Beiträge von Alhimari

    In deine Hörbuchserie habe ich noch nicht hereingehört und ich wünsche dir viel Erfolg mit dem äußerst wichtigen Thema.

    Im Unterricht verwende ich gerne die 8 Filmsequenzen von http://www.derkriegundich.de , da hier meine Förderschüler abgeholt werden, diese ins Begreifen kommen und ins Nachspüren!

    Da du ja genau das erreichen möchtest, habe ich den Link gepostet. Vielleicht nimmst du da ein paar Kniffe und Ideen mit für deinen weiteren Weg.

    Viel Erfolg!

    Hier fände ich alles Lebenspraktische, rund um Thema Natron und Essig spannend.

    Zusammen reagiert es, es sprudelt schnell und kann so als Vulkan verwendet werden, jedoch auch als Rakete oder zur Reinigung eines Abflusses. (Wurde kürzlich hier im Forum benannt.) Hat auch entfernt etwas mit Sprudelwasser zu tun.

    Dann kann man Abbiegen bei Thema Kuchenbacken, Geruchsbindung durch Backpulver (Katzenklo, Kühlschrank), etc. Das Internet ist voll mit Natrontipps und es ist ungefährlich.

    Ansonsten fallen mir noch Säure-Basentests ein. Entweder mit gekauftem Papier oder auch mit Rotkohlsud auf weiße Kaffeefiltertüten.

    So, jetzt hat es mit der Antwort doch länger gedauert, als gedacht.

    In meinem Umfeld gab es im letzten Monat zwei ADHS-Diagnosen. Einmal ein fast erwachsenen Mädchen. Da war die Diagnostik ganz einfach: Sie benötigte im Vorfeld einen IQ-Test, dann gab es einen Konzentrationstest unter Zeitdruck, wobei aus Zeilenweise b, p, q, d ein Buchstabe herausgesucht werden muss. Die anamnestischen Daten steuerte die Mutter bei. Der Psychiater meinte, dass der Test und die Infos der Mutter ausreichen würden, eine vollumfängliche ADHS-Diagnostik jedoch 144 Tests umfassen würde. Die Zeugnisse waren unauffällig, was bei Mädchen durchaus sein kann, da diese sich überangepasst zeigen.

    Diagnose Nummer 2: Aus der Verwandtschaft, fast vierzig jähriger Mann. Da reichte das Auftreten und die Grundschulzeugnisse und er hatte im den frühen Teenagerjahren mal Ritalin bekommen.

    Aus meinem beruflichen Feld kenne ich unterschiedliche ADHS-Bögen, die ich als Lehrkraft ausfüllen darf(, ebenso unterschiedliche ASS Bögen).

    Auch hatte ich schon mehrfach den Fall, dass bei höchstauffälligen Kindern die ADHS-Medikation aufdosiert wurde, gewechselt wurde, erneut gewechselt wurde und es gab fast keine Veränderung. Da ist das Nervensystem so dermaßen auf Alarm, dass sie sich keine Ruhe gönnen können. All diese Kinder hatten ein hartes Heranreifen vor der Geburt und auch in den ersten Lebensjahren und eben auch entsprechende Bindungsstörungen.

    Aus meiner Erfahrung aus dem Bereich esE ist ADHS als erste Diagnose sehr häufig. Später entwickeln sich dann noch oft noch weitere Auffälligkeiten und Diagnosen. Manches wird ja auch erst ab dem Erwachsenenalter diagnostiziert.

    Kurzzusammenfassung: Ich habe den Eindruck, dass unterschiedlich genau diagnostiziert wird und dass es Sinn macht, die Diagnose immer mal wieder zu hinterfragen.

    In unserer Einrichtung gibt es regelmäßig Mediauslassversuche. Das ist im Setting Schule unschön (bis fürchterlich), aber für den jungen Menschen notwendig. Interessant ist es dann, wenn man bemerkt, dass derjenige gar keine ADHS-Medikation (mehr) braucht oder der Jugendliche begreift, dass er mit Medikation doch noch eine halbe Sekunde mehr Zeit hat eine Entscheidung zu treffen anstelle einen schlechten Impuls zu folgen. Gerade in dem Alter hadern einige mit der Medikamenteneinnahme.

