Beiträge von Maylin85

    Ich sehe das Problem auch nicht. Man kann seiner Schulleitung doch freundlich mitteilen, dass man natürlich gerne eine Fahrt durchführt, dafür aber nicht sein privates Konto zur Verfügung stellen wird, und Mitteilung bezüglich eines alternativen Weges der Abwicklung bitten. Entweder gibt es einen oder halt nicht, Thema erledigt.

    Na dramatisch ist es nicht, schön aber auch nicht. Das Ferienwetter war toll - 8 Grad und Nieselregen, leere Wälder, perfekt 😊

    Als Autofahrer hat man bei diesem Wetter halt immer Angst vor der inkompetenten Fahrweise anderer Verkehrsteilnehmer.

    Die dogmatische Ansage "alle Lehrkräfte müssen vor Ort sein" (wobei man "Dienst antreten/fortsetzen" ja auch anders auslegen kann), verstehe ich sowieso nicht. Als die Schüler vor ein paar Jahren mal wegen Sturms zu Hause bleiben durften, habe ich recht nah an der Schule gewohnt und hatte gar keine Probleme zu fahren, andere Kollegen mussten (explizite Weisung) aber eine Stunde lang anreisen, über bewaldete Landstraßen fahren usw. - dafür, dass am Ende keine 5 Kinder in der Schule aufgeschlagen sind. Wieso reicht in solchen Fällen nicht grundsätzlich eine Notbetreuungsbesatzung?

    Wenn ich zu dem Ergebnis käme, mich bei Teilnahme am Straßenverkehr massiv selbst zu gefährden weil spiegelglatt, würde ich auch zu Hause bleiben und auf online switchen. Was soll der Dienstherr da machen? Solche Verhältnisse habe ich allerdings noch nie erlebt und sind in unseren Gefilden wohl glücklicherweise eine absolute Ausnahme.

    Bei 2 anwesenden Stunden würde ich ein Mangelhaft geben und gut ists. Wenn der Schüler das für unpassend hält, kann er ja Widerspruch einlegen. Mit einer 5 erkennt man die Doppelstunde Anwesenheit in der Leistungsbewertung an, kann aufgrund der Fehlzeiten aber eben nicht bescheinigen, dass "ausreichende" Kompetenzen erworben wurden, um das Jahr ohne fachliche Defizite abzuschließen.

    Das ist ja nicht der Ersatz für eine Klausur, sondern für fehlende SoMi Noten.

    Ja, wir schaffen das in 10 Minuten. Danach weiß ich ziemlich sicher, ob der Schüler den Stoff der verpassten Stunden beherrscht oder nicht. Und die sprachliche Leistung kann ich auch beurteilen.

    Das ist ja keine offizielle Prüfung wie im Abitur oder so eine, die eine Klausur ersetzt.

    Ah okay. Wenn man alle relevanten schriftlichen Noten beisammen hat, ist es natürlich einfacher 😊

    Und du meinst, ich kann mich einfach den Weisungen meiner Schulleitung widersetzen? Wenn ich das gar nicht möchte?

    Ich habe aktuelle vor den Zeugnissen jetzt gerade mal 3 Feststellungsprüfungen. Die mache ich mit meiner Kollegin zusammen Dienstag in der 1. Stunde. Da haben wir beide eh Anwesenheitspflicht. Ist jetzt also ein überschaubarer Aufwand. Vorbereitungszeit für mich = 0

    Macht den Schülern aber möglicherweise recht viel Aufwand.

    Ihr schafft 3 Prüfungen in einer Stunde? Wie lang sind die denn?

    Mein "Problem" ist momentan, dass ich es absolut nicht angemessen finde, die (mit Attest, ebenso wie die Nachschreibtermine) versäumte 180-Minuten-Klausur durch 15 Minuten Feststellungsprüfung zu "ersetzen". Ziehe ich es aber größer auf, ist das doch schon ein ziemlicher Mehraufwand. Mache ich es nicht und spricht sich das rum, lassen noch mehr Leute demnächst die Klausur sausen.

    Bei uns sind die geschilderten Verhältnisse in einigen Kursen ähnlich. Wir haben Dienstag Notenschluss und natürlich waren auch beim Nachschreibtermin am Freitag nicht alle anwesend und mir fehlen immer noch 2 Klausuren.

