Beiträge von Thamiel

    Dann tust Du das offenbar nicht z. B. bei den Mühlacke(r) Open. Und auch die Schweiz ist klein genug um in diesem Sport auf relativ niedrigem Niveau noch kleine Erfolge mitnehmen zu können. Ich glaube nicht, dass ich jetzt Urkunden, Medaillen und Pokale fotografieren muss um Dir das zu "beweisen", allmählich wird die Diskussion ein wenig ... kleinlich.

    Das letzte Mal, dass ich die Mühlacke(r) Open gepunktet habe, war vor knapp 10 Jahren. Mein letzter Einsatz war im Herbst, bei den Landesmeisterschaften der TUSaar. Sehr viel kleiner mit nur einer Fläche und lokalem Starterfeld. Ich möchte nur auf folgendes hinaus: In vergleichsbasierten Sportarten, in denen eine relative Norm zum Gewinnen genügt, ist mit dem Verweis auf den Gewinn von (absoluten) Medaillen und Urkunden kein Blumentopf zu gewinnen. Was zB. im Herbst in der Masters Division LK1 männlich von den 4 "Senioren" auf der Matte gezeigt wurde, war peinlich, die Punktzahlen waren auch dementsprechend. Wir waren froh, dass das Kamerateam des Lokalsenders schon fort war. Trotzdem ist einer Erster geworden und kann mit dem Titel wedeln. :whistling: Von daher brauchst du keine Fotografien machen, wirklich nicht.

    Aber: auch im Formenlauf wird in männlich/weiblich unterschieden. Das hat Gründe, die in den geschlechtlichen Konstitutionsunterschieden der Spezies Mensch fußen und die unberücksichtigt einen sportlichen Wettkampf unterminieren. Vereinzelte Ausnahmen davon machen allenfalls nur diverse Kampfkunst-Ableger. Die einzige "Sportart", bei der ich zur Zeit geschlechtliche Unterschiede nicht von vorneherein vermuten würde, ist tatsächlich Schach.

    Edit: E-Sports auch noch. :rolleyes:

    Menschen, die Breitensport betreiben, nehmen per Definition nicht am Leistungssport/Wettkampfsport teil (mal von ein bisschen Privatturnieren abgesehen). Um Breitensportler, also Leute, die ein bis drei mal pro Woche in ihr Vereinstraining gehen, um Spaß zu haben und sich freundschaftlich mit anderen zu messen, geht es hier.

    Ich hab übers Jahr knapp 14+ Meisterschaften und ab März ca. 6-7 komplette Wochenenden "so ein bisschen" Privatturniere. In einer Sportart. Bin ich damit noch Breitensportler?

    Neben der Differenzierung der "Leistungsebebene" muss auch nach Sportarten differenziert werden. Schießen, Tischtennis, Badminton, Bogenschießen, Fechten, Segeln, Reiten sind nur ein paar Sportarten, bei denen körperliche Vorteile von Männern keine Rolle spielen. Mehr Muskeln zu haben ist nicht immer ein Vorteil oder ein ein Siegkriterium. Du, keckks, denks da etwas sehr Leichtathletik zentriert.

    Als jemand, der Schießen, Bogenschießen, Reiten aktiv betreibt bzw. Badminton langjährig betrieben hat kann ich dir sagen, dass körperliche Vorteile von Männern in der Ausübung durchaus eine Rolle spielen.

    ich glaube, ich kapier's gerade: "1" heißt einfach nur "alles gewusst" und "6" "zu wenig gewusst" hätten wir statt 1-6 die Noten ABCDEF könnte man auch nicht rechnen A+B geteilt durch 2= Endnote. Oder?

    Arithmetisch verrechnen _kannst_ du grundsätzlich alles, was sich auf Zahlen zurückführen lässt. Auch ABCDEF lässt sich durch Zahlen darstellen. Die wichtigere Frage ist, ob es Sinn macht, das zu tun. Zahlen tragen nicht per se irgendeine Bedeutung, noch dazu eine, die Rechenoperationen begründet. Du kannst auch das arithmetische Mittel von zwei Postleitzahlen bilden und dann auf der Karte suchen, ob das Ergebnis eine Postleitzahl zwischen den Ursprungsgemeinden ist.

