedarf ist doch eher gering. Realistisch betrachtet sind deine Chancen da auch nicht besser als mit einem regulären Lehramtsabschluss mit Deutsch und Geschichte.
    Was spricht denn dagegen, das Staatsexamen jetzt durchzuziehen und dann ins Ref zu gehen? Bis du in den Schuldienst einsteigen willst, vergehen ja noch ein paar Jahre und wer weiß, was sich bis dahin ergibt bzw. wie die Stellensituation dann aussieht...

    Klar kannst du die Elternzeit verlängern. Bis zu drei Jahre nach Geburt deines Kindes. Ablehenen kann das niemand, nur deine Verlängerung zur Kenntnis nehmen :)
    Allerdings musst du eine Frist einhalten, wenn du verlängern möchtest. Ich meine etwas von 12 Wochen vor Ablauf der ursprünglichen Frist im Hinterkopf zu haben, bin mir aber nicht sicher. Wenn du jetzt verlängerst, ist es auf jeden Fall noch früh genug.
    Da dein Arbeitgeber planen muss, ist es ja auch nur fair, früh genug bescheid zu sagen. Wie gesagt, du musst keine Angst vor Ablehnung deines Antrags haben, so lange die drei Jahre noch nicht ausgeschöpft sind.

    Edit: Die Frist beträgt sogar nur sieben Wochen. Auf der folgenden Internetseite findest du die wichtigsten Infos zum Thema Elternzeit (ist zwar für NRW aber wenn ich mich richtig erinnere ist das ja eine bundesweite Regelung, oder?): http://www.elterngeld.nrw.de/elternzeit/hae…ragen/index.php

    Ich denke, ein "Glaubenskrieg" ist hier nicht angebracht. Jede(r) hat sicher seine guten Gründe die für aber auch gegen eine mehrtägige Klassenfahrt sprechen.

    Als ich noch keine Kinder hatte und eine volle Stelle, war ich gerne bereit mit zu fahren. Da bin ich auch mal einigermaßen spontan (eine Woche vorher habe ich davon erfahren) eingesprungen für eine Kollegin. Alles kein Problem.
    Heute bzw. im Moment sehe ich das deutlich anders. Ich habe keine Kinderbetreuung für die Zeit der Fahrt und fühle mich mit einer halben Stelle eh schon durch so manche Mehrarbeit "bestraft" (trotzdem Teilnahme an allen Konferenzen u.s.w.). Da sehe ich es ehrlich gesagt nicht ein, eine ganze Woche lang 24 Stunden am Tag im Dienst zu sein und dafür auch noch keinerlei angemessene Bezahlung zu bekommen. Da ist mir meine Famile eindeutig wichtiger.
    Wenn meine Kinder irgendwann selbstständig und alt genug sind und ich wieder vollzeit arbeiten kann, fahre ich gerne wieder mit auf mehrtägige Klassenfahrten. Bis dahin werden aber sicher noch einige Jahre ins Land gehen.

    Ich finde es ja immer nett, wenn "alte Hasen" so eine Angst unter den frisch gebackenen Kollegen verbreiten... *kopfschüttel*

    Erstens ist Mathe in der Sek. 1 immer noch recht gut gesucht. Zweitens ist Ordnungsgruppe 19 nicht schlecht. Bei uns (allerdings schon vor vier Jahren) sind etliche mit schlechteren Ordnungsgruppen ins Rennen gegangen als du und haben trotzdem eine feste Stelle bekommen. Solltest du erstmal nur eine Vertretungsstelle bekommen, verbessert sich deine Ordnungsgruppe ja auch noch und das Schulleitergutachten ist mit einer "zwei" (= 2,0 ?) auch nicht schlecht. Es gibt halt auch Schulleiter, die die Einsen nicht verschenken und das ist doch auch OK so.

    Wie viele Bewerbungen hast du denn abgeschickt?

