Beiträge von Powerflower

    off topic zum Sinn des Einsatzes von Farben im Unterricht:

    Zitat

    Remus Lupin schrieb am 26.05.2006 09:47:
    Wer meint, seine Schätzchen täglich mit selbstgedrucktem bunten Kramversorgen zu müssen, der wird hier fündig.

    Das klingt mir jetzt etwas geringschätzig. An Sonder- und an Grundschulen ist der Einsatz von farbigem Material sehr wichtig, und ich bin mir sicher, dass auch Gymnasialschüler, die von Farben nicht gerade verwöhnt werden, sich über farbige Bilder freuen.

    Außerdem - ich unterrichte Kunst. Es ist von unschätzbarem Wert, Bilder aus Büchern und aus dem Internet vergrößern, farbig auf Papier ausdrucken und laminieren zu können oder farbig auf eine Folie drucken zu können. Das ist viel günstiger, als wenn ich mir die Drucke der einzelnen Künstler kaufe.

    Ich setze meine Farben sparsam ein, Farben gibt nicht in jeder Stunde, aber mindestens einmal in der Woche. Dabei setze ich aber auch ab und zu gerade in "Schwarz-Wei-Fächern" wie Deutsch Farben ein. Manchmal greife ich auch zu Stift, vergrößere und male mit Buntstiften aus. Meine Schüler, die von meinen Kollegen nicht gerade mit Farben verwöhnt werden, springen darauf total an.

    Es ist schwer zu antworten, wenn man nicht weiß, was für Material du hast. Ich bin erst im ersten Referendariatsjahr, kann das also noch nicht einschätzen, ob Aufbewahren sich lohnt, aber ich hebe mein Material lieber in Extra-Ordnern auf, solange ich Platz habe. Entsorgen kann ich nach 2 Jahren immer noch. Jede Klasse ist anders, vielleicht bekommst du mal eine Klasse, für die du das bisher nicht verwendete Material gebrauchen kannst.

    Zitat

    Meike. schrieb am 27.05.2006 13:23:
    So jedenfalls wird man die Kommunikation nur erschweren. Schade drum.

    Ich stimme völlig zu.

    Wieso reiße ich mir den A*** auf, wenn ich von übereifrigen Müttern mit extrem verengtem Blickwinkel mit den unengagierten Lehrern in einen Topf geworfen werde? Die liebsten Eltern sind mir die, die das Engagement der engagierten Lehrern würdigen. Schon mal was von "positiver Verstärkung" gehört, Lotte Kühn? Ich kaufe keines der beiden Bücher, lieber investiere ich das Geld in Bücher, aus denen ich wirklich was lernen kann, und in Bücher für meine lieben Schüler, die es verdient haben, dass ich mich für sie engagiere.

    Können die Schüler selbst wählen, welches AB sie bearbeiten wollen? Dann würde ich die Blätter auf Folie abziehen und zuerst am OHP vorstellen. Dann kannst du die Blätter durch zwei Schüler austeilen lassen, der eine Schüler teilt die schwierige Variante aus, der andere die einfache. Die übrigen Schüler melden sich bei dem Schüler, dessen AB sie bearbeiten wollen.

    Das Nachfüllen ist bei mir auch immer eine ziemliche Kleckerei und ich habe noch nicht rausbekommen, woran das liegt. :( Ich bin sehr vorsichtig, aber die Druckerfarbe läuft immer unten raus und ich weiß nicht, woran das liegt. Dass es nicht an meiner Ungeschicklichkeit liegen kann, weiß ich, weil ich mal einen Tintenstrahldrucker hatte, bei dem das Nachfüllen ohne Kleckerei funktionierte. Ich glaube, dass das Nachfüllen eine Kleckerei wird, wenn man die Tintenpatronen zu spät aus dem Drucker holt, also wenn sie schon zu sehr "ausgesaugt" worden sind. Die Löcher, die ich in die Patronen mache, verschließe ich mit einem Sekundenkleber und klebe drüber noch Tesafilm.

    Die Seite http://www.druckerzubehoer.de kann ich wirklich empfehlen, diort bestelle ich mir auch Nachfüllfarben.

    off topic:

    Hallo neleabels, aber die Druckerpatronen eines Laserdruckers sind doch sehr teuer, oder? Ich weiß allerdings nicht, wie viel Papier damit bedruckt werden kann im Vergleich zu Tintenpatronen.

    Ich will nicht auf Farbe verzichten. Ich habe einen Farb-Tintenstrahldrucker (Canon i560) und bin damit höchst zufrieden. Ich habe sogar spezielle Folien gekauft, so dass ich meine Schüler dann und wann mit farbigen Folien verwöhnen kann. Mein Drucker hat vier Farbpatronen, so dass ich immer nur eine Farbpatrone auswechseln muss, wenn der Farbdruck irgendwann nicht mehr stimmt, weil eine Farbe ausgegangen ist.

    Ich hatte einen Laserdrucker, der war zwar superschnell, aber er zog das Papier regelmäßig so ein, dass ich den Drucker immer auseinanderbauen lassen musste, um das Papier wieder rauszuholen. Bei meinem Titenstrahldrucker lässt sich eingeklemmtes Papier wesentlich leichter rausholen, aber vielleicht hängt das auch vom Druckertyp ab.