    Starts auf Einladungsturnieren ab Bundesebene (Deutsche Meisterschaften o.ä.) sind schon problemlos durchgegangen. Andererseits musste ich auch schon mal einen wochenlangen Briefwechsel mit SL/ADD durchstehen, um nur einen Tag SU für ein medizinisches Gutachten zu bekommen, das die Gegenseite angefordert hatte, für das es also nur rein jurstische Gründe gab. In dem Fall hat sich die ADD erst bewegt, als ich drohte, das Land ggfs. auf Ersatz zu verklagen.

    Was mich am meisten ärgert sind die kleinen alltäglichen Dinge, die mir aufgrund meines Stundenplans nicht möglich sind. Behördengänge zur KFZ-Stelle oder zum Ordnungsamt brauchen zB. mind. einen Vorlauf von einer Woche und dabei ist es ja nicht so, dass bei den betreffenden Anliegen nicht auch bestimmte Fristen zu beachten wären, das Zeitfenster also nicht beliebig groß ist. ||

    Die wollen aber alle aufs Gymnasium. Mehr als 3 Sportstunden in der Woche darf ich nicht. Außerdem geht durch den Stress in der Umkleidekabine zu viel Zeit verloren.

    Häh?

    Ich rede doch nicht von Sportstunden! Ich rede von Sport für einzelne Schüler! Es geht um Bewegung, Herz-Kreislauf-Beanspruchung? Wann immer die Betroffenen sie brauchen. Das konnte schon mal alle 20 Minuten sein. Aber im Klassenraum waren diejenigen dafür da.

    Hast du jemals einen aggressiven Asperger-Autisten beschult, der ohne Grund auf seine Mitschüler losgeht und mal kurz draufhaut? Der beim Gang zur Toilette die Tische leerfegt? Den du nicht ohne Einzelbegleitung in die Pause lassen kannst, den der Busfahrer nicht mehr mitnimmt, weil er während der Busfahrt nicht dazwischen gehen kann?

    Ja.

    Ich hab fliegende Stühle und Tische in meinen Klassen erlebt. Ich bin mal einem asozialen, hyperintelligenten Schüler in der Hausaufgabenzeit in den Arm gefallen, der mit hocherhobenem Arm und entsprechendem Gesichtsausdruck kurz davor stand, seiner Nachbarin die Schere mit der Faust in die Schulter zu rammen. Ich habe Kinder, die treten, boxen und schreien ohne normal ersichtlichen Anlass, ohne Impulskontrolle, egal gegen wen, egal gegen was, egal ob groß, ob klein, ob Sache oder Person, Lehrer oder Klassenkamerad, von jetzt auf direkt.

    Beim Gang zur Toilette die Tische leergefegt? Schön wärs. Wir finden in der Pause Mäntel und Turnbeutel in den Toiletten wieder und haben mal ernsthaft überlegt, Kameras dort zu installieren um die Verursacher nebst der Künstler zu überführen, die die Trennwände der Klokabinen mit Urin und Kackgraffiti verzieren.

    Letztes aktuelles "Opfer" war vor den Herbstferien eine Kollegin im ehrwürdigen weißhaarigen Vorruhestandsalter, die von einem Dreikäsehoch meiner Klasse vor Publikum getreten und geschlagen worden ist, weil er es nicht verkraften konnte, bei einem Spiel nicht mitmachen zu dürfen.

    Ich arbeite in einer Brennpunktschule. Ich unterrichte eine 2. Klasse, welche über der Klassenmesszahl liegt und von Rechts wegen geteilt werden müsste.

    Können wir jetzt auf den pädagogischen Schwanzlängenvergleich verzichten? Was soll das bitteschön?

    Sport? Super. Was für Sport?

    Den Sport, der im Unterricht durchführbar ist, weil sonst kein Unterricht durchführbar ist. ||

    Die Antwort ist mir zu pauschal, weil sie die Problematik gefährlich simplifiziert. Diese und ähnliche Antworten kommen in meinem Umfeld gegenüber einem Mädchen und deren Eltern vorzugsweise von anderen Eltern, die von der Themaik keine Ahnung haben, aber eben zu allem ihren Senf dazugeben wollen. Das trifft auf Dich sicherlich nicht zu. Hast Du außer Sport noch weitere Ideen?

