Beiträge von svwchris

    Du bist halt etwas weltfremd. Tut mir leid.
    Ich schreibe hier über eine Werkrealschule. Da muss man leider etwas andere Prioritäten setzen und fängt ganz unten an. Das fängt leider damit an, dass Schüler überhaupt in die Schule kommen, am besten pünktlich, dass sie Guten Morgen sagen, dass sie anständig auf ihrem Stuhl sitzen, dass sie sich ordentlich anziehen und und und.
    Mir wäre es auch lieber, ich könnte meine Schwerpunkte anders setzen. Jogginghose und kein Deutsch ist dann eben eine ganz schlechte Kombination auf dem Arbeitsmarkt.

    Das kann man so kommunizieren. Richtig. Wenn man aber keine andere Hose zu Hause hat (das ist jetzt kein Witz - ein Schüler musste los sich neue Hosen kaufen, da er NUR Jogginghosen besitzt) wird er diese vor dem Praktikum womöglich nicht kaufen.
    Und da schäme ich mich als Lehrer, so einen Schüler zu besuchen.
    Ebenso will ich nicht auf Ausflüge mit Schülern gehen, die Jogginghosen tragen. Auch da habe ich sie 'verboten'.
    Und ich finde schon, wenn ich im Gammellook in die Schule komme, das auch mit meiner Einstellung und Motivation zu tun hat.
    Ich habe einen Erziehungsauftrag. Und darunter verstehe ICH, u.a. dass ich mich anständig als Schüler anziehe.
    Ich stelle mich auch nicht ungewaschen, im Schlabberlook und verpennt vor meine Schüler. Das erwarte ich auch von ihnen. Und das verstehen und akzeptieren sie auch, wenn man es ihnen erklärt. Manche finden es mittlerweile auch gut, dass sie die'am besten angezogenste Klasse' sind. ;)

    Ich hatte mit meinen Schülern vor 3 Wochen über dieses 'Problem' diskutiert. Werkrealschule 8. Klasse.
    Da kamen halt über die Hälfte mit Jogginghose, Kapuzenpulli (was ich ok finde) und Sneakers.
    Da habe ich ihnen ebenso erklärt, dass man so nicht in der Schule erscheint. Habe sie dann auch ganz dezent darauf hingewiesen, dass ich in Zukunft gerne hätte, dass sie nicht mehr in Jogginghose in die Schule kommen sollen. Sie haben das verstanden und seit dieser Zeit hat keiner mehr diese getragen. :)
    Warum ich das gemacht habe? Die Argumente ähneln sich mit den Begründungen der Rektorin. Unsere Schüler lernen das eben nicht mehr zu Hause, dass man z.B. ins Praktikum nicht in Jogginghosen geht, sondern mit Jeans. Alles schon dagewesen.
    Ich finde, es hat etwas mit Respekt gegenüber dem Lehrer und auch der Schule zu tun, dass man nicht mit der abgewichsten Hose in die Schule kommt, sondern sich etwas Mühe gibt, 'nett' auszusehen. Ich tue es nämlich auch. :rose:


    Und lustigerweise sind die Jogginghosen Träger die Schüler, die den Sportunterricht schwänzen...

    Wo soll das Haus denn stehen?
    Welches Auto soll es sein?
    Wohin soll der Urlaub gehen?


    Das wäre mal wichtig zu wissen.


    Wenn es kein Haus irgendwo ganz ganz tief auf dem Land ist, das Auto nicht 20 Jahre alt sein soll und der Urlaub nicht nur in eine Pension im Schwarzwald mit Brötchenservice gehen soll...
    Es wird eng als Alleinverdiener. Jedenfalls meine Meinung. :cash:

    Dein Wort in Gottes Ohr...


    Bei uns in der Zeitung (siehe oben) wirst du keine Polizeimeldung finden, in der steht, dass ein 'Flüchtling' eine Stratftat begangen hat.


    Möglichkeit 1: Sie begehen keine Straftaten. Kann sein.


    Möglichkeit 2: Es wird bewusst verschwiegen.


    Was nun stimmt, kann sich jeder selbst raussuchen.

