Beiträge von Alhimari

    Muss es Knete sein? Ich habe sehr gute Erfahrung gemacht mit Booten gemacht, die aus Alufolie gefertigt wurden. Unser Thema war die Titanic, die ja ein enormes Gewicht hatte und die Frage kam von den Schülern einfach auf, warum diese denn schwimmen konnte.
    Deshalb haben wir Boote aus Alufolie gefertigt, wobei manche aber eine dritte und vierte Schicht brauchten, damit kein Wasser eindrang. Beim freien Experimentieren haben die Schüler diese dann noch beladen und weiter geformt und so das Wesentliche festgestellt.

    Soweit meine Erfahrung mit Förderschülern ab Klasse 4.


    Zu deiner Idee:
    Grundsätzlich kannst du ja zunächst vermuten lassen, welche (gut von dir ausgewählten) Gegenstände schwimmen, welche untergehen ... die kannst du dann ja auch visualisiert zuordnen (schwimmt/schwimmt nicht), nachdem die Kinder es überprüft haben. Dann kannst du die Knete sinken lassen und einfach versichern, dass sie schwimmen kann!! Dann kommen die Kinder bestimmt darauf, dass sie sie verformen müssen, insbesondere wenn sie die Gegenstände, die sinken mit denen, die schwimmen vergleichen.
    Dann lässt du die Schüler das noch selbst überprüfen und fragst nach der Zeit des Experimentierens ab, welche Form die Beste war, wer es zeigen möchte, ... was hat funktioniert und was nicht ... welche Form konnte beladen werden ... und warum? Lass die Kinder das zeigen, verbalisieren ... und schreite korrigierend in der Reflexionsphase ein.

    Elenas Vorschlag finde ich total passend. Das kennen viele und klatschen möglicherweise mit.


    Außerdem bietet sich noch vielleicht noch Itsy Bitsy Spider an, da das mit viel Bewegung (am Platz) gemacht werden kann. Ich kenne das mit einer Fingerübung für die erste und letzte Zeile, wobei immer Daumen und Zeigefinger der anderen Hand sich abwechselnd berühren und damit Überkreuzbewegungen geschult werden. Für die anderen beiden Zeilen (heißt das so in Musik?) gibt es auch Bewegungen.

    Oder Baa Baa Black Sheep, was einen einfacheren Text hat, mich aber weniger anspricht und weniger Schwung für eine Präsentation.

    Und natürlich Head, Shoulders, Knees and Toes. Da schaut man gerne zu und macht gedanklich mit. Das habe ich auch auf einer CD, wobei das Lied immer schneller wird und nicht alle Körperteile gesungen werden, sondern von Strophe zu Strophe mit einem "Pipser" ersetzt werden.

    Ich steige eigentlich nicht gerne in Themenbereiche ein, die vom Ursprungsthema ablenken. Vorhin wollte ich dich, Trantor, auch schon zitieren und antworten, konnte mich aber zurückgehalten.
    Nachdem Panama jetzt genau das sagt, was ich auch sagen wollte, nur ein paar Ergänzungen zu ihrer Aussage. Hier hauptsächlich in Bezug auf das Experimentieren.

    Die Ersties haben nach den Ferien kaum noch den Inhalt der Unterrichtsstunden vor den Ferien parat. Es macht wenig Sinn ein großes Thema zu beginnen, das dann wieder nach den Ferien aufbereitet werden muss. Aufgrund dessen bietet es sich an, dass nach einer abgeschlossenen Thematik und nur noch einer Woche bis zu den Ferien, etwas durchgenommen wird, was zwar die Kompetenzen der Kinder stärkt, aber nicht mehr "abfragerelevant" nach den Ferien ist. Die Kinder sind ja noch kein Jahr in der Schule!
    Da bieten sich Experimente meines Erachtens nach an, da diese fachspezifische Kompetenzen schulen, aber auf spielerische Art und Weise.
    Meine Idee war - und ich gehe davon aus, dass Panama das auch gleich so verstanden hat - dass man eine Woche mit Experimenten zum Thema Luft, Wasser, Feuer etc. füllen könnte.
    Normalerweise ist dann eine Stunde in der Grundschule so, dass man möglicherweise einen Versuchsaufbau sieht. Dann geht es los mit Hypothesenbildung, die festgehalten werden. Dann findet der Versuch statt. Anschließend findet dann eine Auswertung und die Hypothesenüberprüfung statt. Was hat gestimmt, was war falsch und warum? Anschließend wird ein Ergebnis naturwissenschaftlich verstanden und festgehalten und mögliche weitere Forscherideen erprobt. Erst dann ist ein weiteres Experiment dran.

