Beiträge von MaryJ.

    Ich denke es steht mir eigentlich nicht zu die Erziehungsideale der Eltern zu beurteilen. Die Eltern haben nunmal ein verfassungsmäßiges Vorzugsrecht bei der Erziehung, solange sie das Kindeswohl nicht grob gefährden. Und da die Kinder ansonsten sehr gut erzogen und wirklich anständig und fleissig sind, bestehen da eigentlich keine Bedenken.


    Ehrlich gesagt finde ich es eher erschreckend, was in Sachen Sexualität so in den Köpfen einiger Kinder herumspukt. Wenn ein 12jähriges Kind ein völlig pornographisches Bild von Sexualität hat und mit Kraftausdrücken um sich wirft, dann frage ich mich schon, ob die Eltern sich überhaupt um den Medienkonsum ihres Kindes kümmern oder ob dort sogar nachmittags schon der Porno im Wohnzimmer läuft.


    Nunja, ich muss diese Unterrichtsreihe auf jeden Fall benoten. Ich werde wohl nochmal versuchen mit meiner SL zu sprechen, ob es da nicht eine andere Lösung gibt. Die Alternative von "erdbeerchen" finde ich eigentlich sehr gut. Dann könnte ich die betreffenden Schüler mit anderen Aufgaben beschäftigen und verzichte bei ihnen für diese Unterrichtsreihe auf die Notengebung.

    Danke für eure Antworten.


    Es handelt sich tatsächlich um Schüler aus dem freikirchlichen Milieu. Die Kinder sind meinem Eindruck nach sehr gut erzogen, sie sind sehr höflich, anständig, ordentlich und fleissig und sie gehören eigentlich zu den besten Schülern in der Klasse. Daher möchte ich sie auch ungern schlecht benoten, weil ihre Verweigerung eben nicht aus Faulheit resultiert, sondern offensichtlich aus Scham und einem Gewissenskonflikt mit dem Unterrichtsstoff.


    Den Schülern ist anzumerken, dass das Ganze ihnen sehr unangenehm ist. Für sie ist das Ganze wohl ein Tabubruch. Hinzu kommt, dass die anderen Schüler auch sehr offen sprechen und sich mit ihrem Vorwissen in den Unterricht einbringen.


    Ich möchte eigentlich nur das Beste für diese Schüler und ich glaube nicht, dass es zu ihrem Besten ist, wenn ich sie mit schlechten Noten unter Druck setze. Obwohl ich schon sehr behutsam mit dem Thema umgehe, kann ich auch verstehen, wenn es gerade für solche Schüler zu intim und privat ist, über ein solches Thema im grösseren Kreis zu sprechen.


    Aber ich kann den Schülern natürlich auch nicht für ihre Verweigerung einfach eine passable Note geben, das wäre widerum unfair den Schülern gegenüber, die sich immerhin bemühen am Unterricht mitzuwirken.


    Keine einfache Situation irgendwie.

    Hallo zusammen,


    Ich unterrichte gerade zum ersten Mal in der 7. Klasse eines Gymnasiums Sexualkunde. Da ich einige Schüler aus sehr religiösen Elternhäusern in der Klasse habe, gab es bereits im Vorfeld der Unterrichtsreihe Probleme. Einige Eltern wollten ihre Kinder vom Unterricht befreien lassen, da die Unterrichtsinhalte ihrer Ansicht nach gegen ihren Glauben verstießen. Nachdem wir mit den Eltern ausführlich gesprochen haben, sind nun die meisten Schüler auch anwesend. Das Problem ist allerdings, daß einige Schüler sich dem Unterricht demonstrativ verweigern. Sie schauen Arbeitsblätter nicht an, bringen das Lehrbuch nicht mit, melden sich nicht. Meine Versuche sie in den Unterricht zu integrieren werden ignoriert.


    Habt ihr Erfahrung mit solchen Situationen und wie würdet ihr dieses Problem angehen? Den Schülern ist das Thema offensichtlich sehr unangenehm. Ich möchte gerade bei diesem Thema auf niemanden irgendeinen Druck ausüben. Andererseits weiß ich nicht wie ich diese Schüler dann fair bewerten soll und ob es nicht eigentlich meine Aufgabe wäre auch in diesem Fall neue Versuche zu unternehmen die Schüler in den Unterricht zu integrieren.


    Für Tipps wäre ich dankbar. :)


    Liebe Grüsse


    Mary

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