    Von einem ADHS-Kongress habe ich folgendes mitgenommen: Es wurden Gehirnscans gezeigt von ADHSler, Nicht-ADHSlern und ADHSlern mit entsprechender Medikation. Mit Medikation feuerten die Hirnareale ähnlich wie bei Nicht-ADHSlern, während die der unbehandelten ADHSler nur halb so groß im Bereich des Lernens waren. Der Referent meinte, dass es notwendig sei, den Kindern neben Therapie auch Medikamente zu geben, so dass sie die Chance haben die verpasste Hirnentwicklung nachzuholen oder zu zumindest verbessern. Das hat mich sehr bewegt, da ich zwar wusste, das der Großteil meiner Schülerschaft ADHS-Medis bracht, ich jedoch dachte, dass sie diese nehmen, damit sie in der Schule einigermaßen funktionieren. Wenn man aber mitdenkt, dass nur so das Hirn die Chance hat ein Entwicklungsdefizit zu verbessern, ist es eine andere, förderlichere Sichtweise.

    Smartphones sind für heranwachsende ADHSler nochmals anregender, jedoch auch für den Rest der Kinder und Jugendlichen so spannend, dass sich Süchte hieraus entwickeln können. Wenn Kinder und Jugendliche in unsere Einrichtung aufgenommen werden, haben wir seit Corona wirklich enorme Handythematiken: versteckte Zweithandys, große Probleme sich davon zu trennen, Internetsprech. Die Kinder sind es weniger gewohnt Primärerfahrungen zu sammeln, haben kaum Konzentration für ein Brett- oder Kartenspiel. Das verändert sich aber im Laufe der Wochen und Monate. Dennoch ist meiner Meinung nach etwas "dauerhaft futsch im Hirn", da manches nicht so einfach nachgeholt werden kann, so dass es sich automatisiert.

    Meiner persönlichen Meinung nach gibt es auch viele Kinder mit Entwicklungstraumata, die ADHS-Verhaltensweisen zeigen. Diese Kinder wären früher in reizarmerer Umgebung herangewachsen, hätten Orte des positiven Rückzugs entdeckt und sich so gut in ihr Umfeld eingefügt. Diese Momente der Achtsamkeit, der Ruhe, fehlen zunehmend.

    @ Sommertraum:

    Du gehst auf Fibs und machst den Selbstlernkurs: KI-Systeme verstehen und souverän anwenden – Grundlagenkurs (Selbstlernkurs).

    Danach hast du Zugriff auf ByLKI.

    Hier hast du eine bestimmte, große Anzahl an Tickets. Jede KI-Anwendung kostet eine gewisse Anzahl an Tickets oder auch nur Bruchstücke von einem. Bisher habe ich es noch nicht geschafft meinen monatlichen Rahmen zu sprengen oder gar nahe ans Limit zu kommen.

    Ich hoffe, das hilft dir.

    @ Quittengelee: Vielen Dank für die lange, sehr spannende Antwort. Gerne möchte ich darauf (teilweise) antworten, habe aber gerade nicht die Ressource dafür. Antwort folgt während des langen Wochenendes.

    Bin erstaunt über die verschiedenen, auch bewusst als "unwissenschaftlich" gekennzeichneten Äußerungen zu ADHS. Ist mir jetzt schon mehrfach im Thread aufgefallen. Aber ich lasse es mal so stehen.

    Mich machst du neugierig mit dieser Aussage. Magst du ein wenig mehr schreiben oder führt das den Thread in die falsche Richtung?

    @ Quittengelee,

    ich arbeite immer so frei, wie es die Kinder zulassen oder aushalten können. In der Regel bedeutet es, dass am Anfang des Schuljahres ganz viele, mehr oder weniger, rigide Regeln gibt, bis wir uns überhaupt gemeinsam aushalten, die grundlegenden Regeln klar sind (Nein, du schreibst nicht mit Kuli und auch nicht mit Rot! Fange bitte links oben an und schreibe das Datum an den Rand. Nomen unterstreichen wir blau. Nein, auch heute nicht mit Lila oder mit Glitzerstift, sondern einfach mit dem blauen Holzstift. Der sieht so aus. Der sieht so aus. So sieht der blaue Holzstift aus. ....) und wir in Beziehung gehen.

    Meine Schülerschaft braucht so viel Orientierung, Strukturierung, klare Anweisungen und irgendwann stellt sich dann das Gefühl ein, dass sie wissen, was sie tun sollen und sich sicherer fühlen. Dann kann ich wieder handlungsorientiertere Methoden nutzen.

    Und dann stellt sich die Frage, wie frei können sie arbeiten, ohne dass sie sich verlieren, das Material verteilen, Neid aufkommt, die ganze Klasse nach der Arbeitsphase warten muss.... Aber das schöne ist, dass man das ausprobieren kann und wieder verändern kann. Auch mehrfach im Schuljahr.

    Aktuell arbeite ich im Plenum an Themen, die alle begreifen können, denn sie sollen sich ja auch sozial weiterentwickeln.

