Beiträge von Powerflower

    Wie alt sind sie denn?

    Ich habe das Problem bei meinen 13-jährigen Schülern auch. Ich versuche, es so zu lösen, indem ich ihnen die Möglichkeit gebe, sich zu bewegen, z.B. arbeite ich jetzt viel mehr mit Wortkarten an der Tafe statt mit Handschrift, d.h. die Schüler hängen für mich die Wortkarten auf, schreiben an der Tafel, schreiben auf dem Tageslichtprojektor, teilen Blätter aus (sofern es keinen Austeildienst gibt), helfen mir, Plakate und dergleichen aufzuhängen. Ich weiß nicht, ob es was hilft, da ich das erst seit kurzem ausprobiere, aber das Klassenklima hat sich verbessert, seit ich nicht mehr so verbissen darauf bestehe, dass alle unbedingt sitzen bleiben müssen. Voraussetzung ist allerdings, dass sie Grund haben, wenn sie durch den Raum gehen, und dabei keine Mitschüler ärgern.

    Na, natürlich gnadenlos bewerten.

    Meine Klasse wollte mir auch nicht glauben, dass ich Kurzproben schreiben lassen werde. Nun ließ ich eine schreiben, alle waren tierisch geschockt und entsprechend fiel die Kurzprobe aus. 8)

    die fiese Powerflower

    Bei aller Kritik (die ja auch von mir kam) kann ich primateacher schon verstehen. Es steht ja auch dahinter die Befürchtung, dass das Kind überfordert werden könnte.

    Allerdings liest sich primateachers Kritik für mich so, als hätte er/sie persönlich etwas gegen den Schüler und rät daher vom Gymnasium ab. Kann das sein?

    Hallo primateacher,

    wie definierst du "faul"? Ist der Schüler wirklich faul? Du weißt doch nicht, was der Schüler zuhause wirklich macht, auch wenn er im Unterricht faul wirkt. Ich würde, wenn es möglich ist, die Entscheidung noch revidieren.

    Powerflower

    Natürlich braucht auch der Hund Erziehung, ich schrieb auch extra, dass "vor allem" der Mensch Erziehung braucht. Wie das gemeint ist, bechreibt das Buch "Mit Hunden sprechen" ganz gut, leppy hat es mal hier im Forum empfohlen. Nur, Hunde sind instinktgeleitete Tiere, aus der Sicht der Natur ist ihr Verhalten richtig, aber zum Zusammenleben mit Menschen müssen die Instinkte eben vom Menschen "umgeleitet" werden.

    Ich habe eine Bekannte, die mit ihrem Hund nur in der Hundeschule übte, aber die Übungen nicht auf freiem Feld anwandte. Ergebnis war, dass der Hund auf dem Hundeplatz perfekt gehorchte, aber woanders nicht. :rolleyes:

    Die Eltern sollten (nicht zu verwechseln mit "müssen"!) selbst wohlerzogen sein, damit sie ihre Kinder erziehen können. ;)

    Mareni, warum ist dein Hund schwierig? War er das von klein an oder wurde er vorher von dir Menschen erzogen? Manchmal liegt es auch an den Genen bzw. an der Rasse.

    Natürlich könnt ihr auf preisgünstiges Dosenfutter umsteigen. Hat deine Mutter sich das auch gut überlegt? (Es wirkt auf mich ein bisschen wie ein spontaner Entschluss, Fragen wie Futter sollte man eigentlich vorher zu beantworten wissen.)

    Ich empfehle den Besuch einer Hundeschule. Kostet zwar Geld, ist aber unbezahlbar (nicht falsch verstehen :D ), weil man dann einen wohlerzogenen Hund hat, den man zu jeder Urlaubsreise mitnehmen kann. Übrigens würde ich mich auch jetzt nach möglichen Hundesittern für die Urlaubszeit umschauen. Ich habe was gegen Tierpensionen, wo die Viecher die meiste Zeit sich selbst überlassen sind.

