Beiträge von Maylin85

    Ich gebe zu, ich nutze Think-Pair-Share und evtl. mal bus stop bei unterschiedlichem Arbeitstempo. Das wars aber auch so ziemlich. Placemat finde ich grundsätzlich ganz nett, mich nervt aber, wie viel Zeit es kostet, bis alle gescheit um das Blatt sitzen und überhaupt anfangen können. Kugellager & Co ist mir zu potentiell chaotisch.

    Dafür mag ich das Mystery 😄

    Ich habe derzeit eine 7 mit 34 Schülern und das Pult steht so nah an der Wand, dass man nur seitlich auf dem Stuhl sitzen kann, weil ein Zurückrücken nicht möglich ist. Unmittelbar an das Pult angrenzend beginnt die erste Sitzreihe. Hinten im Raum ist es nicht möglich etwas aus den Fächern zu holen ohne dass die letzte Sitzreihe aufstehen und dafür Platz machen muss.

    Das ist ein Extrembeispiel und es gibt auch Räume/Klassen mit deutlich angenehmeren Bedingungen. Aber so etwas gibt es eben auch und gehört zur Realität.

    Ich stimme zu, dass vieles zu "lasch" läuft, es zu lange dauert, bis Schüler wirklich von der Schule fliegen, dass es ein Autoritätsproblem gibt, etc. Aber. Schule ist - aus guten Gründen - kein rechtsfreier Raum und es ist null konstruktiv, eine derart ablehnende, konfrontative Haltung einzunehmen. Die allermeisten Schüler sind eben keine "Monster" und haben auch bei Fehlverhalten (dem es natürlich mit angemessenen Maßnahmen zu begegnen gilt, klar) eine faire Behandlung und Chance verdient.

    Liebes Wunderkind, deine Vorstellungen von Schule sind leider völlig jenseits aller gesellschaftlicher Realitäten und jenseits des gesellschaftlichen Konsens. Ich vermute, mit diesen Ansichten wirst du an keiner Schulform glücklich werden.

    Eieruhr stellen und 10 Minuten Begrenzung knallhart einhalten. In den 10 Minuten nur das Allerwichtigste unterbringen und am Ende der Zeit darauf verweise, dass die Zeit jetzt leider um sei, Dringendes bei Bedarf aber gerne zu einem gesonderten Termin in der Sprechstunde besprochen werden könne.

    Ich hab noch nie meine Termine überzogen, auch nicht mit Unterstufenklassenleitungen. Der Elternsprechtag ist zur kurzen Überblicksinformation da, nicht zum Wälzen von Problemen.

    Mir fällt es auch superschwer, NRW-Lehrerins Position nachzuvollziehen. Aber man muss sich jetzt eben leider damit arrangieren, dass Leute wider aller rationaler Gründe die Entscheidung begrüßen, dass ihnen Infektionen und deren Konsequenzen für sich oder andere egal sind und dass das völlig im Einklang mit den bald geltenden Regularien ist.

    Ich bin absolut gegen das Ende der Maskenpflicht, habe aber entschieden, dass ich keine Bitten aussprechen werde. Ich habe mir FFP3 Masken besorgt (obwohl das schon echt eine andere Hausnummer ist und sicher kein Spaß wird) und werde mir da it erstmal anschauen, wie die Dinge sich entwickeln.

    Ich habe exakt das gleiche Problem (Haus aus den späten 50ern, Heizung von 2002). Zusätzlich kommt hier noch erschwerend dazu, dass Photovoltaik wegen Denkmalschutzes verboten ist. Geothermie scheint auch keine super Option zu sein (bei 100m Sondentiefe liegt die Ergiebigkeit mit Klasse 3c immer noch im unteren mittleren Bereich).

    Ich tendiere dazu, nächstes Jahr nochmal eine neue Gastherme zu holen und das Problem hoffentlich ~20 Jahre zu vertragen.

    Was stimmt: das Bereitschaftsystem hat den Nachteil, dass es quasi keine Stundenpläne mehr ohne Hohlstunden gibt und so gesehen wird natürlich mehr Präsenzzeit in der Schule eingefordert, als eigentlich nötig wäre. Erwischt man eine Randstunde am Tagesende, hat man Glück und kann bei uns gehen, wenn sich abzeichnet, dass kein Einsatz erfolgt. Aber Bereitschaften morgens und mittendrin müssen halt abgesessen werden. Meine Stundenpläne waren vor Einführung des Systems kompakter.

