Beiträge von dzeneriffa

    Ich bin an der Förderschule ES, da hören wir solche Drohungen immer mal wieder. Die Kombination aus mangelnder Impulskontrolle und teils begrenztem Wortschatz führt meiner Meinung nach zu diesen Aussagen. Meist werden sie im Affekt ausgestoßen und am nächsten Tag kommen alle wieder miteinander aus.
    Trotzdem gilt bei uns: es wird immer "das Fass aufgemacht". Zeitweiser Schulausschluss mit anschließendem Gespräch mit Eltern, Schüler, Klassenleitung und Schulleitung. Da gilt es auch den anderen SuS die Null-Toleranz-Linie zu vermitteln.

    Ob unsere SuS wirklich gefährlich sind, lässt sich doch im Vorfeld meist nicht feststellen. Und das ist auch gut so, sonst würden viele von uns, mich eingeschlossen, nicht mehr in der Lage sein, diesen anstrengenden Job professionell zu handhaben. Ich weiß nicht, ob ich solchen SuS mit der notwendigen Konsequenz gegenüber treten könnte...

    Es klingt jedenfalls alles schlüssig. Könntest Du die Inhalte einmal kurz dazu aufschreiben?

    (In NRW ist das mit den Entwicklungszielen etwas anderes- eher individuell, deswegen war ich etwas irritiert. Dort wird eben nicht eine Reihe dem Förderziel entsprechend geplant, sondern es werden einzelne Schüler besonders gefördert.)

    Das ist von Seminar zu Seminar unterschiedlich! Ich muss gerade auch noch ein Entwicklungsziel für die gesamte Klasse und Reihe planen. Das macht "in Wirklichkeit" keiner, aber im Ref und in meinem Seminar wird das so verlangt. Woanders ist das wohl auch nicht so... Das ergibt immer eine ganz bekloppte Reihenplanung, da man gezwungenermaßen immer an einigen SuS vorbei plant!
    Aber gut ist, bald ist Prüfung und dann muss ich das auch nie wieder machen :top:

    Oh je, zunächst Mal: viel Kraft und Ausdauer wünsch ich dir. :geschenk:
    Du machst alles richtig, reflektierst dein Handeln und wägst deine Möglichkeiten ab. Mehr kannst du im Grunde kaum tun.

    Ich werde nicht alles wiederholen, was die anderen hier schon an hilfreichen Vorschlägen für dich hatten. Nur eines noch: ja, Eltern haben grundsätzlich das Wahlrecht, wenn es um die passende Schulform für ihr Kind geht. Bei Selbst- und/oder Fremdgefährdung kann in NRW ein AOSF auch ohne Einwilligung der Eltern von der Schule beantragt werden. Wenn der Junge wegläuft, dann liegt hier die Selbstgefährdung vor. Die Fremdgefährdung liegt zu weit zurück, als dass man sie noch geltend machen könnte, sollte in etwaigen Anträgen/Protokollen/Entwicklungsberichten aber erwähnt werden.
    Daher nehme ich an, dass sich in solch einem Fall auch die Beschulung in einer Förderschule gegen den Willen der Eltern noch durchsetzen lässt.(Belegen kann ich das allerdings gerade nicht!)

    Als allerletztes Mittel,dann müsste aber auch die Förderschule bereits gescheitert sein, steht noch die Aufhebung der Schulpflicht als Möglichkeit offen, auch das wird im FSP ESE ab und an als letzte Möglichkeit genutzt. Es gibt auch Kinder, die an der Förderschule ESE scheitern. :(

    Auch interessant der Vermerk, dass Eltern auch in Zukunft ihre Kinder auf Förderschulen senden dürfen, falls sie das möchten. Ein pauschale Schließung ist also offenbar nicht geplant, lediglich Zusammenlegungen, falls die gängige Mindestschülerzahl unterschritten ist.

    Ja, interessant schon. Wir an unserer ESE-Schule haben gerade Zulauf, weil die Kinder schlicht am/im System scheitern und die Eltern jetzt eine passende Schule suchen.
    Was machen aber die Kinder mit Förderbedarf Lernen? Die Schulen werden gerade geschlossen, wenn sie zu wenig SuS haben. Da klngt Inklusion erst mal gut. Über kurz oder lang sind die Förderschule LE aber ausgerottet. Wo schicken die Eltern ihre Kinder denn dann hin, wenn sie die Beschulung an der Förderschule wünschen? Wie sollen Eltern wissen, dass ihre Kinder auf einer Förderschule evtl. (!!!) besser gefördert werden können, wenn für die Kinder gar kein offizieller Antrag auf sonderpädagogischen Förderbedarf mehr gestellt werden soll (hier insbesondere der FSP Lernen) ?