    Auch das ist ganz normaler Unterricht.

    P.S. Ich schätze deine Beiträge sehr, Trantor. Aber in diesem Fall finde ich, dass die Kluft zwischen Ersties und Berufsschule zu groß ist.

    Ich wäre vorsichtig mit der Plakaterstellung! Das driftet meiner Meinung nach sehr in eine Deutschstunde ab. Schantalle schreibt dazu ja auch schon, ob es bei dir nicht eher in die Richtung: Kriterien einer Plakaterstellung abdriftet.

    Vielleicht kannst du dich auf ein Haustier festlegen und hierbei verschiedene Aspekte in der Gruppenarbeit (möglicherweise anhand eines Plakats) aufzeigen lassen.

    In der 5. Klasse: Dass ich bestürmt werde, sobald ich die Türschweller erreiche, und noch vor der allgemeinen Begrüßung mit Fragen traktiert werde: „Was machen wir heute?“ „Ich habe mein Heft vergessen.“ „Machen wir heute ...?“ „Darf ich heute neben xy sitzen?“ „Darf ich heute draußen arbeiten?“ „Hatten wir Hausaufgaben auf?“ usw.

    Ist ja auch wirklich süß, aber so verdammt anstrengend.

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    Das schaue ich mir immer wieder gerne an. Vielleicht kennst du es bereits, Jule?
    Aktuell überlege ich mir wieder einmal es vielleicht doch der Klasse zu zeigen, wenn sie wieder total fordernd sind.

    Hanuta, ich wünsche dir echt gute Nerven und vor allem einen guten Ausgang der Klassenkonferenz in deinem Sinne!!


    Meine Gedanken zu dem Thema:
    Ich glaube, dass du noch nicht allzu oft mit solchen symbiotischen Müttern zu tun hattest. Aktuell tanzt du nach ihrer Pfeife und befriedigst ihr Bedürfnis nach Anerkennung und "wer sein", indem du ihr jeden Vorfall meldest. Die Mutter bagatellisiert diese meiner Meinung nach und findet sie insgeheim "cool". Vermutlich sah sie selbst Unterricht als zweitrangig an, wichtig war das Sozialleben und der Stand in der Gruppe. Da finden häufig sehr viele Übertragungen durch die Mütter statt!!

    Glaubst du echt, dass die Mutter in der Klassenkonferenz nicht wieder alles umdreht? Natürlich kommt dann eher nicht "ich wusste ja gar nicht ...", sondern eher: "Lara hat zu Hause mehrfach berichtet, dass xx vorgefallen ist, davon bin ich gar nicht unterrichtet worden!!!! Und dann war ja auch noch Y!! Das war unglaublich!"
    Da kannst du dann noch anfügen, dass das nicht stimmt, aber die Mutter gewinnt so (zumindest in ihren Augen). Dann kannst du ihr gar keine Alternativen mehr aufzeigen.

    Eigentlich sollte doch euer Ziel sein, dass ihr die Mutter auf eure Seite bringt. Aber das geht eben nicht, indem man der Mutter als geballte Front entgegensteht. Sie wird immer gegen euch angehen, egal wie kurios. Versucht sie doch auf eure Seite zu holen, indem ihr ihr erstmal zuhört, sie schildern lasst, was sich noch ändern müsste, damit Lara einen Ausbildungsplatz erhalten kann. Stellt doch einfach offene Fragen und seid beharrlich, gebt der Mutter ewig Zeit bis sie auf eure Fragen antwortet. Manchmal muss man dann aushalten, dass die Mutter erst schweigt, dann muss man ihr Brücken bauen, damit sie ihre eigenen Sorgen um ihre Tochter äußert. Bohrt nach! Lasst sie erklären. Habt Taschentücher bereit! Und dann kann man zusammenarbeiten. Aber das ist vermutlich für eine Regelschule echt zu viel Arbeit. Oder kann das der Sozpäd machen? Sinn macht es aber besonders, wenn Lara und ihr Verhalten einen großen Kreis an Bewunderern hat, die dem Ganzen beginnen nachzuahmen.

