Beiträge von Thamiel

    Inwiefern? Nicht die Schule betreffende E-Mails an die Dienstadresse kann man löschen und ignorieren. Inwiefern bist du dadurch "erreichbar"

    Der Teufel steckt im Detail. Die Emailadresse ist für sich genommen wahrscheinlich kein Problem. Das Problem sind Nicht-kollegen, die einen direkt kontaktieren können wenn sie frei verfügbar wird. Offizielle Termine / LEGs laufen bei uns über das Seki und wir werden immer wieder darauf hingewiesen, "Tür und Angelgespräche" mit Eltern kalt abzublocken, weil sie nicht nachweisbar sind. Da wäre so eine Kontaktmöglichkeit kontraproduktiv und ja, man kann Kontaktversuche von Eltern darüber auch ignorieren, einfacher ist es jedoch, einfach nicht bekanntzugeben.

    Du kannst schon verpflichtet werden auf Emails deiner Dienstadresse in angemessener Zeit zu antworten. Sehr einfach geht das zum Beispiel über Konferenzbeschluss. Ob dein Name im Emailkürzel auftaucht ist ohne Belang, weil der Name sowieso veröffentlicht werden kann. Was anderes wäre zum Beispiel das sehr konstruierte HerrReinerwohnhaftLindenstraße112aBurghausen@holzgesamtschule.de. Veröffentlichung ist nur eine bestimmte Form der Weitergabe (ohne Aufforderung an unbekannt).

    Ich halte hin und wieder Stunden rein phantomimisch. Aber das sind in der Regel reine Übungsstunden, deren Methoden und Verlauf von den Kids sowieso erwartbar und geübt sind. Da brauchts dann auch nicht viel Phantomime. Interessanterweise gehen meine da sehr gut mit.

    Ich kann nicht für Niedersachsen sprechen aber mir erscheint auch die GS in RLP überfrachtet mit Dingen, die noch nicht mal originär etwas mit Unterricht zu tun haben müssen.

    Man könnte drüber diskutieren, ob eine Stunde integrierte Frendsprache in der Woche sein muss. Ob man die Kernfächer soweit ausdifferenzieren muss, dass 10 Leistungsnachweise allein in Deutsch pro Schuljahr notwendig sind - mit entsprechenden Abstrichen bei Übungs- und Vertiefungszeit. Die Sportler werden drauf bestehen, dass 3 Stunden Sport pro Woche als Minimum anzusehen sind und die Mathematiker werden ausführen, dass 5 Stunden für ihr Fach bei Arithmetik, Sachrechnen, Geometrie, Wahrscheinlichkeit/Kombinatorik und (rudimentärem) Beweisen/Argumentieren eh viel zu wenig sind.

    Die Künstler und Musiker noch nicht mal genannt und die Ethiker/Sozialkundler (als Ersatz für die Religiösen) auch nicht.

    Ich sage nicht, dass wir "Verständnis für Technik" in der Grundschule brauchen. Ich halte es nur nicht für undurchführbar, denn eigentlich ist es schon drin. Sachunterricht beschäftigt sich sehr viel mit Mechanik. Die schriftlichen Rechenverfahren sind nichts anderes als Algorithmen, die genauso auch vermittelt werden. Ablaufdiagramme hast du im Deutschen beim Texte verfassen fast ausschließlich und allein beim Thema Sortieren/Ordnen kannst du zig Methoden des vergleichsbasierten Sortierens praktisch erproben lassen ohne je den Begriff Rekursion in den Mund nehmen zu müssen.

    Wenn du als öPR Mitbestimmungrechte des Kollegiums durchsetzen musst, ist schon davor etwas (lange Zeit?) falsch gelaufen. Es ist auch nicht deine Aufgabe, das Kollegium "mit in irgendwelche Boot" zu holen, denn dann müsste man gleich hinterher fragen, unter welcher Flagge solche Boote denn fahren und wer am Steuerrad steht, damit das Kollegium an Bord geholt werden muss (und nicht von allein kommt).

