Beiträge von Maylin85

    Wie oft könnte man einer Lehrkraft pro Schuljahr eigentlich Quarantäne aufgrund von Infektionen in Klassen zumuten?

    In der Freizeit kann man durch sein eigenes Verhalten eher sicherstellen bzw. steuern, dass man nicht zum Verdachtsfall wird. Kein Urlaub im Risikogebiet, Hobbies entsprechend ausrichten, weniger Feiern besuchen usw.

    Im Schuldienst hingegen kann man sich dem nicht entziehen und gerät schnell in Gefahr, mehrfach in Quarantäne gesteckt zu werden.

    Wie ist eure Meinung dazu? Das wird sicherlich noch ein Thema werden. Spätestens nach der 4. Quarantäne im Schuljahr...

    Bei unseren Fällen in der Schülerschaft ist bisher kein einziger Lehrer mit in Quarantäne gegangen. Wir wurden alle als Kontaktpersonen der Kategorie 2 eingestuft, für die das nicht vorgesehen ist. Ich denke, das wird auch zunehmend derRegelfall werden... andernfalls lässt sich der Betrieb wohl schwer aufrecht erhalten, wenn mehr und mehr Schüler über die Zeit positiv getesten werden.

    Wenn man anstelle von 2000 Neuinfizierten dann doch wieder bei 5000, 7000 oder 10.000 ankommt kann es doch gar nicht so weiter gehen.

    Nicht, solange die Krankenhauskapazitäten ausreichen, die Todesfälle sich in Grenzen halten, etc.

    Ich bin ja sowieso eher (zu) vorsichtig und Befürworter schneller Maßnahmen, glaube da aber mittlerweile beim besten Willen nicht mehr dran. Nicht, nachdem ich sehe, wie (persönliche Meinung -> wenig verantwortungsbewusst) schon im Mikrokosmos Schule mit Coronafällen umgegangen wird.


    Unser "Konzept" für Herbst/Winter lautet, dass weiterhin durchgelüftet wird und das Prinzip gute Hoffnung verfolgt wird.

    Mein persönliches Konzept lautet FFP2 Maske und der Rest soll halt tun und lassen, was er für richtig hält.

    Ich kann mir das auch nicht vorstellen. Und zwar ganz unabhängig von der Entwicklung der Fallzahlen; es wird kein gravierendes Hochfahren der Maßnahmen mehr geben (allerhöchstens vielleicht lokal oder regional mal temporär). Dafür gäbe es gesamtgesellschaftlich auch vermutlich keine Akzeptanz mehr.

    Ich bin mit dem Gehalt zufrieden und würde mit meinen Studienfächern draußen in der freien Wirtschaft mit ziemlicher Sicherheit keine größeren Gehälter einstreichen können.

    Womit ich nicht zufrieden bin, sind die oftmals als selbstverständlich angesehenen privaten Investitionen in Schulkram und die Tatsache, dass die Arbeitszeit (de facto) so schwammig definiert ist. Mein Gehalt ist unabhängig davon, wie viele Konferenzen angesetzt werden oder wie viele Elterngespräche anstehen oder sonstwas. Das stört mich schon sehr und ich würde ein Modell bevorzugen, bei dem die tatsächliche Arbeitszeit erfasst wird (so schwierig das praktisch auch ist) und bei dem am Jahresende Überstunden ausgezahlt werden.

    Grober Fehler der Sitzungsleitung. So etwas wäre ein Antrag zur Geschäftsordnung. Über solche wird nicht diskutiert. Da gibt es höchstens 'ne Gegenrede und dann wird abgestimmt (wenn es keine Gegenrede git, ist der Antrag ohne Abstimmung angenommen).

    2 Minuten, mehr darf so etwas nicht dauern. Besser nur eine. Wenn die Sitzungsleitung das nicht kann, habt ihr verloren.

    Weißt du, der Witz ist, dass das sogar ein Kollege exakt so angemerkt hat. Dennoch wurden anschließend noch sämtliche weitere Wortmeldungen dazu abgefrühstückt.

    Also ja, wit haben verloren^^ Bei uns dauert jede GLK mindestens bis 18.30 (dann wird meistens abgebrochen und der Rest der Tagesordnung vetragt, weswegen ständig neue Konferenzen nötig sind).

