Beiträge von eulenspiegel

    Also ich finde, dass am Ende einer Stunde keine neue Übungsphase begonnen werden sollte. Es ist sinnvoller erst über die Gruppenarbeit zu reflektieren (also: was lief gut, was lief schlecht, wieso?) und dann über den inhaltlichen Teil zu sprechen (also: Ergebnissicherung). Ganz zum Abschluss mache ich oft Blitzlichtrunde, in denen die Kids einen Satzanfang vervollständigen müssen (etwa: Heute habe ich gelernt, dass... oder Jetzt weiß ich, dass.... oder Heute hatte ich Spaß/keinen Spaß, weil... etc.). Ich finde es schön, wenn zum Ende der Stunde alle etwas gemeinsam machen und doch jeder individuell zum Zug kommt. Wenn du mit ner Übungsphase abschließt, dann arbeitet ja jeder für sich und die Stunde "läuft sich dann so aus".
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    Hallo Maren,


    muss dich enttäuschen: ich bin während Studium und Referendariat ständig wieder mit den Kommunikationsmodellen konfrontiert worden. Ich finde sie ziemlich sinnvoll und hilfreich, wenn man eigenen U-Gespräche, Schü-Gespräche etc. reflektiert. Klar, manche Dinge sind überzogen und andere völlig selbstverständlich, aber alles in allem finde ich es sinnvoll, einen wissenschaftlichen Hintergrund für meine pädagogische Arbeit zu haben.
    Also versuche dir zu sagen, dass das was du jetzt lernst, einen Sinn für dein späteres Leben hat bzw. haben kann.


    Frohes Weiterlernen wünscht Annette! :)<br>

    Hallo!


    Nicht verzweiflen: meine Diktate fallen auch recht schlecht aus, obwohl ich - meiner Meinung nach - einen sinnvollen und zeitgemäßen Rechtschreibunterricht mache. Ich arbeite mit Rechtschreibkarteien, wo die Kids ihre individuellen Fehler auf Karteien reinschreiben (ich sammle häufig die Hefte ein und korrigiere, so kommen die Fehlersammlungen zustande).
    Tipps zu Diktatformen habe ich schon mal gegeben unter Effektive Rechtschreibübungen bei Primarstufe.
    Hilfreich finde ich die FRESCH-Methode, die den Kids Strategien an die Hand zu geben versucht, mit denen sie ihre Probleme selbst in den Griff kriegen.
    Ich denke, dass Wichtigste beim Rechtschreibunterricht ist es sowieso, den Kids zu vermitteln, wozu sie diesen Kram eigentlich brauchen und sie nicht auf ein Diktat zu trimmen. Viel wichtiger ist es, dass sie später mal ein Bewerbungsschreiben ohne Fehler vorlegen können etc.
    Bis dann, Annette<br>

    Hallo zusammen,


    ich werde nach den Pfingstferien mit meinen Fünftklässler "Das Austauschkind" von Christine Nöstlinger lesen. Hat das schon mal jemand von euch gemacht und kann mir evtl. Tipps, Material o.ä. geben?
    Es gibt ein Arbeitsheft und demnächst auch eine Literatur-Kartei vom Verlag an der Ruhr - das werde ich mir mal anschauen.


    Danke schon im Voraus!<br>

    Hallo Conny,


    zu deinen Fragen:
    1. Würfeldiktat
    Du schreibst einfach auf ein Blatt ein paar Sätze oder Wörter (meistens die, die für ein Diktat geübt werden) und lässt sie dann abschreiben.


    2. Wortlistentraining
    Aus einem Text oder angeregt durch Gegenstände, Bilder etc. Wörter suchen lassen.


    3. Purzelwörter
    Wieso so umständlichß? Kannst doch einfach auf einem Blatt Buchstaben durcheinander schreiben!


    4. Girlandenbögen
    Ein Bogen = eine Silbe. Boote,weil Buchstaben-Passagiere drin sitzen. (z.B. gu-ten a-bend)


    5. FRESCH-Methode


    Michel, Hans-Joachim (Hg.): FRESCH (Freiburger Rechtschreibschule). Grundlagen – Diagnosemöglichkeiten - praktische Übungen zum Thema LRS. Lichtenau: AOL 2002.