    Ich finde die Ideen super. Wo findest du so etwas?

    Aber auch sehr anspruchsvoll. Packen das alle? Ich merke eh, dass bei euch in England viel mehr Zug hinter allem steht. Mein Kind ist gerade in einer 4. Klasse. Das würden wohl eher die Leistungsstarken lösen können.

    Für Kunst gefällt mir die erste Idee wesentlich besser für die Altersstufe, da sie so motivierend über eine längeren Zeitraum ist. Mit welchen Materialien wirst du das umsetzen? Die schnöden alten Wasserfarben oder hast du da auch schon wieder eine Idee?

    "Get lost in a book". :top:

    Danke, dass du uns an deinen Ideen teilhaben lässt.

    Falls du sonst noch Spieleideen suchst, habe ich sehr gute Erfahrung mit diesen hier: http://www.mikula-kurt.net/spiele/kooperationsspiele/

    Ich freue mich immer über eine Beträge. Das ist immer ein Blick über den Tellerrand. Schön, dass du so schnell und einfach eine neue Schule finden kannst!!!
    Schau dir doch einfach die Mappen und Hefte der Schüler an und starte dann ab dem zweiten Tag voll mit dem Notwendigen und finde dich langsam in der neuen Schule zurecht.
    Am ersten Tag würde ich noch etwas Kennenlernzeit mit sozialen Spielen, sprich Kooperationsspielen, einplanen, deine Erwartungen äußern, ein bisschen Kunst, einfache Matheaufgaben, ein wenig Englisch und die wichtigsten Rituale einführen.

    Mach dir nicht so einen Kopf im Voraus! Du schaffst das hervorragend!

    Liebe Hanuta,

    Du hast schon viele gute Tipps erhalten.

    Ich habe noch weitere Anregungen und Ideen für dich:

    1. Vielleicht kann der Soz-päd. auch eine vermittelnde Rolle zwischen den Fronten sein, wenn die Schulleitung nicht einspringt, bzw. wenn es noch eines weiteren Pädagogen bei den Gesprächen bedarf?

    2. Lara würde ich auch "heruntergebrochene" Ziele für einen gewissen Zeitraum geben, die kannst du dann ja auswerten und am Ende der Woche der Mutter mitteilen.

    Fiktives Beispiel, das vielleicht für dich denkbar ist:
    1. und 2. Woche: Ziel: Lara hat ihr Arbeitsmaterial vollständig dabei. Die Auswertung dann in einer Tabelle mit Plus - Minus - Kreis am Ende der Stunde/des Tages. Das kannst du der Mutter dann zukommen lassen.
    3. und 4. Woche: Ziel: Lara hat ihr Arbeitsmaterial vollständig dabei. Lara meldet sich. Die Auswertung wieder wie oben an die Mutter.
    5. und 6. Woche: Lara hat ihr Arbeitsmaterial dabei. Lara meldet sich. Lara beleidigt niemanden. ....

    Die Ziele würde ich ihr vorgeben, sie diese aufschreiben lassen und entweder auf ihrem Tisch fixieren oder auf einem Blatt. Der Vorteil der Fixierung am Tisch ist, dass sie das/die Ziel(e) vor Augen hat und du nonverbal darauf zurückgreifen kannst. Der Vorteil eines Blatts ist, dass du hierauf direkt deine Rückmeldung festhalten kannst und es bei dir hast. Vielleicht ist auch eine Koppelung möglich.
    Es wäre mir wichtig, dass sie das Ziel selbst schreibt, damit sie es einerseits selbst anerkennt, du es andererseits der Mutter aber auch zeigen kannst.