    Andersrum wird ein Schuh draus. Wie kann eine Antwort pauschal sein, wenn sie nicht anders als auf einzelnen Fallstudien basieren kann?

    Du wolltest Alternativen haben. Ich habe eine genannt. Und weil ich sie genannt habe, gilt implizit, dass sie für mich funktioniert hat. Ich spreche für mich, nicht für andere und ich habe auch keine wissenschaftliche Studie betrieben, die irgendeine Form empirischer Allgemeingültigkeit beansprucht.

    Was schlägst du vor?

    Wie erleben die Mitschüler dieses "nervige Kind", das ständig mehr Beachtung erhält als die ganze Klasse?

    Es erhält mehr Beachtung, wenn Lehrer oder Klasse ihm mehr Beachtung schenken, nicht weil es nervt.

    Auch ohne Schule und Schulpflicht haben bzw hätten ADHSler sehr oft massive soziale Schwierigkeiten. Da hilft es auch nicht, so zu tun, als wären die Probleme nicht vorhanden.

    Oh, tu ich gar nicht. Ich hab nur den Eindruck, dass wenn die "Probleme" physisch sind, viel mehr am Umfeld gearbeitet wird, um dem Betroffenen die Integration zu erleichtern. Da werden Rampen gebaut, Aufzüge, Treppenlifte und Sanitäreinrichtungen, akustische Hilfsassistenten usw.
    Sind die Probleme hingegen psychisch, mithin nicht sichtbar, werden ebensolche Lösungen bevorzugt. Insbesondere, wenn sie auch noch für das Umfeld bequem sind und der Preis sich nur auf den Einzelnen beschränkt.

    Es würde mich in diesem Zusammenhang einmal interessieren, wie viele von Euch hier ADHS-Kinder kennen, die einerseits kein Ritalin bekommen und andererseits verhältnismäßig problemlos durch den Schulalltag kommen durch alternative Behandlungsmethoden.

    Sport.

    Betroffene Kinder (Erwachsene) wissen in aller Regel, dass sie ei Problem haben!

    Aha. Und warum "haben" sie ein "Problem"? Weil sie es von sich aus wissen oder weil man es ihnen sagt oder gar weil die deutsche Schulpflicht sie zwingt, jahrelang jeden Tag viele Stunden relativ regungslos in einem Klassenraum voller Reize zu verbringen? Wie groß ist denn der Anteil der Umgebung an diesem Wissenserwerb? Und was ist die Motivation dieser Umgebung, darauf hinzudrängen, dass ein nerviges aber letztendlich in allen Belangen abhängiges Kind diesen Wissenserwerb vollzieht??

    Wenn jemand, der nur aneckt und ständig eins auf den Deckel bekommt plötzlich ruhig genug ist, um seine Stärken zu zeigen, hilft das seinem Selbstbewusstsein, er wird anders wahrgenommen und es verändert vllt. seine verfestigte Rolle als Buhmann.

    Es ist ein Unterschied, ob er ruhig genug ist, oder ob er ruhig gestellt wird. Es ist auch ein Unterschied, ob ein Betroffener die Umgebung bekommt, seine Stärken zu zeigen, oder ob man sie ihm verweigert und ihm stattdessen ein Rezept in die Hand drückt (und ihm damit durch die Blume auch mitteilt, er sei das "Problem"). Wir holen die Kinder nicht immer da ab, wo sie stehen, oft genug selbst wenn wir es könnten.

    Ich gebe Thamiel Recht, dass das Ansetzen am Betroffenen natürlich die „einfachste“ Variante ist, aber es ist eben auch die einzig gangbare.

    Ist sie das? Der TE fragt nach den Alternativen. Eine hab ich genannt.

    Jeder verantwortungsvolle Arzt wird Ritalin nicht wie Hustenstiller verschreiben sondern die Eltern auf Vor- und Nachteile hinweisen und die langfristigen Auswirkungen sowie die Perspektiven aufzeiegn.

    Wenn das so ist, gibt es in meiner Stadt sehr viele verantwortungslose Ärzte. Ich kenne ganze drei Fälle, denen aufwändige klinische Aufenthalte vorausgingen. Ich kenne aber viel mehr Kinder, die es schlucken müssen, von heute auf morgen.

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