    Meine Notengebung fußt mittlerweile auf der Frage, ob und inwiefern ich mir in den ggf. wenigen Stunden Anwesenheit ein Bild zur Versetzungsgähigkeit machen kann oder halt nicht. Es gibt Leute, die extrem selten auftauchen, aber es irgendwie hinkriegen, dann konstruktiv und gewinnbringend mitzuarbeiten. Denen kann ich auch bescheinigen, dass sie ausreichende Kompetenzen mitbringen, um im nächsten Semester klarzukommen. Bei anderen sieht das anders aus, da braucht es dann eben eine Feststellungsprüfung. Was mich nervt, sind die Kandidaten, die sich von vornherein auf die Feststellungsprüfung einstellen und meinen, das sei unterm Strich weniger Aufwand, als zum Unterricht zu kommen und/oder die volle Anzahl Klausuren mitzuschreiben.

    Bei uns durfte jeder jederzeit Dienstbesprechungen zu jedem Pupsthema einberufen. Gerade dieses schwammige "schwierige Situation in der Klasse" war ein bei einigen Superpädagogen beliebter Dauerbrenner.

    Für mein Empfinden haben deutsche SuS wenig Gelegenheit, Gemeinschafts-Erfahrungen unabhängig von den Eltern zu machen. Es gibt diesbezüglich offenbar deutlich kulturelle Unterschiede zu Frankreich oder England mit ihrer Tradition der Sommercamps.

    Ich finde das schade. Die hiesigen Klassenfahrten sind ohnehin nur ein schwacher Ausgleich.

    Ich weiß auch gar nicht, wozu diese Gemeinschaftserfahrungen jetzt besonders gut oder notwendig wären. Ich war 2x mit Jugendgruppen im Urlaub und als Grundschüler mehrfach in den Reiterferien. War okay, aber sicher auch nichts, was supernotwendig gewesen wäre. Als Erwachsener macht man ja auch nichts dergleichen mehr, da zieht also noch nichtmals "Vorbereitung aufs Berufsleben" oder dergleichen.

    Einzig die Erfahrung, mal länger von der eigenen Familie getrennt klarkommen zu müssen, könnte man eventuell anführen und würde mir einleuchten. Aber das kann man ja auch im Ferienlager, wenn die Eltern es als wichtig empfinden.

    Ich bin nicht sicher, ob ausgerechnet Schule den Raum für jugendliche Grenzerfahrungen bieten und Lehrer dafür Verantwortung tragen müssen. Solchen Blödsinn haben wir im Freundeskreis privat am Wochenende gemacht. Mit selbstgewählten Mitstreitern, nicht der schulischen Zwangsgemeinschaft.

    Bei uns finden freiwillig angebotene Fahrten statt, an denen freiwillig und klassen-/jahrgangsübergreifend nach Interesse teilgenommen werden kann. Das finde ich völlig in Ordnung so. Die Zwangsfahrerei in meiner eigenen Schulzeit fand ich mehrheitlich eher weniger gelungen. Fing schon mit dem Unterbringungsstandard an. Wir hatten kein Geld im Überfluss und waren als Familie selbst nicht jedes Jahr im Urlaub, aber wenn, dann auf gutem Standard. Diese Jugendherbergen, in denen man sich mit 6-8 Leuten ein Bad teilen musste, waren mir immer ein absoluter Graus.

    Das halte ich für eine Untertreibung. Ich habe eine größere Anzahl an S*S, die das ernst nimmt. Viele sind dankbar dafür.

    Mein Klientel liest das höchstselten. Und auch am Gymnasium habe ich die gerade zurückgegebene Klausur bereits bei Verlassen des Raumes im Papierkorb gefunden (und mir blutete das Herz ob der vielen in detaillierte Anmerkungen investierte Zeit - Vorabiklausur), von daher...


    Klassenfahrten halte ich in ihrer Wirkung für völlig überschätzt. Und ich stimme zu, dass die eigentlich nur vertretbar sind, wenn genug Personal dabei ist, um nicht 24/7 im Dienst sein zu müssen und um 8 Stunden ungestört zu schlafen.

    Syrien - was du wohl beim Nahen Osten meinst - war vor dem Krieg ein hoch entwickeltes Land. Hier hast du kolonialistische Vorstellungen über die "Qualifikation und Qualität" von Menschen.

    Die Mehrheit kann ihren Lebensunterhalt dennoch nicht selbst bestreiten. Vor einer Weile las ich irgendwo, dass beispielsweise ein Drittel der Syrer in Essen sozialversicherungsplichtig beschäftigt ist. Das kann man kaum als Erfogsmeldung verkaufen.

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