    3. Die Mutter-Kind-Beziehung ist symbiotisch. Kann da der Sozpäd in eine Elternarbeit einsteigen? Er hätte eine bessere Möglichkeit als du oder irgendein Lehrer/Schulleiter/Schulmensch um der Mutter klar zu machen, dass sie Lara zu einer unmündigen Person erzieht. Das geht aber nur mit ganz vielen, kleinschrittigen Gesprächen. Oder aber er ist nach ein paar Gesprächen in der Lage der Mutter aufzuzeigen, dass sie sich von außen (Erziehungsberatungsstellen etc pp) Hilfe suchen sollen.

    4. Du schreibst, dass Lara in der 8. Klasse ist. Ist es bei euch nicht auch so, dass das Jahreszeugnis entscheidend für eine Bewerbung für eine Ausbildungsstelle nach der 9. Klasse ist? Insgesamt muss der Mutter klar gemacht werden, dass Lara sich sehr bald angemessen in einem Ausbildungsbetrieb verhalten muss und sie bei euch gerade noch ein Lernfeld hat, das entsprechende Verhalten zu zeigen und zu verfestigen.

    5. Nochmals die Wiederholung von meinen Vorschreibern: Zieh dir den Schuh nicht an. Distanziere dich. Du bist nicht in der Bringschuld. Hole dir Rückendeckung. Und leite Ordnungsmaßnahmen ein.

    Ich wünsche dir viel Erfolg und lass dich nicht auf den Kampf der Mutter ein, sondern betrachte ihn von außen. Das strengt kaum noch an.

    Liebe Grüße, A.

    Aktenklammer, danke für das Video!

    Ich habe es eben mit kleinen Überspringungen angesehen und finde es generell sehr, sehr gut! Und ich denke, dass das wirklich gut für ein syrisches Mädchen geeignet ist.

    Bei einem Jungen hätte ich jetzt noch den Einwand aufgebracht, dass alle Bösen (Frauen) wesentlich weißer in der Hautfarbe sind und auch Gretel weißer als Hänsel ist. Die Hexe erscheint mir besonders weiß ... Aber das kann man außer acht lassen, denn der Inhalt zählt.

    Hallo turtlebaby,

    also ich glaube, dass du dir zu viele Gedanken machst und zu viel auf deine Schultern nimmst.

    Ich würde als Erwachsene auch Norwegisch mit Kinderbüchern lernen, wenn die Motivation (= Lernen der Landessprache) groß genug ist. Dementsprechend kannst du auch Englisch mit "infantilen" Büchern beibringen. ABER:

    Der Punkt ist, dass du denkst, dass du deine Schüler für den Regelunterricht Englisch vorbereiten sollst. Es wird dir nicht gelingen! Bei den Jüngeren möglicherweise, aber nicht bei den Älteren, die so viel Stoff einer Fremdsprache neben einer wichtigeren Fremdsprache lernen sollen.

    Da es nicht nur dir, sondern vielen anderen Lehrern so geht, werden die zuständige Regierung und die Kultusminister eine Lösung finden müssen. Das ist jetzt erstmal blöd für den einzelnen Schüler (den du womöglich vor Augen hast), aber langfristig ist da bald eine Grundsatzentscheidung notwendig.

    Bis so eine Entscheidung fällt, kannst du versuchen an der Schule Leistungsgruppen in Englisch aus verschiedenen Jahrgängen parallel laufen zu lassen. So könnte ein 15-jähriger am Englischunterricht der 5. Klasse teilnehmen und ein fitter 5er ginge in den Englischunterricht der 6. Klasse. Aber das durchzusetzen sehe ich als sehr schwierig an. Dann müsste der Englischunterricht in allen Klassen parallel laufen und der STundenplaner müsste alles neu planen. Unmöglich wird es, wenn nur bestimmte Personen Englisch unterrichten.

    Fazit: Du kannst sie in Englisch unterrichten, aber du wirst es kaum schaffen, dass die Schüler am Englischunterricht in der Regelklasse teilnehmen.

    Ist das Kind traumatisiert? Oder besteht die Möglichkeit, dass es traumatisiert ist? Falls ja, würde ich dem Kind auf KEINEM Fall eine Übersetzung anbieten! Denn da steht, dass Kinder von den Eltern getrennt werden und dass Hänsel "ins Gefängnis" muss!! Irgendwo in der Großfamilie kam es vielleicht dazu. Oder das Kind hat etwas darüber gehört, von einem Freund, der Familie.