    Im Übrigen: mir tun die Grundschullehrer/Innen leid, die jetzt viel länger werden warten müssen, dass ein Kind Förderbedarf im Bereich ESE attestiert bekommt, weil erst eine Selbst-/oder Fremdgefährdung vorliegen muss! Ob das Kind jetzt weitere Lehrerstunden auslöst, oder wirklich auf eine Förderschule verwiesen wird ist hier erstmal zweitrangig.


    AArrrgggghhhh!

    Hallo Sofie.

    Filme, die ich mit meinen SuS ( Klasse 8-10 Förderschule ESE) geguckt habe:
    The Kings speech --> fanden die SuS spannend, haben sie gerne gesehen.
    Der Junge im gestreiften Pyjama --> da könnte man sogar das Buch noch dazu nehmen, hat aber die Kollegin mit den SuS geguckt. Ist wohl sehr gut angekommen.
    Das Labyrinth der Wörter --> war schwierig, aber die SuS konnten sich gut in die schwierige Mutter-Sohn-Beziehung hineinfühlen :(

    Vielleicht ist ja was für dich dabei.

    Lieben Gruß,

    dzeneriffa

    Also, wenn du das in dem Brief so stehen hast, dann wirst du in Englisch und Lernen ausgebildet werden. Seltsam, dass das ganz ohne Studium (für Englisch) gehen soll?! Ich weiß ja, wir haben hier Mangel an Sonderpädagogen, aber in einem nicht studierten Fach ausgebildet zu werden, das finde ich dann doch schon sehr merkwürdig!
    Das bedeutet auch, dass deine Prüfungsstunden beide in Englisch abgehalten werden. In einem Fach, das du nicht studiert hast. Du müsstest in den 18 Monaten also nicht "nur" das Ref an sich schaffen, sondern dir das Fachwissen und die Didaktik eines Faches komplett aneignen. Entschuldige, wenn ich hier so drauf rum reite, aber ohne Studium?! Ich gönne dir deinen Platz, ganz ehrlich, aber das wird kein Zuckerschlecken. Ich würde meine Prüfung niemals fachfremd ablegen! Ich finde fachfremde UBs schon krass, wobei da beachtet wird, dass ich fachfremd unterrichte.

    Für katholische Religion brauchst du die Missio Canonica (ist das so richtig?). Da kann ich aber nur gerüchteweise zu antworten, welche Voraussetzungen man da erfüllen muss. Meines Wissens nach brauchst du ein "Empfehlungsschreiben" eines Pastors, der dein Verhalten in der Gemeinde usw. beurteilen soll. Gerüchteweise (!!!) darf man nicht ohne Trauschein zusammen leben, keine unehelichen Kinder etc.

    Lieben Gruß,

    dzeneriffa

    Hallo razor,

    in NRW wird man in Sonderpädagogik in einem Fach und einer Fachrichtung ausgebildet. Die Fachrichtung, bei dir Lernen, wird gerne auch mal als Fach bezeichnet. Hast du neben Ethik ein zweites Unterrichtsfach studiert? Da man dich in Englisch ausbilden will, nehme ich an, dass es Englisch war?

    Zudem hängt es ein wenig von deiner Schule ab, wieviele Fächer du schon während des Refs unterrichten musst. Bei mir sind es aktuell 5 :) , wobei ich nur eins davon studiert habe. Andere Mitreferendare unterrichten im Grunde nur ihr Fach, in dem sie auch ausgebildet werden.

    Soweit ich informiert bin, hast du nach dem bestandenen 2. Stex in NRW die Lehrerlaubnis für alle deine Fächer. Für NRW bin ich mir da nahezu absolut sicher. Anders kann es allerdings aussehen, wenn du danach in ein anderes Bundesland gehen willst. Für Förderschulen in NRW gilt nahezu überall: wir uunterrichten alles außer Reli und Schwimmen.

    Ich hoffe, das nützt dir ein wenig!