    Eben nicht. Warum habe ich ja bereits geschrieben. Vorrangiges Ziel der Politik ist es, dass der 'Hass auf Flüchtlinge' nicht zunimmt. Da wären so Meldungen sicher kontraproduktiv, zumal ja oben bereits geschrieben wurde, dass die Straftaten gegenüber Flüchtlingen deutlich zunehmen.

    Du glaubst doch aber nicht wirklich, dass die Straftaten nicht wirklich unterschieden werden in "Flüchtling-Deutscher-Osteuropäer-Muslim..."


    Wer vielleicht einen Polizisten oder Kommissar in seinem Freundeskreis hat, wird schon merken, wie mit Straftaten umgegangen wird. Ist doch logisch, dass nicht explizit erwähnt wird, wie viele Straftaten von Flüchtlingen begangen werden (damit meine ich jetzt nicht die Syrer). Wäre ja für die Stimmung im Land sicher von Vorteil...
    In der Presse wirst du sicher nicht lesen: "23-jähriger tunesicher Flüchtlilng..." Da steht dann eben: Ein 23-jähriger Mann...


    Beispiel hier: http://www.rnz.de/nachrichten/…ngshaft-_arid,137526.html


    Klar, nicht unbedingt dramatisch, allerdings eben EIN Fall, wo nicht ersichtlich ist,wer die Tat begangen hat.

    Das Letzte, was meine Werkrealschüler brauchen, sind Süßigkeiten von mir... Ehrlich gesagt bin ich schon genug damit beschäftigt, vor allem den Cola- und Chipskonsum in der Schule einzugrenzen. Ach ja, übergewichtig sind leider eh die meisten.
    Von daher kann ich es fast nicht verantworten, morgens zusätzlich nochmal die extra Portion Zucker zu verteilen. Würde da wohl eher noch mit einem Apfel oder ähnlichem belohnen, denn das kennen sie nicht. :spritze:
    Vielleicht kann ich ja die auch absetzen...

    In Baden-Württemberg müssen Eltern nicht mehr um die Gymnasialempfehlung kämpfen. Denn sie haben die Wahl. :)
    Damit fing doch das Dilemma mehr oder weniger an. Mit der Abschaffung der GS-Empfehlungen. Klar geht man damit den leichteren Weg, sowohl als Schule, Lehrer etc. Ob es richtig war, wage ich mal zu bezweifeln.
    Da werden Kinder mit Notendurchschnitt 4,0 in den Hauptfächern auf's Gymnasium geschickt. Sinnvoll? Wohl kaum.


    Dass den Gemeinschaftsschulen ein ähnliches Ende droht wie den Hauptschulen und Werkrealschulen sollte eigentlich klar sein. Denn bis auf wenige Ausnahmen in vielleicht ganz ganz ländlichen Gebieten wird es die 'Werkrealschule reloaded' bleiben. das Klientel wird sich aber nicht ändern.
    Man wird sich wohl darauf einstellen können, dass dann in wenigen Jahren ein erneuter Rettungsversuch unternommen werden muss. Bis dahin sind einige junge Kollegen verheizt und die Schüler durch individuelles Lernen versaut worden.
    Die grün-rote Landesregierung kann froh sein, dass nun die Flüchtlinge von der katastrophalen Schulpolitik ablenken und somit auch der Wahlkampf sich wohl nicht mehr darauf konzentrieren wird. :rose: Wahrscheinlich muss man diese Katasrophe noch eine weitere Legislaturperiode ertragen. Mahlzeit!

    Das mit dem 'Listening Teil' habe ich immer so gelöst, dass die Schüler sich die Prüfungshörtexte entweder auf das Smartphone (MP3-Player ist ja out) gezogen haben und dann mit Kopfhörer die Aufgaben im Unterricht gemacht haben. Alternativ habe ich die Schüler in ein anderes Klassenzimmer gesetzt und ab und an vorbeigeschaut. Das hat so weit eigentlich ganz gut funktioniert.


    Bei mir stellt sich die Sache so da, dass meine eine Schülerin in den ersten 4 Wochen mehr oder weniger 3 Wochen gefehlt hat. Wie das dann weiter geht... Keine Ahnung.