    Das sind mir jetzt zu viele Paragraphen. Für mich besteht das Briefgeheimnis ab dann, wenn nicht gewünscht wird, dass der Inhalt von anderen gelesen wird, also besteht das bei solchen Schülerkritzeleien fast immer.

    Heute ist in meinem Unterricht ein Briefchen aufgetaucht. Ich bat darum, dass es weggeräumt wird und nahm vom Verstärkersystem einen Smiley weg. Man kann also negative Konsequenzen ziehen, ohne den Brief abnehmen zu müssen. Außerdem sind die Schüler peinlich berührt, wenn sie merken, dass ich sie ertappt habe, das ist auch schon eine Form der negativen Verstärkung. Für den Rest der 3 Stunden, die ich in der Klasse war, war es ruhig und alle arbeiteten mit, ich habe mich um Schülerorientierung bemüht, was mir heute anscheinend gelungen ist.

    Zitat

    lala schrieb am 21.05.2006 19:38:


    Finde ich auch, zumal ich selbst Briefe geschrieben habe, sogar noch in der Oberstufe.

    Sehe ich auch so, ich war auch nicht anders. Ich schrieb allerdings nur in sehr langweiligen Fächern. :rolleyes: Dabei gebe ich mir so viel Mühe, den Unterricht interessant zu gestalten.

    Wenn Briefe geschrieben werden, kommt auch Unruhe auf, denn alle anderen kriegen es mit und dann stacheln sie sich gegenseitig an. Ich habe es hier mit sehr kleinen Klassen zu tun.

    Hallo Doris,

    es ist ein wunderschöner und trauriger Brief und ich wäre als Lehrerin sehr gerührt, wenn eine Schülerin mir so viel Vertrauen schenken würde.

    Ich glaube, ich würde auch mit einer Reaktion warten, weil so vieles im Argen liegt, dass ich mir erst Gedanken machen müsste, wo ich anfange. Es ist auch schwierig, die richtigen Worte zu finden, ich hätte als Lehrerin Angst, etwas Falsches, Leeres zu sagen.

    Der erste Schritt wäre die Abgabe des Amts der stellvertretenden Klassensprecherin, aber auch das ist nicht so einfach. Die Lehrerin sucht vielleicht nach einer guten Erklärung, wenn sie der Klasse die Abwahl vorschlägt. Ich hätte Angst, deiner Tochter zu schaden, wenn ich in der Klasse plötzlich verkünde, dass sie nicht mehr Klassensprecherin sein will.

    Es wäre für mich auch schwierig zu handeln, weil deine Tochter schreibt "Tun Sie endlich etwas", ohne konkrete Handlungsvorschläge anzubieten. Da würde ich mir erst einmal Gedanken machen, was ich machen kann, ohne dass es auf deine Tochter zurückfällt.

    Ich kenne die Vorgeschichte nicht und habe von dir auch zu wenig gelesen, aber ich als Lehrerin würde es als hilfreich empfinden, wenn du mit deiner Tochter gemeinsam überlegen würdest, was man verbessern könnte und du mich dann anrufen würdest, ob ich den Brief erhalten habe und dass du mit deiner Tochter Lösungsvorschläge ausgearbeitet hättest. Ich weiß nun nicht, wie oft du mit der Lehrerin schon Kontakt hattest, aber das wäre so meine Gedanken.

    Powerflower

    Forsch: :D

    Erst mal zur Klarstellung: Ich lese die Briefe so gut nie vor den Augen der Schüler. Ich sammle sie eher ein und dann grübeln die Schüler verzweifelt, was ich damit wohl mache. :D

    Natürlich bekunde ich mit dem Lesen Interesse, aber andererseits ist es auch sehr peinlich, wenn ich intime Inhalte zu lesen bekomme. Natürlich gibt es das Briefgeheimnis, aber Briefe haben in meinem Unterricht nichts zu suchen, und die unangenehme Konsequenz ist, dass die Zettelchen in meine Hände gelangen. Allerdings stört mich an dieser Variante, dass ich dazu zum Schülertisch gehen muss.

    Ich gucke mal, was ich in Zukunft mache. Es tauchen eh mittlerweile nur noch selten Briefchen auf (oder ich merke es nicht?).

    Ja, die Anzahl der Brieflein sagt auch was über meinen Unterricht aus... ich kann aber sagen, dass das nicht oft vorkommt und deutlich seltener geworden ist.

    Ich versuche immer, die Kinder alle zu beschäftigen, aber manchmal wollen mir keine Ideen einfallen und manchmal muss Frontalunterricht einfach sein.

    Meine Schüler der 5. Klasse schreiben sich in meinem Unterricht hin und wieder Brieflein. X( Wie reagiert ihr darauf? Ich geh immer hin, sammle das ein und geb's nicht wieder raus. Ich lese manchmal vor den Augen der Schüler darin (sehr peinlich für die Betroffenen, die kichern), manchmal nicht. Ich lese den Inhalt nie vor. Meist stehen drinnen Dinge wie "Ich will ficken.", "Anna liebt Kurt.", "Ich bin sooo geil auf dich." (nicht an eine Klassenkamerad/in gerichtet, sondern einfach so zum Spaß als imaginärer Liebesbrief) oder obszöne Zeichnungen von nackten Männern und Frauen.

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