    Ein Mitteilungsheft HABEN wir übrigens sogar. Da muss man aber eigentlich nicht reingucken, denn es wird sowieso alles nochmal in epischer Breite auf den Konferenzen erläutert.. von "Raum xy ist nach Renovierung wieder nutzbar" (+ ausführliche Erklärung warum die Renovierung länger als geplant gedauert hat) über das Durchsprechen (!) des Klausurplans bis "der Terminplan für den Fortbildungstag hängt ja schon seit einer Woche im Lehrerzimmer aus und kam auch schon per Mail rum, ich erläutere den aber trotzdem nochmal ausführlich".

    🙄😄

    Ich bin etwas neidisch, wenn ich lese, dass einige hier nur 2 GLKs im Jahr haben. Wir hatten diese Woche bereits unsere zweite. Mich überkommt bei Lehrerkonferenzen ja eine Aggressionswelle nach der anderen... 90% der Themen könnte man einfach per Mail kommunizieren (wobei auch zu den per Mail verschickten Infos garantiert moch mindestens eine dämliche Rückfrage kommt, die auf mangelndes Textverständnis schließen lässt^^). Diese Woche hat es mehr als 45min gedauert, bevor überhaupt mal der reine Informationsteil "aus den Abteilungen" vorbei war... dann wurde eine halbe Stunde lang diskutiert, wieso es besser sei, die Abstimmung zu einem bereits vorher mal verschobenen Thema nochmal zu verschieben... argh. Leider kommen wohl in kaum einem anderen Beruf so viele Leute aufeinander, die sich selbst gerne ausschweifend reden hören und denen die Fähigkeit fehlt, zügig auf den Punkt zu kommen.

    Naja. Wenn man bedenkt, wie oft man in Klassen reinläuft, in denen der Vorgängerkollege x Rechtschreibfehler an der Tafel hinterlassen hat.. oder wie viele Fehler sich auf unserer Schulwebsite finden.. oder dass die Schulmails der Schulleitung so gut wie nie ohne Fehler auskommen (Fakultas Deutsch btw.).. dann ist das schon irgendwie bedenklich.

    Und die Generation Schreiben nach Gehör ist ja noch gar nicht in den Kollegien an den Schulen angekommen.

    Wenn es eine Dienstveranstaltung ist, müsste aber auch offiziell dazu eingeladen werden und es müssten Fahrtkosten erstattet werden. Über die Schiene hab ich mich rausgezogen, als ein Lehrerausflug mal mit einem Konzert kollidiert ist, das mir wichtiger war, und meine Schulleitung mich nicht beurlauben wollte.

    Ich finde, dass nicht die Schule für den Medienkonsum der Schüler verantwortlich ist und solche Dinge auffangen muss, sondern dass das in den elterlichen Verantwortungsbereich gehört. Wir haben in Klasse 6 eine Projektwoche zum Thema Soziale Medien, wo solche Dinge angesprochen werden - das muss dann aber auch nicht reichen. Ich kann ja nicht bei jedem kursierenden Video Ansprachen halten. Und letztlich, auch wenn es vielleicht etwas unsensibel klingt -> wenn man irgendwelche Sachen anklickt, muss man auch selbst Bewältigungsstrategien finden oder sich eben (falls das nicht gelingt) selbstständig Hilfe suchen. Das ständige in-Watte-packen empfinde ich eher als kontraproduktiv und würde es im schulischen Kontext ungerne noch auf privaten Medienkonsum ausdehnen wollen.

    Man kann das doch überhaupt nicht pauschalisieren. Viele arbeiten im Studium in außerschulischen Bereichen oder haben enge Verwandte, Freunde, whatever, die Einblicke in außerschulische Bereiche eröffnen. Umgekehrt muss eine vorgeschaltete Berufsausbildung oder ein Pratikum auch nicht unbedingt einen Wahnsinnseinfluss auf die Persönlichkeitentwicklung haben. Man wächst in seine Jobs schon rein, wenn die Notwendigkeit dafür besteht.

    Ich habe aus meiner Ausbildung und meinen Studentenjobs mitgenommen, dass kein Unternehmen der Welt so ineffizient arbeiten würde/könnte wie es Schulen tun, aber diese Erkenntnis bringt mir im Schulalltag auch herzlich wenig.

