Beiträge von Der Panda

    Hallo :)


    Ich bin zurzeit noch im Master of Education und dachte, mit meiner Frage bin ich hier genau richtig ;) Momentan schreibe ich an einer Hausarbeit zum Thema Leistungsbewertung mithilfe des Portfolio und würde gerne wissen, wie eine Zeugnisnote prozentual aufgebaut ist - also zu welchen Teilen zählt die schriftliche Leistung, zu welchen die mündliche? Und ist dem Lehrer freigestellt, wie viele "mündliche Mitarbeiten" er in einem Schuljahr so anfertigen lässt und benoten kann? Ich will darauf hinaus, dass viele kleine Gelegenheiten für die Schüler, Lernfortschritte zu machen und zu beweisen, bessere Möglichkeiten bieten könnten, einem Schüler eine gerechte Note zu geben, als wenn er nur 3 Klassenarbeiten schreibt und unter mündliche Mitarbeit NUR das Melden fallen würde.


    Danke schonmal und noch einen schönen Abend!


    Der Panda

    Na gut, man weiß nicht immer, welche Geschichte ein Schüler hat und deshalb ist es wirklich schwierig, zu beurteilen, warum er/sie das macht. Aber um überhaupt damit umzugehen, muss man nicht unbedingt eine spezielle Ausbildung haben. Man sollte natürlich nicht versuchen, ohne Ausbildung an einem anderen Menschen herumzudoktern. Aber man darf dieses Thema auch nicht einfach wegschieben, nur weil man eben Erziehungswissenschaft und nicht Psychologie studiert hat. Teenager haben Probleme und mit Teenagern müssen wir uns in unserem Beruf nun einmal auseinandersetzen. Dazu gehören auch seelische Probleme, die (nicht nur) Teenager haben können.
    Klar können wir nicht immer alles lösen und unser Job macht aus uns noch lange keine Psychologen. Aber um jemandem zuzuhören und zu versuchen, anhand der familiären Situation - soweit man denn darüber bescheid weiß - einzuschätzen, wie die Lage "ungefähr" aussieht, muss man nicht im Trainingslager gewesen sein.


    Ich möchte hier nicht behaupten, dass wir universalqualifiziert sind - ich möchte nur darauf hinweisen, dass man für schwierige Themen vielleicht nicht immer sofort eine Lösung parat hat, dass man sie aber nicht einfach weiterreichen darf. Keine Angst, ich ging nicht davon aus, dass das so gemeint war ;)

    Oh man hier stehen so viele Nachrichten, ich blicke schon gar nicht mehr durch :)
    Dass man als Lehrer nur vermittelnd eintreten kann, denke ich auch. Man kann tatsächlich eine Menge falsch machen, aber wenigstens Hilfe anzubieten ist bestimmt nicht verkehrt. Und natürlich - und das sehe ich als Voraussetzung - sollte man sich informieren und mit dem Thema auseinandersetzen. Dazu gibt es eine Menge Infoseiten und Foren und Bücher, einige gut, andere bescheiden. Ich denke mal, ein Ratgeber zum Thema Depression ist nie verkehrt. Depressive Schübe sind ja keine Seltenheit in der Pubertät ;)

    ZITAT: "Was ist dann die Lösung? Soll man dem Kind beim Krepieren zusehen? Okay, das ist bewusst provokativ formuliert, aber man muss
    etwas tun. Was, hängt natürlich von der Situation ab. Einen Lehrer des
    Vertrauens finden, z.B., wenn ich's nicht bin. Oder
    Sozialpädagoge/Schulpsychologe zur hilfe holen, so denn vorhanden."