    Ich sehe es ehrlich gesagt nicht (mehr) ein, ständig Geld für irgendwelche Schulsachen zu bezahlen. Eintrittskarten sind da eingeschlossen. Wenn ich dienstverpflichtet werde, will ich auch ohne Zuzahlung reinkommen. Für Essen und Getränke dagegen zahle ich natürlich, wenn ich die denn haben möchte. Das ist in meinen Augen noch etwas Anderes.

    In keinem anderen Beruf wird man so oft privat zur Kasse gebeten, wie als Lehrer. Ich bezahle schon ständig (Verbrauchs-)Materialien für meinen Unterricht selber. Das läppert sich auch und damit bin ich bedient...

    kecks, du hast selbstverständlich Recht, ich meinte geistige Behinderungen. Bei körperlichen Behinderungen sehe ich da auch keinerlei Probleme. Das kenne ich aus meiner eigenen Schulzeit. An meinem Gym wurde sogar ein blindes Mädchen inklusiv unterrichtet und an der Schule, wo ich unterrichte, gibt es auch zwei Rollifahrer, die problemlois integriert sind.

    Während meines Studiums und dann auch nochmal kurz am Ende meines Refs konnte ich an zwei Förderschulen hospitieren. Die Arbeit, die dort geleistet wurde war super und nicht zu vergleichen mit dem, was wir uns da zur Zeit zurechtlegen (müssen).

    Edit: Ich bin nicht grundsätzlich gegen Inklusion aber die kann meiner Ansicht nach nur für alle gewinnbringend und zufriedenstellend gelingen, wenn die Rahmenbedingungen (personell, räumlich und auch die Ausstattung mit Arbeitsmaterialien betreffend) entsprechend gut sind. Das ist aber anscheinend zu teuer...

    Inklusion wird auch für mich immer mehr zum "roten Tuch". Zumindest so, wie es bei uns in NRW umgesetzt wird, ist es eine absolute Mogelpackung (und das ist eigentlich noch beschönigend ausgedrückt). So löblich der Gedanke grundsätzlich auch sein mag, so lange die Rahmenbedingungen für inklusiven Unterricht so beschissen sind, wie zur Zeit bei uns, kann es nicht funktionieren.
    Bei uns sind nur knapp 50% der Stunden in den I-Klassen doppelt besetzt. Ein Großteil der Regelschullehrer, die keinerlei Ausbildung oder Fortbildung zum Thema Inklusion hatte, wurschtelt sich mehr schlecht als recht durch und hat unendlich viel Mehrarbeit, die in keinster Weise honoriert wird. Ich denke, unsere Sonderpädagogik-Kollegen haben nicht umsonst eine lange, spezielle Ausbildung gemacht. Die wird plötzlich in Frage gestellt und die Regelschulkollegen dürfen zusehen, wie sie alleine klar kommen. Entsprechendes Unterrichtsmaterial ist natürlich auch nicht vorhanden und muss selber gekauft oder "zurechtgebastelt" werden.

    Ich könnte hier noch seitenweise dazu schreiben aber das wäre nicht gesund für mich. Das Thema ist (weil ich selber betroffen bin) gerade sehr emotionsgeladen und ich bin einfach nur wütend darüber, dass unsere Landesregierung zu dem Thema nichts als Schönrederei zuzusteuern hat.

    Ganz ehrlich, wenn ich selber ein (wie auch immer) behindertes Kind hätte, würde ich Himmel und Hölle in Bewegung setzen, dass es an einer Sonderschule beschult werden darf...

    Bei uns lag die Durchfallquote ebenfalls bei knapp über 10% und das finde ich jetzt ehrlich gesagt nicht sehr viel, wenn man die Leistungen einiger Mitrefis so anschaut...
    An "meinem" Seminar schien das eine übliche Größenordnung zu sein, wobei es in dem Jahrgang, der genau ein Jahr nach uns angefangen hat, deutlich mehr waren. Das war aber ein echter "Ausreißer", der auch die Seminarleiter verwundert hat.

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