    Ich würde unbedingt klären, dass es sich um ein Märchen handelt. Das sollte es verstanden habe, bevor es das Stück sieht.

    Lass es das Stück erleben. Eine Oper ist super, da kann man sich mehr auf die Musik konzentrieren, den Inhalt ausblenden. Das Kind ist neu in der Schule und erlebt, dass gemeinsam ein Stück angesehen wird. Das kann das Kind mit Inhalten und Lernen füllen (z.B. Wie benehmen sich viele Klassen in der Großgruppe? Wie riecht es hier? Wie fühlt es sich an, wenn es dunkel wird? Wie sind die Kulissen gemalt? Wie fühlt sich die Musik an?) Deutsch lernt es früh genug. Es wird einfacher sein, wenn es nicht die Schule so früh als möglicherweise bedrohlich erlebt!!

    Bleibe neben dem Kind! Sitze daneben. Und wenn du das Gefühl bekommst, dass es inne hält und eigene Erlebnisse vor Augen hat, dann lenke es sofort ab. Frage, ob es ihm zu warm ist oder sonstiges!

    Mir wäre das sonst zu heikel! Aber ich arbeite seit Jahren auch mit vielen traumatisierten Kindern. Deshalb schellen die Alarmglocken vielleicht vorschnell.


    Nachtrag: Was mir eben noch einfällt ist, dass man vielleicht die Geschichte schon mit passenden Bildern vorentlasten kann, so dass Worte, wie "Gefängnis" und "alleine gelassen" nicht vorkommen, sondern die gesamte Geschichte erahnt werden kann.

    Ganz pragmatisch wäre es, wenn die Lehrerin einen kleinen Wunsch äußern würde, an den sich die Schüler für einen Monat halten. Beispielsweise: Nach einer Minute (Sanduhr, Timer) nach Betreten des Unterrichtsraums durch die Lehrerin, sind alle Handys aus, der letzte Bissen verschluckt und alle Wasserflaschen stehen auf dem Boden.
    Die Schüler äußern ebenfalls einen Wunsch für einen Monat. Beispielsweise eine Gruppenarbeit pro Unterrichtsstunde.
    Jede Partei wertet sich und/oder die andere Partei nach der Unterrichtsstunde aus und am Ende des Monats wird zurückgeblickt und ein neues Ziel festgelegt.

    Das wäre ein schrittweises Vorgehen, wo jeder seinen guten Willen zeigen kann, mit nur geringer Verhaltensänderung. Ich denke, so könnten sich beide Fronten annähern.

    Ist das denkbar?

    Grundsätzlich müssen die LRS-Bescheinigungen nach einem Zeitraum erneuert werden und zwar von entsprechenden Fachkräften, also KJP-Psychiatern (oder Psychologen? da müsste ich noch mal nachsehen). Jedenfalls hat keine Bestätigung, die über zwei Jahre alt ist, in Bayern noch bestand. Das ist der längst mögliche Zeitraum, da bei der Testung ja nur die Lese-Rechtschreib-Differenz zur normalen Zielgruppe gewertet wird. Zwischenzeitlich können ja neue Rechtschreibstrategien erworben werden und die Differenz wird ausgeglichen.
    Kurz: Die LRS-Bescheinigungen in Bayern sind immer nur für maximal 2 Jahre gültig, dann muss wieder getestet werden.

    Mein Kind ist auch Linkshänder. Da mussten wir eine Unterlage besorgen, die speziell empfohlen wird: Desk-Pad Lefty, welche von einer Expertin entwickelt wurde. Wir bekamen auch den Hinweis auf die damals neue Unterlage mit der Schildkröte zu achten, da diese eben erst den richtigen Winkel von schätzungsweise 45 Grad hat. Auch die Linkshänderberaterin hatte uns diese dann empfohlen.
    Das empfand ich als extrem und habe mich dann noch schlau gelesen und es ist wohl der beste Winkel um eine Handfehlstellung zu vermeiden. ... Leider hatte mein Kind da so seine eigene feste Meinung und hat den Winkel nicht annähernd eingehalten und schreibt nun recht verkrampft.

