Beiträge von Sensei

    Der gute Fußumhüllende - schon lieb, wie du diese Studie verteidigst bzw. versuchst, ihre Vorteile im Forum verständlich zu machen. Löblich. Vielleicht bist du da auch von Sympathien und Empathie mit den Verfassern geprägt? Wir sind nie ganz sachlich und objektiv - wissen wir aber doch auch so.
    Aber ich erkenne nach wie vor keinen Mehrwert - und die Teile, die ich gelesen habe, haben mich nicht angeregt, mehr zu lesen, da das Ergebnis eben so banal ist. Und das, was damit gemacht wird ärgert mich nunmal auch, wurde aber auch schon kommentiert. Und damit reiht es sich (sicher unfreiwillig) ein in die Reihe von Studien und Umfragen, die seltsame oder gut nutzbare Ergebnisse bringen (wie diese lustige Studie, die angeblich bestätigte, dass kleinere Lerngruppen keinen Vorteil brächten - als Testgruppe wurden, wenn ich mich recht entsinne, zwei Schüler aus einer großen Lerngruppe entzogen...und aha, keine Veränderung feststellbar).

    Gerade ein Diktat mit einem - eigentlich - so eindeutigen Zusammenhang von Fehlerzahl und Note bietet sich hier ja nicht an - da gibt es keinen Spielraum, wenn man den EW dazugibt. Wenn man keinen Erwartungshorizont anbietet, kommt natürlich was Unterschiedliches heraus, wenn nicht einmal die Kriterien genannt werden außer "welche Note würdest du denn hier so gefühlstechnisch mal geben". Komplexe Hintergrundvariablen gehören nunmal bei unseren pädagogischen Noten dazu :)

    The participants were asked to rate the performance of the shown dictation by giving it a grade and counting the number of errors (dependent variable). The participants could enter the errors and the grade in an open field. (“How many mistakes did the dictation have?” and “What grade would you award the student for this dictation?”). They were asked to apply the German grading system (range from 0.75 to 6.00 with 0.75 indicating the best performance and 6 the worst performance) when grading and to count the mistakes in terms of the errors they found.


    --> das hat meines Erachtens nichts mit schulischem Bewerten von Klassensätzen einer Arbeit zu tun. Deshalb hat diese Studie deutliches Potential für eine Optimierung.

    Was ich bei der Studie - zusätzlich zu den Ergebnissen - amüsant finde, ist auch die Tatsache, dass man, was Bewertungen im Schulalltag angeht, an der Uni ja relativ wenig lernt...das kommt doch oft erst im Referendariat oder im Job. Zu der realen Schulerfahrung der Partizipierenden:


    The participants in this study were 203 pre-service teachers (69.3% female) who were enrolled in a teacher training program at a university of education in Germany. They had a mean age of 23.39 (SD = 3.42) and a mean teaching experience of 2.12 months (SD = 12.21). All pre-service teachers were German and German native speakers. Within this sample, 86.8% of them had already successfully completed a school teaching internship as a mandatory part of their program.
    The participants were recruited via notices posted on campus and through personal contacts. They received three Euros and chocolate for participating.

    --> wir haben damals im Fachseminar auch eine Arbeit bekommen (EF, Deutsch, ohne EW) und in verschiedenen Gruppen wurde die Arbeit zwischen ausreichend und gut bewertet. Ist ja auch bei einer Textanalyse etc. viel einfacher als bei einem, wie hier in der Studie, vorliegendem Diktakt von angeblichen Drittklässlern. Gerade ein Diktat eignet sich doch besonders wenig für eine solch variable Bewertung :/ Hier hätte man wirklich "sinnvoller" arbeiten können. Aber vielleicht wären dann nicht diese in aktuellen Diskussion so wunderbar brauchbaren, polemisch verkürzten Ergebnisse herausgekommen. Und wer hinterfragt die Studie überhaupt? Letztendlich kursiert dann nämlich auch nur für die Jugend etc. auf Instagram Sowas hier - und gleich fühlen sich alle in ihren Reaktionen bestätigt und haben eigene Anekdoten für ihre Benachteiligung :autsch:

    Hallo zusammen,


    auf unseren Lehrerkonferenzen wurde die Verteilung der Entlastungsstunden, welche die Schule pro Praxissemesterstudent bekommt, länger diskutiert. Die Schulleitung schlug hier vor, dass die beiden Mentorenlehrer (welche den Praktikanten in ihren jeweiligen Fächern mit mehreren Wochenstunden betreuen) und der Ausbildungsbeauftragte der Schule (welcher sich um Praktikanten/Referendare usw. generell kümmert) jeweils ein Drittel der Entlastungsstunden bekommen. Die Mehrheit des Kollegiums - und durch die Verpflichtung dieses Praxissemesters für die Ausbildung hier im Hauptstudium werden da wohl noch einige Praktikanten kommen - fand diese Aufteilung nicht nachvollziehbar, vor allem, da die Kollegen berichteten, dass der Arbeitsaufwand ungleich höher als mit einem Referendar war, so musste jede Stunde vor- und nachbesprochen werden, Unterrichtsmaterialien durchgesehen und korrigiert werden usw. (auf einem anderen Niveau eben als bei einem Referendar) - das Ganze über ein Halbjahr hinweg. Die Beteiligung des Ausbildungsbeauftragten bestand hingegen eher aus "Einführung und Begrüßung", Beisitzen bei den zwei "Unterrichtsbesuchen" und "genereller Zuständigkeit".
    Da uns keine konkreten Aufgabenverteilungen genannt wurden und ich bei Google auch nur diesen "nach eigenem Ermessen" Auszug fand


    frage ich mich, wie das in anderen Schulen (in NRW oder anderswo) aufgeteilt wird oder ob es da doch Anweisungen gibt, die die Mehrarbeit der betreuenden Lehrer berücksichtigt (sofern das nicht den betroffenen Lehrern so vorkommt und wir die Aufgabenmenge des Ausbildungsbeauftragten falsch einschätzen...)


    MFG, Sensei

    Die Zeit beobachtet erneut Inklusionsunterricht in einem Artikel


    Einige Zitate aus dem Text und die Leserkommentare zeigen, wie so oft, die altbekannten Problematiken auf:



    "Wenn ich sage, zeichnet ein Rechteck, muss ich jedes Mal erklären, was das ist."


    "Ich hätte gern mal für die Stärkeren mehr Zeit, würde gern mehr aus denen herauskitzeln."
    etc.

    Exakt so und mit noch weitreichenderen negativenAusprägungen habe ich mir das Ganze immer vorgestellt. Mal schauen, unsere Schule ist, da im Wechsel mit anderen im Kreis zuständig, anscheinend nächstes Jahr dran *seufz*
    Ich wünsche euch extrem gute Nerven und viel Durchhaltevermögen, und gebt, soweit möglich, diese realen Situationen an Eltern etc. weiter, vielleicht hilft das ja...

    Ein tatsächlich gelungener Artikel. In der Talkshow selbst fielen mir vor allem die Varianten des "jedes Kind ist inkludierbar" negativ auf, die geäußert wurden - auch wenn keiner der Vertreter mit einem schwer geistig behinderten Kind in der Inklusions- oder Förderschule Erfahrungen gemacht hat.


    Nebenbei zeigte mir die Talkrunde auch, dass selbst die Vorzeigefrau mit geistiger Behinderung in der Diskussionsrunde auf verschiedenen Ebenen keinerlei Chancen hat und sich kaum selbstständig einbringen kann. Und sie sollte ja anscheinend den Gipfel der gelungenen Partizipartion in der Gesellschaft darstellen...

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