    Wir haben als Kollegium für das Konzept gestimmt, seit bei uns in der Sek I 1.-6. Stunde komplett vertreten werden muss und daher erheblich mehr Vertretung anfällt als vorher. Als wir planbar zu vertretende Randstunden noch ausfallen lassen durften, kamen wir mit deutlich weniger Vertretung aus.

    Die planbare Vertretung ist gegenüber der spontanen noch das kleinere Übel.

    Wir haben fest in den Stundenplan integrierte Bereitschaftsstunden (Vollzeit 3, Teilzeit 1-2), die als add on aufs Deputat kommen, so dass für jede Stunde mindestens 5 (meine ich) einsatzbereite Vertretungskräfte bereit stehen. Und ja, auch vor oder nach dem eigentlichen Unterricht.

    Keine Ahnung, ob ich das System gut oder schlecht finde. Es ist zumindest planbar und es gibt damit keine Spontanvertretungen.

    elCaputo

    Die Forderung nach konkreten Zahlen ist imo nicht zielführend, weil es natürlich - wie du ganz richtig sagst - keine objektiven Werte gibt. Ich kann dir hier auch hier nichts Konkretes nennen, weil es schlichtweg nicht mein Fachgebiet ist. Ich meine aber, dass man aus Inzidenz und R-Wert ein Infektionsrisiko ableiten kann und wenn die Wahrscheinlichkeit einer Infektion derart hoch ist, wie jetzt gerade, dann kann es nicht sinnvoll sein Maßnahmen fallen zu lassen. Das sagt mir unabhängig von spezifischen Zahlen mein gesunder Menschenverstand. Solange in jeder Klasse, in jedem Bus, in jeder Supermarktkassenschlange mit nicht geringer Wahrscheinlichkeit ein Virusträger mit am Start ist, kann eine sachliche Risikoabwägung nicht zu dem Schluss kommen, dass gerade jetzt ein toller Zeitpunkt für das Ende der Maskenpflicht wäre.

    Ich gebe dir aber Recht, dass es keine Normwerte gibt und dass das "richtige" Maß letztlich vom gesellschaftlichen Konsens abhängt. In allen Umfragen, die mir in den letzten Tagen begegnet sind, haben sich aber explizit KEINE klaren Mehrheiten für das Fallenlassen aller Maßnahmen abgezeichnet, sondern das Stimmungsbild ist recht uneinheitlich. Geht man mal davon aus, dass das das Meinungsspektrum halbwegs realistisch abbildet, wäre ein moderateres Zurückfahren der Maßnahmen unter Beibehalten in bestimmten Bereichen und Lockerungen in anderen, meines Erachtens eher konsensfähig als das aktuelle Vorgehen.

    Jetzt hast Du Räume definiert, von denen Du Dir wünschst, dass dort weiterhin Maske getragen würde. Kommen wir zum zeitlichen Rahmen.

    Wie lange soll das so sein? Welche Bedingungen müssen erfüllt sein, dass auch das entfallen kann?

    Ich schließe mich Flipper an: solange das Infektionsgeschehen hoch und dynamisch ist. Auch wenn viele die Aussagekraft der Inzidenzzahlen in Frage stellen, ich finde sie nach wie vor aufschlussreich und meine, man könnte sie ruhig weiter heranziehen (auch unter Berücksichtigung der Tatsache, dass sie bei Entfall der Testpflicht ohnehin höher liegt als offiziell bekannt und nur noch symptomatische Fälle einigermaßen abbildet). Wo genau die Grenze dann gezogen wird, müssen Mediziner festlegen. Ich würde Regelungen wie "2 Wochen Inzidenz unter Wert x = Rücknahme der Maßnahmen" aber durchaus tragbar finden.