    Ich würde den Hund von Beginn ans Autofahren gewöhnen und am Anfang jede Fahrt mit etwas Angenehmen (für den Hund! :D ) verbinden. Vor Autofahrten sollte der Hund nicht gerade gefressen haben, wenn er das Autofahren noch nicht gewöhnt ist. Vielleicht braucht man noch ein Hundegitter oder einen Hundegurt für's Auto. Ach ja, wichtig sind auch kleine Plastikbeutelchen, mit denen man die Hinterlassenschaften des Viecherls diskret und sauber :D entfernen kann.

    Chip oder Tätowierung wäre auch sinnvoll, vielleicht braucht er auch noch Impfungen.

    Deine Mutter kann den Tierarzt fragen, wenn sie weitere Fragen hat. Bei Spaziergängen trifft sie auf andere Hundebesitzer, die sie auch fragen kann (am besten Menschen, deren Hund auch wohlerzogen ist).

    Viel Spaß mit dem Neuankömmling! :)

    Powerflower

    Hallo Heike,

    das ist eine interessante und ermutigende Perspektive. Und gerade dein Urteil hat mich sehr interessiert, denn du bist mir hier Vorbild (aus dem, was andere Menschen schreiben, kann man schon viel herauslesen). Was nicht heißen soll, dass ich mich über andere Beiträge weniger freue.

    Super-Lion, danke für's Mutmachen! Wenn ich jetzt so nachdenke, muss ich sagen, dass die Referendare, denen es gut geht, es auch eher laut sagen, als die Referendare, denen es nicht gut geht.

    Wenn ich zurückblicke (eure Beiträge bringen mich dazu), kann ich immerhin sagen, dass es heute doch besser läuft als zu Beginn. Und ich bin sooo froh, dass ich bis heute keine Abneigung gegen die problematischen Schüler aufgebaut habe. Hoffentlich bleibt das so.

    Powerflower

    Hallo Sarah,

    es ist schön zu lesen, dass es anderen ähnlich geht wie mir, auch wenn es bei mir besser zu sein scheint als bei dir (auch wenn es nicht schön ist!). Bist du im ersten oder im zweiten Jahr? Was für Klassen hast du, falls du das schreiben magst?

    Wenn ich mich in meinem Seminar umhöre, die Refs scheinen fast alle begeistert vom Unterrichten zu sein. Nicht dass ich es schlecht finde, aber eben auch nicht umwerfend.

    Hallo Hermine, ich arbeite an meinem Durchsetzungsvermögen, aber hallo! :D
    Ich habe in der 6. eine sehr dominante Schülerin, die sich am Anfang als Co-Lehrerin aufgespielt hat. Inzwischen habe ich es geschafft, ihr zu vermitteln, dass ich höherrangig bin. Sie fuhr am Anfang stark auf der Kumpelschiene, ich ließ mich dummerweise drauf ein, fing aber an, mich davon zu distanzieren, indem ich ihr bei jeder Einmischung (und die gibt es mehrmals pro Stunde) deutlich sagte, dass sie sich nicht einmischen soll, sondern dass ich hier die Lehrerin bin und entscheide. Jetzt fühle ich mich auch wirklich als ihre Lehrerin und nicht mehr als ihre "Freundin".

    Das mit dem gegenseitig Hochschaukeln befürchte ich bei meiner 6. Klasse auch, aber ich bin zuversichtlich, das noch auf die Reihe zu bekommen. Ich arbeite mit einem Belohnungsystem, ich vergebe während des Unterrichts stumm auf einem Plakat Punkte. Jetzt mag ich 2 der 4 schlimmsten Ruhestörer immer mehr.

    Es war übrigens heute SEHR ermutigend zu erleben, eine autoritäre Kollegin mit dieser Klasse schimpfen zu sehen und dabei festzustellen, dass die frechsten Schüler trotzdem immer noch widersprechen.

    Vielleicht kommt das Gefühl der Berufung noch...

    Powerflower

    Hallo biene maja,

    danke für dein Posting. Dann kann ich ja noch hoffen, dass es besser wird.

    Heute war es wieder etwas unruhig, aber es hielt sich im Rahmen, sogar in der wilden 6. Klasse (heute war mal eine für diese Klasse richtig gute Atmosphäre, wenn man davon absieht, dass ich vier Schüler, die an einem Schüler herumzerrten, auseinanderreißen musste; allerdings war auch einer der Ruhestörer nicht da).