    Lieben Gruß,

    dzeneriffa

    Wenn er nicht in die Klasse passen sollte, also in vielen Bereichen einfach deutlich fitter ist als andere, vielleicht in eine andere Klasse setzen?

    Und wenn er klug genug ist, dich nicht wörtlich sondern "nur" im Tonfall zu beleidigen, dann ist er auch fit genug, das zu unterlassen.
    Zusatzaufgaben können auch entspannende Elemente haben, meine ES-Kinder lieben Rätsel aller Art. Da kann man Lerninhalte nochmal wiederholen, oder einfach die Konzentration fördern, insbesondere bei Suchbildern.

    Wenn alles nix nützt, stupider Verstärkerplan, auch wenn ich den bei älteren SuS mittlerweile zwiespältig betrachte.

    Lieben Gruß,

    dzeneriffa

    Wir hatten des Thema gerade eben im Seminar. Ich kenne den Klassenrat nicht aus eigener Erfahrung, habe aber einen Literatur-Tipp aufgeschnappt, nach dem zumindest viele Förderschulen zu arbeiten scheinen: Klassenrat von Blum/Blum Verlag an der Ruhr. Exakter hatte ich mir das nicht aufgeschrieben, aber google wird da sicher helfen. Da gibt es eine klare Struktur sowie Kopiervorlagen für die Durchführung.

    Viel Erfolg damit!

    Was spricht dagegen, dass das Kind sich mit Anstrengungsbereitschaft und Unterstützung der Eltern durch das Gymnasium arbeitet?

    Sprich deine Bedenken offen an. Vielleicht haben die Eltern ja auch ein Einsehen? Wenn die Empfehlungen bei euch unverbindlich sind, verbaust du ja auch keine (kürzeren) Wege mit der Empfehlung zur Realschule.

    Hallo,

    im §53 Ordnungsmaßnahmen, wird nicht zwischen minder- und volljährigen SuS unterschieden. Da steht sogar: 8. Vor der Beschlussfassung hat die Teilkonferenz der betroffenen Schülerin oder dem betroffenen Schüler und deren Eltern Gelegenheit zu geben, zu dem Vorwurf der Pflichtverletzung Stellung zu nehmen

    Wenn es also nicht noch irgendwo einen Paragraphen gibt, der zwischen minder- und volljährigen SuS unterscheidet, hat eure Vorsitzende falsch gehandelt. Dass das menschlich zumindest fragwürdig scheint (zumindest ohne begleitende Umstände zu kennen) kommt noch hinzu.

    Lieben Gruß,

    dzeneriffa

    Du machst dir aber Gedanken...

    Die Austattung mit schulischem Verbrauchsmaterial ist Sache der Erziehungsberechtigten. Die sollten eher DANKBAR dafür sein, dass ihre Kinder von dir etwas zum Schreiben bekommen.

    Ich würde aber nichts rausgeben. Sonst lernen gewisse Schüler nie, dass sie sich um so etwas selbst kümmern müssen.

    Gruß !

    Lieber Mikael, da hast du im Grunde vollkommen recht! An jeder Regelschule würde ich das auch genau so handhaben.
    Das Problem habe ich zum Glück auch nicht mit allen SuS. Bei den meisten arbeite ich noch an ganz anderen Baustellen, da steht das Mitbringen von Arbeitsmaterial momentan einfach weiter hinten auf meiner Prioritätenliste.

    Dann werde ich mir mal weiter keinen Kopf um Werbung machen und weiter Stifte verteilen ;)

    Hallo zusammen!

    Nach dem Lesen des Schulgesetzes für NRW bin ich leider noch immer nicht wesentlich schlauer, darum frage ich mal hier nach.

    Meine SuS sind eher schlampig, was das Mitbringen von Arbeitsmaterial angeht. Um überhaupt zum Arbeiten zu kommen, habe ich immer einige Stifte etc. da, die ich an die SuS ausgebe. Das sind allerdings fast alles Werbegeschenke von Heizungsherstellern.

    Darf ich sowas überhaupt ausgeben? Oder fällt das unter unzulässige Werbung?

    Aus dem Bauch heraus finde ich das okay, da es keine politische oder weltanschauliche Beeinflussung der SuS darstellt.

    Weiß da jemand genauer bescheid?

    LG und vielen Dank, :wink_1:

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