    Nein, man kann nicht jede einzelne Infektion oder jeden einzelnen Todesfall verhindern und das kann auch nicht das Ziel sein. Aber man muss auch nicht alle Maßnahmen aufheben, wenn man gerade in einer Situation steckt, in der kaum eine Klasse und kaum eine Familie "infektionsfrei" ist. Das kann man machen, wenn Infektionen eher Ausnahme als Regelfall sind.

    Ich verstehe die Intention grundsätzlich. Wenn man schaut, wie viele Kinder gerade das Land verlassen - und mit ihnen all ihr Potential -, dann kann man verstehen, dass die Ukraine versucht, dem Verlust einer ganzen Generation entgegen zu steuern und Möglichkeiten des Anschlusshaltens und der möglichst nahtlosen Wiedereinstiegsoption ins ukrainische Bildungssystem schaffen möchte. Auch verstehe ich Bedenken, dass Bildungskarrieren mit der Einschulung ins deutsche Schulsystem Brüche bekommen, weil es eben plötzlich eine Sprachbarriere gibt. Einem ukrainischen Schüler im mittleren oder fortgeschrittenen Schulalter ist sicherlich mehr geholfen, wenn er online seine reguläre Beschulung fortsetzen kann, seine Abschlüsse ohne Zeitverzögerung erwirbt und dann ganz normal und ohne Zeitverzögerung ein Studium oder eine Ausbildung beginnen kann. Im Gegensatz zu den Flüchtlingen von 2015 gibt es dieses Mal ja nunmal ein (offenbar recht gutes?) digitales Bildungsangebot des Herkunftslandes - ich sehe wenig Grund, die Nutzung zu verweigern. Parallel sollte man es mit Deutschkursen und z.B. gemeinsamer Beschulung mit "unseren" Kindern in Fächern wie Sport, Kunst, etc. flankieren, um den Kindern Anschluss und Integration in Deutschland zu ermöglichen. Finde ich grundsätzlich gar nicht verkehrt und für die Schüler vielleicht insgesamt erfolgsversprechender, als sie zwangsweise ins deutsche System zu pressen.

    Dessen ungeachtet ist mir das Lesen des Artikels aber auch etwas sauer aufgestoßen, weil ich eben nicht nur Sorge um die Bildungskarrieren ukrainischer Kinder herauslese, sondern auch eine gewisse nationalistische Komponente, die mich befremdet. Ich mag es missverstehen, aber zwischen den Zeilen bleibt bei mir hängen, dass unser System den Ukrainern nicht gut genug ist, dass man keine Vermischung mit anderen Geflüchteten in internationalen Klassen wünscht und dass man uns für Russlandpropagandisten hält. Nun denn. Ein wenig undankbar wirkt es schon irgendwie. Man möge bitteschön die Ressourcen bereitstellen, aber ansonsten davon absehen, die Kinder zu versauen...

    Ich verstehe nicht so recht, wo das Problem liegen soll. Selbst WENN ein Kind sich pro Maske entscheidet, weil es vermeintlich dem Lehrer "gefallen" möchte oder als Vorbild nimmt - was genau stört daran denn nun die Elten? Offensichtlich wird die Maske dann ja nicht als die große Belastung empfunden, zu der einige Erwachsene sie hochstilisieren, sonst würde das Kind anders entscheiden.

    Wie sähe denn die Alternative aus? Man müsste ja Stellung beziehen, Zum Beispiel zur Frage, welche Bedingungen erfüllt sein müssten, um von den Maßnahmen abzukehren.

    Ich persönlich würde es gut finden, wenn überall dort, wo Menschen sich im Alltag zwangsweise in geschlossenen Räumen und größeren Gruppen aufhalten müssen (Arbeitsplatz je nach Voraussetzungen, Schule, Grundnahrungsmittelversorgung, medizinische Einrichtungen, ÖPNV) weiterhin Maskenpflicht gälte. Auf diese Weise könnten Risikogruppen oder Menschen, die sich schlicht möglichst nicht informieren möchten, geschützter am Alltagsgeschehen teilnehmen, während sich im Freizeitbereich meinetwegen jeder maskenfrei im Club knubbeln soll, wie er lustig ist.

    Und ja, ich weiß, dass die Freizeit des einen sich mit der Arbeit des anderen überlappt. Das sind Fälle, auf die man gesondert schauen muss.

Werbung