    Ich musste in der 5. Klasse einer an sich guten Schülerin ihre erste 6 des Lebens geben. :( Sie hat geweint, aber ich habe sie anscheinend erfolgreich trösten können, sie hörte bald auf zu weinen und kurz darauf bekam ich von ihr das Freundschaftsalbum und das Poesiealbum in die Hand gedrückt. Das hat mich sehr gefreut.

    Für's Seminar bekommen wir schon nett Hausaufgaben auf. :rolleyes:

    Powerflower

    Hallo Laura,

    ich bin seit September dabei, aber der Druck ist bei uns noch nicht so immens und wir haben das Glück, eine Seminarleiterin zu haben, die konstruktiv kritisieren kann. Dafür kämpfe ich mit meinen Schülern und es graut mir vor den ersten echten Unterrichtsbesuchen. Es gab zwar schon welche, aber es wird ja zunehmend erwartet, dass wir immer besser werden und auch bei mir ist bei den ersten Besuchen viel schief gegangen.

    Ich habe versucht, mir folgende Einstellung aufzubauen: Menschen (egal ob Schüler einer schwierigen Klasse oder Vorgesetzte) sind es nicht wert, dass man sich die gesamte Zukunft wegen ihnen versaut. Ob ich die so aufrecht erhalten kann, weiß ich aber noch nicht.

    Ich würde dir empfehlen, einen Ausgleich in anderen Dingen zu schaffen, wo dich nichts an den Lehrberuf erinnert, Treffen mit Freunden (auch wenn die Zeit dafür eigentlich fehlt; ich werde mich z.B. demnächst mit meiner Schulfreundin mitten in der Schulwoche treffen, jawoll!), Zeit für ein gutes Buch usw.

    Das Beispiel mit deinem Kollegen gibt mir Hoffnung. 8)

    Gestern haben die Schüler auch wieder Respektlosigkeit gezeigt, z.B. gingen sie in den Nebenraum, obwohl ich es ihnen verboten hatte. Und einer, der den Verweis bekommen hat, hat mir die Strafarbeit, die er in der Parallelklasse schreiben musste, mit einem abwertenden Laut hingeschmissen und dann entschwand er, ehe ich reagieren konnte (es war Unterrichtsende).

    Übrigens habe ich gerade korrigiert: Es gibt keine 1en und keine 2en. Die zwei Verweis-Schüler bekamen die Note 3 und 6.

    Ich bin auch noch behindert und da stellt sich bei mir schon die Frage, ob meine Behinderungen sie veranlasst, mich als etwas "niedriger" zu betrachten, auch im Vergleich zu anderen Referendaren. Ich glaube auch, dass es so wetwas wie eine "natürliche Autorität" gibt und die muss ich mir erst erarbeiten, falls das überhaupt geht.

    Übrigens, als ich das letzte Mal gesagt habe, dass es einen Verweis gibt, hat der eine Schüler sich beleidigt in den Nebenraum verkrochen (er ließ sich nicht mehr rausholen). Ich habe ihn dann gefragt, ob er ein Problem damit hat, dass ich behindert bin. Er: "Nein, ich habe ein Problem damit, dass Sie so streng sind." Das war aber vermutlich nur auf den Verweis bezogen und nicht allgemein gemeint.

    Es ist für mich auch sehr schwer, Unterricht zu machen, weil ich immer drei Schüler habe, die den Unterricht stören, die kann ich doch nicht jede Woche ausschließen, oder? Ist es eigentlich erlaubt, einen Schüler auszuschließen und ihn dann die Stunde darauf bei einer Kurzprobe (entspricht einer Ex) mitschreiben zu lassen?

    Außerdem neigen meine Schüler dazu, sich zu melden, wenn ein Mitschüler ein Fehlverhalten zeigt, z.B. "Martin hat Jakob den Stinkefinger gezeigt!", "Er hat mich mit Papier beworfen!", "Er hat mich gehauen!", "Er hat mich Arschloch genannt!"

