Ich frage mich bei GE und LE oft, was eigentlich genau die Zielperspektive der schulischen Inklusion sein soll. Wir quälen uns mit viel Mehraufwand gemeinsam durch die Schulzeit, okay, aber das Danach hat sich doch nicht verändert. Die Kinder haben nach wie vor nur sehr eingeschränkte Möglichkeiten auf dem Arbeitsmarkt. Von meiner Förderschul-Freundin weiß ich, dass ihre (mittlerweile geschlossene) Schule sehr viele und enge Kontakte zu Betrieben und Werkstätten in der Umgebung gepflegt hat, wo man sich schon während der Schulzeit um Kontaktherstellung über Praktika bzw. bestenfalls Vermittlung in ein späteres Arbeitsverhältnis bemüht hat. Das passiert an Regelschulen in dieser Form nicht und besser aufgestellt für den Arbeitsmarkt sind sie garantiert durch Mitlaufen im Regelsystem auch nicht. Inklusion macht doch nur dann Sinn, wenn an die Schule auch ein inklusiver Arbeitsmarkt anschließt, in dem sich der Gedanke fortsetzt.
Ansonsten kann ich sagen, dass ich Inklusiom LE am Gymnasium und an der Realschule erlebt habe und es an der Realschule erheblich weniger unpassend fand. Einfach, weil man dort sowieso mehr Zeit hatte und sich die zeitintensive Mitbetreuung der I-Kinder besser "leisten" konnte. Am Gymnasium, noch dazu unter G8 Bedingungen, war kaum Spielraum für Zeitverzögerungen und Nebenschauplätze, sondern der Fokus lag klar darauf, den Stoff für die Regelschüler durchzubekommen.