    Der Dienststellenleiter wird explizit nicht vom Personalrat vertreten und muss deshalb mit dessen Wahl auch weder einverstanden noch zufrieden sein.

    Aber du arbeitest mit ihm zusammen und potentiell auch öfters gegen ihn. Du bist nicht zuletzt Ansprechpartner in Konfliktfällen deiner Kollegen gegen die SL. Wenn du mit ihr persönlich nicht klar kommst erschwert das deine (und seine) Arbeit. In meiner Schule wurden auf diese Art in den letzten 5 Jahren 4 öPRs verschlissen, in den Versetzungsantrag getrieben und die SL gesundheitlich schwer belastet. Der Leidtragende war jedoch das gesamte Restkollegium und allgemein die Arbeitsatmosphäre im Haus. Dafür werden öPRs nicht gewählt.

    Oh, da gibts verschiedene Gründe: weil sich beide Seiten auf denjenigen einigen können, wegen der Versetzungssperre, weil man an seiner Karriere basteln will (persönlich und/oder gewerkschaftlich), ...

    Etwas bewegen wollen geht nur im breiten Konsens und selbst dann nicht immer. Da sollte man sich einer entsprechenden Basis sehr sicher sein.

    Bei mehr Kandidaten als Sitze werden die Restlichen Reserve-öPRs in-waiting. Ich finde es auch nicht hilfreich, sich aufstellen zu lassen, um "etwas zu bewegen". Als öPR ist man Vertreter des gesamten Kollegiums und nicht nur des Teils, der mit einem selbst gleicher Meinung darüber ist, ob und was bewegt werden sollte. Der Job ist vielschichtig und hat großes Gefahrenpotential Arbeitsfreundschaften auf die Probe zu stellen.

    Der amerikanische Ansatz ist tatsächlich genau andersrum: Schießen jetzt, fragen später. Kollateralschaden ist lediglich Anlass zur Verbesserung beim nächsten Mal. Ich bin ganz froh, wenn derlei Rücksichtslosigkeit jenseits des Teichs bleibt.

    @Kleiner gruener frosch:

    Natürlich nicht. Aber zur Erregung öffentlichen Ärgernisses hat es vor Jahrzehnten doch schon gereicht und nur, weil der Mini diese Latte schleichend höher gelegt hat ist dies kein absolutes Argument. Wo willst du denn die Grenze ziehen? Bei der Unterwäsche? Bei Sternchenaufklebern über den Brustwarzen und Stringtanga?

    Etwas schuldig sein oder Verantwortung für etwas tragen sind unterschiedliche Dinge.

    Da ist die Aussage "Klärt das unter euch!" kein Arbeitsauftrag wie eine Aufgabe im Unterricht, sondern Lustlosigkeit, sich schon wieder mit irgendsoeinem nervigen Problem befassen zu müssen.

    Dann mal mit dem ganzen Zaun: Wenn Lustlosigkeit der Grund für diesen Arbeitsauftrag ist, schneidet man sich selbst ins Bein, weil man sich dann in Zukunft noch viel öfter "mit irgendsoeinem nervigen Problem" wird befassen müssen, aus genau den weiter oben geschilderten Gründen.

    Daher nochmal back to the basics: Du gibst eine Aufgabe, dann kontrollierst du die Ausführung. Du nimmst eine Aufgabe an, dann bringst du sie auch zu Ende. Gilt für SuS wie für Lehrer.

    Ich habe es erlebt, dass eine Klassenlehrerin, der ich von einem "Vorfall" mit einem ihrer Schüler berichtete, zu mir sagte: "Ich schicke ihn zu dir. Ich habe keine Nerven mehr dafür."

    Wenn ich Probleme mit SuS habe delegiere ich das nicht an Kollegen weiter, sondern kümmer mich gefälligst selbst drum. Ich bin selbstständig und brauche da keine Schützenhilfe.

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