    In Mathematik arbeitete ich wenn möglich mit einer Operation, z. B. Addition, und jedes Kind in seinem Zahlenraum. Das geht ja auch gut mit Textaufgaben, wo man einfach andere Zahlenwerte nimmt (Von ZR 10 bis zu den Ganzen oder gar Rationalen Zahlen).

    Kolleginnen von mir gelang es ihr Klassenzimmer so zu stellen, dass jedes Kind seinen eigenen Schutzraum hat. Mir liegt das so nicht, weil meine Schüler älter sind. Aber wenn es das braucht, würde ich es auch machen.


    Aber um deine Frage knapp zu beantworten: Ich will gerne mit Freiarbeit arbeiten. Und es klappt auch mal. Aktuell noch nicht.

    Ich arbeite in dem Bereich seit deutlich über einem Jahrzehnt und meine Schülerschaft sind v.a. § 35a-Kinder/Jugendliche mit vielen Hilfen im Vorfeld und befinden sich in einer vollstationären Einrichtung.

    Ich habe dieses Jahr mehr Kinder mit massiven Aufmerksamkeitsproblemen und es nervt mich manchmal, muss ich ehrlich sagen. Ich mache m.E. nichts anders als sonst, aber 4 Leute kriegen prinzipiell nichts mit. Einfachste Anweisungen 3-7x wiederholt... "Was soll ich jetzt machen?"

    Bei einem Kind habe ich ernsthaft überlegt, ob es eine Hörbehinderung hat, aber das ist es nicht: Süßigkeitenankündigungen werden auch flüsternd wahrgenommen. Vielleicht strengt es mich auch nur momentan besonders an? Auch simple Aktionen, wie sich in einer Reihe aufzustellen dauern ewig. Ich habe gemacht, was man so macht als erfahrene Lehrerin, aber mein Eindruck ist, dass es Null Komma nicht besser wird.

    Edit: nicht zu vergessen die täglich gleichen Konflikte der immerselben Kinder. Wo nehmt ihr die Geduld her?

    Normale Phase meinerseits, oder kann es wirklich sein, dass die Hälfte Ritalin braucht? :neenee:

    Ich arbeite an einer Förderschule esE und merke auch, dass sich die Kinder verändern. Viele sind fahriger. Aus neurobiologischer Sichtweise sind sie sehr oft in der Übererregung und haben kaum ein (normal ausgeprägtes) Stresstoleranzfenster. Sobald sie etwas zur Ruhe kommen, erschrecken sie und suchen den nächsten Kick, z.B. durch Bewegung, Kuliklackern, Provokation etc.

    Intensiver nehme ich wahr, dass mehr Kinder/Jugendliche sich die Co-Regulation durch Mitschüler suchen. In anderen Worten: Ihr überreiztes Nervensystem sucht Beruhigung, indem sie Murks mit anderen überreizten Kind anzetteln, damit die Übererregung anhält. Das hat für sie mindestens zwei Vorteile. Zum einen bekommen sie einen schnellen Dopaminkick (wie beim Zocken) und zum anderen müssen sie nicht zur Ruhe kommen, den diesen Zustand erleben sie als ungwohnt und beängstigend/gefährlich/falsch...

    Mein Ziel ist es in den ersten Schulwochen das Klassenzimmer als sicheren Raum erfahrbar zu machen und Beziehung intensiv aufzubauen, so dass die Co-Regulation durch mich und meine Kollegin stattfinden kann. Wir versuchen Mini-Achtsamkeitsübungen einzubauen und wenn möglich die Klasse zu teilen, so dass mehr Chancen da sind gelingende Momente zu schaffen und Wertschätzung den Kids gegenüber zu zeigen. Wir üben stille Momente zu haben, insbesondere bei Übergangssituationen, wie Wechsel von Pause ins Klassenzimmer. Das Einüben dauert ewig. Hier mag ich mit dir ein wenig Geduld teilen. Letztes Jahr hat nach etwa vier Monaten jeder begriffen, dass ich morgens auf eine Begrüßung bestehe, um sie für einen kurzen Moment aus ihrem "Film" zu reißen.

    Erschreckend fand ich, dass sich viele Beleidigungen online über die Sommerferien entwickelten, so dass ich diese gar nicht erkannte.

    Wie witzig!

    Ich habe eine uralte Kassette, die auch mal zerknittert war. Darauf ist eine mehrfach darauf kopierte Version des selbstgesundenen Teils, des obigen Liedtextes, durch meinen "heimlichen" Schwarm. Bei der Aufnahme war ich dabei und er hatte damals den Anfang nicht gefunden und begann mit

    Lölölölölö. ... Dann kam Finnegans Text.


    Somit gebe ich Lölölölölo als Wort weiter.

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