    Ich hoffe immer, dass ein Schüler eine gescheite Frage zum Unterruchtsthema hat und dann kommt doch nur eine Meldung zu einem Fehlverhalten. :rolleyes: Ich sage immer, dass sie das in der Pause unter sich ausmachen sollen, sie können so etwas doch allein klären. Ich sage auch, dass ich es nicht gesehen habe und man mir nur wichtige Sachen melden soll (was für sie wichtig ist, ist für mich noch lange nicht wichtig).

    Es ist nichts vorgeschrieben, außerdem, wenn die Kinder anfangen zu lesen, werden sie erkennen, dass man vorwiegend in der 1. Vergangenheit schreibt. Wenn du willst, dass sie in der 1. Vergangenheit schreiben sollen, sage es ihnen. Die Gegenwart würde ich nicht als Fehler ankreiden, wenn du es nicht vorher geklärt hast.

    Lecker wären auch belegte Snacks, aber zeitaufwändig oder kostspielig. Andere Möglichkeit: Baguette-Stückchen und Quark-Dipps mit Gemüse, also ähnlich wie die Breze-Variante. Ja, Blätterteigtaschen gefüllt mit Käse oder Schinken oder Gemüse finde ich auch sehr lecker.

    Hallo Remus Lupin,

    interessante Bemerkung! Ich habe lange geglaubt, wenn ich es allen recht mache, werde ich am ehesten beliebt. Aber jetzt probiere ich es auf der Schiene "Hart, aber gerecht". Mal sehen, ob das mir sanftmütigem Wesen gelingt. :rolleyes:

    Die Kurzprobe traf die Klasse gestern wie eine Keule. Aber ich denke, gerade unerwartete Proben bieten den stillen Schülern, die immer fleißig lernen, aber in einem öfter gestörten Unterricht untergehen, die Chance, sich zu "profilieren". Die Kinder waren vielleicht hysterisch: "Das hätten Sie uns vorher sagen müssen!" - Nein, Kurzproben werden wie Stegreifaufgaben nicht angekündigt. - "Ich habe doch gar nichts gelernt!" - Selber schuld! *fiesgrins* Nur für die Schüler, die den unterricht nie stören, hat es mir leid getan. Aber es wird ihnen hoffentlich eine Lehre sein, das Lernen in Zukunft ernster zu nehmen.

    Ich bin sehr gespannt, wenn ich mich heute ans Korrigieren mache.

    Ich habe übrigens auch das Problem, wenn ich eine Probe schreiben lasse, dass die, die zuerst fertig werden, laut werden, auch wenn ich sie vorher ermahnt habe. Und wegen der Leute, die noch schreiben, kann ich sie nicht schnell mal zu einem anderen Lehrer schicken. Die gehen dann einfach in den Nebenraum und unterhalten sich dort lautstark. Dabei hatte ich das vor Beginn der Probe verboten. Ich muss mir mal überlegen, ob ich in so einem Fall einen Lehrer anrufe, dass er die Ruhestörer aus der Klasse nimmt, oder ich drohe mit einer Maßnahme wie Nachsitzen an.

    Hallo Tina, deine Idee gefällt mir, ich werde mich dran machen!

    Das mit der Eigenmitteilung kann ich mir nicht richtig vorstellen, wie würde das konkret aussehen?

    Ich habe z.B. in der vorletzten Stunde die Klassenzimmertür abgesperrt, weil ich einen Schüler habe, der dazu neigt, während des Unterrichts rauszugehen. Aber ich mache das lieber nicht nochmal, es war eine eigenartige Stimmung, mit Schülern im Klassenzimmer eingeschlossen zu sein :D, und die Türen müssen ja als Fluchtmöglichkeit offen sein.

    Ich frage mich aber auch, warum es bei mir überhaupt soweit kommt, dass die Schüler z.B. ihren Fuß auf den Tisch legen und mit Gegenständen um sich werfen? Mich haben sie übrigens nicht mehr attackiert, da muss ich ganz schnell auf Holz klopfen.
    Bei anderen Lehrern tun sie das alles ja nicht, bei mir schon, also habe ich etwas an mir, dass sie sich trauen, so weit zu gehen. :(

    Powerflower

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