    Rinderle, Bettina: Fit trotz LRS. Übungen und Strategien für LRS-Kinder. Lichtenau: AOL 2002.



    Gruß Annette



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    Ohje, die armen Kleinen scheinen ja wirklich einen vorsintflutlichen Deutschunterricht in punkto Rechtschreibung genießen zu müssen.


    Meine Tipps:
    - Laufdiktat (ich nenne es immer "Schleichdiktat", da wird es automatisch leiser)
    - Würfeldiktat (Sätze oder Wörter mit Nummern vorgeben, würfeln, entsprechenden Satz schreiben)
    - Partnerdiktat
    - Wortlistentraining (bestimmte Wörter (ie-Wörter, Adjektive, alle mit "s" etc.) aus einem Text abschreiben oder zu einem bestimmten Oberbegriff Wörter im Klassenzimmer suchen
    - Wortbilder (Wörter ihrem Aussehen entsprechend darstellen - Umrisse)
    -Purzelwörter (Buchstaben durcheinander in ein Quadrat schreiben, Wort heraus finden)
    - Lernwörter-Memory (ein Kärtchen mit vollständigem Wort, eines mit Purzelwort)
    - Schlangenwörter (Lernwörter aneinander reihen)
    - Geheimschrift (Wörter rückwärts schreiben; Lernwörter in Anlautsymbole verpacken)
    - Girlandenbögen (Silbenboote vorgeben, Wörter erfinden lassen)
    - alle Übungen der FRESCH-Methode (Freiburger RechtschreibSc - viele hilfreiche Methoden, verlängern, ableiten, schwingen)
    - Dosendiktat
    - Lernwörter auf Kärtchen schreiben, Sätze bilden lassen, können auch Unsinnssätze sein


    Hoffe, ein paar dieser Tipps helfen dir! Auf jeden Fall nicht verzagen, sondern immer wieder etwas neues einführen, du wirst sehen, die Kids werden sich darauf einlassen, auch wenn du nur zwei Mal die Woche kommst. Klar, komplett umkrempeln kannst du den Deutschunterricht nicht, aber ihnen vielleicht wieder ein bisschen Spaß und Motivation bringen!
    Gruß, Annette<br>

    Hallo Cleo,


    ich bin da ähnlich veranlagt wie du: sehr kritisch mit mir und meinen Stunden. In der Anfangsphase meines Refs war das allerdings noch viel schlimmer. Inzwischen gehöre ich ja schon zu den "alten Hasen" und habe seit ein paar Wochen mein 2. Staatsexamen in der Tasche. Du bekommst mit der Zeit einfach mehr Routine, was die U-Planung und das "halten" von Unterricht anbelangt. Außerdem erhälst du natürlich auch Feedback von Schülern, Eltern, Kollegen und nicht zuletzt deinen Seminarlehrbeauftragten. Ich hatte das Glück, das dies zumeist positiv ausfiel bzw. ich mit den Kritikpunkten mitgehen konnten, weil sie mir einsichtig waren.


    Das Problem des Sofort-Reflektieren-Müssens nach einem U-Besuch ist mir durchaus bekannt. Allerdings habe ich irgendwie gelernt, dass dann recht souverän zu absolvieren. Habe mir immer drei Dinge vorgenommen: zum einen kurz zu schildern wie ich mich während der Stunde gefühlt habe, dann einen Abgleich mit meinen Lernzielen vorgenommen und dann Schlussfolgerungen aus der Stunde gezogen, also was ich wieso beibehalten werde, was ich ändern würde, was ich ausgehend von der Stunde mit meinen Kids noch üben sollte.
    Auf keinen Fall darfst du dich und deine Stunde in der Besprechung runtermachen. Da lieferst du den Zuschauern ja die perfekten Vorlagen für die Besprechung. Tipp: fang mit Pan, spreche dann über nicht so gutes und höre wieder mit etwas Positivem auf!<br>