    Same here.
    Ist meine erste Klasse 10, in der 1! Schülerin sitzt, die die HS-Prüfung macht.
    Ich habe mit ihr vereinbart, dass sie einfach normal am Unterricht teilnimmt und zusätzlich noch im 9er Buch arbeitet, wenn ihre Mitschüler Berufsbildung und Kompetenz Training haben (Fächer gibt ed in 9 nicht). Problem ist nur, dass sie am Freitag gar nicht da ist, da das der Praktikumstag ist.
    Von Vorteil ist, dass sie nicht auf den Kopf gefallen ist und das Schuljahr 9 aufgrund von psychischen Problemen nicht geschafft hat.


    Aber ist absolut unbefriedigend und eine schwachsinnige Idee, 2 Abschlüsse in einer Klasse zu vereinen.

    Sehr schön und freut mich.


    Zeigt mal wieder, dass diese GMS einfach nur Müll ist. Normal werden da Berufsanfänger verheizt, weil es sonst keiner machen will. Aber da kann man eben als Rektor mit den Beurteilungen noch ordentlich Druck machen.
    Hat sich wohl niemand gefunden... :autsch:

    Meiner Meinung nach (und wenn ich es richtig in Erinnerung habe) darf man als WRS-Lehrer nicht gezwungen werden, an einer GMS zu unterrichten. Das geht nur mit deiner Zustimmung.
    Eine Abordnung an eine GMS ist sicher möglich, dann aber in Klassen, die eben nicht nach diesem Prinizp unterrichtet werden.


    Dass
    du nun die 'Drecksarbeit' für die Kollegen an der GMS machen sollst, finde ich ehrlich gesagt unverschämt und dreist. Es müssen ja auch Kollegen an der Schule frei werden, die die 5. Klasse übernehmen könnten (nur wahrscheinlich will das keine/keiner).


    Ich würde dir auch dringend raten, mit dem Personalrat in Kontakt zu treten. Ich würde mich dagegen mit Händen und Füßen wehren.

    Es ist richtig, dass die Gemeinden dafür verantwortlich sind, die Schulen auszustatten.
    Sollen das kleine Gemeinden bewerkstelligen, in denen ein paar tausend Einwohner wohnen?
    Da ist eine Million eine riesige Stange Geld, und da geht es bei den meisten sicher nicht um den dritten Kunstrasenplatz oder ähnliches.
    Wenn man aber vom Schulamt die Pistole auf die Brust bekommt, entweder GMS oder hier ist bald Ende, 'zwingt' man sich dann doch gemeinsam dazu, die neue Schulart zu installieren. Ob Geld da ist, oder nicht. Hauptsache das Schild hängt an der Tür. Wie das dann konkret läuft, ist erst mal egal.
    Und die Realschulen werden geschwächt? Hm, sehe ich anders. Oder wie ist es zu verstehen, dass sie zukünftig einen Hauptschulabschluss abnehmen können? Stoch wollte die Realschule ebenso platt machen wie die Werkrealschule. Hat er aber nicht geschafft, da die Lobby für diese Schulart zu stark ist. Da ist er dann schnell zurück gerudert, es sind ja bald Wahlen.
    Lustig auch, dass die Realschulen gerne wieder in RS und HS Zügen unterrichten wollen, da das unterschiedliche Leistungsniveau das gemeinsame unterrichten eben nicht möglich macht. Und bei den schwächeren Schülern soll das dann funktionieren? Komisch.
    Man kann nur hoffen, dass die Wahl nächstes Jahr das richtige Ergebnis bringt und dann war es das wohl schon wieder relativ zügig mit diesem Experiment.

    Wie man meinen Posts auf Seite 1 dieses Threads von 2011 entnehmen kann, war ich lange Zeit gegenüber der Gemeinschaftsschule sehr skeptisch. Zwischenzeitlich habe ich an einigen kurz hospitiert und mich ins Thema eingelesen.
    Was in Ba-Wü mit der Gemeinschaftsschule kommen soll, wird wohl mit einer sehr starken Umstellung der Lernkultur einher gehen und hat mit "Gesamtschule" oder "Sekundarschule" oder "Oberschule" bzw. "Stadtteilschule" - wie die Konzepte in anderen Bundesländern genannt werden, nur gemein, dass die Schüler nach der Grundschule nicht in verschiedene Schulgebäude selektiert werden - solange sie nicht auf das Gymnasium wechseln.
    Der neue Bildungsplan, der nächstes Jahr in Ba-Wü in Kraft treten wird, enthält - nach den vorliegenden Entwürfen - gute Konzepte, die sich bereits seit Jahren an Reform- und Alternativschulen bewährt haben. Zum Konzept der Gemeinschaftsschule gehört auch eine veränderte Lernumgebung und das Lernen in Kleingruppen.
    Eine Linksammlung zu Infos zur Gemeinschaftsschule in Baden-Württemberg ist hier zu finden:
    http://www.autenrieths.de/links/gemeinschaftsschule.htm

