Aus gegebenem Anlass krame ich diesen Thread nochmal hoch.
Ich habe im Grundkurs Jahrgang 9 (Gesamtschule NRW) eine Deutscharbeit schreiben lassen, die verheerend ausgefallen ist. Der Schnitt liegt bei 5,0 und ich frage mich, ob ich die Arbeit genehmigen lassen muss.
Zum Hintergrund: Das Thema der Arbeit war "Kurzgeschichten". Die SuS sollten zu der Geschichte "Das Brot" von Borchert
1. eine Inhaltsangabe schreiben
2. Merkmale von Kurzgeschichten benennen und diese an der vorliegenden Kurzgeschichte belegen
3. eine Aufgabe zum Textverständnis lösen (Warum isst der Mann das Brot heimlich...)
4. Die Aussageabsicht des Autors erklären.
Alles wurde im Unterricht mehrfach an anderen Kurzgeschichten geübt und die SuS wussten noch dazu ganz genau, was drankommt. Inhaltsangaben üben wir regelmäßig seit der 7. Klasse, trotzdem schreiben fast alle im Präteritum, benutzen wörtliche Rede, erzählen nach... Die Merkmale haben wir an vielen anderen Geschichten geübt. Zum zeitgeschichtlichen Hintergrund sollten die SuS einiges gelernt haben. Das Problem "Lebensmittelknappheit in der Nachkriegszeit" wurde am Bsp. der Kurzgeschichte "Die Kirschen" vorher besprochen. Sprachlich ist die Textvorlage überhaupt nicht anspruchsvoll.
Dazu kommt, dass kaum ein Schüler dazu in der Lage ist, einen auch nur halbwegs grammatikalisch richtigen Satz zu schreiben. Von den vielen Rechtschreibfehlern mal ganz abgesehen...
Was soll ich noch machen? Ich bin nicht dazu bereit, meine Erwartungen immer noch weiter runter zu schrauben. Die SuS sind einfach nur stinkend faul und meinen, für Deutsch müsse man nicht lernen.
Wie geht ihr mit solchen Situationen um? Müsst ihr solche Arbeiten von der Schulleitung genehmigen lassen? Ich finde es gerade ziemlich ätzend, dass ich mich für die Faulheit meiner SuS rechtfertigen soll.