    Also erstmal weniger Panik! Zwar ist SVV nicht gerade eine Lapalie und weist in den meisten Fällen auf irgendein bestehendes Problem hin, aber krepieren wird sie davon nicht gleich! "Krepieren" oder leiden tut sie nicht daran, dass sie sich schneidet, sondern daran, dass sie ein Problem hat. In den seltensten Fällen schneiden die Leute so tief, dass sie direkt davon sterben können. Meist sind die Verletzungen eher oberflächlich - dadurch ist die Sache nicht weniger präsent, also versteht mich bitte nicht falsch. Ich will hier nichts herunterspielen. Aber es stimmt schon, dass man verhindern kann/sollte, dass sie sich etwas Ernstes einfängt. Sollte sie sich wirklich absolut nicht helfen lassen wollen, bringt es niemanden weiter zu einer Lösung, wenn man sie bedrängt oder unter Druck setzt. Übermäßiger Druck oder gar Erpressung verhindern im schlimmsten Fall nur, dass sie sich irgendwann von alleine Hilfe holt. Sollte man tatsächlich aber auch wirklich gar nicht weiter kommen, kann man ihr wenigstens ans Herz legen, ihre Wunden ordentlich zu desinfizieren und keine unsauberen Gegenstände zu verwenden. Dass im Arm Sehnen sind, sollte eventuell auch erwähnt werden. Dazu müsste man theoretisch aber schon verdammt tief schneiden und ich gehe nicht davon aus, dass das bei der Schülerin der Fall war.
    Auch muss es nicht gleich eine BPS sein. Nicht jeder, der sich verletzt, hat eine Persönlichkeitsstörung! Es ist ja auch nicht jeder Homosexuelle promiskuitiv ;-), um mal bei Vorurteilen zu bleiben.
    Ich muss aber sagen, ich finde es gut, dass der Threadsteller sich Gedanken um seine Schüler macht, denn viele sehen tatsächlich darüber hinweg oder verurteilen die Schüler dann auch noch. Am besten wird es sein, wenn man wenigstens versucht, in einer ruhigen Minute und in Abwesenheit von Mitschülern das Mädchen anzusprechen. Falls sie sich auf ein Gespräch einlässt und von einem Problem erzählt, sollte der Fokus erstmal auf dem Problem bleiben - und das Gespräch nicht auf die Wunden reduziert werden, denn das bringt niemanden einer Lösung näher. Wenn sie wirklich absolut gar nicht reden will, kann man sie dazu auch nicht zwingen. Auch eine erzwungene Therapie ist kontraproduktiv, weil die Betroffene dann höchstwahrscheinlich auf stur schaltet und sich gar nichts mehr sagen lässt, eventuell jegliches Vertrauen verliert. Bei einem Familienproblem, einer Depression, Leistungsdruck, Mobbing oder oder oder...wäre eine Therapie schon sinnvoll. Vielleicht lässt sie sich ja darauf ein, wenn man ruhig bleibt, nicht hysterisch wird und sie sieht, dass sie hier einen Ansprechpartner hat, der sie ernst nimmt, sie nicht auf SVV reduziert und ihr vor allen Dingen zuhört. Ein Ruhepol wirkt in vielen Situationen besser als ein Vorschlaghammer. Ich weiß allerdings nicht, inwiefern man als Lehrer verpflichtet ist, andere Hilfe zu holen. Darüber kann ich nichts sagen. Im Zweifelsfall, wenn wirklich gar nichts anderes geht, kann man, je nach Schwere der Situation, ja immer noch die Eltern informieren. Ich hoffe, ich werde hier nicht falsch verstanden. Natürlich rate ich hier keinem, einfach zuzusehen, wenn ein Schüler Suizid ankündigt. Man sollte den Einzelfall immer im Auge behalten und dann individuell urteilen, was angebracht ist.


    Und wie bereits erwähnt: Die Eltern informieren ist in jedem Fall problematisch. Nicht selten hat die Familie mit dem Problem zu tun. Eltern reagieren meist auch recht hysterisch, weil sie nicht wissen, wie sie mit der Selbstverletzung des Kindes umgehen sollen.

    Ja, dass es eventuell Probleme mit religiösen Eltern geben kann, habe ich mir auch schon gedacht. Das würde ich bei Gelegenheit in der Arbeit auch besprechen. Das Blöde an der Sache ist, dass man es einfach nicht allen recht machen kann. Religiöse Eltern können etwas gegen Harry Potter haben, der Herr der Fliegen könnte genauso gut in die Schusslinie geraten, weil dort Kinder als grausam dargestellt werden (Hab ihn leider nicht gelesen, sollte ich Unsinn erzählen, nehme ich es sofort zurück ^^) und Huckleberry Finn hatten sie ja auch schonmal auf dem Kieker, weil dort das Wort "Nigger" gebraucht wird. Ich bin aber fast schon ein bisschen dankbar, dass es so einen Punkt bei Harry Potter gibt, weil ich den sehr interessant finde ;)

    Einen schönen guten Morgen!


    Ich habe vor, meine Bachelor-Arbeit im Fach British and American Studies über Harry Potter im Englischunterricht zu schreiben und würde gern wissen, ob einer von euch bereits Erfahrungen damit gesammelt hat :) Ich möchte in der BA-Arbeit nur einen der Romane behandeln, also keine Filme oder Hörbücher. Leider bin ich noch nicht sicher, welchen genau, aber ich denke es wird der erste oder zweite sein. Ich bin etwas unsicher, ob tatsächlich das ganze Buch oder nur Ausschnitte besprochen werden sollten und ob vielleicht eine angepasste Version - je nach Altersstufe (auch noch nicht sicher) verwendet / erstellt werden sollte. Natürlich habe ich nicht vor, das komplette Buch umzuschreiben ;) Ich bin nur nicht sicher, ob der Originaltext nicht zu schwierig für nicht-Oberstufenschüler sein könnte. Allerdings hätte man bei Veränderung ja das Problem, dass dieser schöne authentische Text quasi seiner Echtheit beraubt wird. Ein Erfahrungsbericht oder eure Sichtweisen dazu können mir bestimmt helfen, das ganze mit mehr Übersicht anzugehen. Aber bitte nicht falsch verstehen - ich hatte nicht vor, mir Komplettlösungen vorgeben zu lassen und nicht mehr selbst zu arbeiten ;) In meiner Schulzeit waren unsere Lehrer da immer sehr skeptisch, aber ich schätze mal, dieses Forum ist noch etwas anders als ein Klassenzimmer :)


    Viele Grüße,
    der Panda (die Pandarine klingt komisch)

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