    @ robinschon.
    Ich kann deine Bemerkungen verstehen: klar, es kann nicht heißen, dass wir zu frontalem Unterricht und Druckmitteln zurück greifen, wenn die Kids nicht dankbar und hocherfreut an unseren Lerntheken, -zirkeln und in Werkstätten arbeiten. So habe ich das auch nicht gemeint und es ist auch wahrlich nicht mein Ziel. Ich habe nur erkannt, dass für manche Kids die Freiheit dieser Arbeitsformen eine Überforderung ist, weil sie diese aus anderen Unterrichtsstunden oder von zu Hause her nicht kennen und schon an das Trichter-Prinzip (oben rein, unten raus) gewöhnt sind. Deshalb ist die freie Arbeit für sie zunächst ungewohnt und mit Sicherheit auch sehr sehr anstrengend. Deshalb versuche ich durch Hilfestellungen und Vorgabe von kleinen Zielen ihnen beizustehen und Strukturen (die sie gewöhnt sind) zu geben, bis es ihnen nach und nach möglich wird, sich diese Strukturen selbst zu setzen. Meiner Erfahrung nach fällt es vielen Schü nämlich schwer, den Laufzettel (der ja eine äußere Struktur darstellt) richtig zu führen bzw. sich gegenüber ehrlich zu sein.<br>

    Kenne das Problem auch. Bei mir arbeiten die Kids z.B. in HuS gerade an einem Baden-Württemberg-Buch (Zusatz- und Pflichtaufgaben, jeder hat ein eigenes von mir zusammengestelltes Buch mit Aufgaben, Texten etc. und zusätzlich gibt´s noch Dominos, Puzzle etc. im Klassenzimmer). Tja, diese Bücher habe ich jetzt nach drei Stunden Arbeit mal mit nach Hause genommen, um ein bisschen zu schauen, was da so gemacht wurde. Klar haben wir im Unterricht schon darüber gesprochen (inhaltlich) und die Kids haben auch erzählt, was sie gemacht haben, wie es war etc. Aber dabei kommen ja nie alle zu Wort. Deshalb war es wieder mal erschreckend zu sehen wie unterschiedlich sowohl quantitativ als auch qualitativ in solchen Phasen von den Schü gearbeitet wird. Mir geht´ s da ähnlich wie dir: wie gehe ich mit Kids um, die weniger machen als sie können bzw. andere, die einfach faul sind. Ich versuche, bei diesen Kids am Ball zu bleiben und ihnen immer wieder konkrete Ziele vorzugeben (etwa: Heute machst du das und das). Ich weiß, dass ich dadurch deren Freiheit einschränke, aber ich habe das Gefühl, dass manche Kids diese leichte Führung doch brauchen. Ansonsten sollte man wohl immer wieder an den Sinn und Zweck von solchen Arbeitsphasen errinnern und hoffen, dass die Mehrzahl der Schü das auch versteht.<br>

    Ich fände es sinnvoll, wenn man die Sek 1 in Bereiche trennen würde. Ich selbst habe in Deutsch eine Hauptschulklasse und da nützt es mir wenig, wenn ich im Forum über Unterrichtseinheiten zum "Vorleser" informiert werde. Ist zwar interessant, aber dennoch ist einiges oft nicht relevant für mich.


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    elefantenflip,


    hab am Seminar die Zusatzqualifikation gemacht (ist inhaltlich der Fortbildung gleich), von daher haben deine Kolleginnnen wahrscheinlich auch nichts anderes. Wäre trotzdem supernett, falls du Ideen abstauben könntest.


