An "meiner" Schule wird seit mittlerweile vier Jahren im 60-Minuten-Takt unterrichtet und ich finde es sehr positiv (allerdings habe ich nicht viel Erfahrung mit dem 45-Minuten Takt).
Ein großer Vorteil ist, dass alles ein wenig ruhiger abläuft, weil weniger Klassen- und Lehrerwechsel stattfinden. In 60 Minuten-Stunden hat man mehr Zeit um die Schüler Dinge ausprobieren, präsentieren oder diskutieren zu lassen. Wie soll ich es ausdrücken? Es ist halt etwas "relaxter" weil man in den Stunden nicht so sehr unter Zeitdruck steht.
Die Schüler müssen sich auch nicht auf so viele unterschidliche Fächer pro Tag einstellen. Das ist gerade für die Kleineren ein Vorteil.
Ein (wie ich empfinde) Nachteil ist es, dass man als Hauptfachlehrer die Klassen nur noch dreimal pro Woche sieht (aus 4 x 45 Minuten werden 3 x 60 Minuten).
Für die dreistündigen Fächer(fünfstündige gibt es nicht) ist es bei uns so geregelt, dass sie entweder epochal, also nur im ersten oder zweiten Halbjahr unterrichtet werden und das gegeneinander aufgerechnet wird.
In manchen Fächern ist es auch möglich, es über die Jahrgangsstufen gegeneinander "aufzurechnen" - Reli ist bei uns so ein Fall. Es wird in allen Jahrgangsstufen zweistündig (á 60 Minuten) unterrichtet aber weil das eigentlich zu viel Unterrichtszeit in diesem Fach ist, fällt es in einer Jahrgangsstufe (bei uns 8.) ganz weg.
Einige Fächer haben in verschiedenen Jahrgangsstufen auch einen unterschiedlichen Stellenwert und werden z.B. in Jahrgang fünf zweistündig, in Jahrgang sechs dafür dreistündig unterrichtet. Innerhalb der Doppeljahrgänge 5/6, 7/8 und 9/10 hat man da sehr viel Spielraum.