    ...und eine veränderte Lernkultur benötigt was? Richtig, sehr viel Geld. Der neue Bildungsplan liest sich ebenso sehr gut, doch leider fehlen an vielen Schulen hierfür momentan die Voraussetzungen z.B. Beamer oder PCs in allen Klassenzimmern.
    Die kleinen Lerngruppen sind sicher eine nette Idee. Wenn die Klasse aber aus 30 Schülern+Inklusionskindern und Flüchtlingen! !! besteht, ist es damit auch nicht weit her.
    Und bei Krankheitsfällen im Kollegium ist auch klar, was dann passiert.
    Hospitieren gut und schön und man bekommt sicher einen Eindruck, tagtäglich dort arbeiten ist aber wieder was anderes.
    Zu den Schülern: bei uns 100% Werkrealschüler, kein Realschüler und erst recht kein Gymnasiast. Da versucht man wieder dem Kind einen neuen Namen zu geben. Aber ist ja nicht das erste und sicher nicht das letzte Mal.

    ...dazu noch Inklusion und nach den Ferien die Asylanten mit mehr oder weniger keinen Deutschkenntnissen. Aber auch für die findet sich bestimmt der passende Lernjob.
    In Käfighaltung an verschiebbaren Tischen mit Rollen sollte das möglich sein.
    Und nochmal. Es kann sein, dass das mit motivierten Schülern funktioniert, dieses individualisierte Lernen. Bei mir hätte es damals allerdings auch nicht funktioniert bzw. in der Pubertät war damit dann eben spätestens Schluss gewesen.
    Jetzt erwartet man von Schülern, die eh zu den schwächsten gehören, dass sie sich selbst motivieren und sich Dinge selbstständig erarbeiten, was sie meiner Meinung nach einfach auch nicht können? Irgendwie läuft da was falsch.

    Mal ehrlich. Hast du schon von funktionierenden Gemeinschaftsschulen gehört? Ich nicht. Warum ist eigentlich auch kein Wunder.
    In einer Klasse sitzen 28 Fünftklässler, die meist gnadenlos durch die 4. Klasse gerasselt sind (der Rest geht direkt mal mindestens auf die Realschule) und sollen dann urplötzlich ihr Lernen eigenständig organisieren können. Eben das, was sie vor wenigen Wochen nicht konnten??? Kann nicht gehen.
    Natürlich gibt es den Lernbegleiter oder auch zwei, die sich dann um die Lerngruppe kümmern müssen. Nur wie soll das gehen, wenn eben mehr oder weniger alle Schüler 100% Aufmerksamkeit brauchen, da die zuverlässigen Schüler von früher aus Klasse 4 eben nicht mehr da sind??? Da geht man als Lehrer äh Lernbegleiter nach wenigen Wochen am Stock. Ende aus, und da brauch man auch keine Untersuchungen von irgendwelchen Unis. Da muss man einfach ein paar Jahre Erfahrung als Lehrer haben. Punkt.
    Bei einer durchmischten Lerngruppe wie in der Grundschule kann so etwas funktionieren, da dann leistungsstarke Schüler den schwächeren helfen können. Wenn aber alle leistungsschwach sind, kann eben keiner keinem helfen. Das darf dann der Lernbegleiter tun. Bei jeweils 15 betreuenden Schülern, die teilweise kaum lesen und rechnen können, soll das gehen? Leider für mich ausgeschlossen.
    Ich könnte noch weiter schreiben, merke aber wie gerade mein Blutdruck steigt.


    Und ja es sind bald Landtagswahlen... Hoffentlich mit dem richtigen Ausgang. :victory:

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