    Gruß Eulenspiegel<br>

    Hallo,


    meine Schule nimmt am Pilotprojekt für Fremdsprachen in der Grundschule teil und deshalb unterrichte ich schon seit diesem Schuljahr in einer ersten Klasse. Ich habe einige Lehrbücher gekauft, aber so langsam gehen mir die Ideen und Materialien aus. Kennt jemand von euch einen nützlichen Link oder sonstige Adressen, wo ich an Materialien, Ideen rankommen kann?<br>

    Hallo du,
    ich kenne dein Problem: ich wohne auch am Schulort und würde das nie mehr machen. Allerdings steht das Ende meines Refs im Sommer an, so dass ich die drei Monate jetzt noch "aushalte". Mich kommen auch schon mal Schüler besuchen (die lieben Grundschüler, die ja sooooo neugierig sind). Am Anfang fand ich es auch nervig und unangenehm, ständig Leute zu treffen, die ich kenne bzw. die mich kannten ("Ach sie sind doch die Lehrerin meines Sohnes, meiner Enkelin etc."). Nicht zuletzt ist natürlich das Patenkind meiner Vermieter auch in einer meiner Klasse etc. Ich bin voll eingewebt ins Dorfleben. Inzwischen habe ich mich aber damit abgefunden und finde es auch nicht mehr so schlimm. Klar, du bist gestresst und supersensibel (das wird allerdings in den nächsten Monaten noch schlimmer werden). Ich war da meistens ehrlich und habe den Leuten auch gesagt, was los ist und die meisten verstehen es dann auch, wenn du nicht immer lustig durch den Laden hüpft, weil du eigentlich noch Seminar hast und gleichzeitig zwei Lernzirkel und ein Referat vorzubereiten hast. Vertrau einfach auf dich - außerdem legt sich diese Anfangsphase, in der du versucht, es allen recht zu machen und immer freundlich zu sein: du bist auch nur ein Mensch, wenn auch ein Referendar ;) .
    Zu deinem zweiten Problem bezüglich der Freundschaften. Tja, auch da kann ich dir leider nur sagen, dass die wenige Zeit in den nächsten Monaten dein ständiger Begleiter sein wird und deine Freunde sich damit abfinden werden müssen. Ich habe im Ref genau bemerkt, wer meine "wahren" Freunde sind und welche nur Lust haben sich mit einer lustigen und ausgeruhten Annette zu treffen und die mich gestresstes Nervenbündel nicht so gut leiden konnte. Zum Teil war es schmerzlich, zum Teil hat es mich aber auch weiter gebracht. Schau mal unter dem Thread "Habt ihr Kontakt zu Mitreferendaren?" nach, da diskutieren viele Besucher wild über das Problem der Referendarfreundschaften.
    Leider kann ich dir nichts Freundlicheres sagen, aber irgendwie geht alles rum und du kannst auch wieder mehr in die Disco gehen!<br>

    Ich habe das Thema in einer vierten und fünften Klasse schon mal gemacht. Ich schicke dir mal meine Verlaufspläne und Materialien, die ich dazu habe an deine Email-Adresse.


    Frohes Studium weiterhin!<br>

    Wer von euch ist LA vom Kurs 2002 am Seminar in OG und treibt sich auch in diesem Forum rum? Habe seit drei Wochen Lehrproben hinter mir und fühle mich wie ein neuer Mensch - wem gehts ähnlich, nachdem diese ganzen Strapazen, Reflexion, niederschmetternde Äußerungen hinter ihm oder ihr liegen?<br>

    Bitte aufpassen: das - dass: ist das Paradebeispiel für Interferenz, d.h. zwei Phänomene, die sich ähnlich sind! Nach den Übungsgesetzen von Odenbach sollte so eine Koppelung strengstens vermieden werden, weil man das anscheinend schlechter aufnehmen kann. Sollte man also eigentlich nicht in einem Abwasch machen, sondern getrennt. Ist sonst auch ziemlich realitätsfern: wahrscheinlich gibts du irgendeinen Text raus, in dem viele "das" und "dass" vorkommen. Wo gibts das in der Realität? Du solltest möglichst Alltagstexte verwenden und alles irgendwie in eine Schreibeinheit oder so einbetten. Noch besser ist es natürlich, wenn du von Texten der Kids ausgehst und so an das das-dass-Phänomen rangehst.
    Ich weiß, dass es in den meisten Sprachbüchern so gehandhabt wird, aber eigentlich ist es aus didaktischer Sicht her eher schlecht.
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