    Eben... und über das, was andere entscheiden, darf man sich doch bitte wenigstens mal ein bisschen echauffieren, wenn es so offensichtlich fahrlässig wirkt, wie in diesem konkreten Fall in meinem Kurs gerade 🙄

    Übrigens sehen die Schüler das auch ähnlich. Ich sage in der Schule zu diesem Thema ja überhaupt gar nix und halte mich extrem bedeckt; von einer Mitschülerin fiel in Bezug auf den Umgang mit dem aktuellen Fall das Wort "respektlos" gegenüber allen, die zu Hause Risikopatienten sitzen haben. Mich nervt gerade einfach, dass die Atmosphäre in der Schule insgesamt eher bescheiden ist und dass ich in diesem Schuljahr auch irgendwie keinen Rythmus und keinen Zugang finde, wie man unter diesen Umständen ansprechenden Unterricht gestaltet. Es ist einfach nur anstrengend und nervig. Würde man einfach mal ne Woche konsequent quarantänisieren und dann vernünftig weitermachen können, wäre es wahrscheinlich alles ein wenig einfacher und die allgemeine Anspannung ließe ein wenig nach.

    Ich trage auch in fast allen Klassen FFP2, habe dabei aber das Problem, dass die so gut sitzen, dass ich damit nicht sprechen kann. Denn sobald sich das Kinn bewegt, rutscht sie oben über die Nase und das ist ja nicht der Sinn der Sache. Muss mal schauen, ob es unterschiedliche Größen gibt und sich das lösen lässt.


    Zum ersten Teil: eben, und genau diese Entscheidungen des Gesundheitsamtes finde ich komisch. Wie gesagt, Schüler erzählt von der gemeinsamen Autofahrt 2 Tage vor positivem Coronatest und das wird nicht als relevant eingestuft. Finde ich halt nicht so wahnsinnig beruhigend und überzeugend.

    Bist Du denn betroffen? Es kann Dir eigentlich total egal sein, wenn Deine Schüler sich gegenseitig fleissig infizieren. Hauptsache es trifft Dich nicht und dafür kannst Du im Zweifelsfall selbst Sorge tragen. Das ist aber etwas, was einige hier nicht recht verstehen wollen. Es geht überhaupt nicht darum zu verhindern, dass Jugendliche sich infizieren. Es geht darum den Schulbetrieb aufrechtzuhalten und darum, dass wir Lehrpersonen möglichst nicht in Mitleidenschaft gezogen werden. Ich schrieb es an anderer Stelle schon einmal: Sieh zu, dass in Deiner unmittelbaren Umgebung alle gebotenen Regeln eingehalten werden. Alles andere geht Dich nichts an.

    In der Theorie völlig richtig, in der Praxis halten sich die Möglichkeiten des Eigenschutzes imo in Grenzen und es wäre halt sehr nett, wenn zumindest bestätigte Kontakte von positiv Getesteten mal eine Wochen zu Hause blieben.

    Och Leute... ich rede nicht von irgendwelchen geheimen Weisungsverschwörungen, ich meine lediglich Richtlinien, die im Umgang mit Schulkindern andere Maßstäbe anlegen als im Umgang mit Erwachsenen. Da höre ich nämlich nach wie vor rigoroseres Vorgehen was Quarantäneanordnungen betrifft.

    Und das fändest du schlimm?

    Wir wollen doch so viel Normalität und so viel Präsenzunterricht wie möglich für so viele SuS wie möglich. Du nicht?

    Nein, ICH will das ganz sicher nicht. Nicht, dass es irgendwie relevant wäre, was ich will, aber wenn du halt schon fragst: ICH "will", dass auch im schulischen Kontext das Infektionsgeschehen und der bestmögliche Infektionsschutz für alle Beteiligten die Leitprämisse der Entscheidungsträger ist - so wie in fast allen anderen Bereichen des öffentlichen Lebens halt auch. Wollsocken hat natürlich völlig Recht, dass andere gesellschaftliche Interessen dem entgegenstehen, aber als unmittelbar Betroffener darf ich das wohl kritisieren und sehr fragwürdig finden.

    Just for the record, ich werfe niemandem vor seinen Job nicht richtig zu machen oder es "besser" zu können. Ich habe nur den Eindruck, dass hier auch klare politische Interessen eine Rolle spielen und würde hochspannend finden, welche Weisungen so an die Gesundheitsämter rausgegangen sind..

    Wenn die Schüler selbst erzählen, dass sie zusammen im Auto unterwegs waren, aber das Gesundheitsamt sich trotzdem rein für Sitzpläne im Unterricht zu interessieren scheint, erscheinen mir deren Kriterien aber vorsichtig ausgedrückt manchmal etwas unverständlich. Ja, mir ist bewusst, dass da auch die Dauer des Kontakts usw. in die Bewertung hereinspielen, trotzdem bleibt aber der Eindruck, dass einige Entscheidungen maßgeblich von der Prämisse getrieben sind, möglichst wenig Schüler aus den Schulen zu nehmen.

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