    Vielleicht kannst du mit diesem Hinweis genaueres nachlesen.

    Und zusätzlich würde ich etwas wählen, was erreichbar für die neuen Fünftklässler ist, aber auch zeigt, was die aktuellen Fünftklässler schon dazugelernt haben. So dass das Gymnasium auch noch mit Anstrengungswillen behaftet bleibst. Deshalb würde ich auf etwas zuvor Gelerntes zurückgreifen.
    Überlege mal, was ihr gemacht habt, was die alten Fünfer dazugelernt haben und jetzt besser können, als noch zu Grundschulzeiten. Da würde ich ansetzen.

    Eugenia, dir kann man leider nicht mit ein, zwei Tipps helfen. Das liegt aber nicht an dir, als Lehrerpersönlichkeit, sondern daran, dass man so einen Schüler meist nur dann fördern kann, wenn die Beziehung stimmt. Dafür müsstest du aber von Montag bis Freitag fast ausschließlich in der Klasse stehen, was aber durch das Fachlehrerprinzip am Gymnasium ausgeschlossen ist. Denn diese Schüler brauchen stets wiederkehrende Regeln und Abläufe und feste Bezugspersonen.

    Wenn du enorm großes Glück hast, dann reicht dir mein Tipp mit der Beziehungsarbeit. So, wie du aber das Verhalten beschreibst, wirst du es mit ein paar Stunden in der Woche in der Klasse nicht in den Griff bekommen.

    Normalerweise heißt es klare Grenzen zu setzen. Dafür bräuchtest du aber zumindest einen Trainingsraum oder eine zweite Person, die immer zugegen ist. Ansonsten hilft noch Loben, Spiegeln, Umlenken als präventive Maßnahmen.

    Manche Schüler suchen auch die negative Aufmerksamkeit, um irgendeine Form von Aufmerksamkeit zu erhalten. Ist das hier der Fall? Falls ja, binde den Schüler sooft ein, wie möglich (OHP einstecken, Tafel wischen, Listen führen, etc...)

    Leider gibt es kein Mittelchen, dass bei so schwierigen Schülern einfach greift. Da hat vielleicht der Lehrer vor dir schon etwas "falsch" gemacht und bei dir zeigt sich dann die Reaktion darauf, oder der Morgen war schwierig, vor der Schule ...

    Dir wünsche ich viel Kraft und Durchhaltevermögen. UND: behalte doch den Stress nicht bei dir, sondern gib ihn nach oben weiter. Da können sich doch auch gerne die Eltern der anderen Schüler melden, NACHDEM du die Schulleitung informiert hast, dass Unterrichten so nicht funktioniert.

    Du kannst das als Gymnasiallehrkraft so nicht stemmen. Denn du hast kein Netzwerk und du bist nur Fachlehrer. Egal wie gut du bist, es geht nicht. Die Schulleitung hat doch eine Fürsorgepflicht.

    Ich denke, dass du dem Kind auch sagen kannst, dass du diese Reflexionen für wichtig erachtest, falls Pausenbrots Vorschläge nicht funktionieren sollten. Das glaube ich zwar nicht, denn sie sind sehr gut.

    Wenn ein Kind positive Rückmeldungen direkt nicht aushalten kann, kannst du diese auch indirekt, über eine dritte Person, weitergeben. Den Rahmen musst du entscheiden, ob vor der Klasse oder nur in seiner Hörweite oder indem die dritte Person dem Kind das Wesentliche mitteilt. Du kannst beispielsweise der nächsten Lehrkraft sagen, was gut geklappt hat, oder der Begleitung. So muss das Kind nicht reagieren, bekommt aber trotzdem mit, was gut war.
    Die Reflexion kannst du auch für die nächste Zeit, beispielsweise bis zu den nächsten Ferien, selbst vorgeben. Da findet das Kind einen Orientierungsrahmen und lernt deine Einschätzung besser kennen. Es bekommt mehr Gefühl und Vokabular für eigene Rückmeldungen. Da kannst du klar sagen, dass du das jetzt bis XY machst, dann aber erwartest, dass es sich selbst einschätzt (gerne auch mit Unterstützung?) und du dann deine Einschätzung ihm mitteilst.

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